Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 10
Gärtner – Sklaven zwischen Bäumen, Hecken und Statuen herum und hielten alles in Ordnung. Langsam stieg der Prinz die Treppe hinunter, die in den Garten führte. Der glatte Kies knirschte leise unter seinen Füßen und ein leichter Südostwind ließ die Blätter rauschen. Am blauen Himmel stand blass die dünne Sichel von Vega (A/N.: <i>Ich klau mal bei starlight.... *g* aber das kennen wir ja von mir ^^</i>).
Vegeta ging langsam den breiten Weg entlang, vorbei an den Statuen seiner ruhmreichen Ahnen und deren anmutigen Gefährtinnen und dachte über die Worte seines Vaters nach. Konkubinen? Er hatte noch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass er überhaupt Nachkommen zeugen musste, um die Dynastie am Leben zu erhalten. Der Gedanke widerte ihn sogar fast an. Seine Zeit verschwendete er doch nicht mit Frauen. Jeder Mann in seiner Umgegend schwor zwar, dass erst die Zusammenkunft mit einer Frau einen Junge zum Mann machte, doch Vegeta setzte andere Prioritäten. Für ihn war die Anzahl gewonnener Kämpfe eines Saiyajins maßgebend, nicht die Zahl seiner Frauen im Bett und seiner Kinder im Haus. Richtiggehend verabscheute er Kinder. Sie waren laut, dreckig, frech, ungehobelt und kannten keine Disziplin.
„Majestät? Prinz Vegeta! Hier seid Ihr!“, hörte Vegeta plötzlich eine bekannte Stimme hinter sich. Langsam drehte er sich um und musterte den Saiyajin, der kaum jünger als er selbst war und vor ihm ein Knie gebeugt hatte. In ihm stieg der Wunsch auf, an diesem nichtswürdigen Kammerdiener seine Wut auszulassen, doch dann entschied er sich anders. Statt ihn gleich mit einem Ki-Ball wegzuräumen, fuhr er ihn unwirsch an. „Was läufst du mir hinterher? Ich will meine Ruhe.“
Der Untergebene hob den Kopf und blickte ergeben, aber nicht ängstlich zu seinem Gebieter auf. Vegeta erkannte ihn. Er war sein privater Kammerdiener. Wie war gleich sein Name? Tales. Ja, genau. Angesichts der Tatsache, dass dieser junge Krieger gleich nach dem Hofkämmerer der Oberste der Kämmerer war, wurde er ruhiger und fragte: „Was willst du, Tales? Steh auf, wenn ich mit dir rede!“ Tales beeilte sich der Forderung nachzukommen und erhob sich.
Die Kämmerer trugen nicht wie die meisten Bewohner des Schlosses GIs und Brustpanzer, sondern waren in kompliziert gewundene Togen aus dunklem Stoff und in grobe Hosen gekleidet. Tales zog unter seiner Toga einen Brief hervor. „Mit Eurer gnädigen Erlaubnis, diesen Brief brachte eben ein Bote aus dem Fürstentum Rediga. Er ist von Eurem Vetter dem Fürsten und seiner Familie und an Euch adressiert.“ Mit einer Verbeugung streckte er dem Prinzen den Brief hin, auf dem unübersehbar das orange Siegel der Fürstenfamilie prangte.
