Chapter 6: Missverständnisse

versinkenden Situation bloß endlich herauskommen?

Mittlerweile ist es früh abends geworden, um genau zu sein 18 Uhr. Heiji und Kazuha hatten sich von dem Rest getrennt, und so hatte sich jeder auf die Party vorbereitet. Schließlich war es soweit und um Punkt 19 Uhr stand man wieder versammelt vor dem Haus der Hattoris.
Heiji war sichtlich angespannt, was nicht zu verwundern war, denn gleicht würde sein lieber Herr Vater vor ihm stehen und fragen: >Wer sind diese bezaubernden Leute hinter dir? Etwa Freunde?< Und dann würde wieder sein allbeliebter Kuppelversuch zwischen Heiji und Kazuha losgehen!
Heiji holte tief Luft und ging im Schlepptau der anderen hinein. Und sogleich wurde sein Gedanke in die Realität umgewandelt.
„Hallo Heiji, schön dich zu sehen mein Junge. Und wer sind denn diese bezaubernden Leute hinter dir? Etwa Freunde?“ Heiji nickte.
„Ja, Herrn Mori und seine Familie kennst du ja schon.“
„Na sicher, wie könnt ich auch den großen Meisterdetektiv vergessen?“, lachte sein Vater und schüttelte Kogoro die Hand.
„Und die größte Schnarchnase.“, fügte Minami leise hinzu, wurde aber von Herrn Hattori sehr wohl gehört.
„Und wer ist diese nicht auf den Mund gefallene junge Dame hier?“ Minami wurde etwas rot und hätte sich am Liebsten eine übergebraten, wie Kogoro es immer bei Conan zu tun pflegte.
„Ich heiße Minami Tsunami! Es freut mich Sie kennen zu lernen.“, stellte sie sich vor.
„Ich bin Heijis Vater, Heizo Hattori. Die Freude ist ganz meinerseits. Wenn ich mich nicht irre, dann habe ich schon mal von Ihnen gehört. Sie sind doch die Jungdetektivin, die in Tokyo gerade eine Erfolgswelle durchschreitet, nicht wahr? Wirklich bewundernswert!“ Minami strich sich eine Strähne hinters Ohr.
„Wenn Sie es so sagen...“ Ihr war die Situation doch ziemlich unangenehm. Sie wusste, dass Heijis Vater ein hohes Tier im Polizeipräsidium Osakas war, und dass ausgerechnet er sie bewunderte, war schon seltsam.
„Ich schätze, dass Sie sich, Fräulein Minami, wenn ich Sie so nennen darf, und Heiji bei einem Fall kennengelernt haben!?“
„Ja genau.“
„Und sie und mein Junge sind gute Freunde?“
„Dass reicht jetzt aber!“, mischte sich Heiji ein und schob Heizo zu den anderen Gästen. „Wir kommen auch alleine klar, danke für deine Hilfe!“ Damit wendete er sich wieder den anderen zu. „Dann schlage ich mal vor, dass ich euch ein bisschen rumführe. Kazuha, könntest du vielleicht Mianmi und Ran übernehmen?“
„Geht klar!“, sagte diese und war auch schon mit den beiden verschwunden. Heiji ging mit Conan und Kogoro los.

