Chapter 7: Entlarvt!

Chapter 7: Entlarvt!

„Verkauf mich nicht für blöd! Ich weiß ganz genau, dass du Kudo bist!“
Conan ließ den Becher in dem sich Kaffee befand fallen.
„Und red’ dich bloß nicht damit raus, dass du ein Kind bist! Das zieht nicht mehr!“ Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah ihn direkt in die Augen.
>Wenn ich mich nicht irgendwie winden kann, bin ich geliefert!<, dachte Conan nur und suchte fieberhaft nach einer Ausrede. Woher wusste sie überhaupt davon? Hatte Heiji ihr etwa alles gesagt?
„Also, los! Geb es zu!“
„A-aber ich bin ein Kind wie du siehst! Wie sollte ich denn bitteschön in Wirklichkeit Shinichi Kudo sein? Das ist doch vollkommen unmöglich!?“
„Ach ja? Schon mal was gehört von >APTX-4869<?“, meinte Minami nur und sah ihn wartend an. Conan schüttelte den Kopf.
„N-nein! Was ist denn das?“
„Na gut, ich werde mal deinem Gehirn ein wenig auf die Sprünge helfen!“, sagte sie und hockte sich zu ihm herunter. „APTX-4869, ein kleines wirksames Gift in Form einer Kapsel, die bewirkt, dass Leute wieder zurück in ihre Kindergestalt schrumpfen. Und diese hast du geschluckt, verabreicht von Gin und Wodka, bist geschrumpft, hast dich bei deinem Nachbarn gemeldet, dir einen neuen Namen zugelegt und wohnst bei deiner Freundin Ran Mori. Nebenbei löst du Onkelchens Mordfälle, in dem du ihn irgendwie außer Gefecht setzt und seine Stimme nachmachst. Was er als einen >akuleptischen Anfall< bezeichnet. Du warst sogar für kurze Zeit der Alte, als du Heiji zum ersten Mal getroffen hast, durch einen chinesischen Knollenwurzelschnaps. Na, soll ich noch mehr erzählen, oder siehst du endlich ein, dass es kein Entkommen gibt?“ Für kurze Zeit herrschte Stille, dann ging Conan ein paar Schritte zurück.
„Das ist doch alles nur Spinne! Wie soll ich denn Kogoro in Schlaf gesetzt und seine Stimme nachgemacht haben?“
„Zum Beispiel mit Hilfe eines Stimmentransposers und einem Narkosechronometer.“ Sie hob ihn am Kragen hoch und deutete auf die Fliege. „Damit stellst du die Stimmen ein und deine Armbanduhr ist das Narkosechronometer, noch Fragen?“
„W-woher willst du dass alles wissen?“
„Ich hab einfach eins und eins zusammengezählt!“
„Du hast aber keine Beweise!“, versuchte Conan noch einzulenken.
„Und ob ich die habe!“
„Und welche?“
„Frag doch mal deine Kollegin, Ai Haibara!“
„Ai?“ Nun war Conan vollkommen verwirrt. Sollte das etwa bedeuten, dass Ai alles verraten hat?
Ran trat zu den beiden und sah die riesige Kaffeepfütze, die Conan verursacht hatte.
„Also wirklich! Kann ich dich nicht mal losschicken einen Kaffee zu holen ohne dass du gleich eine Sauerei veranstaltest?“; meckert sie. Minami blickte kurz zu Ran, dann fies zu Conan.
„Entweder du gestehst endlich oder ich sag es Ran, du kannst es dir aussuchen!“ Conan verschränkte trotzig die Arme vor die Brust.
„Mach doch was du willst!“ Das hätte er nicht sagen sollen, denn augenblicklich wendete Minami sich Ran zu. „Ran, ich glaube, es würde dich interessieren, wer dieser kleine Kerl in Wahrheit ist, nicht wahr?“ Ran wusste nicht, wovon Minami sprach. „Pass auf, Conan Edogawa ist eigentlich-“
„STOPP!!!“, wurde Minami von Conan unterbrochen, der sofort zwischen die beiden ging. „S-sie meinte nur, dass ich in Wirklichkeit über vielen Ecken mit Sir Arthur Conan Doyle verwandt bin! Hahaha!!“ Er zog Minami am Ärmel von Ran weg. „Schon gut, du hast gewonnen!“, flüsterte er ihr zu, woraufhin sie ihn angrinste.

