Fanfic: Crossworlds III

Eher konnte sie sich Minako


als Nonne vorstellen.




Ranko schien inzwischen genug zu haben das ihr Bruder in ihrem Zimmer den


Zombie spielte. Sie verschwand kurz und kam kurz darauf mit einem Eimer


Wasser wieder.




PLATSCH




"Na, wieder wach," fragte sie und verschränkte die Arme. "Oder brauchst du


noch eine Dusche?"




Ranma wischte sich mit der Hand durchs Gesicht. [Wasser, typisch. Was sonst?]


Er schüttelte sich das Wasser aus den Haaren und sagte schließlich: "Nein


danke, einmal reicht. Außerdem dusche ich lieber warm."




"Gut, dann schlage ich vor das du jetzt aus meinem Zimmer verschwindest. Im


Gegensatz zu dir brauche ich nämlich Amis Hilfe im Schulunterricht."




Ranma sah zwischen seiner Schwester und Akanes Beinahe-Zwilling hin und her.


Ami sah seiner früheren Verlobten ähnlicher als selbst Kasumi und Nabiki.




Ranko wurde ungeduldig. "Was ist jetzt? Oder muß ich dich erst


rausschmeißen?"




Ranma drängte seine Gedanken zurück und konzentrierte sich auf den


ursprüngliches Grund, weshalb er hierhergekommen war. "Nein nein, ich geh ja


schon. Ich wollte dich nur fragen ob du ... vielleicht ab und zu ein wenig


mit mir sparren könntest? Ein paar lockere Duelle, nur so zum Spaß. Pops


weigert sich mir unseren Familienstil beizubringen, und ich dachte das du..?"




"Tut mir leid, aber für so etwas habe ich keine Zeit," erwiderte Ranko


unfreundlich und schob ihn aus ihrem Zimmer. "Erst recht jetzt nicht, wie du


siehst habe ich zu tun."




"Aber..."




"Außerdem bin ich die Erbin des Musabetsu Kakuto, nicht du." Sie schlug


Ranma die Tür vor der Nase zu.




"Meinst du nicht das du ein wenig hart zu ihm warst?" fragte Ami als Ranko


sich wieder an ihren Schreibtisch setzte. "Er hat doch nur höflich gefragt."




Ranko fuhr ärgerlich herum. "Nein, war ich nicht. Ich war viel zu freundlich.


Nachdem sich der Klugscheißer all die Jahre über mich lustig gemacht hat weil


mir der Sport Spaß macht, und mich ständig als Schlägerin beschimpft, da hat


er den Nerv und fragt ausgerechnet mich ob ich im helfe? Kein Stück!"




"Ich weiß das ihr euch nicht sonderlich versteht, aber irgend einer muß den


ersten Schritt machen," beruhigte sie Ami. "Das wäre eine gute Gelegenheit.


Er fragt doch nur um Hilfe."




"Und was war passiert als ich ihn das letzte Mal um was gebeten habe?


Hast du das schon vergessen? Hat er auch nur das klitzekleinste bißchen


versucht darüber nachzudenken? Nein, hat er nicht. Ausgelacht hat er mich,


hat gesagt das es meine eigene Schuld wäre, das ich das Problem doch mit


Gewallt lösen sollte wie ich es sonst auch immer mache. Der Arsch, ich hätte


ihn erwürgen können."


Ranko war immer erboster geworden, und nun liefen ihr Tränen des Zorns und


der Enttäuschung übers Gesicht. "Und ich hatte nur gefragt ob er mir


Nachhilfe in der Schule geben kann, er ist doch gut genug. Das Leben ist


einfach nicht fair."




Ami nahm ihre Kameradin tröstend in den Arm. "Ist ja schon gut, reg´ dich


nicht darüber auf. Das ist Ranma gar nicht wert. Er wird eben jemand anderes


finden müssen der ihm hilft. Du hast mich doch auch gefunden, oder?" Sie


lächelte ermutigend.




"Was ein Glück das ich dich habe," schniefte Ranko und putzte sich die Tränen


ab. "Sonst wäre ich längst sitzen geblieben." Sie schneuzte lautstark die


Nase und verscheuchte ihre trüben Gedanken. "So, alles wieder klar," sagte


sie dann, "machen wir weiter. Ich glaube wir waren bei Aufgabe 42 stehen


geblieben..."




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=> Am nächsten Morgen; Ranmas erster neuer Schultag




Das Frühstück verlief ruhig. Ruhig für Ranmas Verhältnisse, was hieß das


niemand dem anderen das Essen vom Teller klaute. Er genoß die Kochkünste


seiner Mutter, die denen von Kasumi in nichts nachstanden.




Ranko schob ihren leeren Teller beiseite und stand auf. "Jetzt muß ich mich


aber beeilen, sonst komme ich schon wieder zu spät," sagte sie, griff ihre


Schultasche und verschwand aus der Tür. "Bis später."




