Fanfic: The story of Lily and James6
Untertitel: Harrys Eltern
Kapitel: Ein Kuss, der alles veränderte
Sie verließen die Drei Besen, wobei ihnen Madame Rosmerta mit hochgezogenen Brauen hinterher lächelte. Der Kiesweg hoch zum Schloss wurde leicht glitschig, durch den nieselregen, der einsetzte. Lily wäre ein mal fast gestürzt, hätte James sie nicht gehalten. Doch das, was sie sahen, als sie am Tor ankamen, verpasste ihnen einen Schock. Filch kam durch das Schlossportal, genau auf sie zu. „Renn!“ Flüsterte James und rannte los, Richtung Verbotener Wald. Lily beeilte sich hinter ihm herzukommen, was gar nicht so einfach war. Nach einer Weile, spürte sie ein starkes Stechen in der Seite. Sie wurde langsamer. James drehte sich um, bemerkte mit noch einem Schock, dass Filch ihnen noch immer folgte, schnappte sich Lilys Hand und zog sie ein Stück hinter sich her. Lilys Blick hing am Boden und sie stolperte über kleiner Unebenheiten und Äste. Sie duckten sich und rannte ein Stück im Schatten der Peitschenden Weide. Sie hörten Filch hinter sich brüllen: „Wenn ich euch kriege, fliegt ihr!“ Alarmiert lief Lily jetzt einen Schritt schneller und Filch viel zurück. Sie duckten sich unter einem Holzstapel und bogen ab zu Hagrids Hütte. James klopfte an die Tür des Wildhüters und verwandelte sich mit einem leisen plopp in einen Hirsch. Lily verstand seinen Plan sofort und als Hagrid die Tür öffnete, sagte sie: „Hagrid, lass uns rein, schnell!“ Hagrid stellte vorerst keine Fragen und ließ sie rein. Lily versteckte sich in der Küche und James tat so, als wäre er verletzt. Nur wenig später klopfte es und Filch trat ein. „Wo sind die Biester?“ Wollte er wissen und Hagrid fragte: „Welche Biester, meinst du den Hirsch?“ Filch blickte sich in Hagrids kleiner Hütte um und entdeckte nur das Wild. Lily hielt die Luft an und hoffte das Klopfen ihres Herzens würde sie nicht verraten. Filch machte eine wütende Geste und verschwand. Hagrid drehte sich zu Lily um, als die Tür ins Schloss fiel. Es machte erneut plopp und James lag etwas merkwürdig auf dem Boden. Er rappelte sich schnell auf und bedankte sich: „Hagrid, danke, du hast was gut!“ Hagrid lächelte und wollte wissen: „Warum seid ihr vor dem geflohen?“ „Wenn du uns nicht verrätst, sagen wir es dir!“ Sagte Lily schnell und Hagrid nickte. „Wir waren gerade in Hogsmeade und wurden auf dem Rückweg leider erwischt.“ Erklärte James noch immer außer Atem. Hagrid grummelte belustigt: „Gut, verschwindet jetzt aber am Besten in euren Gemeinschaftsraum, Filch sucht gerade am Waldrand.“ Lily und James verließen die Hütte. Warfen einen schnellen Blick in alle Richtungen, ob Filch nicht doch angerannt kam. Doch es blieb still. Sie beschlossen einen Hintereingang zu nehmen und gingen jetzt um das Schloss rum. Aus dem Nieselregen war ein handfestes Gewitter mit Sturmböen geworden. Lily zitterte leicht und gegen den Wind geneigt und stolpernd erreichten sie den Waldrand. Vor der Tür verharrten sie eine Weile und sahen sich an. Lily lächelte leicht, James hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt, um sie vor dem Regen zu bewahren, was nicht wirklich geklappt hatte. Ohne es zu merken näherte er sich ihrem Gesicht, über das noch immer Regentropfen liefen. Er sah wie gebannt in diese wunderschönen grünen Augen. Auch Lily schaute tief in seine schokoladenbraunen Augen, die man erst hinter der Brille suchen musste. Lily stellte sich automatisch auf die Zehenspitzen und, als hätte er es schon ewig geplant, küsste James sie sanft auf die Lippen. Lily wusste nicht so recht was sie tat, realisierte aber, dass sie den Kuss erwiderte. Sie schmeckte einen merkwürdigen Geschmack, süß und angenehm, gemischt mit Regenwasser. James hatte die Augen geschlossen, was bei ihm ein Zeichen dafür war, dass er sich extrem wohl fühlte. Sie brach den Kuss ab, starrte etwas perplex in James Gesicht, der jetzt langsam wieder die Augen öffnete. Er sagte nichts keinerlei Regung. Lily trat nach ein paar Sekunden ein paar Schritte nach hinten und sah auf den Boden.
