Fanfic: (Beyblade) Animus viam monstrat 7
grübeln. Ich beschleunige meine Schritte und gehe nur wenige Meter hinter ihr.
Plötzlich dreht sie sich um und ihre Hand schnellt auf mich zu. Ich fasse ihre Hand und halte sie fest. Ich blicke ihr fest in die Augen.
So vergehen einige Momente. Auch Nini sieht mir in die Augen. Irgendwie kommt es mir so vor als würde sie etwas suchen. In meinen Augen.
Doch plötzlich reißt sie sich von mir los.
Na? Ganz ohne deine Herrchen unterwegs? Fragt sie spitz und sieht mich kalt an.
Ich brauche niemanden zu fragen, ob ich in den Wald gehen darf. Antworte ich ihr und verschränke die Arme vor der Brust.
Nini sieht mich an. Ich kann ihren Blick nicht deuten. So sehr ich es auch versuche ich kann es nicht.
Ach nein? Und warum hast du mir dann nicht auf meine Frage gestern Abend geantwortet? Warum lässt du Kai für dich entscheiden? Kannst du keine eigenen Entscheidungen treffen? Oder lässt du gerne andere entscheiden weil du zu schwach dafür bist? Sie sieht mich böse an.
Du bist so undankbar. Kai reißt sich für dich den Arsch auf und du verschwindest einfach. Ich frage mich wer von uns beiden schwächer ist? Du oder ich? Vielleicht treffe ich nicht gerne eigene Entscheidungen, aber ich stelle mich auch jeder Entscheidung. Ich stelle mich jeder Aufgabe und Herausforderung. Nicht so wie du. Du läufst immer weg, wenn dich etwas stört. Du stellst dich nie einer Konfrontation. Wer ist schwächer von uns beiden? Frage ich mit kaltem Ton und lehne mich an einen Baum.
Nini steht unbeweglich da. Ich kann sehen wie angespannt ihre Muskeln sind. Dann sieht sie mich hasserfüllt an. In ihren Augen kann ich blanken Hass erkennen. Aber auch Wut und ein wenig Schmerz.
Was bildest du dir eigentlich ein? Du kennst mich nicht und doch maßt du dir an mich ein zuschätzen? Behauptest Dinge bei denen du nicht einmal weißt ob die der Wahrheit entsprechen. In ihrer Stimme liegt Hass und Wut.
Ich masse mir gar nichts an. Aber diesen Eindruck muss man von dir doch bekommen. Du sprichst fast nichts und wenn du dann sprichst dann nur etwas gegen Kai. Ich frage mich warum? Ich sehe Nini abschätzend an. Ich bin gespannt was sie jetzt sagt.
Und plötzlich macht sie das was ich nicht erwartet hätte. Sie stellt sich vor mich und sieht mir tief und fest in die Augen.
Du bist doch ganz genauso wie ich. Du machst doch das ganz gleiche wie ich. Nur das du dich solidarisch zeigst. Das ist auch verständlich, denn Kai ist dein Freund. Aber für mich sind Kai, Jenny und du völlig Fremde. Und da erwartest du von mir dass ich freundlich bin? Ich habe niemanden von euch gebeten mir zu helfen, oder mir etwas zu essen zu geben. Ich habe Kai nicht gebeten das er die Verantwortung für mich übernimmt. Glaub mir, ich kann sehr wohl auf mich aufpassen. Ich machen mir um niemanden Gedanken und es sollte sich auch niemand um mich Gedanken machen. Denn wer das macht ist selber Schuld. Erwarte nicht zu viel von mir. Ich weiß genauso wenig wie du was hier vorgeht. Nur versuche ich nicht mit irgendwelchen Theorien alles hier zu erklären. Ich versuche nicht hier irgendetwas zu erklären. Denn ich weiß nicht wo ich bin, wie ich hier her gekommen bin und was ich hier soll. Ich weiß nichts. Nur das ich auf mich alleine aufpassen kann. Und ich weiß genauso wenig über Jenny, Kai und dich. Und ich masse mir nicht an, über euch zu urteilen. Das unterscheidet uns beide von einander. Sagt Nini. Ihren Blick hat sie starr in meine Augen gerichtet. Und sie hat Recht. Mit dem was sie sagt hat sie absolut Recht. Aber sie hat nicht das Recht es mir so offen zu sagen. Denn ich will es nicht hören. Ich will es nicht wahr haben.
Was weißt du schon über mich? Gar nichts. Du weißt nicht wer ich bin, woher ich komme und wie ich bin. Sage ich und sehe sie böse an. Und dann weiten sich meine Augen vor Überraschung. Sie sieht mich freundlich an. Sie sieht mich wirklich freundlich an. In ihren blauen Augen kann ich das Leuchten von früher erkennen.
Das stimmt. Ich weiß nichts über dich. Aber du weißt genauso wenig über mich. Und warum sollte ich jemandem vertrauen den ich nicht kenne? Nini setzt sich auf den Waldboden und sieht mich an.
Das klingt so als hättest du es versucht, und wurdest enttäuscht. Sage ich und setze mich neben sie auf den kühlen moosbedeckten Waldboden.
Und dann beginnt Nini zu erzählen.
(Kais Sicht)
Ich spüre diesen Stich in meinem Herzen. Diesen Schmerz. Doch schnell verwandelt sich dieser Schmerz in Wut. Wie undankbar ist sie? Kann man ihr gar nichts recht machen? Das habe ich davon, dass ich ständig versuche für andere die Verantwortung zu übernehmen!! Aber ist das nicht in diesem Fall meine Aufgabe?
