Chapter 11: Wenn Romane lebendig werden...
Freunde und setzte sich auf ihren Platz. Sie stellte die Schultasche unter den Tisch und knallte ganz urplötzlich mit den Kopf auf die Tischplatte.
„Was ist denn mit ihr los?“, fragte Ai Conan.
„Hat gestern wohl zu lange recherchiert!“, antwortete er und musste sich ein Grinsen verkneifen. Kyoko war einfach eingeschlafen, was aber auch nicht zu verwundern war, dass, wenn man bedachte, stundenlanges lesen und am Computer arbeiten einfach auf die Augen gehen musste. Der Fall mit den verschwundenen Kindern hatte ihr einfach keine Ruhe mehr gelassen. Und obwohl auch er versucht hatte, etwas darüber herauszufinden, hatte sie sich viel zu sehr überanstrengt und bis fünf Uhr morgens gerackert. Sprich: zwei Stunden Schlaf ist wirklich nicht gerade viel.
Conan ließ sie weiter schlafen, jedenfalls solange wie er es ermöglichen konnte.
Es klingelte zur Stunde, doch von der Lehrerin war weit und breit nicht zu sehen. Selten verspätete sie sich, kam noch nie zwanzig Minuten zu spät. Schließlich trat sie ins Klassenzimmer, mit einem Blick, der nichts Gutes vermuten ließ. Und genau das war auch das was raus kam: Etwas irritiert und verstört setzte sie sich auf ihren Stuhl und sah kurz in die Runde der quatschenden Schüler und Schülerinnen.
Erst jetzt bemerkte Conan, dass Genta fehlte. Aber das war ja nicht ungewöhnlich. Schon öfters war er zu spät und kam zur zweiten Stunde. Somit hatte er noch genügend Zeit hier aufzukreuzen.
„Kinder, hört mal alle zu! Ich möchte gerne mal mit euch reden!“ Aber die Schüler dachten gar nicht daran hinzuhören. Stattdessen redeten sie weiter. „Kinder, bitte... es ist wichtig!“, versuchte sie es erneut, doch niemand hörte auf sie. Kyoko dachte ganz kurz nach, stand dann auf und pfiff kräftig, so dass es durch den ganzen Raum hallte. Sie setzte sich wieder, als sie sicher war, dass die anderen sie auch gehört hatten. Nun blickten alle gespannt zur Lehrerin, die dankend zu Kyoko nickte. „Also noch mal. Wie ihr ja inzwischen wisst verschwinden immer mehr Kinder. Mehr und mehr. Und...“ Sie brach ab.
Conan wechselte mit Kyoko und Ai Blicke. Sie konnten sich schon denken, was jetzt kommen würde.
„Und Genta wurde gestern abend von seiner Mutter vermisst gemeldet worden!“, rückte die Lehrerin raus. Ayumi sprang auf.
„Vielleicht ist er nur bei einem Freund!“
„Oder er hat sich verlaufen! Oder ist weggelaufen!“, mischte sich auch Mitsuhiko ein.
„Blödsinn!“, antwortete Kyoko.
„Aber wieso denn??“, kam es von beiden gleichzeitig.
„Na überlegt doch mal.“, sagte Ai und schloss die Augen. „Ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, dass Genta bei einem Freund ist. Da hätte doch wenigstens die Mutter von diesem Freund bei Genta zu Hause angerufen!“
„Und wenn keiner da war?“
„Wenn keiner da gewesen wäre, dann kann er seinen Freund erst recht nicht treffen!“
„Genau!“, meinte auch Conan. „Und selbst wenn Genta weggelaufen ist, dann hätte ihn der Hunger wieder nach Hause getrieben, so verfressen wie er ist.“ Ein Schweigen trat ein, bis es Kyoko wieder brach.
„Also wurde er auch von diesen Verbrecher geschnappt! Hoffen wir, dass er noch lebt?!“ Ai und Conan starrten sie an. „Was denn? Hab ich was Falsches gesagt?“ Kyoko wusste wirklich nicht was sie falsch gemacht hatte, aber alle anderen fingen an zu schreien und zu heulen. Conan sprang auf, schnappte sich sie und Ai und lief mit ihnen hinaus aus der schreienden Klasse. Draußen auf dem Flur blieben sie stehen.
„Bist du völlig blöd geworden??“, schrie Conan er sie an. „Was jagst du den Kleinen solch einen Schrecken ein? Die denken doch gleich an das Allerschlimmste!!“ Kyoko verschränkte die Arme.
