Fanfic: Crossworlds III Teil 2
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zog die Jacke seines Büroanzuges ebenfalls aus und lockerte seine Krawatte.
Zufällig fiel sein Blick dabei auf den Wandkalender. Mitten in der Bewegung
stoppte der kahlköpfige Martial Artist, und ein trauriger Ausdruck schlich
sich auf sein Gesicht. Mit einem tiefen Seufzer ließ er die Schultern hängen,
nahm den Schlips ganz ab und öffnete den obersten Hemdknopf. Dann ging er in
die Küche.
Nodoka war grade am saubermachen als ihr Mann ins Zimmer kam. Genma holte
eine Flasche Sake aus dem Schrank, goß sich ein Glas ein und setzte sich an
den Tisch.
"Bist du noch immer nicht darüber hinweggekommen?" fragte Nodoka besorgt. Sie
legte den Lappen beiseite und setzte sich zu ihm. Genma nahm nur einen
weiteren Zug aus seinem Glas.
"Genma, bitte," sagte Nodoka so ruhig wie möglich und griff nach seiner Hand.
"Es ist nun schon fünfundzwanzig Jahre her. Willst du dich den Rest deines
Lebens damit herumplagen?"
Genma drehte unschlüssig sein Glas in den Händen. "Es war meine Schuld,"
seufzte er. "Ich hätte schneller sein müssen. Besser. Mutiger. Statt dessen
war ich schwach und feige."
"Nichts ist falsch daran Angst zu haben," tröstete Nodoka. "Du wußtest ganz
genau welchen Gegner ihr hattet, und das er sich wehren würde. Dein Freund
kannte die Gefahr so gut wie du."
"Das macht ihn auch nicht wieder lebendig." Genma leerte das Glas und wollte
sich wieder einschenken, aber Nodoka nahm ihm die Flasche weg.
"Genug von der Trübsalblaserei," sagte sie streng. "Wo ist denn der
unerschütterliche Krieger den ich damals geheiratet habe?"
"Der hat heute Urlaub," gab Genma trocken wieder. Dann schüttelte er seine
Traurigkeit ab und stand auf. "Zieh dich um, wir gehen zum Friedhof,"
entschied er dann, "ich hole die Kinder."
Noch bevor Nodoka etwas sagen konnte war Genma auf dem weg ins obere
Stockwerk. "Ranma! Ranko! Wo seid ihr?" hörte man ihn rufen.
Ranma saß an seinem Schreibtisch und zerbrach sich den Kopf über seine
Hausaufgaben, als sein Vater hereinkam. "Ranma, kommst du bitte mal runter?"
Dann ging Genma ins nächste Zimmer. "Ranko, würdest du...?" Der Raum war
leer. "Ranko? Ranko!" rief der ältere Saotome durchs Haus. "Verdammt, wo
steckt dieses Mädchen nur wieder?"
"Ich geh sie holen," bot Ranma an. Er wußte ganz genau wo seine Schwester
war. Als der Junge nach draußen in den Garten ging konnte er schon ihre
Schreie im Dojo hören.
Ranko hielt in ihrer Kata inne als ihr Bruder das Dojo betrat. "Wenn du so
weitermachst werden dich die Jungs bald für ein Machoweib halten," meinte
dieser spitz.
"Was interessiert es mich was die Jungs über mich denken," gab sie zurück.
"Was willst du?"
"Ich gar nichts. Pops sucht nach dir."
Ranko nickte und folgte ihrem Bruder. Als sie ins Haus kamen saßen Genma
und Nodoka am Tisch und warteten.
Genma wollte etwas sagen, aber Ranko schnitt ihm das Wort ab. "Dad, wenn du
es gewagt haben solltest mich gegen meinen Willen mit jemanden zu verloben
den ich gar nicht kenne, dann..." Sie ließ die Drohung hängen.
"Dich gegen deinen Willen verloben? Wie kommst du denn jetzt darauf?" fragte
Genma verwirrt. "Glaubst du wirklich ich würde so etwas Dummes tun?" gab er
leicht gekränkt von sich. (Ranma nickte, und im restlichen Multiversum
niesten mehrere Leute)
Ranko blinzelte und kratzte sich am Kopf. "Ich ... ich weiß nicht," sagte sie
unsicher. "Ich hatte einfach das Gefühl das das jetzt kommen würde." (Eine
Gruppe anderer Leute im Multiversum mußte niesen)
"Was wolltest du uns denn jetzt sagen, Pops?" fragte Ranma dazwischen.
Genma hörte auf Ranko zweifelnd anzusehen und wandte sich seinem Sohn zu.
"Zieht euch an. Wir machen einen Spaziergang zum Friedhof."
Während Ranma angestrengt überlegte was sein Vater auf dem Friedhof wollte,
warf Ranko einen Blick aufs Datum. [Oh toll,] verdrehte sie die Augen, [jedes
Jahr der gleiche Ärger.]
