Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 10
schwiegen bedrückt. Doch schließlich begann wieder ihr Anführer mit seiner klirrenden, kalten Stimme zu sprechen. Auch er gehörte zu den Ausgestoßenen, hatte sich aber zum Aufseher hochgearbeitet und konnte Vega verlassen, wann immer er wollte.
„Es kursieren Gerüchte in der Stadt, dass der König eine Hochzeit für seinen Sohn arrangiert hat. Vegeta Ouji soll die Tochter des Königs heiraten, der Vegeta Oû zu einem Frieden gezwungen hat. Sie soll eine mächtige Kriegerin sein.“
„Ich habe gehört, sie ist die Hexe, die Vegeta Ouji bezwungen hat und verantwortlich für seine Krankheit war.“, unterbrach ihn ein kleiner, drahtiger Saiyajin mit boshaft funkelnden Augen. Der junge Mann, der bis eben noch an der Tür verharrt hatte, trat nun in den Lichtkreis der Kugeln. „Nein. Für diese Krankheit, wie du es nennst, war eine Frau namens Ilea verantwortlich. Und es war auch keine Hexerei, sondern nur eine Form von Hypnose.“, klärte er auf.
„Woher weißt du das, Junge?“, erkundigte sich ein ruhiger Krieger mittleren Alters, der in seinem Gebaren eher an einen großen Teddybären, als an einen blutrünstigen Saiyajin erinnerte. Seine tiefe Stimme strahlte Ruhe und Wärme aus und ließ auch den nervösen, zappeligen Mann in der Ecke still werden. Der Junge setzte sich auf den Boden und erklärte: „Ich habe mich mit einer Frau im Palast unterhalten, die vom selben Volk stammt. Sie hat mir erklärt, wie es sich mit Vegeta Oujis mysteriöser Krankheit verhält.“
„Hat sie dir noch etwas erzählt?“, wollte nun wieder der Anführer wissen. Seine Stimme stand im krassen Gegensatz zu der des anderen Kriegers und ließ die Anwesenden leicht zusammenzucken, denn er flüsterte nicht wie alle, sondern sprach laut und deutlich. Angesprochener nickte. „Ja. Sie hat geweint und meinte, dass ihre Prinzessin ein besseres Schicksal verdiene. Sie glaubt, dass die Prinzessin von Fusu-sei alles tun würde, um dem Leben an Vegeta Oujis Seite zu entgehen. Wenn die Zeit reif ist, könnten wir darüber nachdenken, sie einzubeziehen.“ – „Zu riskant.“, fuhr ihn der Ältere an. Als er den Arm hob, spiegelte blankes Metall das Licht der Kugeln wieder. „Die,“, er zeigte symbolisch nach oben, „sind alle gleich, egal von welchem Planten sie auch stammen. Sie sind egoistisch und verschwenden nicht einen Gedanken an das Volk.“
„Das kannst du nicht wissen. Wir brauchen Verbündete im Palast, ohne die geht es nicht.“, meinte der große Saiyajin. Während die drei untereinander diskutierten, verfolgten die anderen sieben Anwesenden das Gespräch mit Interesse. Schließlich seufzte eine von ihnen auf. Das Gespräch verstummte. „Was ist, Fai?“, wollte jemand wissen. Die Frau lachte leise. „Ihr solltet euch mal hören. Ihr plant einen Pakt mit denen, die wir zu stürzen gedenken.“, langsam trat sie nach vorn in den Lichtkreis. Sie war hoch gewachsen, hatte dichtes Haar, dass wie Pech glänzte und ihre Gliedmaßen waren von Arbeit und Kampf kräftig und sehnig. Für eine Frau schien sie sehr muskulös. Hinter ihr peitschte ein weißer Schwanz durch die Luft und verkündete ihr Vergnügen an der Diskussion.
