Fanfic: Maiju- Bolt [K.22]

traurig. Schon halb im Schlaf merkte sie wie jemand ihr aufhalf und sie mehr trug als stützte, sie auf ihr Bett legte und zudeckte. Wenig später hörte sie Dr. Kyoshis Stimme: „Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Tochter! Obwohl sie so früh dran ist, ist sie voll entwickelt, gesund und kräftig. Jedes andere Baby hätte ich in den Brutkasten gesteckt, wenn es so klein wäre!“

Maiju öffnete müde die Augen und sah in drei strahlende Gesichter. Mrs. Briefs half ihr dabei, sich aufzusetzen, dann legte Dr. Kyoshi ihr vorsichtig ein in Handtücher eingewickeltes Bündel in den Arm. Maiju wusste nicht, ob sie das wollte, doch sie war viel zu erledigt um sich zu wehren.

Ein winziges Gesichtchen sah ihr aus den Handtüchern entgegen, verwirrt und leicht empört über die brutale Art, wie es in diese neue Welt hinausgestoßen worden war, mit bronzefarbener Haut und smaragdgrünen Augen. Ihr Kind. Es war so unglaublich klein, so zerbrechlich. Und so unheimlich schön...

Gegen ihren Willen wurde Maiju von einer Welle der Zärtlichkeit überrollt, Zärtlichkeit für dieses kleine Geschöpf, ein Gefühl, das sie bisher nur im Ansatz kannte. Für dieses kleine Ding da würde sie ohne zu zögern ihr Leben hergeben, das wusste sie. Staunend betrachtete sie ihr Kind und merkte kaum, wie die zwei Ärztinnen und Mrs. Briefs das Zimmer verließen.

Das Baby streckte ihr seine kleinen Händchen entgegen in einer bittenden Geste. Maiju erriet, dass es wohl Hunger hatte. Theoretisch wusste sie, was sie in so einem Fall tun musste, in der Ausführung allerdings haperte es...

Dafür schien das Kind sehr genau zu wissen was es wollte, eine Eigenschaft, die es sein ganzes Leben lang behalten sollte: Seine Mutter streifte das T- Shirt hoch und legte es an die Brust und es begann sofort an der richtigen Stelle zu trinken.

Maiju strich ihrem Baby über den Kopf, fühlte den weichen Flaum der ihn bedeckte. Er war genau so grau wie Maijus Haare.

Die kleinen Hände, die auf ihrer Brust lagen, hatten jeweils vier Finger. Maiju nahm eine sanft in ihre Hand, und die kleinen Finger schlossen sich um ihren Daumen. Entspannt schloss das Neugeborene die Augen. Es strahlte soviel Vertrauen aus, als gäbe es nichts und niemanden, der ihm etwas tun könnte, unbedingtes Vertrauen in die Welt. Etwas, das Maiju schon vor langer Zeit verloren hatte.

„Du wirst noch viel lernen müssen!“, flüsterte sie. „Das Leben ist nicht nur schön allein! Aber du wirst schon dahinter kommen.“

Sie wünschte sich plötzlich, die Unschuld dieses kleinen Wesens für immer bewahren zu können, es vor allen Widrigkeiten des Lebens zu schützen. Ein solches Gefühl war ihr völlig neu, es stand im Widerspruch zu allem, was sie bisher gelebt hatte, doch sie dachte in diesem Moment nicht daran.

Der kostbare Augenblick wurde zerstört von Mrs. Briefs, die ebenjetzt hereinplatzte und ihre ganze Familie im Schlepptau mitführte. Das Baby zuckte zusammen und hörte auf zu trinken, ein ängstlicher Ausdruck trat in seine Augen, hastig zog Maiju sich das Shirt herunter.

„Oooch, wie süß!“, brach Bulma in Begeisterung aus, „Darf ich sie mal halten?“

Das Baby gab die Antwort darauf: Es fing an zu weinen.

„Och, hab ich dich erschreckt?“, gurrte Bulma. „Tut mir Leid!“ Sie wollte der Kleinen einen Kuss geben und erntete dafür eine Ohrfeige von deren winziger Faust.

„He, was soll denn das?“

Maiju grinste ein wenig, fasste das Kind dann fester und drehte sich demonstrativ von Bulma weg. Beleidigt wandte sich die Ältere ab.

Dafür musste sich Maiju gleich darauf Mrs. Briefs’ erwehren, die der Kleinen unbedingt einen Strampelanzug anziehen wollte. Weiter als bis zur Windel kam sie jedoch nicht, denn das Kind dachte nicht daran, Maijus Hand loszulassen. Als sie Bulmas Mutter schließlich abgewimmelt hatte, war Maiju so erschöpft wie nach einer langen Mission. Sie war dankbar dafür, dass es Dr. Briefs gelang, seine Frau hinaus zu komplimentieren. Aber die Störung hatte sie ernüchtert, hatte sie zu ihrem gewohnten Kämpferdenken zurückfinden lassen.

Nachdem die Briefs abgeschwirrt waren, schaute Yamchu herein.

„Hi! Wie geht’s?“

„Geht.“, antwortete Maiju unwirsch. Yamchu seufzte leise.

„Ich hab mir Sorgen gemacht!“, bekannte er.

„Unnötig.“

Yamchu beschloss die Sache von einer anderen Seite anzugehen. Er setzte sich auf die Bettkante und beugte sich über das Baby.

„Willkommen im Leben, Kleines! Na, wie gefällt’s dir?“ Er legte den Zeigefinger auf die Nase des Babys, das danach griff und den Finger dann kurzerhand in den Mund steckte. Yamchu lächelte.

„Wie willst du sie nennen?“

„Bolt.“

Er sah auf.

„Bolt?“ [ich glaube, ihr wisst warum]

„Ja.“

Maiju verstand seinen Blick, sie erwiderte nichts.

„Willst... du das wirklich?“, fragte er nach einer Weile.

„Ich werd mich nicht um sie kümmern, wenn du das meinst.“

„Spinnst du?!“

Keine Antwort.

„Du bist ja nicht ganz dicht! Ein Kind braucht Liebe und seine Mutter!“

Sie sagte nichts darauf, erwiderte nur seinen Blick, ließ das Schweigen andauern.

„Kannst du dich ja um sie kümmern, wenn du der Meinung bist, dass sie Liebe braucht.“

„Aberaber-“

Er brach ab. Er kannte diesen Blick, der besagte dass sie sich nicht umstimmen lassen würde. Maiju hatte ihre Entscheidung gefällt.

Aber als er in ihre kalten Augen sah, tat ihm diese Entscheidung weh.





nette mutter.
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