Fanfic: Wink des Schicksals Teil2
mich liebst, nur ein einziges und letztes Mal.“ flehte Kaito und sah ihn drängelnd an. Er wollte es nur ein Mal in seinem Leben hören, dass man ihn liebt. Und das von der Person, nach der er sich sehnte.
Shinichi sah ihn mit großen Augen an. „Wir sollten nicht...“ Mehr brachte er nicht heraus und senkte den Kopf. Er wurde traurig, es ging einfach nicht.
Enttäuscht stand er auf und seine Augen waren mit Melancholie gefüllt. „Es tut mir leid, dass ich dich belästigt habe. MEITANTEI.“ Kaito schritt die Treppe hoch und ließ den verdatterten Shinichi einfach zurück.
Was war hier gerade geschehen? Shinichi fühlte sich wie im falschen Film. Er strich sich über die Lippen. <Kaitou K.I.D. hat mich geküsst. Warum???>
Er musste es schnell verdrängen, es vergessen.
Wie von der Tarantel gebissen rannte er los. Sein Weg war unbestimmt, er lief nur, ohne auf den Weg zu achten. Nachdem er durch die ganze Stadt gesaust war, verließ ihn die Kraft und er machte langsamer. Er stützte die Hände auf die Beine und musste erst mal wieder Luft kriegen. <Die Welt ist schon verrückt.>
„Sieh mal Ran, da ist Shinichi!“ rief Sonoko weniger erfreut, doch wollte sie Ran aus Ehrgefühl mitteilen, dass sie ihn gesehen hatte.
Rans Gesicht wurde zu einem einzigen Lächeln. „SHINICHI was machst du hier??“ schrie sie fragend hinter ihm her. Er würdigte sie keines Blickes, reagierte noch nicht mal auf seinen Namen, noch auf ihre Stimme. Tief in Gedanken war er versunken und nahm nichts anderes mehr wahr. Tiefe Reue plagte ihn, er war einfach zu geschockt gewesen, um etwas zu sagen. Aber seinen Wunsch hätte er gerne erfüllt. Irgendwie interessierte es ihn nun noch brennender, als zuvor, wie dieser K.I.D. im richtigen Leben war. ER wollte es wissen, ein Grund mehr ihn zu enttarnen. Der Wille wuchs und wuchs in seinem Sinn, oder sollte er lieber Herzen sagen???
„Das ist ja wohl die Höhe!“ motzte Sonoko wütend und stemmte die Hände in die Hüften. „Erst lässt er sich monatelang nicht blicken und dann läuft er einfach an uns vorbei. Arroganter Sack!!“ lästerte sie weiter.
„Bist du sicher, das es wirklich Shinichi war?? Er würde doch nicht einfach an uns vorbei gehen ohne uns zu beachten. Ich glaub eher deine Sinne haben dir einen Streich gespielt!“ sagte Ran kopfschüttelnd. Es tat ihr verdammt weh, denn sie hatte sich in dem Moment so sehr gefreut ihn wieder zusehen, nur um dann bedauerlicherweise feststellen zu müssen, dass es sich nur um eine Sinnestäuschung handelte. „Er hat ja auch auf seinen Namen gar nicht reagiert!“ begründete sie ihre Aussage.
„Doch das ist er.“ hielt Sonoko an ihrer Meinung fest. „Los hinterher!!“ befahl sie und riss Ran mit sich. Sie ergriff die Schulter des Jungen, der total zusammenzuckte.
Ran traf es wie der Schlag, das war ja tatsächlich Shinichi, ihr Shinichi und er hatte sie einfach ignoriert. Es traten Tränen in ihre Augen. „Was bildest du dir eigentlich ein??“ fauchte sie wild und gab ihm eine schallende Ohrfeige.
Entsetzt und vor allem sehr geschockt sah er sie an. „Ran??“
„Schön, dass du dich wenigstens noch an meinen Namen erinnerst!“ gab sie fluchend zurück.