„Ich hab doch nur die Wahrheit gesagt!“, erwiderte sie kleinlaut.
„Ja und die total verängstigt!“, schrie er weiter.
„Einer muss ihnen doch die Realität vor Augen führen!“, brüllte sie ihn an. „Sonst glauben sie echt, dass Genta schnell zum Fastfoodrestaurant gegangen ist und sich dort immer noch den Bauch vollschlägt!“
Stille. Beide sahen zu Boden und niemand hatte auch nur vor etwas zu sagen. „Okay, tut mir Leid!“, meinte sie schließlich. „Ich hätte vielleicht wirklich meine Klappe halten sollen! Sorry! Und was machen wir nun?“
„Wie wär’s, wenn wir dem ganzen auf den Grund gehen würden?“, schlug Ai vor. „Irgendetwas müssen wir doch tun!“ Conan nickte.
„Stimmt. Aber hast du auch schon eine Idee wo wir anfangen sollen? Ich glaube nämlich nicht, dass sich der Täter auf die Straße stellt und ein Umhängeschild trägt auf dem steht ‘Bitte festnehmen!’“
„Wer doch mal was Neues!“, setzte Kyoko wieder eine ihrer Bemerkungen zwischen und erntete strafende Blicke von Ai und Conan. „Schon gut, ich halt jetzt endgültig meine Klappe! Hm?“
Plötzlich klingelte ein Telefon. Alle drei sahen sich an und wunderten sich, doch da fiel Conan ein, dass er ja noch das Ohrringtelefon von Professor Agasa bei sich hatte. Er griff in seine Hosentasche und zog das Minitelefon raus. Conan befestigte es sich am Ohr und nahm dann ab.
„Ja? Mit wem sprech’ ich?“
„Shinichi? Ich bin’s, Heiji!“ Kyoko zuckte zusammen. Das hatte noch gefehlt. Warum musste sich dieser Idiot immer in den unpassendsten Momenten melden? „Hast du inzwischen was von Minami gehört?“ Conan sah zu Kyoko, die energisch und gleichzeitig panisch den Kopf schüttelte und ihm mit den Händen ein Nein zu verstehen gab.
„Tut mir Leid, hab’ ich nicht!“, antwortete Conan und am anderen Ende der Leitung wurde es still.
„Na gut, dann hab ich noch eine Frage an dich!“
„Schieß los!“
„Verschwinden bei euch in letzter Zeit Kinder?“
„Ja, warum fragst du? Bei euch etwa auch?“
„Genau. Seit ein paar Tagen! Ich dachte mir nur, dass es da einen Zusammenhang geben könnte. So von den Tatorten oder ähnliches...“ Bei Conan machte es >Klick<.
„Du, ich mach Schluss, ich hab noch dringend was zu erledigen!“, meinte er hastig und legte auf. Dann blickte er zu den beiden Mädchen. „Ich glaub, ich weiß jetzt, wo und wann der Täter als nächstes zuschlagen wird!“
„Ach ja? Hat dir das der liebe Gott persönlich verraten?“, meinte Ai und lächelte.
„Nein, aber dieser Fall ist gar nicht so kompliziert, wie er zu seien scheint.“
„Dann sollten wir uns also auf die Socken machen?!“
„Richtig.! Und zwar bevor er sich weitere Opfer schnappen kann! Wir werden ihm die Suppe gründlich versalzen, denn es gibt immer nur eine Wahrheit, und ich finde sie!“
Okay, ich glaub, ich mach mal `ne kurze Erklärung für die, die das Buch >>Es<< von Stephen King nicht kennen:
>>Es<< können nur die Kinder sehen. Dieses Es ist ein böser Clown, fast so etwas wie ein Dämon und er lockt die Kinder in die Dunkelheit, zerfleischt sie und lässt ihre Leichen liegen.
In >>Es<< gibt es eine Gruppe von Kindern, die sich entschlossen haben diesen Clown zu besiegen und sich deshalb der Gefahr und den Tod stellen.
Das Buch geht noch weiter, als nämlich diese Kinder dann erwachsen sind und der Spuk erneut losgeht.
Doch mehr müsst ihr nicht wissen, denn was ich schreiben soll ja kein Ebenbild des Buches sein, sondern nur eine Anlehnung ;)
Dann bis zum nächsten Mal!
Ai--chan