Vegeta riss Tales das Schriftstück aus der Hand und brach das Siegel. Er überflog die Runen schnell. Der Fürst ließ ihm alle Glückwünsche für seine Verlobung überbringen und dankte für die Einladung zur Hochzeit Seiner Majestät Prinz Vegeta mit der Prinzessin von Fusu. In einem neuen Wutanfall knüllte Vegeta den Brief zusammen und schleuderte ihn zu Tales Füßen. Dieser hob das Papier vorsichtig auf, wohl wissend, dass die prinzliche Wut jeden Moment ihn als Ziel finden konnte. Doch er wagte sogar zu fragen: „Was schreibt der Fürst, mein Prinz?“
Vegeta schnaubte wütend. „Er gratuliert zu meiner Verlobung! Mein Vater hat wirklich an alles gedacht. Sind alle Fürstentümer bereits informiert und eingeladen?“ Tales nickte. „Ja, der König persönlich hat die Briefe unterschrieben und versiegelt.“ Vegeta schwand der Mut. Diese Verlobung konnte also nicht rückgängig gemacht werden, es sei denn, er wollte sich zum Gespött ganz Vegeta-seis machen. Er hob den Kopf. „Mein Vater ist klug, nicht war Tales?“, fragte er und begann weiter zu gehen. Da Tales noch nicht entlassen war, blieb ihm keine andere Wahl, als dem Prinzen zu folgen, auch wenn er sich dabei in etwa so wohl fühlte, als säße er auf einem unberechenbaren Vulkan. „Wie Ihr meint, my Lord.“, erwiderte er neutral.
Vegeta beachtete ihn kaum noch, redete aber weiter. „Erst verlobt er mich ohne mein Wissen, dann verkündet er es postwendend im ganzen Reich, damit ich mich nicht wehren kann. Er ist wirklich klug. Ein kluger, kleiner, mieser Tyrann.“ Tales sah sich erschrocken um, dass auch keiner der Sklaven in der Nähe war, dann sagte er: „Mein Prinz, Ihr solltet vorsichtig mit solchen Äußerungen sein.“ Vegeta sah ihn mit seinen stechenden Augen lange eindringlich an, dann lachte er freudlos auf. „Ich? Hast du vergessen, wer ich bin?“ Tales zog den Kopf ein. „Nein, aber Ihr beleidigt Euren Vater, den König.“
„Was soll’s. Er droht mir sowieso schon mit Verstoß und Enterbung. Doch er hat nur mich. Die Dynastie stirbt aus, wenn er mich verstößt und das weiß er. Tales, du bist doch ein kluges Köpfchen. Sag mir, was passiert, wenn einer der Sklaven meine Worte hört und ich sie dir zuschreibe.“, er sah den Kämmerer böse lächelnd an. Tales bezwang seine aufsteigende Angst und bemühte sich um äußere Ruhe. Krampfhaft dachte er über die Antwort nach und wie er die Worte am besten einsetzte. Gefasst erwiderte er schließlich: „Ich nehme an, dass dann die Spiele zum Vollmond um eine Attraktion reicher wären.“
Vegeta lachte schallend. „Beeindruckend. Du kannst das so ruhig sagen? Erkläre mir doch, um welche Attraktion.“, forderte er Tales auf. Dieser wand sich innerlich wie eine gefangene Katze, antwortete aber: „Nun ich nehme an, dass mir der Schwanz abgetrennt wird und ich dann in der Arena gegen einen <i>Ozaru</i> kämpfen muss. Zu Eurer und des Volkes Unterhaltung.“ Vegeta musterte den Kämmerer eingehend und dieser wäre am Liebsten auf der Stelle auf und davon gelaufen. Was wollte der Prinz von ihm? Ahnte er Verrat? Wollte er ihm zu Verstehen geben, dass er der Nächste war, den ein Ozaru in Stücke reißen würde? Er war bei den Spielen dabei gewesen, hatte das Blutbad gesehen. Zwar aus den Augen eines Wehraffen, aber er hatte es gesehen. Ihm war der süße Blutgeruch in die Nüstern gestiegen und er hatte mit den anderen getobt, als der Kämpfer den kleinen Saiyajin zweigeteilt hatte.
