Fanfic: Stormriders II - Auf der Suche nach den Heiligen Schwertern, Kapitel 4

weiß ich, dass mein Vater nie so einen derartigen Beschluss gefasst hatten, denn der Eroberer trieb ihn in den Tod.“ Er ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte so, den hochkommenden Zorn unter Kontrolle zu bringen. „Der Eroberer wollte sie in meinen Händen wissen, weil ich wohl der sanftmütigste von den drei Schülern war. Als Wolke das erfuhr, wurde er rasend. Er hatte schon immer einen Hang dafür, schlechte Laune zu verbreiten. Ich fühlte mich immer schuldig, wenn er zornig war. Schon komisch, dabei wusste ich, dass es nicht an mir lag. Am Tag der Hochzeit, als die Vorbereitungen noch nicht ganz abgeschlossen waren, hab ich ihn wutschnaubend im Trainingshof gesehen. Ich habe mir nichts dabei gedacht und habe mich fertig vorbereitet. Als Kleine Sonne und ich dann vor unserem Meister standen, damit er uns vermählt, schlug plötzlich die Tür auf und Wolke kam hereingestürmt. Er packte Kleine Sonne am Arm und zog sie aus dem Saal in den Hof. Frost, mein Meister und ich sind den beiden natürlich sofort hinterher gelaufen. Wolke hatte vor, den Palast zu verlassen und sie mit zu nehmen. Das konnte der Meister nicht zulassen und hat mich aufgefordert, mit ihm um meine Frau zu kämpfen. Wir lieferten uns einen Kampf, den es ein zweites Mal nicht so gegeben hätte, die Energie brach aus uns hervor und ließ die Erde beben. Wir bemerkten nicht, was der Meister vorhatte.“ Er schluckte einmal kräftig, es schien als würde er gegen die Tränen ankämpfen.

Als er weitersprach war er wieder gefasster. „Er ging ein paar Schritte zurück, zog seinen Umhang aus und bereitete eine Energiekugel vor, die Wolke töten sollte. Zumindest glaube ich, dass sie ursprünglich für ihn bestimmt war. Kleine Sonne stand neben ihrem Vater und sah es. Gerade als er die Kugel abfeuerte schrie sie laut: Vater, nein!!! Und sprang dazwischen. Die tödliche Kugel traf sie. Sie starb in Wolkes Armen. Der Meister brach zusammen, als er seine Tochter sterben sah, er konnte nichts tun, um Wolke daran zu hindern, mit dem Leichnam seiner Geliebten, auch meiner, auf und davon zu fliegen. Ich habe lange getrauert, nicht mehr trainiert sondern meine Sorge in Wein ertränkt. Mein Meister konnte mich wohl nicht mehr gebrauchen deswegen und schickte Habicht, Fledermaus und mich zu der Cyrrushöhle, wo man die magischen Blattbodenfrüchte findet. Am Eingang der Höhle gaben sie mir ein Gift zu trinken. Als wir dann die Früchte endlich gefunden hatten fiel mein Blick auf das da.“ Er hob das Eissturm-Schwert ein wenig an, um zu zeigen was er meinte. „Es steckte im Boden der Höhle und daneben die sterblichen Überreste meines Vaters. Ich habe ihn erkannt, weil er dieses um den Hals trug.“ Er holte unter seiner Kleidung eine lederne Kette, auf deren Anhänger der Name von Winds Vater geschrieben war: Flüsternder Prinz.