Kurz darauf machte Familie Saotome einen friedlichen Spaziergang durch
Juuban.
"Ranko, komm sofort da vom Zaun runter," befahl Nodoka.
"Warum?"
"Weil es sich für eine junge Dame nicht gehört auf Zäunen zu laufen."
"Laß sie doch, Mom." Ranma warf einen schelmischen Blick zu seiner Schwester.
"Sie ist halt ein kleines Machoweib."
"Und du bist ein großer Klugscheißer," tönte es von oben zurück.
Jedenfalls für Saotome-verhältnisse friedlich.
Der Rest des Weges verlief in ähnlicher Weise. Erst als alle den Friedhof
erreichten brachen die Streitereien ab. Beinahe als ob die Anwesenheit des
Todes die Stimmung dämpfte. Ein völlig irrationaler Gedanke, aber trotzdem
hatte Ranma ein ungutes Gefühl.
Als ob bald etwas passiert das ihm nicht gefallen würde.
Alle vier Personen gingen andächtig zwischen den Gräbern hindurch, bis Genma
vor einer bestimmten Stätte stehen blieb. Es war ein altes, unauffälliges
Grab. Er nahm seine Brille ab, kniete nieder und schloß die Augen.
Ranko seufzte innerlich. Dieser Ablauf war schon fast zu einem Ritual
geworden, das sich jedes Jahr an diesem Tag wiederholte. [Hoffentlich kommt
Ami heute auch wieder,] dachte sie mürrisch, [sonst hänge ich hier die
nächsten Stunden alleine rum.]
Ranma hingegen wunderte sich immer noch was sie hier eigentlich wollten. Und
er hatte seinen Vater auch noch nie so ernst erlebt. [Hier ist Pops wirklich
völlig anders als ich ihn kenne.] Er sah zu seiner Mutter, dann zu seiner
Schwester. Beide Frauen schienen Genmas Verhalten zu respektieren, die eine
mit mehr, die andere mit weniger Geduld.
Ungeduldig wippte Ranma auf dem Fußballen hin und her und fragte sich wie
lange das noch dauern würde. Mehr aus Langeweile sah er sich das Grabmahl
genauer an.
Sein Gesicht verlor alle Farbe als er den Namen las der dort eingraviert war.
Soun Tendo.
Fortsetzung folgt...
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Anmerkungen des Autors:
Entschuldigung das dieses Kapitel so lange gedauert hat, aber ich hatte
einen akuten Anfall von Ryogaritis und konnte meinen Computer nicht mehr
wiederfinden. Als Entschädigung habe ich die Geschichte mit einem kleinen
Cliffhänger enden lassen.
Keine Angst, in Kapitel 4 werden einige Geheimnisse aufgeklärt. Wir erfahren
was es mit Soun Tendos Tod auf sich hat, und warum Ranmas Suche nach Akane
bislang erfolglos blieb.
Dies ist ein alternatives Universum zu SailorMoon. Im Gegensatz zur original
Serie gibt es hier Ranko alias SailorSol. Sie ist nach SailorMerkur und
kurz vor SailorMars als Senshi der Sonne dazugestoßen. Ansonsten ist in der
Serie alles recht ähnlich verlaufen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die
inneren Kriegerinnen und Ranko ca. sechzehn Jahre alt.
Von der Zeitlinie her befinden wir uns nach der Super-S Staffel. Alle
Senshi sind da, auch Hotaru, Setsuna und (leider) Puddinghaar Chibi-Usa.
Die Geschichte mit Galaxia und den Starlights wurde bis auf weiteres
verschoben, aber keine Angst. Wie es sich für ein AU gehört werden wir bald
neue Gegner kennenlernen.
Und mit diesen werden die Senshi nicht ganz so einfach fertig werden können.
Was die Ranma-Zeitlinie angeht, die gibt es hier nicht. Nichts aus dem Manga
ist passiert. Nur Ranma selbst kennt die Ereignisse, bis zu Saffron und noch
ein paar Monate mehr. Er ist mittlerweile achtzehn Jahre alt.
Natürlich läuft auch der Rest der Nerima-Nutso-Squad hier rum, nur hat von
ihnen keiner Ranma oder einen anderen des Ranmaversums je getroffen. Aber
wie es sich für ein Crossover gehört werden wir sicher bald den einen oder
anderen von ihnen wiedersehen.
Über Kritik, Kommentare und Anregungen aller Art würde ich mich freuen. Auch
wenn es nur ein einfaches "Hallo, ich habe deine Geschichte gelesen" ist.
Wenn grade keine Commentsbox in der Nähe ist schreibt an Mark_Soul@gmx.de
Bis dann.
Diese und meine anderen Geschichten können gefunden werden unter:
Der internationalen Vereinigung deutschlinguistischer Ranmafic Autoren:
http://fanfic.oelk.org
Dem größten deutschen Anime-Onlineclub