Fanfic: Das Gruselschloss 2

Namis Angst verflogen.



Zorro merkte mal wieder nichts. Er lag da, in seinem komfortablen Bett, und wurde nichteinmal von zwei seltsamen Schreien geweckt.

Erst, als ein kühler Windzug über seine sonnengebräunte Haut strich wurde er wach. Er merkte keine Sonne, also war es auch noch nicht Morgen. Und wenn es noch nicht Morgen war war auch kein Grund aufzustehen, also ließ er seine Augen gleich zu.

Einige Zeit lag er da und lauschte der Stille um wieder einschlafen zu können.

Doch aus der Stille hörte er plötzlich andere Geräusche heraus.

Ein leises Summen, es klang wehleidig und schien von einer Frau zu kommen. es kam näher und mit dem Summen kam auch ein flüsterndes Geräusch. So ein Quatsch, er war einfach nur müde, seine Sinne eingenebelt. Der Schwertkämfer brauchte Schlaf, viel, viel Schlaf, das war alles.

Zorro drehte sich auf die andere Seite.

Plötzlich spürte er etwas an sich, etwas kaltes.

Er schlug die Augen auf und wäre beinahe vor Schreck gestorben.

Vor ihm lag eine Frau, ein wenig älter als er, vielleicht 28. das waren immerhin fast 10 Jahre.

Die Frau hatte porzellanweiße Haut und schwarze, lange Haar, die ihr über die Schultern auf die weichen Kissen flossen.

Und das auffälligste an ihr war: Sie war nackt, splitterfasernackt.

Mit dem Rücken lag sie zu Zorro, drehte sich aber noch in dem Moment um, in dem er die Augen öffnete.

Zorro schrie so erschrocken auf und fuhr so heftig zusammen, dass er mit lautem Gepolter vom Bett krachte.



"Was war das???" Nami hatte vor Furcht Sanjis Hand ergriffen, und obwohl er die ganze Zeit versuchte cool-down zu wirken bekam er jetzt auch langsam Angst.

"Das war doch Zorro..." flüsterte Nami.

"Irgendwas muss ihm passiert sein!"

"Komm, wir suchen ihn!"

Die beiden liefen den Flur entlang. In den letzten fünf Minuten waren sie ein Stockwerk hinunter gelaufen und mussten so nun wieder eine Treppe hoch um Zorro zu finden. Aber sie wussten ja gar nicht, wo er war.



Das Summen wurde zu einem lieblichen, doch tückischen Lachen.

Zorro rappelte sich auf und hoffte nur geträumt zu haben, doch er musste sehen, dass immer noch eine fremde Frau nackt auf "seinem" Bett lag.

Und das schien sie auch noch vollkommen normal zu finden.

Geschmeidig streckte sie sich auf dem Bett aus und warf Zorro ein verführerisches Lächeln zu.

"Schlaf mit mir!" flüsterte sie.

Zwei Sekunden herrschte totale, von Zorro aus geschockte, Stille. Dann...

"AAAAAHHHHH!!!!!"

Das war zu viel!

Von plötzlicher Panik gepackt stürmte Zorro aus dem Raum und jagte wie ein Irrer die nächste Treppe herunter. Und da waren noch zwei weißgesichtige.

Mit vor Panik wedelnden Armen raste Zorro an ihnen vorbei. Dort unten war die große Tür.

-Sollte sie jedenfalls sein. Aber sie war weg.

Wahrscheinlich eine Etage tiefer.

Wie ein geöhlter Blitz galloppierte der grünhaarige Schwertkämfer durch den nächsten Flur auf die nächste Treppe zu.

"Zorro!" Hörte er die Frauenstimme hinter sich herhallen, nur noch undeutlich abgehackte Worte.

Er legte noch mal an Tempo zu, sprang die halbe Treppe in einem Satz herunter,

-und fand sich wieder in totaler Dunkelheit.

DER KELLER??? Aber, wo war denn dann die Tür???

Zorro taumelte vor Verwirrung und stolperte über etwas, das am Boden lag.

Diesmal brauchte er 5 Sekunden um zu kapieren.

weiche Arme legte sich wie Rosenranken um ihn. Nachdem er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte und als dann auch noch eine Stimme erklang wurde ihm alles klar.

"Nimm mich!" lautete der flüsternde Befehl der Frau.

"AAAAAHHHHH!!!!! WHAAAAA!!!!!"

Zorro versuchte aufzustehen, wurde aber zurückgehalten.

Und seine Schwerter? Die waren weg. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen eine überraschende Kraft.

Plötzlich hörte er ein Knacken und durch seine eigene Kraft geworfen machte er eine Rolle über die Frau hinweg.

Diese stand auf

-und sah plötzlich ganz anders aus als vorhin.