Endlich winkte Vegeta Tales ab. „Geh.“, befahl er. Tales machte auf den Hacken Kehrt und bemühte sich, nicht davon zu stürmen, sondern gemessenen Schrittes den Garten zu verlassen. Der Prinz bohrte ihm stechende Blicke in den Rücken. Missmutig erkannte Vegeta, dass es ihm nicht einmal mehr Spaß machte, seine Untergebenen zu quälen. Oder lag das an Tales? Seine Ruhe war bemerkenswert und gleichzeitig verachtete er ihn dafür. Jeder andere der Sklaven oder Diener hätte sich vor ihm in den Kies geworfen und darum gebettelt, dass ihm ein solches Schicksal erspart bliebe. Doch bei seinem Kammerdiener hatte es geklungen, als hätte das Alles nichts mit ihm zu tun, sondern mit irgendeinem Verurteilten. Vielleicht sollte er es wahr machen und Tales für die Spiele abgeben.
Aber wahrscheinlich würde er mit der gleichen hochmütigen Ruhe in die Arena gehen und seinem Tod entgegen sehen. Vegeta hasste ihn dafür und gleichzeitig fühlte er tief in seinem Inneren so etwas wie Bewunderung für den jungen Krieger, dessen Kampfkraft kaum die eines reifen Apfels überstieg. Vegeta musste unwillkürlich lächeln. Nein, Tales sollte leben. Vorerst.
„Sind alle da?“ Dumpf klang seine Stimme innerhalb der morschen Wände, die jeden Moment einzubrechen drohten, um sie alle unter sich zu begraben. Dicht gedrängt saß eine Gruppe Saiyajins in einem stickigen Raum hinter dem Bordell in Mikonegra. Das Schweigen unter ihnen war noch drückender, als die schwül warme Luft, in die sich der modrige Geruch der Holzwände mischte. Von nebenan drangen die Geräusche der Lust an ihr Ohr; Lachen, Stöhnen und heiseres Flüstern. Aber es interessierte keinen der zehn Männer. Einzig und allein die perfekte Lage dieses Hauses hatte sie dazu bewogen, sich hier zu treffen. Hinter dem Haus verlief direkt die Bezirksgrenze von Saiyanis, dahinter war Niemandsland und dorthin würde sie niemand verfolgen. Doch wenn keiner etwas ausgeplaudert hatte, dann würde sie hier auch niemand vermuten. Die Elite begab sich selten in solche Etablissements, denn diese Krieger hatten dafür Sklavinnen oder auch von Rang und Stärke der Betreffenden angelockte Saiyajin-Frauen. Die Gefahr entdeckt zu werden, war also gering.
Ein warmer Lichtschein fiel durch einen Türspalt, vor dem ein junger Krieger stand. Er späte nach draußen, während er etwas frischere Luft einließ, denn das Zimmer hatte nicht ein Fenster. Doch alles was durch den Spalt herein zog, war süßlicher Parfumduft, Schweißgerüche und ein Duft, den die Damen der Einrichtung hormonbedingt ausströmten – ein Lockstoff.
„Schließ die Tür. Wir wollen anfangen.“, erklang blechern die Stimme des Kopfes dieser Versammlung. Der junge Mann reagierte und das die Tür fiel leise klickend ins Schloss. Etwas flammte auf und kurz darauf war alles in das Licht einer kleinen, orange glühenden Kugel getaucht. Der Leuchtstoff darin wurde durch schütteln aktiviert und ebenso auch wieder deaktiviert. Er stammte aus Mienen von Vega, dem Mond Vegeta-seis, abgebaut von jenen, die die Gesellschaft des Planeten nicht brauchen konnte. Ausgestoßene aufgrund eines genetischen Defekts, einer Entstellung, die nicht vom Kampf herrührte oder einer Weltanschauung, die nicht zu der der Obersten passte.
Jeder innerhalb der kleinen Versammlung war sich bewusst, dass sie, sollten sie entdeckt werden, bestenfalls ebenfalls in den Mienen landeten. Wahrscheinlicher war jedoch der Prozess wegen Hochverrats und ein grausamer Tod an einem der Festtage im vierten Jahr des Mondlaufes – dem Vollmondjahr. Beim Anblick der Kugeln fühlten sich alle an die Strafe, die ihnen drohen könnte erinnert und