"Für dich wird es auch Zeit," ermahnte Nodoka ihren Sohn. "Du hast lange


genug Pause gehabt, und du willst doch nichts vom Unterricht verpassen?" Sie


hielt ihm seinen Ranzen und ein Bento hin. "Paß aber auf das du dich nicht


gleich überanstrengst. Du weist nicht wie geschwächt du noch vom Unfall


bist."




"Uhm, ist gut, klar paß ich auf. Wiedersehen." Er nahm die Sachen und verließ


das Haus. Draußen seufzte er und machte sich auf den Weg. [Was soll ich jetzt


tun?] fragte er sich selbst. [Ich weiß nicht mal wo ich zur Schule gehe.]


Unentschlossen wanderte er die Straße entlang.




"He, Ranma!"




[Und dann auch noch auf ein College, wo ich es nur mit Ach und Krach


geschafft habe nicht sitzen zu bleiben.]




"Hey, bist du taub? Warte doch."




[Ich bin zwar meine alten Probleme losgeworden, dafür hab ich jetzt jede


Menge neue. Warum muß immer alles so schrecklich kompliziert sein?]




"RANMA!"




"Waaah! Was? Wer? Wo?" schreckte er aus seinen Gedanken auf.




Ein schwarzhaariger Junge mit Sonnenbrille, scheinbar einige Jahre älter als


er, kam auf ihn zu. "Sprichst du nicht mehr mit jedem, oder philosophierst du


wieder über den Sinn des Lebens?" meinte dieser scherzhaft und klopfte ihm


auf den Rücken. "Schön dich wieder auf den Beinen zu sehen. Hast du die Disc


bekommen?"




Ranma sah den Neuankömmling verwundert an. [Disc? Was für eine Disc?] Dann


fiel es ihm wieder ein. [Er meint sicher die CD mit den Schulaufgaben. Die


habe ich völlig vergessen. Dann ist das sicher Chiba-san.] Ranma kratzte sich


verlegen am Hinterkopf und sagte: "Uh, äh, Ja sicher hab ich die CD


bekommen. Vielen Dank auch, äh, Chiba-san?"




Dem Verhalten des anderen schien das tatsächlich sein Name zu sein, denn er


redete munter weiter. "Dann ist ja gut, nicht das deine kleine Schwester sie


wieder versteckt hat wie letztes Mal." Er machte eine Pause und sah Ranma


etwas verwundert an. "Sag mal, du gehst doch heute wieder in die Schule,


oder?"




"Öh, ja. Warum?"




"Weil du deine Uniform nicht an hast."




[Uh shit!] fluchte er und suchte krampfhaft nach einer Ausrede. "Das ist weil


... der Arzt ... also Frau Dr.Mizuno hat ... sie hat gesagt das ... äh ...


das-ich-mich-wegen-der-Verletzung-bequem-kleiden-sollte. Genau. Das hat sie


gesagt."




"Ach so. Und ich dachte schon." Chiba-san schaute auf die Uhr. "Jetzt müssen


wir aber los, sonst kriegen wir eine Mahnung wegen zuspätkommen."


Er ging zügig los. Ranma folgte. [Was ein Glück das ich meinen


Klassenkameraden getroffen habe. Wenigstens ein Problem weniger. Jetzt muß


ich nur noch zusehen das ich den Tag überlebe. Was ist wenn die Lehrer


raukriegen das ich vom Stoff keine Ahnung habe?]




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=> nach dem Unterricht




Ranma hatte den härtesten Kampf seines Lebens hinter sich. Der Schweiß stand


ihm noch immer auf der Stirn als er das Schulgebäude verließ. Draußen


angekommen atmete er tief aus, lehnte sich gegen die Mauer und beobachtete


wie die anderen Schüler, allesamt älter als er, das Gelände verließen.




Während des Unterrichts hatte der Lehrer Ranma mehrmals Fragen gestellt.


Anfangs hatte er gestammelt und versucht sich rauszureden, doch schließlich


mußte er doch was sagen und er hatte die erste Antwort ausgespuckt die ihm in


den Sinn kam. Und die war sogar richtig.


Und genauso ging es weiter. Fragte der Lehrer etwas, sagte Ranma das erste


was ihm einfiel. Und immer stimmte die Antwort. Es war direkt unheimlich.




Ganz ähnliches war ihm oft in seinem alten Leben passiert. Beim den


morgendlichen Prügeleien mit seinem Vater. Nach einiger Zeit hatte er den


Panda aus dem Fenster befördert ohne dabei aufzuwachen. Sein Körper war den


Vorgang so gewohnt das er auf Autopilot funktionierte. Und genauso instinktiv


schien er hier auf die richtigen Antworten zu kommen. Das hieß aber nicht das


er irgend etwas vom Unterricht verstanden hatte.




Ranma hatte außerdem festgestellt das er auch hier ein Einzelgänger war. Er


war nicht sonderlich beliebt, und hatte außer Chiba-san, von dem er


mittlerweile wußte das dieser Mamoru mit Vornamen hieß, keinerlei Freunde.


Was durchaus ein Vorteil war, je weniger ihn kannten desto weniger würden es


merken wenn er sich anders verhielt.


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