Fanfic: Stormriders II - Auf der Suche nach den Heiligen Schwertern, Kapitel 7

gegen seinen Herren scheint niemand mehr in die Nähe des Steinbruches gekommen zu sein. Der Eingang war verschüttet. Sie konnten also nicht in das Innere sehen. Zhang zog wieder sein Schwert, um sich durch zu kämpfen. Er stellte sich direkt vor dem Eingang auf, hielt es senkrecht vor sein Gesicht und schloss die Augen, um Kräfte zu sammeln. Ein oder zwei Minuten verharrte er so, bis er aufschrie und sich durch die Felsen säbelte. Nicht lange und der Eingang war frei. Zhang steckte sein Schwert wieder zurück in die Scheide und ging vorsichtig hinein, man konnte nie wissen, ob nicht doch noch die Decke einstürzte. Wind folgte ihm, mit ebenso großer Vorsicht. Im Inneren entdeckten die beiden einen Sarg. Tatsächlich, hier musste Kleine Sonne bestattet worden sein. Der Sarg war offen. Eine Art Eigenlicht schien von ihm auszugehen und als sie den Sarg erreichten, lag darin ein junges Mädchen, das zu leuchten schien. Sie sah nicht aus, als wäre sie tot, nein, es schien, als würde sie nur schlafen. Wind sah sie und ihm stiegen die Tränen in die Augen.

„Kleine Sonne!“ schluchzte er. Er ging auf die Knie und betrachtete den Boden.

Auch Zhang beschlich ein Gefühl der Trauer. Es war schade, dass sie so jung sterben musste, getötet vom eigenen Vater. Er betrachtete sie eine Weile. Ihm entgingen auch nicht die bunten Steine, die sie in den Händen hielt. Sie trug ein Hochzeitskleid, das Kleid, dass sie getragen hatte, als sie Wind ehelichen sollte. Der Rouge und der Lippenstift, sie schienen noch so frisch, als wären sie gerade erst aufgetragen, ihre Frisur saß perfekt, keine Spur von Verwesung, als wäre sie zeitlos, ewig in diesem Zustand der Schönheit. Er berührte Wind an der Schulter, dem die alte Erinnerung wieder hochkam und immer noch schluchzte. Dann sah Zhang sich ein wenig um. Er glaubte nicht, dass Wolke noch einmal hier war. Es gab keinen anderen Eingang zu der Mine. Am Boden lagen noch die Werkzeuge der früheren Arbeiter, die Wolke vertrieben hatte. Eine zertrümmerte Säule, die vor ihm lag und vom Kampf herführen musste, der hier vor fünf Jahren getobt hatte. An der Wand entdeckte er Spuren von Blut. Dort wo Wolke von seinem Meister hingeschleudert wurde und er sich schwer verletzt hatte. Am Boden entdeckte er noch eine größere Spur. Dort hatte er sich wohl den gebrochenen Arm ausgerissen, um bewegungsfähiger zu sein. Zhang schüttelte sich, bei der Vorstellung, dass der Arm eigentlich auch noch irgendwo hier herumliegen müsste. Schnell drehte er sich um und wollte Wind aus der Mine bringen. Er glaubte nicht, dass er hier einen Hinweis zu Wolkes momentanen Aufenthaltsort finden würde. Wind stand wieder vor dem Sarg und berührte Kleine Sonne an der Wange. „Sie ist eiskalt, und das mitten in der Wüste. Sie wurde mit dem legendären Eiszauber bestattet, aber wo hat Wolke ihn her? Doch nicht vom Meister Wu?“

„Komm, Wind, wir sollten gehen, hier finden wir Wolke nicht.“ Wind schien immer noch über dem großen Rätsel brüten, dann wandte er sich Zhang zu und bewegte sich in Richtung Ausgang. „Du hast recht, wir sollten woanders suchen, aber wir müssen warten, bis es dunkel ist, im Moment ist es zu heiß, um weiter zu gehen.“ Zhang setzte sich auf eine der umgestürzten Säulen. Er war dankbar, nicht in die Hitze hinaus zu müssen, denn hier drin war es etwas kühler, angenehmer. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Wie würden sie Wolke nun finden? Es war zum verzweifeln.