„Du, Kazuha?“, unterbrach Minami sie bei ihrer Tour.
„Was ist?“ Kazuha sah sie ungeduldig an. „Wenn es nichts wichtiges ist, dann können wir ja weiter machen!“
„Warte doch mal, es geht um Heiji!“ Minami sah ihr fest in die Augen. Etwas überrascht lehnte sich Kazuha an eine Wand. „Dann schieß mal los!“
„Also, vielleicht wirkt es ja so, als ob ich etwas von Heiji will, dass ich ihn dir wegnehmen will und vielleicht denkst du ja genau das, aber ich kann dir versichern, dass nichts zwischen uns ist und auch nie was sein wird.“
„Noch etwas?“
„Ja, ich habe keine Lust mir von dir irgendwelche dummen Sprüche anhören zu lassen oder mich mit dir zu streiten! Können wir nicht einfach Freundinnen werden?“ Kazuha blickte ihr in die Augen. >Offensichtlich meint sie es Ernst!< Sie seufzte und lief ein bisschen rosa an.
„Na gut, tut mir Leid, dass ich so fies zu dir war. Als Heiji wieder aufgetaucht ist und du dann auch noch ausgestiegen bist, anscheinend genau neben ihn saßt, habe ich einfach die falschen Schlüsse gezogen. Ich glaube, ich hatte schon ein bisschen Angst ihn zu verlieren. Schließlich darf man nicht vergessen, dass wir uns nun schon über zehn Jahre kennen! Zwar weiß ich, dass ich nicht verhindern kann, wenn er sich in ein anderes Mädchen verliebt, trotzdem werde ich ihn derjenigen nicht kampflos überlassen!“ Ran und Minami sahen sie an. „Was?“
„Kann es sein, dass du gerade so alles rausgelassen hast, was du für Heiji fühlst?“, fragte Ran sie und lächelte.
„N-nein!! Ich d-doch n-n-nicht!“, stotterte Kazuha und wurde tomatenrot. „I-ich meine nur-“
„Schon gut, lassen wir es bei meiner Frage!“, meinte Minami und zwang sich tapfer zu einem Lächeln. Kazuha nickte. „Okay, Freunde?“
„Freunde!“ Beide besiegelten diese Entscheidung mit einem Handschlag.
„Und nun aber weiter mit der kleinen Tour. Sonst werden wir ja nie fertig!“ Die drei beendeten ihren Hausdurchgang und kamen dann wieder in der Lobby an. Plötzlich sah Minami Conan, der etwas nach ihrer Meinung umherirrte. Sie beschloss ihn zu Ran zu bringen und trennte sich von den anderen zwei. Sie eilte Conan nach, doch in dem Wirrwarr von Menschen verlor sie ihn aus den Augen und nahm sich einen der bereitgestellten Cocktails und setzte sich auf einen freien Platz. Klasse, Conan war verschwunden, Heiji ist bis jetzt auch nicht wieder aufgetaucht... Dabei hatte sie sich ganz fest vorgenommen mit ihm zu tanzen. Augenblicklich stoppte Minami ihre Gedanken. Schon wieder! Schon wieder hatte sie sich ertappt wie sie sich gewünscht hatte, dass Heiji jetzt bei ihr sei. Genau wie damals als Vodka seine Waffe gezückt und einen Warnschuss abgefeuert hatte, der sie nur um ein paar Zentimeter neben ihren Kopf eingeschlagen hatte.
„Hey Minami, wollen wir tanzen?“ Minami schaute hoch. Heiji! Hatte er sie eben tatsächlich gefragt? Ja, es schien so.
„Gerne!“, antwortete sie strahlend und stand auf. Heiji führte sie in die Mitte des Raumes, dort wo die anderen Gäste tanzten. Der eine Song endete und sofort wurde ein nächster nachgelegt, ein langsamer, wie Minami augenblicklich auffiel.
Heiji legte beide Hände um ihre Hüfte und sie ihre rechte Hand auf seine Schulter und die linke sowie ihren Kopf auf seine Brust. Für Minami war es ein komisches, aber auch gleichzeitig ein wunderschönes Gefühl Heiji so nahe zu sein (abgesehen davon, dass sie beide sich ein Bett bei den Moris teilen mussten).
Sie schloss die Augen und ließ sich einfach von den Klängen der Musik wiegen. Doch nach ein paar Sekunden löste sie sich von ihm und sah auf. Heiji hatte sich so krampfhaft bewegt, dass konnte unmöglich daran gelegen haben, dass er angeblich nicht tanzen kann. Sein Blick fiel auf eine Person, die weiter ab stand und sie beide beobachtete. Plötzlich verschwand diese in der Menschenmenge. Heiji blickte zu Minami, die ihn etwas verletzt ansah. „Heiji?“
„Ja?“
„Kann es sein, dass du nur mit mir tanzt, damit du unauffällig etwas über diese Person da eben erfährst?“ Minami konnte sich die Antwort denken, hoffte aber inständig, dass sie sich irrte.
„Na ja...“ Heiji wusste nicht ganz was er sagen sollte.
„Ja oder Nein?“, fragte sie ihn erneut. Die beiden hatten schon längst aufgehört zu tanzen.
„Also um ehrlich zu sein... ja, du hast Recht. Ansonsten hätte ich ja eigentlich was besseres zu tun!“, meinte er zögernd.

