Fanfic: Trunks/Sam - Kill me if you can [I]
Haarsträhnen verdecken den größten Teil meines Gesichts....
Als er zu mir rüberschaut, treffen sich kurz unsere Blicke.... und ich wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen... ich wundere mich sehr, was er in meinem trauten Heim zu suchen hat... doch als ich wiederum etwas weiter geritten bin... da wünschte ich mir, dass ich es nie erfahren hätte.... ich sehe erst nur eine schlaffe Hand... zwischen den Füßen eines Handlangers dieses Tyrannen.... dann erkenne ich.... meine Mum... regungslos in einer großen Blutlache liegt sie im Eingang... ich hätte mich fast übergeben.... doch damit nicht genug..... am Rand des Hauses... kurz vor den Ställen... mein Bruder... Phil.... eigentlich hätte ich am liebsten meine Augen zugekniffen und laut losgeschrieen... doch ich wusste, dass ich dann ebenfalls tot sein würde..... Phil hing mit weit aufgerissenen Augen an der Hauswand... hinter ihm alles blutrot... in seiner Brust vier Löcher... aus denen noch das Blut läuft.... wenn jemand zu mir gekommen wäre... genau in diesem Augenblick... und gefragt hätte, wie es mir geht.... ich... hätte nicht antworten können... meine Kehle ist trocken... wie der Sand in der Wüste... jegliche Empfindungen sind tot.... innerlich bete ich immer wieder leise, dass sie mir nichts tun.... ich steige ab... darauf achtend, dass meine Beine nicht unter meinen Körpergewicht zusammensacken... ich muss mich fest an Phoenix klammern um mich aufrecht zu halten... dann binde ich ihn an den kleinen Zaun vor einem Bungalow..... ich gehe... hoffend ganz normal zu wirken... auf die dicke Tür zu und klingel einfach irgendwo.... es gibt fünf Klingeln... das Haus ist dreistöckig.... ich habe genau das erwischt, wo kein Name draufsteht.....
„Bitte!! Lass mich rein... bitte... mach bitte die Tür auf!!“ flehe ich immer wieder leise die Tür an... dann... zu meiner großen Erleichterung öffnet sich die Tür... ich gehe rein, als wäre ich hier zu Hause... und gehe in den dritten Stock durch eine offen stehende Tür... der Mann schließt die Tür schnell, aber nicht hastig.... er kommt zu mir hochgeeilt, stellt sich vor ein Fenster und zieht eine Knarre aus seinem Hosenbund... das alles läuft vor mir ab... aber ich realisier es nicht wirklich.. ich sitze da auf meinem Stuhl und.... plötzlich bricht alles zusammen... mir wird schwarz vor Augen... alles dreht sich und das gesamte Zimmer beginnt zu schwanken...
„Hey!! Wie heißt du?? Sag mir deinen Namen!!“ höre ich eine tiefe angenehme Männerstimme sagen... dann fühle ich zwei starke Hände auf meinen Schultern und werde im nächsten Moment kräftig geschüttelt... doch vor meinen Augen läuft alles in Zeitlupe ab... ich will auf die mir gestellte Frage antworten, doch das schaffe ich nicht mehr... die Schwärze umschließt mich, wie ein dickes Tuch... hüllt mich ein und hält mich fest in sich gefangen.....
Gedämmtest Licht und der Geruch von gebratenem Fisch wecken mich... ich fahre erschrocken hoch.... alles nur ein Traum.... denke ich... ein abscheulicher Albtraum... ich liege in meinem Bett bei dieser komischen Familie und vielleicht kommt Phil heute vorbei.....
„Du warst lange weg!! Ich habe etwas zu essen für dich!! Bedien dich!!“ sagt plötzlich eine ruhige Stimme im Hintergrund.... ich fahre erschrocken herum und... nein!! Es war kein Traum... alles brutale Realität... da sitzt dieser Typ aus unserem Nachbarhaus... und poliert seine fette Knarre... wortlos stehe ich auf und gehe zu dem kleinen Tisch auf dem ein Teller mit Toast und Käse steht und ein großes Glas Milch..... ich esse und trinke hastig.... dann bringe ich meine Sachen in die Küche... langsam komme ich wieder in den Wohnraum zurück und mustere den Meister mal gründlichst.... er scheint meine Blicke genau zu spüren denn mit einem Ruck schaut er hoch und nagelt mich mit seinem Blick förmlich fest....
„Wie heißt du??“ fragt er und diesmal schaffe ich zu antworten...
„Sam!!“ sage ich leise und senke den Blick...
„Aha!! Er ist nicht der König!! Ich spioniere schon sehr lange... und vor fast genau vier Monaten... also einen Tag bevor du abends weggeritten bist, da hat er den echten König und den echten Prinzen wegsperren lassen... oder vielleicht auch umbringen....“ er dreht sich wieder seiner Pflanze zu... an der er schon die ganze Zeit rumfummelt..... irgendwie werde ich neugierig... dieser unscheinbare Mann fängt an mich sehr zu interessieren....
Er steht auf und kommt mit einem Glas Milch wieder..... er setzt sich zu mir an den kleinen Tisch und starrt sein Glas an...
„Wie heißen Sie??“ frage ich... immerhin ein Anfang....
„Leon...“ sagt er und setzt an zum Trinken.....
„Schöner Name!!“ hauche ich leise und gucke ihn dabei nachdenklich an....
Er spuckt die halbe Milch wieder aus... „Was??“ er sieht mich an.....