Er kam sich so dreckig und verlogen vor. Eben gerade hatte er einen Kerl geküsst oder sich besser von diesem küssen lassen und auch noch zu allem Übel etwas dabei empfunden. Ihm wurde schlecht. An Ran hatte er dabei überhaupt nicht gedacht. „Warum sollte ich deinen Namen vergessen??“ fragte er schockiert und rieb sich die schmerzende Wange. Mann hatte das wehgetan. Aber es war eher der Schmerz seines Herzens, als der welcher auf seiner Wange brannte.
„Zum Beispiel, weil du eben an mir vorbei gegangen bist, als würdest du mich nicht kennen??“ fragte sie im sarkastischsten Ton, den sie fertig brachte.
Er hatte was??? „Das tut mir sehr leid. Dann hab ich dich wohl nicht gesehen.“ entsprang es reuevoll seinen Lippen.
„Wie nicht gesehen??? Ich hab deinen Namen gebrüllt und du hast nicht mal reagiert!“ geiferte sie wütend. Sie war ja so aggressiv und kam sich vor, als könnte sie Bäume ausreißen.
Nun konnte er ihre Wut durchaus verstehen. So tief in Gedanken war er also gewesen, dass er das Mädchen, welches er über alles liebt nicht gehört hatte. In diesem Moment hätte er sich gerne ungespitzt in den Boden gerammt.
Irgendwie war alles noch so verwirrend für ihn. Eben hatte er noch an K.I.D. gedacht und nun?? Er blickte zur Seite, konnte ihre verheulten Augen nicht ertragen. „Wein doch nicht, ich mag es nicht wenn du weinst.“ sagte er kleinlaut. Er hatte angst, dass sie ihn gleich töten wollte, so sauer wie sie gerade war. Umso überraschter war er, als sie ihn plötzlich ganz fest in die Arme schloss und zu weinen begann. „Ich verzeihe dir, ich hab dich doch so vermisst. BAKA!“ schluchzte sie.
Shinichi seufzte. „Wein doch nicht, ich bin ja hier.“ Sanft strich er ihr durch die Haare um sie zu beruhigen.
„Ja aber für wie lange??“ fragte sie traurig. „Sicher willst du morgen wieder weg oder so. Es ist einfach wie ein wunderschöner Traum und ich wache jeden Moment auf, es ist einfach zu schön um wahr zu sein!“ Sie schluchzte immer noch, konnte nicht damit aufhören.
„Ich werde nicht mehr weggehen!“ sagte er lächelnd. „Also hast du auch keinen Grund, um zu weinen, also hör auf!“ bat er.
Aber Ran musste nur noch mehr weinen, doch dieses mal waren es Tränen des Glücks.
„Bitte Ran ... hör doch auf!“ Nun war es eher ein Flehen, als ein Bitten.
Sie löste sich von ihm und sah ihn mit einem Blick an, den er nur zu gut kannte. Sie hatte Conan immer so angesehen, wenn sie über Shinichi sprach. Dabei sah sie immer so glücklich aus. Damals als sie ihm unbewusst ihre Liebe gestand, war es das gleiche gewesen. Shinichi seufzte erst einmal tief bevor er wieder etwas sagen konnte. „Ich hab dich natürlich auch vermisst, mein Engel!!“
Sie musste wieder weinen, wie lieb er das gesagt hatte, sie schmolz dahin. „Shinichi ... ich hab mir solche Sorgen gemacht!!“ brüllte sie ihn an. „Warum hast du mich alleine gelassen??“ fragte sie dann laut schluchzend.
„Ähh ..Mein Fall.. !“ Weiter kam er nicht, denn Sonoko warf ihm einen Blick zu, der ihm die Sprache verschlug. „Ja genau, deine Fälle sind dir wichtiger als Ran. Du solltest dich was schämen!“
„Du hast ja keine Ahnung.“ Er senkte völlig resignierend den Kopf. „Es ging dabei auch um mein Leben!“ Nun wurde er lauter, bis es fast ein Schreien war.