„Ich glaube, ich weiß wo wir ihn finden können.“ Sagte Wind plötzlich. Zhang runzelte die Stirn. „Wie?“ fragte er und wartete ungeduldig auf eine Antwort. Wind ließ sich Zeit. „Als wir Kinder waren....“ setzte er an und setzte sich neben Zhang. „.... da hat er mir erzählt, dass sein Vater mit ihm, bevor die Truppen des Eroberers ihn niedergemetzelt hatten, auf eine einsame Insel gefahren ist, die hinter der Wüste in einem weiteren See liegen soll. Man erzählt sich, dass es auch dort Geister geben soll. Deswegen wird der Ort auch gemieden. Die Menschen im Volk sind sehr abergläubisch, hinter allem und jedem vermuten sie das Werk von Geistern. Sein Vater war aber nicht so ängstlich wie die meisten anderen in seinem Dorf. Wolke sagte, dass er seinem Vater dort geholfen hat, das Eisen für sein Schwert zu besorgen. Auf dieser Insel soll es das beste Vorkommen geben und er hat es immer selbst gefördert, wenn er etwas für neue Waffen brauchte. Er war der Waffenschmied. Wolke konnte sich sehr gut daran erinnern. Er muss vielleicht fünf gewesen sein. Er hat mir geschildert, dass es in der Mitte der Insel einen riesigen Wasserfall geben soll. Mitten auf der Insel. Ich glaube, dass wir diese Insel finden müssen, um auch Wolke aufzuspüren.“ Zhang nickte und fragte darauf hin gleich, warum er ihm das nicht vorher erzählt hat. „Es ist mir entfallen, erst, als ich Kleine Sonne da liegen sah und die Erinnerung an meine Kindheit wieder hochgekommen ist, ist mir auch das mit Wolke wieder eingefallen. Er war noch nicht lange bei uns, als ich davon erfuhr. Ich habe immer noch um meinen eigenen Vater getrauert, aber als er über seinen sprach, hat sich nichts in seinem Ausdruck geändert. Er war leer. Ich weiß es noch genau, es hat mir Angst eingejagt. Warum er mir das gesagt hat, weiß ich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir ihn dort antreffen werden.“

Zhang nickte. Sie saßen eine Weile ohne zu sprechen auf der Säule. Winds Blicke schweiften immer wieder zu dem Sarg. Dann murmelte er immer wieder „Eiszauber“.

„Ich habe schon von diesem Eiszauber gehört. Derjenige, der den Eiszauber in den Mund gelegt bekommt altert nicht mehr, für ihn bleibt die Zeit stehen, während alles andere um ihn herum vergeht. Er macht den Körper kalt und steif. Früher dachte man, das sei das Allheilmittel gegen das Altern, der Schlüssel zur Unsterblichkeit. Dem war aber nicht so. Nun bestatten die Familien, die den Eiszauber in ihrem Besitz haben, ihre Toten, zumindest das Oberhaupt. Mein Meister hatte auch einmal einen solchen Zauber, aber er ging verloren. Er hat aber auch nicht darum getrauert.“ Wind sah ihn an, und nickte traurig. All die schönen aber auch die schrecklichen Erinnerungen kamen in ihm hoch. Er aber versuchte sie herunter zu schlucken, sie wieder wegzusperren. „Hör mal, Wind, ich kenne dich noch nicht lange, aber doch lange genug um zu sagen, dass du mein Freund bist. Wenn du Kummer hast, erzähle mir davon. Es ist meine Aufgabe als Mönch, anderen zu zuhören und zu helfen, wo ich kann.“ – „Du hast recht, Freund, irgendwann erzähle ich dir, was mir auf dem Herzen liegt, aber nicht heute. Heute möchte ich damit alleine sein. Ich hoffe du verstehst das.“ Zhang fasste ihn wieder an der Schulter, um ihm zu zeigen, dass er Allzeit bereit ist, ihm zu lauschen. „Wann immer du es für richtig hälst, Wind.“ Und damit lehnte er sich wieder zurück um ein wenig Schlaf zu finden. Wind tat es ihm gleich, aber den Schlaf fand er nicht. Er musste unablässig an die frühere Zeit denken, an die Zeit, die sein Leben stark geprägt hatte.

Nach Stunden des Nachdenkens glitt auch er in einen traumlosen Schlummer über und beide erwachten erst, als es schon tiefe Nacht war.



Tja, wieder kein Wolke, was? Aber ich glaube, wir kommen der ganzen Geschichte schon etwas näher, was meinst du? Wir werden sehen, wie es weitergeht und ob die beiden nun wirklich ihr Ziel erreichen oder doch schon scheitern. Bis dahin, zaijian ^^

Deine Malu

P.S.: Ich würde wirklich gerne alle deine Ffs lesen, nur hab ich so wenig Zeit, das vor dem Computer zu machen, ich hoffe, dass ich die noch alle downloaden kann. Bis dahin, verweile in Gesundheit, oder so, bis bald^^
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