„Also, ist es so, wie ich es mir gedacht habe!“ Minami lehnte sich an die Wand an.
„Ich möchte nun aber bitte wissen, ob Ai dir wirklich alles verraten hat?!“ Conan stand neben ihr und blickte zu Boden. Jetzt gab es noch einen Mitwisser seines kleinen Geheimnisses. Es passte ihm zwar überhaupt nicht in den Kram, aber lieber Minami als Ran!
„Nee, hat sie nicht!“, antwortete Minami.
„Was? Soll das heißen...?“
„Ganz genau! Ich hab dich reingelegt! Sie hat mir rein gar nichts gesagt!“
„Na super!“, grummelte Conan.
„Hey, jetzt mecker nicht, oder ich ändere meine Entscheidung und erzähle Ran doch alles! Aber Ai kenne ich wirklich.“, fügte sie hinzu und sah zu der Decke des Krankenhauses. Conan sah sie an.
„Gut, und da du jetzt weißt wer ich bin, kannst du mir alles über die Typen in Schwarz erzählen!“ Minami blickte irritiert zu ihm.
„Typen in Schwarz?“
„Ja, genau die! Wenn ich mich recht erinnere hat Wodka etwas von >klaine Verräterin< gefaselt. Was hast du dazu zu sagen?“
„N-nichts!“
„Sicher?“
„Ja!“
„Und was sollte die Anspielung? Mir schien es, dass ihr beide euch kennt!?“
„Blödsinn! Ich weiß doch auch nur, dass die beiden Wodka und Gin heißen, mehr nicht!“
„Schon wieder verplappert!“, grinste Conan. „Genau wie letztens, sagst du, dass es zwei sind, und du weißt ihre Namen!“ Minami wich seinen Blick aus. „Nun?“
„Na ja, ich, ich hab mich halt ein bisschen schlau gemacht, über Internet und so. Und da habe ich eben herausgefunden, dass dieser Typ mit der Sonnenbrille Wodka heißt, und der immer mit einen anderen zusammen ist, und dieser heißt Gin! Was soll diese dämliche Fragerei eigentlich?“
„Ach, ich will nur mehr über die zwei erfahren, das ist alles!“
„Dann hör aber auf mich zu löchern!“ Minami stand auf und verschwand aus seinen Blickfeld.
Sie verheimlichte mehr als sie zugab. Und das sie Ai kannte, war auch seltsam! Irgendetwas steckte dahinter. Und das schien nicht gerade etwas erfreuliches zu sein.

Minami hatte darauf bestanden, dass sie, Ran, Conan und Kogoro noch solange in Osaka bleiben, bis Heiji entlassen wurde. Und so verging nicht ein Tag ohne einen Besuch. Auch wenn Heiji meinte, dass das nicht nötig sei, so war ihm klar, dass Minami nicht von seiner Meinung überzeugt war. „Wir sind schließlich Freunde!“, sagte sie jedesmal. „Und Freunde lassen sich nun mal auch nicht in schlechten Zeiten im Stich!“
Doch genau diese Freundschaft ging Kazuha langsam gegen den Strich! Besuchen? Kein Problem! Konnte Minami gerne machen! Mit Heiji unterhalten? Auch kein Problem! Minami und er waren ja Freunde!
Mal ein zwei kleine Aufmerksamkeiten? Warum nicht? Machte man ja so, wenn man Kranke besuchte!
Wie gesagt, alles kein Problem, doch bald war der Bogen überspannt: Am Anfang war es nur ein „Ciao!“, dann ein „Tschüssi!“, weiter mit „Wir sehen uns morgen!“, dann „Werd schnell gesund! Wir vermissen dich schon!“. Später eine kleine Umarmung zum Abschied. Und jetzt? Jetzt, Kazuha konnte es nicht fassen, küssten sich die beiden zur Begrüßung und zum Abschied!!! Okay, eigentlich waren es ja nur Wangenküsse, aber Küsse sind und bleiben Küsse! Das ging echt nicht an!