Erst als eine Gänsehaut über Lilys Rücken fuhr, begaben sich beide ins Schloss.
Sie hatten sich den ganze Tag nicht mehr gesehen, da James Quidditch trainieren wollte und Lily im Gemeinschaftsraum blieb. Beide dachte über den Kuss nach und ob der andere es wohl gemocht hatte und was der jeweils andere jetzt dachte. Lily dachte, dass James sie nur zu seinem Vergnügen geküsst hatte, doch hätte er dann die Augen geschlossen? James erging es nicht besser, er fragte sich jetzt, ob sie ihn nun mochte, oder eher noch mehr hasste.
Gegen Abend verschwand Lily ins Bett, Joanna, die das mit dem Kuss herausgefunden hatte, weil Sirius sie zufällig beobachtet hatte, sah ihrer Freundin traurig hinterher und drehte sich zu Sirius um, der sich schwer zusammen reißen musste, um es nicht laut zu sagen. „Am besten, wir lassen sie in Ruhe, Tatze, sag es bloß keinem!“ Beschloss sie und Sirius nickte: „Na gut, ist ja wegen Krone! Es scheint ihm ernst zu sein, er wollte bis jetzt nach nur einem Kuss noch nie allein sein!“ „Ja und das er auch noch darüber nachdenkt, das passt einfach nicht zu Jamie!“ Sagte Joanna.
Am nächsten Morgen vermied Lily es James anzusehen, doch jeder noch so kleine, wenn auch nur gestreifte Blick, ließ sie an den Kuss denken. Sie war sich inzwischen sicher, dass James sich nur über sie lustig gemacht hatte, war darüber aber zu tiefst traurig. James saß noch immer nachdenklich in einer Ecke und als Sirius dazustieß, probierte er seinen Freund zu erklären, warum er so nachdenklich war. Sie unterhielte sich geschlagene zwei Stunden und danach sah James nicht wenige nachdenklich aus. Aber ein kleines Lächeln lag auf seinem Gesicht. Sirius und Joanna flogen aus, um Remus im Krankenflügel zu besuchen, da Vollmond nun jetzt vorbei war.
