Fanfic: Wenn das Schicksal einem einen Streich spielt
Kapitel: ~~~Part 2~~~
~~~Part 2~~~
Zuggeräusche erfüllten den Hauptbahnhof von Tokyo. Menschenmassen stiegen aus dem Zug und kämpften sich zum Ausgang hinaus in die verschneite Stadt. An jeder Ecke hörte man ein anderes Weihnachtslied spielen und einige Leute quetschten sich in die schon überfüllten Geschäfte, um die letzten Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Von wegen also, Weihnachten - das Fest der Ruhe und Besinnung. Eher das Fest des Stresses und Kaufrausches dachte sich die Oberschülerin Kazuha als sie durch die Straßen hin zur Villa Kudo marschierte. Kichernd freute sie sich schon, endlich wieder bei ihrer Freundin zu sein. Man konnte zwar nicht sagen, dass Kazu in Osaka keine Freundinnen hätte. Doch Ran war für sie etwas Besonderes. Zwar konnte sie Ran`s Denkweise oder Verhalten nicht oft nachvollziehen, da für Kazuha`s empfinden Ran oft zu ,gut` handelt. Aber vielleicht war es ja gerade dass, was Ran zu einer so guten Freundin machte.
Kazuha bog in eine engere Seitengasse - einer Abkürzung. Sie kannte sich hier schon genug aus, denn schon oft besuchte sie hier jemanden in Tokyo. Der Wind begann kurz gegen sie zu wehen und eine düstere Gestalt ging neben ihr vorbei. Kazu weitete ihre Augen und drehte sich um. Der schwere Schritt der dunkel gekleideten Person hallte weiter in der Gasse hervor, bevor jeglicher Schall erstarrte. Bruchteilen von Sekunden herrschte erstickende Stille. Dann, der Schwarzgekleidete Mann, was Kazuha nicht nur anhand des Schrittes erkannte, drehte sich zu ihr um. Und anscheinend teilte er das Gefühl des einander Bekanntseins, denn sein gehässige Grinsen und seine Augen - welche anscheinen ohne mit der Wimper zu zucken jemanden töten zu können - waren eindeutig auf Kazuha gerichtet. Die ,Fängerin` dieser Blicke erstarrte in diesen Moment. Sie schien zu wissen, wer dieser Mann sei. Doch einiges sprach auch dagegen. //Er kann es nicht sein. Kudo hat dieser Organisation mit Heiji doch zerschlagen...//
~~Rückblick~~
Es war ungefähr vor einem halben Jahr. Kudo, der zur damaligen Zeit noch die Gestalt Conan`s hatte, bat widerwillig Heiji um seine Hilfe. Denn es hieß die Black Organisation zu bekämpfen. So gut wie jeder wusste zu dieser Zeit schon, dass er in Wirklichkeit der Oberschüler Shinichi Kudo war. Auch Ran, Kogoro Mori, Inspektor Megure und noch viele mehr. Doch aus irgendeinem Grund verschwieg Heiji seiner Schulkameradin Kazuha, die ihn immer auf Schritt und Tritt begleitete die Wahrheit. Ihr wurde aufgetischt, Heiji macht dass um Kudo zu helfen/befreien. Kazuha glaubte ihm das natürlich. Warum sollte sie auch Zweifel haben? So nahm die Sache ihren Lauf. Conan bekam das Gegengift, die Black Organisation schien auch zerschlagen und komplett verhaftet zu sein. So hieß es. Doch keiner der führenden Beamten oder Informanten wussten genau, wie viele Mitglieder diese Organisation wirklich hat. So kam halt in den Akten, dass alle gefasst sein. Alles schien nach einem Happy End...
~~Rückblick Ende~~
Noch lange starrte Kazuha der Gestalt nach, welche längst aus ihrem Blickwinkel verschwunden war. Sie war sich mehr als sicher, dass das einer der Black Organisation war. Dieser Blick... er verriet alles.
Die Glocken der Turmuhr schlugen 4-mal und rissen die Oberschülerin aus ihrer Trance. Sie entschloss sich einfach weiter zu gehen und mit Ran - so wie eigentlich immer - darüber zu reden. Die Vorfreude, welche bis jetzt Kazuha antrieb, war vorüber. Vielmehr quälten sie jetzt ihre eigenen Gedanken, die sich vom aktuellen Ereignis nicht losreißen wollen und ihr immer mehr Angst machen.
