Fanfic: Unzurechnungsfähig

auf der Reeling und sah auf das Meer hinaus. Drinnen hörte sie das Lachen der anderen.

Wahrscheinlich hatte Shaira wieder etwas lustiges gesagt.

Nami senkte das Gesicht und seufzte. Es schien die anderen gar nicht zu stören, dass Nami nicht bei ihnen war.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Nami plötzlich, dass sich jemand neben sie gesetzt hatte. Ruffy, ihr fürsorglicher Kapitän? Vivi?

"Hallo Nami." es war, und das überraschte Nami sehr, Shaira. Und sie hatte einen seltsamen Ausdruck in den Augen. Anders als sonst, sie hatte immer einen komischen Ausdruck darin, aber dieser hier war komisch, weil er es eben nicht war.

"Hallo Shaira."

"Warum bist du so alleine, Nami?"

"Nur so."

"Wenn du dich von deinen Freunden distanzierst kann es sein, dass sie gar nicht bemerken, wie sich eure Welten trennen."

Soetwas klar durchdachtes -und verständliches- passte nun gar nicht zu Shaira. Shaira sah auf das Meer, so wie Nami.

"Was meinst du?"

"Du brauchst doch nicht eiferüchtig auf Vivi zu sein! Sie wird von Sanji nur angebaggert, weil er nicht weiß, wie er sich dir gegenüber verhalten soll. Du hast ihm immer die kalte Schulter gezeigt. Sanji wird nicht schlau daraus! Du bist freundlich zu ihm, wenn ihr normal zusammen seid und bittest ihn oft, Sachen für dich zu machen. Aber wenn er dann versucht dir näher zu kommen ignorierst du ihn. Das verwirrt ihn."

Nami verschlug es die Sprache. Was war mit Shaira los? Sie schien zu wissen, was sie sagte, und auch, was sie sagen wollte. Sie drückte sich klar aus, redete nicht in Rätseln, wie sonst immer, und vorallem: Sie wusste viel. Und sie wusste, dass, was sie wusste, auszuwerten. Sie hatte das Spiel durchschaut, ohne, dass jemand ein Wort davon geredet hatte. Und sie tat, als sei es völlig normal nun mit Nami ein gewöhnliches Gespräch zu führen.

Nami starrte Shaira an. "Aber..."

Nun war sie es, die nicht wusste, was sie sagen sollte.

"Ja, du hast wahrscheinlich recht. Aber was soll ich tun?"

"Entscheide dich. Willst du ihn oder willst du ihn nicht? Willst du Eifersüchtig sein? Wenn du kein Interesse an Sanji hast, hast du aber keinen Grund dafür. Wenn doch, dann ja! Aber dann zeig es ihm auch! Mit einer Ungewissheit kann Sanji nicht leben, du musst verstehen, dass er sein Leben auch irgendwie in Ordnung halten muss."

"Und wenn ich aber nicht weiß, was ich will?"

"Dann musst du so lange warten, bis du es weißt. Aber du machst dir selbst das Leben schwer!

Es gibt so viele Probleme auf dieser Welt, die schnell zu lösen wären, würden die Meschen nur bemerken, dass es selbstgemachte Probleme sind!

Wenn du eifersüchtig bist musst du dir überlegen, warum! Ich glaube, dass ich es weiß. Du bist nicht auf Vivi eifersüchtig, wegen Sanji. Du bist auf sie eifersüchtig, weil du es genossen hast, wie dir Sanji den Boden unter den Füßen geküsst hat! Du hast es genossen gezeigt zu bekommen, dass du etwas besonderes bist! Aber jetzt, da Sanji nicht mehr weiß, wie er zu dir steht und seine Aufmerksamkeit einer anderen Person gibt ärgerst du dich.

Aber Nami, überleg dir das doch mal! Das ist doch kindisch! Du bist toll, du weißt, dass du ein tolles Mädel bist, du brauchst nicht Sanji, um dir das zu bestätigen!"

Nami schwieg und dachte lange darüber nach.

"Shaira, du hast recht!"

"Ich weiß."

"Danke."

"Bitte Nami." Shaira stand auf und ging in Richtung Küche, wo die anderen waren.

"Shaira!"

"Ja?"

"Wieso kannst du so klar denken?"

"Manchmal bin ich so komisch!"

Im Bett dachte Nami noch bis spät in die Nacht über Shaira nach.

Sie stellte fest, wie weise Shaira war. Etwas besseres und vor Wahrheit erfüllteres hätte Shaira nicht antworten können, und doch, Nami wäre es nie eingefallen.

Manchmal bin ich so komisch... Shaira war schlau. Aber sie konnte es nur selten zeigen.



Als Nami gerade in einen Dämmerschlaf verfallen war wurde sie von einem leisen Poltern wieder in die Realität zurückgerissen.

Sie schnappte sich ihren Stock, stand auf und schaute durch ein Fenster auf das Deck. Beinahe blieb ihr das Herz stehen: Fremde Piraten waren mit ihrem Schiff, dass sie gerade zum Stillstand gebracht hatten, gegen das von Ruffy und Co. gestoßen.

Die Männer auf der anderen Mannschaft vertäuten gerade die beiden Schiffe.

Nami weckte sofort alle und wenig später standen sie kampfbereit vor der anderen Mannschaft.



"Was wollt ihr denn für Piraten sein?" spottete der andere Käptn.

