Fanfic: Erinnere dich!
Kapitel: Teil 5
Plötzlich knallte es. Ran hatte Shinichi eine Ohrfeige verpasst.
Der Knall hallte im Raum wieder.
„Was ... Ran ... aber ....“ Shinichi konnte nicht begreifen.
Ran hatte ihm gerade eine Ohrfeige verpasst. Aber warum?
Ran schob die Decke von ihr weg und stieg aus dem Bett. „Aber Ran ... du musst noch lieben bleiben!“, sagte Shinichi besänftigend und versuchte, sie runterzudrücken. Plötzlich hatte Shinichi ein schmerzhaftes Gefühl in der Magengegend. Ran holte ihr Faust wieder zu sich zurück.
„R-Ran ...“, stöhnte Shinichi und hielt sich den Bauch.
„Du Schwächling ...“, sagte Ran und sah wütend auf Shinichi hinab.
„Was ... Was hab ich dir getan?“, fragte er leise.
Ran sah nur auf ihn herab. Hasserfüllt. Dann ging sie langsam auf Shinichi zu. Sehr langsam näherte sie sich ihm. Shinichi wurde langsam an die Wand zurückgedrängt. Er verstand nicht, was mit Ran los war.
„Bitte Ran ... Hör auf! Das bringt doch nichts!“, versuchte Shinichi sie zu beruhigen.
Doch sie ballte nur sie Faust und sah auf ihn hinab. Plötzlich stieß Shinichi mit dem Rücken an die Wand. Weiter konnte er nicht zurück, schoss es ihm durch den Kopf.
Er musste Ran irgendwie aufhalten. Bloß wie?
Shinichi kannte ja ihre Kampfkünste nur zu Genüge und es lief ihm eine Schauer über den Rücken wenn er nur daran dachte, dass sie ihn gleich einen Kopf kürzer machen würde.
Doch warum? Was hatte er getan?
„Ran!“
Sonoko stand im Türrahmen.
„Wie geht’s dir? Solltest du dich nicht noch etwas hinlegen?“, fragte Sonoko.
Ran sah zur ihr hinüber ... und ging dann mit geballten Fäusten auf sie zu.
„HAU AB, SONOKO!“, schrie Shinichi zu Rans Freundin hinüber.
Plötzlich stieß Sonoko einen kleinen Schrei aus und jemand sackte zu Boden und blieb bewusstlos liegen.
„Du hast es verdient ...“, sagte Ran und sah auf den am Boden liegenden Shinichi hinab.
„Ran ... Aber ... was ist denn mit dir los?“, fragte Sonoko etwas ängstlich, wenn sie sich so vorstellte, was Ran nun mit ihr machen würde.
Doch dann wurde Sonokos Angst zu groß und sie ergriff die Flucht zu den Stationsschwestern, um ihnen alles zu berichten.
„Du kommst später dran, Sonoko!“, murmelte Ran leise und lief dann heimlich aus dem Zimmer durch den Flur auf die Fluchttreppe zu, um nach draußen zu verschwinden.
„Shinichi!“
Sonoko und die Stationsschwestern mit dem Arzt kamen in das Zimmer der Intensivstation. Der Arzt kniete sich direkt zu Shinichi hinab, um ihn zu untersuchen.
„Schnell! Bringen Sie mir bitte ein Bett! Seine Freundin hat ihn übel zugerichtet.“, sagte der Arzt und schon liefen drei der Schwestern weg, um ein Bett zu holen.
Als sie wiederkamen, hievten sie Shinichi auf das Bett und fuhren ihn in ein Einzelzimmer, damit er sich erholen konnte.
„Wie oft hat Ihre Freundin denn zugeschlagen?“, fragte der Arzt Sonoko, die dem rollendem Bett und den Krankenschwestern hinterhersah.
„Was? Wie bitte? Ach so ... so ungefähr drei bis vier Mal, glaub ich! Das ging alles so schnell!“, sagte Sonoko und sah auf den Boden.
„Drei bis vier Schläge? Dann muss sie ziemlich kräftig sein!“, sagte der Arzt und ging dann hinter seinen Kollegen her.
„Warten Sie ... geht’s Shinichi bald wieder besser?“, fragte Sonoko. Sie war ja praktisch auch so was wie ne Freundin für Shinichi, eben nur als Kumpel.
Der Arzt sah sie ernst an, doch dann setzte er ein kleines Lächeln auf, als er ihr ernstes Gesicht sah.
„Keine Sorge! Ihm wird’s bald wieder besser gehen! Er hat noch mal Glück gehabt!“, sagte der Arzt und verschwand dann.
Sonoko sah ihm noch kurz hinterher und wandte sich dann um. „Hm ... der sieht echt gut aus! Und Jung ist er auch noch! Genau mein Typ!“, sagte sie und ging dann in die Cafeteria, wo Eri und Kogoro die ganze Nacht verbracht hatten.
„Sonoko! Ist etwas mit Ran? Wie geht’s ihr?“, fragte Eri, die sie schon von weitem aus sah.
Sonoko sah zu Boden und blieb stumm.
„Was ist los? Ist sie etwa ...“, fragte Kogoro jetzt nun auch.
„Nein, das ist es nicht!“ „Was ist es dann?“
Sonoko setzte sich neben Eri und erzählte alles.
„WAS? Ran hat Shinichi niedergeschlagen und ist dann abgehauen?“, fragte Eri erschrocken.
„Das mit dem Zusammenschlagen hat sie gut gemacht!“, sagte Kogoro und sah dann zu Eri und Sonoko, die ihn böse anstarrten.
„Hey, das war doch nur ein kleiner Scherz! Hä Hä!“, entschuldigte sich Kogoro. „Aber das sie deshalb gleich abhaut! Das muss doch nun echt nicht sein!“
„Stimmt! Aber irgendwas war anders an ihr ...“, sagte Sonoko und stützte ihren Kopf auf die Hände und gähnte lustlos.
„Wie? Irgendwas war anders?“, fragte Kogoro.
„Was war anders, Sonoko? Was war anders?“, fragte Eri.
„Sie ... sie war irgendwie ...“, fing Sonoko an.
„Irgendwie?“, fragten beide wie im Chor.
„Irgendwie anders. Nicht mehr nett wie früher. Sondern ... sondern böse. Sehr böse.“
„Böse?“, fragte Eri.
„Das ist doch nicht unserer Ran!“, sagte Kogoro.
„Stellen Sie sich doch mal vor: Ran würde Shinichi nie etwas zu leide tun und mir auch nicht! Da bin ich mir sicher! Und trotzdem ging sie auf mich los! Das ist doch nicht normal!“, sagte Sonoko.
„Da hast du Recht. Wir müssen sie unbedingt suchen! Aber zuerst sollten wir zu Shinichi gehen und sehen, wie es ihm geht!“, sagte Eri und die drei stimmten, wenn auch gegen seinen Willen wie Kogoro, ein.
Ran war unterdessen draußen und suchte auf dem Parkplatz ein Auto. Dann erblickte sie einen schwarzen Käfer und ging drauf zu.
Dann öffnete sie die Hintertüre und stieg auf den Rücksitz. „Hast du deine Arbeit erledigt?“, fragte ein schwarzgekleideter Mann mit langen Haaren und einer Zigarette im Mund, der am Steuer saß.
„Ja, habe ich!“, sagte Ran mit bösefunkelnden Augen.
„Gutes Mädchen!“, sagte Gin und fuhr los.
„Ja, gutes Mädchen!“, sagte nun auch Vodka, der auf dem Beifahrersitz saß.