Gemächlich ging sie im Raum herum. „Wenn wir Verbündete im Palast suchen, könne wir uns ebensogut auf offener Straße zeigen und warten, bis uns die Garde nieder macht oder zurück bringt. Dieses Prinzesschen von Fusu-sei ist garantiert nichts anderes, als ein zur Untertänigkeit erzogenes Kind, dass alles brav an seinen Gatten weitergeben wird. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich war selbst so ein naives Kind!“
Aus dem Hintergrund erklang ein unwillig gebrummtes: „Nicht schon wieder die Leier.“ Es war Hazar und er fing sich von Fai einen tödlichen Blick ein, der ihn verstummen ließ. Sie fuhr fort: „Wieso willst du Verbündete im Schloss, Mesto?“ Der hühnenhafte Saiyajin brachte seine Muskelberge erst einmal in eine andere Lage, bevor er erwiderte: „Ob du willst oder nicht, jemand muss die Oberhand behalten, sonst artet alles in einen Bürgerkrieg aus.“
Fai ließ sich unerwartet nach unten fallen und landete pass genau im Schneidersitz. Fast trotzig erwiderte sie: „Dann geht alles von vorn los.“ Bis eben hatte ihr Anführer geschwiegen, jetzt sagte er leise und blechern: „Ihr habt beide recht. Wir könne dem Königshaus auf keinen Fall trauen, aber wir dürfen auch keinen Bürgerkrieg zulassen, denn der findet die Opfer unter unseresgleichen.“ Fai hob den Kopf und erwiderte stolz den Blick des Sprechers. „Kannst du uns auch sagen, wie?“
Ein Kind löste sich aus dem Schatten, schlich durch den Raum und setzte sich ohne Bedenken auf den Schoß des Anführers. Mit weicher, kindlicher Stimme, sagte der Junge: „Du Pyramide muss zu Fall gebracht werden.“ Fai stöhnte auf. „Nicht wieder eines seiner Rätsel! Seht es doch ein, das Kind ist verrückt.“ Leise surrten Elektromotoren, als der Mann an der Spitze den Kopf schüttelte. „Fai, dir fehlt nur die Gabe ihn zu verstehen. Er hat recht. Die Pyramide ist unser Gesellschaftssystem. Die wenigen ganz oben stehen auf den Rücken der Tausenden ganz unten. Was wir brauchen ist eine Regierung die für das Volk regiert und nicht darüber hinweg.“
„Wunschträume.“, flüsterte der junge Mann eher einer Kugel zu, als der Runde. Sofort richteten sich alle Augen auf ihn. Als er die stechenden Blicke spürten, sah er sich verunsichert um. Ihn beschlich das Gefühl, etwas sagen zu müssen, also versuchte er zu erklären: „Ich meine, war schon mal einer von euch im Palast? Wisst ihr wie hoch die Mauern sind? Wie stark? Sie sind Tag und Nacht mit Elitekriegern besetzt. Kennt ihr die drei Tore? Sie können in Sekundenschnelle verrammelt werden und dann ist diese Festung uneinnehmbar. Ohne dieses Ding,“, er hielt seinen rechten Arm hoch, an dem ein breites Metallband glänzte, „kann man da drin nicht einmal aufs Klo gehen, geschweige denn kommt man rein oder raus. Wir brauchen Verbündete im Palast.“
„Wir haben dich.“, sagte das Kind. In der eingetretenen Stille klang seine Stimme noch weicher und tröstlicher als zuvor. Der Saiyajin kam nicht umhin zu lächeln. „Ich fürchte, das wird nicht reichen. Ich bin nur ein unbedeutender Kammerdiener.“ Bei diesen Worten senkte er beschämt den Kopf, denn er fühlte sich bei diesen Worten jedesmal, als könne er seinen Vater, seine Familie nie mit Stolz erfüllen. Fai lächelte ihn freundlich an. „Du genießt das Vertrauen des Prinzen, Tales. Das ist keineswegs unbedeutend. Immerhin lässt er dich sogar zuhören, wenn er wichtige Gespräche mit seinem Vater führt.“, sagte sie.
„Wir brauchen die Hauptleute.“, unterbrach der Anführer die beiden. Fragende Gesichter richteten sich auf ihn. „Nur wenn wir die Garde auf unserer Seite wissen, ist die Festung kein Hindernis mehr.“ Hazar lachte verhalten und freudlos. „Weißt du, was du da redest? Ist dir Schmieröl ins Gehirn gelaufen? Die Garde besteht aus Elitekriegern! Du kannst einen Hund nicht dazu bringen, sich in den eigenen Hintern zu beißen.“
„Nein, aber zumindest dazu, den eigenen Schwanz zu jagen.“
TO BE CONTINUED
Ciao Ferraristi & Tenshi ( die heut nix zu melden hat!)