älter als du, Ran. 23, glaub ich. Sie ist Studentin für europäische Geschichte und war bis gestern noch in Kyoto. Als sie vom Tod ihrer Mutter erfuhr, ist sie natürlich sofort hierhergefahren.


Seien Sie also etwas rücksichtsvoll mit ihren Befragungen, Mori.“


„Aber natürlich, Inspektor. Sie wissen doch, wie ich bin!“


Rein aus Rücksicht auf mein eigenes Wohlbefinden, werde ich mir jetzt jeden Kommentar verkneifen.


Wir folgten den Inspektor in das Gebäude und gingen einen langen Flur entlang.


„Hier riecht es wie in einem Krankenhaus.“, flüsterte Ran mir zu. Ich nickte zustimmend. Irgendwie war mir etwas unheimlich zumute.


„Kommen Sie, hier entlang.“, Megure hielt eine Tür für uns auf und wir gingen in den Raum, der dahinter lag. Hier wirkte es ein bißchen wie in einem Aufenthaltsraum einer Arztpraxis: ein großes blaues Sofa an der linken Wand, davor ein Tisch mit einer Vase und ein paar Blumen, Nelken, glaube ich.


„Nehmen Sie platz. Dr. Watanabe müßte gleich kommen, zusammen mit der Tochter von Michiko Suenaga. Sie wollte die Leiche ihrer Mutter noch einmal sehen.“


Kaum hatte wir uns also hingesetzt, ging auch schon die Tür auf und Dr. Watanabe spazierte hinein, in Begleitung einer jungen Frau: Misa Suenaga.






Ende Kapitel 3