Wir sind Piraten. Und ich bin der Käptn, ich werde einmal König der Piraten!" rief Ruffy.

Der andere lachte:"Sieh an, sieh an, ein zukünftiger Gold Roger! Habt ihr das Gehört, Männer??? Der Junge will das OnePiece finden!" die anderen Männer johlten.

"Schnappt sie euch!" befahl der andere Käptn.

Als die ersten Männer herübergestürmt kamen und von Sanji, Ruffy, Zorro, Lysop und Nami auf den Boden gestreckt wurden, wurde der großgewachsene Mann allerdings skeptisch!

"Schnappt euch eine Geisel!" diese Geisel war Shaira, die mehr oder weniger unbeteiligt geguckt hatte. Der andere Käptn hielt ihr ein Messer an den Hals und hielt sie fest.

"Tut nichts falsches!" drohte er. Die anderen starrten ratlos zu ihrer neuen Freundin.

"Ein Affe hüpft weiter als ein Bär!" Shaira fing wieder an zu lachen.

Das passte so ar nicht in die Szene.

"Du bist wohl verrückt!" keifte der andere Käptn sie an. "Du bist wohl Hirnkrank! Behindert! Abschaum wie dich sollte man töten!"

Die anderen Männer johlten.

"Der Apfel fällt zwar vom Stamm, aber er fällt nicht wieder herauf, Kollege!"

"Du bist krank Kleines! Spar dir deine seltsamen Sprüche!"

"Ach, du meinst also, ich bin seltsam! Meinst du, du bist der einzige? Und meinst du, ich weiß das nicht? Alle halten mich für seltsam! Zu recht! ich bin es auch! Aber manchmal eben doch nicht! Dann verstehe ich alles und ich weiß genau, was abgeht, Käptn Shark! Dann bin ich schlauer als du! Meinst du, ich merke nicht, wie sie mich bemitleiden? Meinst du, dass mich das nicht ärgert? Aber meinst du auch, ich kann etwas dafür, dass ich so bin, wie ich bin? Ich mache dich auch nicht dafür verantwortlich, dass du so aussiehst, wie du eben aussiehst!"

Käptn Shark war ratlos. Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte!

"Aber ich bin nicht halb so seltsam wie du, glaub mir! ich habe mich langsam unter Kontrolle! Wenn ich etwas sage, was für euch seltsam klingt, dann hat es einen Sinn, und wenn du etwas sagst, was normal klingt, dann ist es nur Müll, sinnlos und gelogen! Du bist zu tief gesunken, als das du noch etwas schlaues von dir geben könntest!"

Käptn Shark hielt es nicht mehr aus. An Stärke war er ihr überlegen, aber sie war zu clever und zu redegewand, er konnte dagegen nichts mahr aufbringen. Darum...



3

_____



endlich verstanden

_____



-"Shaira!"- brachte er sie um.

Fassungslos starrten Ruffy und seine Freunde auf Shaira, deren Halsschlagader soeben von einem dreckigen Messer durchtrennt worden war. Leblos sackte Shaira zusammen.

Ein paar schreckliche Momente herrschte Stille, in der nur Shaira zu hören war, wie ihr Körper auf das Deck des fremden Schiffes fiel und dort liegen blieb. Ihr Blut bahnte sich seinen Weg vom Hals zu den Holzplanken.

"Was hast du getan? Du wusstest genau, das sie wehrlos war!" selbst Ruffy wusste nicht, was er sagen sollte.

"Um die ist es nicht schade!" rief Käptn Shark verächtlich. "Die war doch kein ganzer Mensch!"

"Du..."Eigentlich ist es unwichtig jetzt zu sagen, dass Ruffy und seine Freunde das ganze fremde Schiff versänkten, plus Leiche von Käptn Shark.

Auch ist es weniger von Bedeutung, dass sie Shairas Leiche sofort bei ihrer Heimatinsel beerdigen ließen.

Das einzige, was wirklich wichtig ist, sind Namis Gedanken.

Nami verstand jetzt alles. Vorallem verstand sie Shaira. Shaira war nie ganz verwirrt gewesen. Ihre seltsamen Sprüche, sie waren, wie Shaira zu Käptn Smoker gesagt hatte: Sie klangen zwar seltsam und hatten doch einen Sinn, im Gegensatz zu Sachen anderer Menschen die sinnvoll klangen, aber keinen Sinn hatten:

Jeder einzelne Spruch hatte einen Sinn gehabt und nicht wenige Sprüche waren sehr, sehr weise gewesen, wie Nami fand. Nami schrieb diese Sprüche in ein Buch auf, in das sie ihre wichtigsten Eindrücke schrieb, von ihren ganzen Reisen mit der Flying Lamb.

Nami brauchte für einige Sprüche lange, um den Sinn zu verstehen, doch wenn sie über die Zusammenhänge nachdachte, in denen Shaira sie gesagt hatte, ergaben sie doch einen. In dem Buch stand später:



Ein Ei ist Ein Ei, Ein Käse ist Ein Käse.

Bedeutet: Egal, wie man eine Sache Beschreibt, sie bleibt immer gleich.



Wer das Törtchen nicht schieben kann wird den Kuchen nicht heben können

Bedeutet: Wer kleine Probleme nicht lösen kann, wird auch an den großen nichts ändern können.



Der Glöckner
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