„Der Drache, der in dieser Höhle lebte, hatte ihn getötet. Vor Zorn schrie ich laut auf und forderte das Biest auf, herauszukommen und gegen mich zu kämpfen. Die beiden Verräter haben mich beschwichtigt, leise zu sein, dann durchfuhr mich ein riesiger Schmerz und ich hatte Krämpfe, die ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen würde. Ich sank zu Boden und sah die hämisch lachenden Fratzen der beiden. Sie teilten mir mit, dass ich vergiftet sei und der Meister wollte, dass sie mich töteten. Dort wo mein Vater starb. Als mir einer der zwei den Kopf von den Schultern trennen wollte, erzitterte die Erde und ein bedrohliches Grollen fuhr durch die Höhle. Die zwei zuckten zusammen und sahen sich um, bis ein riesiger Feuerball einen der beiden fortriss. Einige Meter weiter von mir entfernt sah ich, wie ein feuriges Ungetüm sich auf seine Brust gestützt hatte und anfing, ihn mit seinen gewaltigen Reißzähnen auseinander zu nehmen. Der andere lief davon, nicht in Richtung Ausgang, sondern tiefer in die Höhle hinein. Was mit ihm passiert ist, weiß ich nicht, ich schätze mal, der Drache hat auch ihn nicht verschont. Während der Zeit gelang es mir eine der Früchte zu nehmen, die aus den Steinsäulen zu wachsen schienen und aß sie. Sofort regenerierte sich mein Körper und eine ungeahnte Kraft durchfuhr mich. Ich hob das Schwert auf und stellte mich dem Ungetüm. Nach einem harten Kampf gelang es mir, die Macht des Eissturm Schwertes zu entfesseln, der Drache fror ein und stürzte in einen kleine See inmitten der Höhle. Mit einem letzten Schlag machte ich ihm den Gar aus. Ich ging zum Palast zurück, traute mich aber nicht in die Nähe des Meisters. Ein Instinkt zog mich zu dem Verlies des Palastes, wo ich auf den Hofnarren und den Buddha traf, der mir dann erzählte, dass es der Eroberer war, der meinen Vater und den von Wolke und Frost töten ließ.“ Wieder trat ein betroffenes Schweigen ein. Zhang blickte ihn an und reichte ihm dann noch einmal den Krug mit Wasser. Wind nahm einen Schluck und stellte den Krug dann neben sich auf den Boden.

„Frost, das war doch auch einer der Schüler des Eroberers, oder?“ Wind nickte. „Das war er, ein guter Freund. Der Meister hatte auch nicht bei ihm davor zurückgeschreckt, ihn einfach zu töten. Nachdem er dahinter gekommen war, der Buddha hatte es auch ihn erzählt, wie der Meister es geschafft hatte uns drei in den Palast zu holen und zu trainieren, wurde er zornig und griff den Meister an, er bezahlte mit dem Tod dafür. Wolke und ich trafen zu spät ein. Wir konnten ihn nicht mehr retten. Aber das liegt weit zurück, ich sollte aufhören, mir über die Vergangenheit große Gedanken zu machen und der Zukunft entgegenblicken.“ Er lächelte, aber es wirkte falsch. Es war noch nicht überwunden, so etwas würde man nie überwinden können, das wusste Zhang. Er nickte nur und stellte dann die letzte Frage: „Wie kommst du eigentlich hier her? Das wüsste ich gerne, dieser Wald ist nicht gerade das, was ich als einladend bezeichnen würde.“ Er hatte unbewusst angefangen, ihn zu duzen.

„Nun mein Freund, das ist leicht zu erklären, hier kann ich stärker werden. Ich bin hier um zu trainieren. Der Wald des Wolfes ist voll von Geistern und Dämonen, da das Heilige hier nicht mehr durchdringen kann. Sie fühlen sich hier sehr wohl, und wer sich hier verirrt ist normalerweise verloren. Dieser Tempel wurde vor Jahrhunderten von Mönchen gebaut, sie wollten die Kraft Buddhas auch in diesen Wald leiten. Es gelang ihnen nicht und einer nach dem anderen verließ den Wald oder wurde getötet. Ich wollte mich der Herausforderung stellen, gegen ebenbürtige Gegner zu kämpfen, so lebe ich schon seit etwas weniger als fünf Jahren hier. Ich habe es im Palast nicht länger aushalten können. Der Meister war nicht tot, aber verrückt, er wurde von seinen Missetaten überrannt, es brach aus ihm heraus und nahm ihm den Verstand. Vor drei Jahren ist auch er gestorben. Er hat sich die Kehle mit einem Dolch durchgeschnitten und ist jämmerlich verblutet, so wurde es jedenfalls erzählt. Ich habe es nur erfahren, weil ich einem alten Mann, der sich hier verirrt hatte, geholfen habe wieder aus dem Wald heraus zu kommen. Er sagte mir dann, was passiert war. Aber nun genug in alten Erinnerungen geschwelgt, wir sollten schlafen. Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn wir uns mein Bett teilen.“ Er forderte Zhang auf, sich hinzulegen. Der Heuhaufen wurde ein bisschen auseinander gezogen, damit beide genügend Platz zum schlafen hatten. Aus Höflichkeit dem anderen gegenüber verzichteten sie auf Decke und Kissen, da jeder dem anderen das einzige Kissen und die einzige Decke überlassen wollte...



Ok, damit wäre auch Kapitel 4 überstanden, bis zum nächsten Mal *wink*

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