Doch Kazuha war nicht die einzige Person, deren Gedanken sich selbst quälten. Etwas weiter entfernt, ja schon fast bei Kudo`s Villa, war Klein-Heiji selbst in seinen Gedanken versunken. "Jetzt lass dich nicht so ziehen!" meckerte Ran, die ihn hinter sich herzog um überhaupt voran zu kommen. Doch der Angesprochene gab keine Antwort. //Ich kann Kazuha nichts von meiner wahren Identität erzählen. Wenn dass vor ihr rauskommt, sind die ganzen Bemühungen umsonst gewesen...//
Ran gab es auf, mit Heiji ein ,vernünftiges` Gespräch anzufangen. Trotzdem sagte sie ihm, dass sie schon bei Kudo seien. Dieser begrüßte sie natürlich herzlich. Wobei das herzlich eher auf Ran bezogen war. "Ach, unser Randalierer ist auch wieder da." War hingegen die Begrüßung zu Heiji.
~~Rückblick~~
Nachdem Heiji das Gift eingeflösst worden war, schleppte dieser sich unter Schmerzen zur Villa Kudo. Doch wie sehr ihn das Pech an diesem Tag begleitete, so war das Tor abgeschlossen. Wäre ja auch kein Wunder, es war ja auch mitten in der Nacht. So kletterte er unter seinen Umständen doch recht flink übers Tor. Na ja, wenn mal übersieht, dass Heiji etwas von - so sagt er - rostigen Klinke mitgenommen hat. Nichts desto weniger müsste er auch irgendwie in die Villa - und nicht nur Vorgarten - kommen. So wurde an Kudo`s Tür Sturm geklingelt. Natürlich nicht ohne Folgen, denn der Aufgeweckte war alles andere als bereitwillig zuzuhören. Ohne es wirklich zu wissen, wen er da gerade aus seinem Grundstück geschmissen hatte - den Shinichi dachte sich, es ja ,nur` ein Grundschüler, der sich einen Spaß erlaubt - ging er wieder zu Bett. So wurde Ran als erstes eingeweiht und Heiji zog es vor, aus Sicherheitsgründen bei ihr zu Wohnen.
~~Rückblick Ende~~
"Jaja, du kannst mich auch mal, Kumpel."
"Jetzt hört doch mal auf zu streiten!" Ran sah sich mal wieder als Schlichterin eines beginnenden Streites. Heiji drehte beiden einfach nur den Rücken zu und murmelte etwas Unvollständiges eher er lauter wurde. "Du verlangst also wirklich dass ich Kazuha heute alles erzähle?"
"Genau. Ich habe es dir schon oft gesagt. Entweder du sagst es ihr oder ich. Und dreh dich um wenn ich mit dir rede!" mahnte Ran. Heiji tat ihr den Gefallen doch blickte weiterhin zu Boden. "Du weißt ich bitte dich selten um etwas, Ran. Doch sag es ihr nicht. Je weniger sie jetzt von mir hört, desto eher vergisst sie mich. Was wohl auch besser sein wird..." seine Aussage konnte er nicht mehr begründen, den er wurde von einer schallenden Ohrfeige unterbrochen.
"Wie behämmert bist du eigentlich? Manchmal glaub ich, dir wurde bei deiner Geburt vergessen, dass Gehirn mitzugeben. Denkst du echt, dass alles Gut wird, wenn du dich mit deiner jetzigen Situation abfindest und versuchst, alles was vorher war zu vergessen?! Glaubst du wirklich, du machst damit alle glücklich?" In Ran`s Augenwinkeln bildeten sich Tränen. Sie hätten ihm am liebsten noch weiter ihre Meinung verklickert, doch konnte nicht. "Du kannst das ihr nicht antun..."
Klein-Heiji hielt sich seine Wange. Er wusste nur, wie recht Ran hatte. Er selbst hatte schon oft und lang überlegt und wusste zu gut, wie minimal seine Chancen sind, wieder so zu werden wie früher. ,Die Neugier ist der Katze Tod` Mal wieder traf dieses Sprichwort ein. Denn er konnte seine Neugier nicht zügeln. Ein fataler Fehler.
"Hey, was ist den hier los?" fragte eine Frauenstimme in Osaka Dialekt "Und wer ist den überhaupt der Kleine hier?" Kazuha bückte sich runter und tätschelte Heiji`s noch etwas rote Wange. "D..das ist der Enkel von Professor." Versuchte Shinichi zu erklären. "Der hat einen Enkel?" fragte Kazuha verwundert nach und hob den Kleinen hoch. Energisch sah Heiji weg. "Warum den so schüchtern. Wie heißt du überhaupt." Doch ohne ihr zu Antworten riss sich Heiji von ihrer Umklammerung, lief ins Haus und knallte die Tür hinter sich zu. "Weißt du Kazuha, er ist etwas schüchtern. Komm lass uns rein gehen." Ran zog an dem Jackenärmel ihrer Freundin, doch diese blieb stehen. Ihr Blick starrte immer noch zur Tür. "Warum... warum hast du es nicht früher erzählt, Ran?"