Wenn die Vergangenheit einen einholt (Teil 9)

ihren Gedanken unterbrochen. Ann glaubte sich zu verhören. Das durfte nicht wahr sein! Sie sah blitzschnell nach oben und entdeckte keinen geringeren als Ruffy, der sich auf den Mast gestellt hatte und ihr zuwank.
„Komm da sofort runter!“, schrie sie hoch und Ruffy sprang augenblicklich abwärts. Dann grinste er sie an. „Lass das du Volldepp und kämpf endlich! Ich warte doch nicht auf den Weihnachtsmann!“
„Weihnachtsmann? Wo denn??“, fragte er völlig ernst und hielt Ausschau, konnte aber (natürlich) nichts erkennen.
„Mann, was geb ich mich mit so einem Knallkopf ab?!“, wollte Ann von sich selbst wissen und konnte nicht verhindern, dass sie peinlich berührt rot anlief.
„Du hast Recht!“, meinte Ruffy plötzlich. „Wir sollten es endlich hinter uns bringen!“
„Wer macht denn hier die Mätzchen?!“, brüllte sie und verpasste Ruffy eine Rechte, die sich gewaschen hatte. Danach folgten noch ein paar Kicks, Schläge und schließlich eine ihrer Platsch-Platsch-Attacken, vor der sich Ruffy duckte. Allerdings nicht schnell genug, denn er wurde von der extrem harten Wassermasse an der Schulter gestriffen und sein Hemd hatte dort nun einen Riss bekommen. „Ich hoffe, dass dir nun endlich bewusst wird, dass ich es ernst meine! Das nächte Mal bist du dran, und nicht dein Hemd! Und danach werde ich mir deine nichtsnutzigen Freunde vornehmen.“
„Nichtsnutzig?!“
„Klar, was denn sonst?!?“
„Niemand nennt meine Freunde nichtsnutzig! Gum-Gum-Pistole!!“, schrie Ruffy. Sein rechter Arm schnellte nach vorne und schlug Ann mitten ins Gesicht. Doch es half nichts.
„Hast du schon wieder vergessen, dass ich aus Wasser bestehe? Du kannst mir nichts anhaben!“
„Das werden wir ja sehen! Gum-Gum-Bazooka!“ Nun drohten beide Arme in Ann zu rammen, aber der Effekt blieb aus. Sie fing Ruffys Attacke mit bloßen Händen ab.
„Junge, gib endlich auf, bevor du dich noch ernsthaft verletzt!“, rief sie, „Platsch-Platsch-Strahl!“ Aus ihren Händen kam erneut der Wasserstrahl, den Ruffy schon öfters ausgewichen war. Der Strahl reflektierte seine eigene Attacke, was zur Folge hatte, dass Ruffy mit einem lauten Knall in die hinterste Ecke des Schiffes geschleudert wurde. Ann stemmte ihre rechte Hand in die Hüfte und mit der anderen kreiste sie mehrmals in der Luft.
Bevor Ruffy sich auch nur irgendwie aufrappeln konnte, wurde er von einem Wasserreifen in die Mitte genommen und zu ihr ‘geflogen’. Dabei allerdings knallte er gegen den Mast. „Ups, das tut mir ja so Leid! Ich glaube, dass ich noch ein bisschen üben muss, nicht?“ sie schwank ihren Arm nach rechts, worauf Ruffy gegen die Schiffswand befördert wurde. Dann nach links, gegen die Reling. Jetzt hatte er genug!
„Gum-Gum-Ballon!!“ Ruffy holte so tief Luft wie es ging und blähte sich auf. Immer weiter und weiter bis... der Ring aus Wasser platzte und er wieder frei war. Ann lächelte.
„Wurde ja auch Zeit. Ich dachte schon, du gibst auf?! Da hätte es bei den anderen sicher viele Tränen gegeben!“
„Du hast keine Ahnung!“, sagte er und sie sah ihn überrascht an. „Du weißt nicht, was es heißt Freunde zu haben!“ Ann schloss die Augen. „Warum sollte ich auch?! Sowas braucht man doch nun wirklich nich-“
„Meine Freunde sind immer da, wenn sie gebraucht werden, genauso wie ich für sie da bin!!“, unterbrach er sie. „Jeder einzelne von ihnen, Zorro, Nami, Lysop, Sanji, Vivi, Chopper und Akiko... Sie sind die besten Freunde, die man sich nur haben kann!! Und deshalb werde ich dich jetzt auch besiegen!!!“, schrie er vollhals und hatte dabei beide Arme in die Luft gestreckt.
