Fanfic: Ist sie das wirklich wert? (10)
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„I- ich liebe dich auch...Reiku.“
Im ersten Moment überschlugen sich Ranmas Gedanken vor Glück und er sah sie zärtlich an. Sie liebte ihn! Sie liebte ihn wirklich! Ihre Lippen näherten sich er schloss die Augen. `Ich liebe dich...Reiku´ Erst jetzt wurde ihm etwas bewusst! Sie hatte Reiku gesagt! Sie liebte nicht ihn sondern...Reiku! Seine Eingeweide gefroren zu Eis. Er erkannte, dass er alles falsch gemacht hatte! `Ist sie das wirklich wert?´ Jetzt verstand Ranma den vollen Sinn der Frage. Er verstand, was Keri ihn fragen wollte, ihm sagen wollte. Er hatte nur erreicht, dass Akane Reiku liebte! Nicht Ranma. Ist sie es wirklich wert, dass er sich verändern musste? Das war die volle Frage. Musste er sich nur wegen ihrer Liebe verändern? Warum liebte sie ihn erst jetzt, wenn er nett war, wenn er zärtlich war? Warum liebte sie ihn nicht so, wie er wirklich war? Erst jetzt hatte er den Sinn verstanden. Erst jetzt verstand er, dass, auch wenn man einen Menschen so sehr liebte wie nichts anderes auf der Welt, dass man nichts erreichte, wenn man sich für ihn veränderte, verstellte! Man durfte sich nicht nur der Liebe wegen verändern! Denn wenn ein Mensch den anderen nicht so liebte, wie er war, wie er wirklich war, war es die Liebe nicht wert! Tränen stiegen in ihm auf und noch bevor seine Lippen die ihren berührten, stieß er sie sanft aber bestimmt von sich. Verwirrt sah sie ihn an und bemerkte die Tränen, die seine Augen verschleierten.
„Was ist los?“ flüsterte sie zärtlich.
Ranma schüttelte den Kopf.
„Ich muss dir noch etwas sagen, ich- ich bin Ranma, Akane! Nicht Reiku!“
Akane fuhr zusammen, nicht weil sie geschockt war, sondern weil sie glücklich war, dass er es ihr gesagt hatte und sie es nicht hatte sagen müssen. Ranma verstand es falsch. Er dachte, sie war geschockt.
„Es tut mir leid...“
Akane sah ihn glücklich an und schüttelte dann den Kopf.
„Nein. Ich wusste es.“
„Was?“
„Ich wusste es. Und ich liebe dich!“
Ranma schüttelte energisch den Kopf.
„Nein! Du wusstest es nicht! Und- und du- du liebst nicht mich sondern Reiku!“
Akane sah ihn verwirrt an. Abermals schüttelte sie den Kopf.
„Nein. Ich liebe dich!“
„Aber nur weil du weißt, dass ich Reiku bin! Du hast dich in ihn verliebt!“
*Ja das auch. Aber ich bin schon so lange in Ranma verliebt! Nur da er mir gezeigt hat, wie zärtlich er sein kann, liebe ich ihn noch mehr. Ich liebe Ranma und nicht Reiku! Ich habe Reiku erst geliebt, als ich wusste, das er Ranma ist!*
„Das stimmt aber...“
„Dann sehen wir uns nicht mehr wieder Akane Tendo!“
„Was?“
„Ich werde gehen! Es tut mir leid, aber ich kann es nicht ertragen, dass du nie mich liebst sondern immer nur Reiku!“
„Aber das stimmt doch gar nicht!“
Akane zitterte. Nicht vor Kälte sondern vor Angst. Angst, dass sie ihn verlor, nur wegen dieses Missverständnisses! Ranma drehte sich um und rannte so schnell er konnte davon. Akane sank auf die Knie und streckte die Hand nach ihm aus.
*Nein! Er darf nicht gehen! Nein!*
„Ranma ich liebe dich doch! Und nicht...und nicht diesen Reiku.“ Flüsterte sie leise und ihre Stimme zitterte vor Angst Kummer Verzweiflung und aufkommenden Tränen. Sie sah ihn am Horizont verschwinden. In der Weite der Wolkenüberzogenen Landschaft. Kälte breitete sich in ihrem Herzen aus. Er war fort.
Sie hatten sich ihre Liebe gestanden. Zwei Liebende hatten endlich zueinander gefunden. Doch...ein Missverständnis zerstörte dieses Glück, das sie hätten haben können. Hätte Ranma eher erkannt, hätte er eher den Sinn der Frage verstanden, hätte Akane Ranma nicht so behandelt, wären sie sich gegenüber ehrlicher gewesen, wäre das hier nie passiert! Sie liebten sich beide über alles. Sie hatten sich gefunden, doch ein Missverständnis zerstörte ihr Glück. Wie es so oft geschieht.