KLATSCH!

Bevor er sich versah, hatte Minami ausgeholt und ihm eine Ohrfeige gegeben.
„Du Vollidiot! Ich will dich nie, nie nie wieder sehen! ICH HASSE DICH!!!“, schrie sie ihn an und rannte mit Tränen in den Augen davon, vorbei an Ran, Conan, Kazuha und all die anderen Gäste, die Zeugen von diesem Schauspiel waren.
>Weg, Hauptsache ganz ganz weit weg!<, war ihr einziger Gedanke während sie weiter lief. Treppen hoch, bis zum Dachgeschoss, bis ganz oben, zur Dachterrasse. Erst draußen vor dem Geländer, dass vor dem sicheren Tod bewahrte, blieb sie stehen und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Minami konnte es einfach nicht glauben. Wie konnte sie sich bloß so verrannt haben? Wie konnte sie sich nur so in ihn getäuscht haben? Es war nicht zu fassen!
„Was denn, ganz alleine? Das ist nicht gerade gut, schließlich soll sich mal wieder ein Mörder herumtreiben!“
Minami drehte sich erschrocken um. Vor ihr stand eine junge Frau, ungefähr fünfundzwanzig und lächelte sie an.
Sie kam Minami irgendwie bekannt vor...

Heiji stand immer noch am selben Platz. Manche der Gäste machten bestürzte Gesichter, andere kicherten leise und manch andere wiederum schüttelten nur den Kopf. Doch ihm war dies alles so ziemlich egal. Was hatte er denn falsch gemacht, dass sie so reagiert hatte?
„Mensch, was war denn das gerade?“, fragte hinter ihm eine Mädchenstimme. Als er sich umdrehte, sah er Kazuha und Ran. „Kannst du mir mal sagen, was du gemacht hast, damit sie dir eine klebt?“, hakte Kazuha weiter nach. Heiji kratzte sich am Hinterkopf.
„Um ehrlich zu sein, wüsste ich das auch gerne!“ Ran seufzte.
„Es ist auch immer dasselbe mit euch Krimispinnern. Kaum seht ihr irgendjemand, der sich verdächtig benimmt, schon lasst ihr alles stehen und liegen und verletzt auch noch andere damit.“ Kazuha und Heiji sahen Ran mit einem Blick, der soviel bedeutete wie „Meinst du damit Kudo?“ an.
„Was? Ich meine doch nur, dass du mal deine Arbeit ein bisschen beiseite schieben soll-“ Den Satz konnte sie nicht mehr beenden, da sie von einem Türenknallen unterbrochen wurde. Kommissar Megure und zwei drei andere Kollegen, darunter Takagi.
Heiji ging augenblicklich auf ihn zu. Wieso sollte der Kommissar extra aus Tokyo hierher kommen? >Garantiert nicht, weil er eingeladen war!<
„Kommissar, dürfte ich fragen was Sie hier suchen? Ist etwas vorgefallen?“, erkundigte er sich bei Megure. Dieser nickte.
„Ja, in der letzten Nacht ist uns peinlicherweise ein Verbrecher entwischt, um genau zu sein, eine Verbrecherin. Sie ist wegen Mordes an ihrem Ehemann angeklagt und wir hatten sie gestern in Tokyo gestellt, aber“ Megure warf einen Seitenblick zu Takagi. „mein lieber Kollege hatte ja weitaus wichtigere Dinge zu tun als auf sie aufzupassen, und so ist sie uns entwischt!“
„Und wahrscheinlich hierher,
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