„Mir kommen die Tränen, Meitantei! Du bist ja selbst schuld!!“ beschuldigte sie ihn weiter.
Shinichi riss die Augen auf. Er hatte sich an etwas erinnert. ‚Es tut mir leid, dass ich dich belästigt habe. MEITANTEI’ hallte es in seinem Kopf immer wieder, so dass er sich die Hand dorthin führte, als hätte er Kopfschmerzen. Er war so verwirrt wie noch nie. Wen liebte er wirklich? Auf der Stelle musste er es wissen, sonst würde sein Innenleben wohl nie Ruhe geben.
Sonoko wollte Ran wegzerren, die sich eifrig dagegen wehrte. „Lass mich los Sonoko!“ fluchte sie.
„Komm endlich, wir haben hier nichts verloren!“
Shinichi kam mit einem sehr entschlossenen Blick auf Ran zu. <Was hat er?? Er sieht mich so merkwürdig an.> Dann ergriff er ihre Hand und zog sie zu sich. Sein Herz pochte bis zu seinem Hals. Nervosität und auch Angst machten sich in ihm breit. <Hoffentlich mache ich hier jetzt nicht einen Fehler? Ich werde es gleich wissen, ich muss nur handeln.> Ran sah ihn wie erstarrt an, als er ihr Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen nahm, sich zu ihr neigte und die Augen schloss. Auch ihr Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb. Sie war so aufgeregt. Ganz sanft legte er seine Lippen auf ihre. Die Zeit schlich sehr langsam voran, wie in Zeitlupe. Der Moment schien ewig zu dauern. Er spürte wie Ran ihm durch die Haare fuhr, wahrend er ihren Nacken federartig streichelte.
Sonoko war geschockt wie noch nie zuvor. <Was nimmt der Typ sich heraus? Kommt hierher, nachdem er einfach abgehauen ist und küsst so einfach meine Freundin, die auch noch in diesen aufgeblasenen Kerl verliebt ist. Er wird ihr nur wehtun, ihr das Herz brechen. Das weiß ich ganz genau. Wie kann er nur? Aber ich kann sie schlecht auseinander reißen.>
Nun war er erst recht verwirrt, als er den Kuss langsam beendete. Er spürte wie ihm die Röte ins Gesicht zog und ihm furchtbar heiß wurde. Es war das gleiche wunderschöne Gefühl, doch war es anders, aber nicht weniger erfüllend. Zerstreut lächelte er sie an, wusste nicht was er nun davon halten sollte. Liebte er etwa zwei Menschen gleichzeitig, ging das denn?
„Hey ihr??“ unterbrach Sonoko Shinichis Gedankengänge. „Ich bin auch noch da, ihr braucht mich wohl nicht mehr!“ seufzte sie. „Ich warne dich, wenn du sie verletzt oder irgendwie unglücklich machst, bring ich dich um!“ drohte sie dem Jungen.
Shinichi musste lächeln. „Ich finde es irgendwie süß, wie du dir um Ran Sorgen machst!“
„Ich geh dann mal, nimm dir meine Worte zu Herzen!“ sagte sie noch bevor sie ihnen den Rücken zuwandte.
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Nach dem Sportunterricht trödelte Shinichi ganz besonders, mit dem Umziehen. Er hatte ein Anliegen, und er wollte mit einem bestimmten Jungen alleine sein.
Kaito ging grinsend zur Tür, irgendwie hatte er heute besonders gute Laune.
<Ich frage mich was der Grund für seinen Höhenflug ist!> dachte Shinichi, während er den Jungen beobachtete. Kaito lehnte sich an die Tür und schloss die Augen. „Sag mal Kudô warum trödelst du so??“ fragte er völlig gelassen. Es