Heiji und sie kannten sich schon zehn Jahre lang und sie hatten sich nie Wangenküsse gegeben! Und Minami, die Heiji gerade mal ein vielleicht auch zwei Wochen kannte, küsste ihn einfach so? Und Heiji tat es ihr gleich? Das kann doch nicht sein!
Immer und immer wieder musste sie daran denken. Auch wenn sie Minami mochte und sie Freundinnen waren, wünschte sie sich, dass Minami nicht hier wäre. Irgendwo woanders, hauptsache weit weg von Heiji.
Genau drei Wochen später, kam der Tag an dem Heiji entlassen werden und der Beginn, an dem sich so einiges ändern sollte.
Die Gruppe war früh aufgestanden und warteten in dem Büro, auf den behandelnden Arzt. Dieser kam nach fünfzehn Minuten Wartezeit mit einer Entschuldigung herein und setzte sich auf seinen Chefsessel.
„Nun,“, begann er. „wie Sie wissen, wurde ihr Freund Heiji Hattori angeschossen und musste deshalb hier behandelt werden. Normalerweise hätten wir ihn noch ein weitere Woche bei uns lassen müssen, zur Beobachtung, aber anscheinend wollte er ja unbedingt wieder raus, was natürlich verständlich ist, und bestimmt nicht nur daran liegt, dass er das Bett hüten muss.“, sagte er und sah dabei Minami über seine Brillengläser blickend an, die etwas lächelte. Kazuha atmete hörbar aus. „Nun, jedenfalls habe ich mich mit den restlichen Ärzten beraten und wir sind zu einem Entschluss gekommen.“ Er legte eine kleine Pause ein. „Wenn Sie mir versprechen, dass Sie darauf achten, dass Herr Hattori sich nicht überanstrengt oder sich gleich wieder in irgendwelche Mordfälle, Erpressungen und andere Dinge stürzt, was ja ein Detektiv gerne tut, dann können wir Ihnen mitteilen, dass Herr Hattori heute entlassen werden darf.“ Die anderen sahen sich lächelnd an. Na also!
Die restlichen Formalitäten wurden geklärt und wenig später verließen sie mit Heiji das Krankenhaus.
„Mann, ich bin echt froh, dass ich diesen Ort endlich wieder verlassen darf! Ich dachte schon, dass ich gar nicht mehr rauskomme!“, seufzte er erleichtert.
„Na ja, bei den Schwestern, hätte ich, wenn ich ein Junge wär’, locker ein paar Wochen mehr überstanden!“, erwiderte Minami scherzend und fing sich sogleich eine feste Umarmung von Heiji ein.
„Sollte das eben etwa auf mich bezogen sein?“
„Wie kommst du da drauf?“, fragte sie scheinheilig und die beiden gingen lachend (nicht richtig merkend) Arm in Arm zu dem Auto der Moris.
„Die beiden scheinen sich richtig gut zu verstehen!“, lachte auch Ran.
„Ja, richtig gut!“, murmelte Kazuha und in ihrem Blick schwank genauso viel Wut und vielleicht sogar etwas mehr Traurigkeit.
„Was hält ihr davon, wenn wir mal einen kurzen Stopp einlegen?“ fragte Heiji die anderen als Kogoro losfuhr. „Ich kenne nämlich einen ganz netten Aussichtspunkt!“ Kazuha schüttelte den Kopf.
„Das kannst du vergessen, mein Lieber. Ich kenne dich viel zu gut um zu wissen, dass dieser >kleine Stopp< ein ziemlich großer wird, der in eine Bergtour endet! Vergiss es!“
„Ach komm schon Kazu!“
„Nein!“
„Du warst doch selbst schon mal dort oder? Also kann es nicht so schlimm gewesen
Suche
Profil
Gast
Style