Das Mittagessen war schon seit einer Weile vorbei, Lily, James und ein paar jüngere Gryffindors saßen im Gemeinschaftsraum, alberten rum, unterhielten sich oder machten Hausaufgaben. Lily saß am Feuer und starrte angestrengt hinein. James saß auf einer Fensterbank und überlegte sich, ob Sirius wohl recht hatte. Merkwürdig, sonst wusste er nichts und nun wusste er plötzlich, was mit James los war. Es war ein ernstes Gespräch gewesen, Sirius hatte nur am Ende sein altes Grinsen zurück bekommen. „Los Jamie!“ Hatte Tatze gesagt und ihn aufmunternd angeguckt. James wiederholte diese Worte erneut und machte sich damit selbst Mut. Er rutschte langsam über den glatten Stein der Fensterbank und kam mit den Füßen auf. Leise ging er hinüber zum Feuer und räusperte sich. Etwas was er noch nie getan hatte, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Lily sah auf und wunderte sich scheinbar wirklich, warum er so zu ihr gekommen war. James fragte lächelnd und besonders höflich: „Wie geht’s?“ Lily sah ihn entgeistert an. „James, bist du krank?“ Er schüttelte den Kopf, noch immer leicht lächelnd und schaffte es nicht, seinen Blick von ihr loszureißen. Doch Lily war noch immer misstrauisch und fragte: „Willst du es noch mal versuchen? Daraus wird nichts, das sag ich dir jetzt schon mal!“ James` Lächeln sah jetzt gequält aus und er sagte: „Nein Lily, das verstehst du falsch, du bedeutest mir mehr als ein Kuss!“ Er schwieg und Lily sah finster drein: „Was denn noch, willst du mich vielleicht auch ins Bett kriegen?“ „Lily!“ Sagte er warnend, wenn auch ruhig: „Ich will, dass du mir zuhörst!“ Er setzte sich vor ihr auf den Boden und seufzte: „Ich habe in den letzten Tagen etwas wichtiges Gemerkt! Ich hab gemerkt, wie viel zu mir bedeutest!“ Er sah auf, hoch in Lilys Augen und sprach weiter: „Du bist so anders, als die anderen und so hübsch! Und Lily, ich glaub ich liebe dich!“ Lily Herz machte einen Sprung, doch ihr Verstand sagte ihr noch immer, dass etwas faul war, dass er log. „Sirius hat es mir bestätigt!“ Erklärte James schnell und Lily fragte argwöhnisch und fast mit Tränen in den Augen: „Ist das jetzt eine neue Anmache von dir?“ James schüttelte entsetzt den Kopf und murmelte: „Ja, ich weiß, vielleicht war der Kuss gestern nicht richtig!“ Er senkte den Kopf und Lily sprang auf: „Nicht richtig, nicht richtig? Das nennst du nicht richtig! Wenn du schon so darüber denkst.... !“ Sie rannte Richtung der Mädchenschlafsäle, wobei ihr viele neugierige Blicke folgten. James war aufgesprungen und rief jetzt: „Lily, ich liebe dich, wirklich! Glaub mit bitte! ICH LIEBE DICH!“ Lily blieb stehen, Tränen rollten ihren Wangen hinunter. Langsam drehte sie sich um. James stand nur wenige Schritte von ihr entfernt und sah angstvoll drein. „Glaub mir bitte!“ Flüsterte er mit Verzweiflung in den Augen, in diesen wundervollen schokobraunen Augen. „Du hast mir vorher nie bewiesen, dass es so ist! Wirst du morgen wieder mit einer andern im Bett liegen?“ Ihre Stimme zitterte und James machte einen vorsichtigen Schritt auf sie zu. „Nein, dafür liebe ich dich zu sehr!“ Sagte er leise und stand vor Lily, die noch immer weinte, lautlos, stumm. Er versuchte aufmunternd zu lächeln: „Glaub mir, bitte!“ Sie brachte ein schwaches Lächeln zu Stande, zögerte noch ganz kurz und nickte dann. „Ich liebe dich!“ Flüsterte James zum x-ten mal und schlang seine Arme um sie. Lily umfasste seinen Nacken, stellte sich wieder auf Zehenspitzen, als er ihr einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. Seine Lippen fühlten sich so angenehm an, so sanft und prickelnd. Es war ein tolles Gefühl für James sie endlich in den Armen halten zu können. Er wusste nicht woher der Drang plötzlich gekommen war, aber es war, als hätte es irgendwann einfach klick gemacht und seine Gefühle für Lily waren da. Lily ließ den Kuss langsam abebben, doch gerade, als sie ein paar Zentimeter auseinander waren, drückte ihr James einen weiteren auf den Mund. Dieser war zwar noch immer sanft, aber schon viel inniger. Lily spürte, wie James` Hand langsam von ihrem Rücken runter wanderte