Mit Zornverzerrtem Gesich kam sie auf ihn zu, ihr linker Arm hing nur noch an ein paar Sehnen an ihrem Körper -und sie war vertrocknet. Vertrocknet und schimmelig und ihre Haare waren weiß und fielen langsam aus. Immer weiter verrottete sie, wie eine Leiche es eigentlich nur in Jahrzehnten tun konnte, innerhalb von Sekunden.

Ihre Augen wurden zu dunklen Schatten und auch eine Nase hatte die Frau nicht mehr.

Die zuvor weiß gewesene Haut wurde grünlich-grau mit weißen Schimmelflecken.

"Du willst mich nicht??!!??" rief sie und ihre Stimme klang gar nicht mehr zart und elegant.

"Ich will dich aber! Ich werde dich bekommen! Ich werde dich JETZT bekommen."

Ihr fauliger Atem schlug Zorro entgegen und verhinderte es, dass er erneut aufschrie.

Mit schreckensweiten Augen krabbelte er rückwärts nach hinten, die Leichenfrau kam näher.

"Schwestern..." flüsterte sie.

Zorro stieß gegen etwas und konnte nicht weiter zurück weichen.



"Zorro!" hatte Nami ihm hinterhergeschrien, doch er war einfach weiter gerannt.

Sie und Sanji tauschten einen Blick, beschlossen dann, Ruffy und Lysop zu wecken und Zorro zu suchen.



Wo war Ruffy??? Lysop war allein in diesem Raum. Von irgendwo kam ein Wind, löschte alle Kerzen.

"R...Ruffy? Wo... b-b-b-bist d-d-d-d-d-d-d-du?"

Lysop stand auf und schlich sich zur Flurtür. Er spähte in die Eingangshalle.

Niemand war da.

"Leute?" Seine Stimme hallte zurück.

Er ging die Treppe hoch. Bei jedem seiner Schritte hatte er ein lautes Knatschen erwartet, wie bei Nami und Zorro, als sie hochgingen. Doch die Treppe blieb still.

Erst jetzt bemerkte Lysop die Veränderung des Schlosses.

kein Staub war mehr zu sehen, die Gemälde an den Wänden waren noch nicht abgeblättert, und überhaupt, wo war der kaputte Tisch aus dem Salon gewesen?

Das alles fand Lysop schon seltsam. Er ging die Treppe weiter hoch.

Verwirrt blieb er stehen und sah sich um. Die Türen -noch nicht zerkratzt, die Kerzenleuchter an der Decke -noch nicht mit Spinnenweben verhangen.

Lysops Knie fingen an wie wild zu schlackern vor Furcht.

Vor einer Tür blieb er stehen, denn er hörte leise Stimmen.

Nach kurzer Zeit war er sich ganz sicher: Es waren wimmernde, hilfesuchende Stimmen, von Kindern.

Und dann die von einer Frau.

Qualm stieg unter der Tür hindurch. Schwarz- dunkellila war er, nicht wie Nebel oder Dampf, es war richtig massiver Qualm, der sich vor Lysop auftürmte, sich breitmachte und plötzlich meinte Lysop etwas wie ein dunkles Lachen daraus zu hören. Flüsternde Stimmen fingen an auf Latein zu reden, immer mehr wurden es, immer lauter, immer dröhnender.

Hinter dem Qualm, hinter der Tür, schrien die Kinder und ihre Mutter auf. Weinend, schluchzend und laut um Gnade wimmernd.

Noch lauter wurde das Flüstern, die Schreie wurden spitz und panisch und dann erstarben sie, einer nach dem anderen.

Das reichte. Lysop wollte wegrennen, der letzte Schrei, der der Frau, verstummte und die Tür schwang zur anderen Seite auf. Nein, sie zersplitterte regelrecht.

Lysop erwartete jemanden, einen Zauberer oder Magier, aber das, was er sah, war für ihn noch viel schlimmer.

Es war bloßer Qualm und sein Flüstern schwoll an bis zur unerträglichen Lautstärke. Lysop konnte nur ein Mal hinter den Qualm sehen. Er sah Kinderleichen, die Leichen ihrer Eltern.

Den einen war das Genick gebrochen, ihr Kopf stand in einem unnatürlichen Winkel ab, die anderen waren kaum noch zu erkennen, so sehr waren sie mit Blut verschmiert.

Lysop kreischte hysterisch auf, wobei er sich anhörte wie eine kleines Mädchen, und ergriff die Flucht.

Stolpernd rannte er durch den Flur -gefolgt vom Qualm. Und dieser war viel schneller als er.

Lysop stürmte die Treppe herunter, wollte aus der Tür fliehen, doch sie war weg.

Er rannte den nächsten Flur entlang, die nächste Treppe herunter.

Wo war er hier?

In einem Keller.

Und hier sollte die Verfolgungsjagd ein Ende nehmen.



Fortsetzung folgt... (bin ich fies?)



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