„Erzähl mir mehr.... was bist du von Beruf, Leon??“ ich war einfach so frei ihn zu duzen... er sagt auch nichts weiter dagegen....
„Ich bin Cleaner!!“ meint er und sieht mich wieder mit diesem harten stechenden Blick an.....
„Cool!!“ erwidere ich beeindruckt.....
„Pass auf... ich habe dir zwar geholfen und werde dir auch noch einen Tipp geben... halte dich auch von diesem Prinzen fern... ich weiß, dass sowohl er... als auch sein Vater dich umbringen wollen... warum auch immer.... deswegen würde ich dir stark raten dich so weit wie nur möglich vor ihnen verstecken.... das ist aber auch schon alles.... sie sind wieder weg!! Geh jetzt!! Ich habe dir das Leben gerettet und nu hau ab!!“ er steht auf und deutet auf die Tür.... ich weiß nicht was ich sagen, denken oder tun soll.... ich stehe langsam auf und gehe durch die Tür... dann schwanke ich die Treppen runter und stehe im nächsten Augenblick wieder draußen.... es ist wieder so furchtbar heiß, wie schon die Tage vorher... eine drückende Schwüle hängt über der Stadt und auch über dem Land.... da sehe ich ihn wieder... die Augen noch immer weit aufgerissen... das Blut an seiner Kleidung schon fast getrocknet... diesmal kann ich es nicht unterdrücken.... mir wird wieder schwarz vor Augen, als ich auch noch meine Mutter in ihrer nun dunkelroten getrockneten Blutlache sehe..... da falle ich mit einem Mal nach vorne auf die Knie und übergebe mich..... mitten auf der Straße.... es ist grauenvoll..... als ich mich ziemlich leer und mies fühle breche ich mit einem Mal zusammen und fall erneut in diese tiefe unendliche Schwärze....
Als ich langsam wieder zu mir komme liege ich wieder auf einem Bett.... ich gucke mich um und entdecke Leon... er sitzt auf einem Stuhl... ein Glas Milch vor sich und werkelt an einer Pistole rum.... er sieht kurz rüber und steht dann auf.... ich sage nichts... was denn auch?? Er setzt sich auf die Bettkante....
„Wenn es dir besser geht, dann verschindest du!!“ das brennt sich wieder tief in mein Gehör... er will mich loswerden, aber warum nur.... was habe ich ihm denn getan??
„Nein!!“ sage ich bestimmt und setze mich aufrecht hin....
„Keine Wiederrede... geh zu Onkel oder Tante oder weiß ich wohin....“ er wendet sich ab und widmet sich wieder seiner Milch...
Ich nehme einen Zettel und halte ihm den hin...
„Lies vor!!“ sage ich kurz...
Er hält den Zettel vor seine Nase... und starrt wortlos darauf...
„Wusste ich’s doch!! Du kannst nicht lesen...“ ich gucke ihn mit meinen großen braunen Augen durchdringend an....
„Was steht da??“ fragt er schließlich...
„Ich werde mein Leben ändern!! Ich werde eine Cleanerin werden!!“ sage ich bestimmt....
„Das ist keine gute Idee!!“ meint er und wirft den Zettel weg.....
„Ich bleibe hier... ich kann für dich putzen... dein Wäsche waschen und in die Stadt zum einkaufen... ich tue alles hier... und als Gegenleistung unterrichtest du mich.... ich will so werden wie du, Leon!! Mach aus mir auch nen richtigen Cleaner!!“ ich bin ebenfalls aufgestanden und habe ihm gegenüber Platz genommen.... jetzt sehen wir uns gegenseitig tief in die Augen.... ich bete, dass er einverstanden ist...
„Nein, Sam!! Das werde ich nicht tun!!“
„Aber du hast mir das Leben gerettet, also bist du ab jetzt für mich verantwortlich.....“ ich setze einen flehenden blick auf... „Du zeigst mir wenigstens die Theorie... nur die Theorie, okay?? Ich habe doch sonst nichts mehr.... den Mann den ich liebe gibt es nicht mehr.... oder er ist irgendwo eingesperrt... meine Familie ist tot.... alle ermordet.... ich hab nichts sonst!!“ wieder steigen mir die Tränen in die Augen....
Er legt eine der Revolver vor mir auf den Tisch.....
„Schenk ich dir... gehe von mir aus hin und knalle ihn ab.... aber ohne mich...“ so langsam werde ich wütend... ich weiß nicht, ob auf Leon oder dieses Schwein, dass meine Familie auf dem Gewissen hat.... ich merke nur, wie eine ungeheure Wut in mir wächst..... ich packe die Knarre... ziele aus dem Fenster und schieße drei Mal wahllos aus dem Fenster... dann knalle ich die Pistole vor ihn auf den Tisch...
„Na?? Und wie war das??“ frage ich herausfordernd.....
Er guckt mich bestürzt und beeindruckt zugleich an... er kriegt kein Wort raus.....
Jetzt sind wieder drei Stunden seit meinem filmreifen Auftritt vergangen... wir mussten so schnell wie möglich unsere Sachen packen und verschwinden, da wir sonst mächtig Ärger gekriegt hätten.... während wir so still durch die Einsamkeit gehen... er mit einem großen Koffer in der Hand .... ich mit Phoenix, der meine Sachen trägt, am Zügel.... da kommen mir viele Sachen in den Sinn.... ich denke über Trunks nach... was hat er nur vorgehabt... er war so nett!! Er hat mich geküsst!! Und jetzt wird mir gesagt, dass er mich töten will!! Irgendwie kann ich das