Verdammt! Warum bekomme ich nicht mal nähere Angaben zu meiner Aufgabe? Ich fühle mich hilflos. Ich bin dieser Aufgabe nicht gewachsen, wenn ich nicht meine Aufgabe kenne!!! In meinem Inneren weiß ich schon, dass dies kein Test der Abtei ist, aber ich höre nicht darauf. Wann horche ich schon in mich hinein? Nie, denn dort liegt so vieles verborgen, was ich lieber nicht sehen will.
Und so kenne ich auch nicht meine Träume! Weder die guten, noch die schlechten! Doch, die schlechten kenne ich! Sie fallen immer dann über mich herein, wenn ich hilflos bin. Ich will sie vergessen, aber sie sind meine Zukunft, meine Gegenwart und meine Vergangenheit. Sie sind in mir und ein Teil von mir. Und doch hasse ich sie! Ich hasse mich!
Was will ich? Was bin ich? Ich weiß es nicht! Denn ich kenne mich nicht! Wie kann ich mich hassen, wenn ich mich nicht kenne? Das einzige, was ich von mir weiß ist, dass ich nur auf die Leute in der Abtei höre. Nicht auf mich selbst. Nicht auf mein Herz. Wozu auch? Es ist doch eh nicht logisch! Es bringt einen nur in Gefahr! Und was ist mit dem Verstand?
Da fällt mir ein Sprichwort ein. Boris hatte es einmal in einem kleinen Heftchen bei einem aus der Abtei gefunden. Er hat es uns vorgelesen, um uns zu zeigen, wie schwachsinnig es ist. Doch dieses Sprichwort ist mir in Erinnerung geblieben. Ich weiß nicht warum, aber es ist so.
Wer nicht den tiefen Sinn des Lebens
im Herzen sucht,
der sucht vergebens.
Kein Verstand
und ist er noch so reich,
kommt einem edlen Herzen gleich.
Das ist Humbug, hat Boris damals gesagt. Aber ist es das wirklich? Der Schreiber hat damals sein Leben riskiert, als er das schrieb. Ja, das zeigt doch wieder, wie unsinnig das ist! Das Herz bringt einen zu Dingen, die einen umbringen! Ob schnell oder auf Dauer.
Aber stelle ich nicht auch Tag für Tag mein Leben aufs Spiel? Für die Abtei. Warum dafür? Natürlich, sie gibt mir Schutz und ist mein Zuhause! Wieder flüchte ich mich, ohne es zu merken in die Ausreden, die mir von der Abtei vorgegeben wurden. Ich denke nicht selbst nach. Selbst in solchen Situation wie jetzt, muss ich den Regeln der Abtei gehorchen!
Plötzlich spüre ich einen Blick auf mir. Ich schaue vom Baum herunter. Obwohl ich total in Gedanken war, habe ich weiter Kirschen gesammelt. Ja, ich mache meine Aufgaben schon automatisch.
Jenny starrt mich an. Als ich ihr in die Augen schaue, blickt sie schnell weg. Dieses Mädchen ist auch ein Rätsel für mich. Sie hat bisher noch fast nichts gesagt. Anfangs erschien sie mir recht redselig, aber in letzter Zeit. Doch jetzt ist sie so still. Ständig scheint sie in ihre Gedanken versunken zu sein. Oder erscheint sie mir im Gegensatz zu Nini nur so ruhig?
Was, wenn Nini und Jenny Gegner sind? Ich darf sie nicht unterschätzen! Ich muss mehr über sie herausfinden! Am besten ich fange ein Gespräch mit Jenny an!
(Jennys Sicht)
Kai sieht so verletzt aus. Er sitzt einfach nur da und starrt Nini hinterher. Er scheint gar nicht mitzubekommen, dass Tala uns noch etwas zuruft.
Verwirrt Nini ihn so sehr? Ehrlich gesagt, hätte ich auch nicht gedacht, dass sie so reagiert! Aber ich habe auch nicht von Kai gedacht, dass er extra für sie in den Sommer geht. Was wohl seine Lieblingsjahreszeit ist? Ich möchte gerne mehr über ihn wissen. Über die Welt, wo er herkommt. Ich bin mir sicher, dass er aus einer anderen Welt kommt. Bei uns würde es weder diese Haarfarbe, noch diese Frisur geben!
Irgendwie erinnern er und Tala mich an Animes. Ja, ich schaue sie total gerne. Und sie sind so, irgendwie so, wie die verschlossenen Charas in den Animes. Ja, die Verschlossenen mag ich am liebsten! Man weiß, dass in ihnen etwas Gutes steckt. Aber wie ist das bei Kai und Tala? Ich weiß nicht, ob sie gut oder böse sind.
Ich starre schon die ganze Zeit über Kai an und plötzlich schaut er mir fest in die Augen. Automatisch blicke ich weg und starre auf den Boden. Warum senke ich den Blick? Ich bin doch nicht seine Untergebene! Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr eine Marionette zu sein! Selbstbewusst schaue ich auf. Doch Kai sitzt schon nicht mehr auf dem Baum. Lautlos ist er herunter gesprungen und legt die Kirschen ins Gras.
„Nimm dir!“, meint er knapp und fängt an zu essen. Also setze ich mich zu ihm.
„Warum seid ihr in dieser Welt?“, fragt er mich. Ich schaue ihn erstaunt an. Es hört sich so an, als wüsste er, warum er hier ist!
„Ich habe keine Ahnung! Aber du scheinst zu wissen, warum ihr hier seid! Warum?“, antworte ich. Kai scheint mit sich zu kämpfen. Er überlegt genau, was er sagt. Warum? Wenn ich etwas sage, plappere ich meistens drauf los. Aber Kai ist anders. Er überlegt sich jedes Wort. Als hätte er Angst zuviel zu verraten.
„Ich nehme an, dass es einen Grund gibt,