Sanji, Nami und die anderen hatten es sehr wohl gehört, was Ruffy eben gesagt hatte. Und das hatte er ja auch gewollt. Sie sollten wissen, dass sie einzigartig waren!
„Ich hoffe nur, dass unser Käpt’n mal langsam hinmacht, sonst fahren wir ohne ihn weiter!“, meinte Zorro lächelnd.
„Ja, dann soll er seh’n, woher er was zum futtern bekommt!“, stimmte auch Sanji zu. Akiko stand trotz der Schmerzen auf und stützte sich an der Reling der Flying Lamb ab. Sie holte tief Luft und schrie dann:
„Ruffy, beeil dich endlich du Schlafmütze! Wir haben doch nicht ewig Zeit, Käpt’n!!“ Und auch das war bei Ruffy angekommen. Er lockerte sich noch mal kurz.
„Dich mach ich platt!“ Ann merkte, dass nun nicht mehr gut Kirschen essen war. Irgendetwas war nun anders. Völlig anders. Aber sie würde sich nicht unterkriegen lassen!
Jedoch, bevor sie sich versah, hatte Ruffy ihr schon einen Gum-Gum-Haken verpasst, der sie zu Boden schleuderte. Ann blieb liegen. Nicht, weil sie keine Kraft mehr hatte, sondern, weil ihr grad bewusst wurde, dass dieser Strohutjunge echt nicht zu unterschätzen war.
Sie streckte ihren rechten Arm gen Himmel aus und spannte ihre Hand an.
„Dann wollen wir mal sehen, ob er auch damit klar kommt...“, murmelte sie. „Platsch-Platsch-Duck!“
Im Meer begann es zu blubbern und nach kurzer Zeit sprang eine Wassermasse heraus, die sich zu einer Ente verformte. „Damit hast du wohl nicht gerechnet wie?“, meinte Ann und blickte triumphierend zu Ruffy, der allerdings nicht mehr auf sie achtete.
„Ist ja cool. Die Ente ist total wabbelig! Wie Pudding!“, rief er begeistert und stupste mit seinem Finger immer wieder in die blaue Wasserente, die bei jedem Stups ein „Gaaack!“ von sich gab. „Die kann ja sogar quaken! Cool!!“
„Ach nee, ist ja auch ‘ne Ente!!“, schrie Ann ihn zum bestimmt hundertsten Mal an. „Aber es ist keine gewöhnliche Ente. Sie hat übernatürliche Fähigkeiten!“
„Kann sie sich etwa in leckeren Braten verwandeln??“, fragte Ruffy sie und Ann und Platsch-Duck kippten regelrecht zur Seite um.
„Blödmann!! Natürlich nicht! Kannst du denn nur ans Fressen denken??“ Ruffys Bauch begann zu knurren.
„Ich hab’ Hunger!!“, jammerte er. Ann wollte schon wieder was erwidern, aber da besann sie sich.
Moment mal!, dachte sie. Das ist es doch! Der Typ hat einen Riesenhunger und wenn ich vorgaukle, dass Platsch-Duck sich echt in einen Braten verwandeln kann, dann rennt er volle Kanne in meine Falle! Dann muss ich ihn nicht erst noch mühvoll dazu bewegen!
Ann stemmte die Hände in die Hüfte. „Na klar kann Platsch-Duck sich in einen Braten verwandeln, was dachtest du denn?!“
„Gaaaaack!!!“, erklang es.
„Bleib stehen, du fettes Federvieh!“, rief Ruffy und jagte der heulenden Platsch-Duck mit heraushängender Zunge hinterher.
„Und soviel zu meinem genialen Plan!“, sagte Ann zu sich und versuchte die Fassung zu bewahren. Noch nie hatte so einer sie aus dem Konzept gebracht. Das war einfach nur ober-mega-super-peinlich!!!
„Ich krieg dich schon noch!!“, rief Ruffy wieder. Platsch-Duck blieb panisch und ängstlich stehen.
„Platsch-Duck, setz’ deinen Platschschall ein!!“, schrie Ann ihr zu. Platsch-Duck nickte und führte ihre beiden Flügel nach vorne. Dann malte sie einen Halbkreis in die Luft und quakte („Gaack, Gackgack, Gaaaaack!“ [*keine Ahnung was das übersetzt heißt, fragt Chopper!*] )dabei. Ruffy rannte auf sie zu. Noch zwanzig Meter, fünfzehn, zehn, fünf, einer... und er blieb stehen. Wie eingefroren! Er versuchte weiterzulaufen, aber seine Beine gehorchten ihm einfach nicht.
„Was soll denn das?? Mein leckerer Entenbraten!!“ Ann trat zu ihm und schnipste gegen seine Nase. „Au!“
„Tja, Pech gehabt, mein kleiner Möchtegernpirat! Platsch-Duck hat einen Schall ausgesendet, der dich auf der Stelle erstarren lässt, wenn du dich in dessen Umkreis befindest.“, erklärte sie grinsend. „Das bedeutet, du bist mir ausgeliefert!“
„Hey, heißt das dann nicht, dass du genauso starr bist?“, wendete Ruffy ein. Ann erschrak und versuchte sich zu bewegen, aber ohne Erfolg.
„Du hast Recht!! Wie konnte ich so blöd sein und in meine eigene Falle tappen?? Platsch-Duck, hör auf damit!“, rief sie der Ente zu, die nun ihre beiden Flügel wieder senkte und so den Schall aufhob.
„Super, ich kann mich wieder bewegen!“, lachte Ruffy und Ann konnte sich nur gegen die Stirn schlagen. Sie stapfte zu Platsch-Duck rüber und hob sie hoch.
„Du blödes Mistvieh, das ist allein deine Schuld!!“, rief sie verärgert und warf die jammernde Ente („Gagagagagack!!!) wütend auf Ruffy. Die Ente zerplatschte wieder zu Wasser und war damit hinüber.
„Mein Braten...“, wollte Ruffy protestieren.
„Depp, du kannst doch kein Wasser essen!!“
„Aber du sagtest, die Ente kann sich in einen Braten verwandeln!!“
„Das war doch nur, damit du mir in die Falle gehst!“
„Soll das heißen, du hast mich angelogen??“, fragte Ruffy und sein Blick richtete sich superwütend auf sie. Ann nickte. „Ja klar!! Die Ente besteht 100% aus Wasser, wie oft noch?!“
„Du bist echt gemein!!“, brüllte er und setzte seine Gum-Gum-Rakete ein. Ruffy verlängerte seine Arme und hielt sich an der nächstbesten Möwe im Himmel fest. Er wurde durch den Gummibandeffekt hoch in die Luft geschleudert und bereitete dort seinen nächsten Angriff vor.
„Gum-Gum-...“ Die Schwerkraft ließ ihn wieder runterfallen. Ruffy schwank sein rechtes Bein hoch. „...Keule!!“ Im entscheidenden Moment ließ er sein Bein runtersausen und knallte es voll auf Ann. Und weiter ging’s mit der Gum-Gum-Pistole, der Gum-Gum-Lanze, dem Gum-Gum-Hammer... sie ließ sich einfach nicht kleinkriegen! Ruffy japste schon nach Luft. Beide Kämpfer waren verletzt und langsam erschöpft, was die zwei auch merkten. Jeder wollte den anderen besiegen und nicht verlieren. Bei Ruffy ging es inzwischen nur noch darum, dass sie ihn angelogen hatte, den eigentlichen Grund, warum er angetreten war, hatte er vergessen, und Ann wollte ihn einfach nur erledigen, denn er gefährdete ihr Vorhaben und außerdem war er fünfzig Mille wert!!

Währenddessen hatten sich die anderen nicht vom Fleck gerührt und versuchten mit Hilfe des Fernglases irgendetwas zu
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