Fanfic: Der Einsteiger 02 - Teil 1

chinesisches Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln.


Jeremy hatte Bluejeans an, und eine offene Jacke aus Kunstleder über seinen


roten Pulli. Beide trugen Wanderrucksäcke.




Ranma: "So wie ich Pop kenne wird er sich nicht davon abhalten lassen die


Amazonen zu besuchen. Vor allem wenn man versucht ihm etwas


auszureden kann er sehr dickköpfig sein."




Jeremy: "Laß ihn doch. Wenn er sich unbedingt in Schwierigkeiten bringen will,


wir müssen ja nicht mitmachen. Er wird schon sehen was er davon hat.


Und zur Not gibt es sicher einen Weg sich dort rauszureden. Reden,


nicht kämpfen." ^Von mir aus kann er dort verrecken. Würde vieles


einfacher machen.^




Ranma: "Da fällt mir ein, wie kommt es das du fließend chinesisch sprichst?


Können das alle, da wo du herkommst?"




Jeremy: "Nein. Ich konnte es einfach. Ich weiß nicht wie, es ist eben so."




Ranma: "?"




Jeremy: "In welcher Sprache, glaubst du, rede ich mit dir?"




Ranma: "Japanisch, warum?"




Jeremy: "Ich spreche kein Wort japanisch. Genausowenig wie chinesisch."




Ranma: "Oh, ich verstehe ... glaube ich. Du hast also eine Art Universal-


übersetzer im Kopf seitdem du hier bist."




Jeremy: "Könnte man so nennen."








Ryoga ging in der Mitte und fühlte sich ziemlich verloren. Das lag zum Teil


daran, das er keine Ahnung hatte wo er war, zum Teil wußte er aber auch nicht


wie es jetzt weitergehen sollte. Er hatte die letzten acht Monate damit


verbracht Ranma zu verfolgen. Die Jagt war zur zentralen Aufgabe seines


Lebens geworden, und jetzt erkannte er, das er die ganze einen Feind gejagt


hatte, welcher in Wirklichkeit sein Freund war.


Er hatte in dieser Zeit hart trainiert, hatte seinen eigenen Kampfstil


entwickelt, und er wußte das er zu den Besten seiner Altersklasse gehörte.


Die Jagt und der Kampf waren alles gewesen, was er in dieser Zeit hatte, er


konnte nicht einfach in sein altes Leben zurückkehren und so tun als wäre


nichts geschehen.


Aber was sollte er jetzt machen? Er brauchte wieder ein Ziel in seinem Leben,


das er verfolgen konnte. ^Eins nach dem anderen. Erstmal sollte ich wieder


zurück nach Japan gehen. Ich kriege langsam Heimweh.^










Genma ging vorneweg. Er hatte trübe und gleichzeitig ärgerliche Gedanken. Die


trüben Gedanken betrafen seine Frau und einen gewissen Harakiri-Vertrag.


Mit diesem Zustand konnte Ranma wirklich nicht als Wahrer Mann durchgehen.


Wie jeder andere Mensch hing auch Genma an seinem Leben, und so hatte die


Nacht über nach einem Ausweg aus der Misere gesucht. Und als der Idiot, der


Genma war, hatte er eine etwas zweifelhafte Lösung gefunden. Zum einen würde


er Ranma´s Training noch härter machen. Genma hatte im Laufe der Jahre alles,


was nicht zur Kampfkunst gehörte, erfolgreich von seinem Sohn ferngehalten,


jetzt mußte er dieses Verfahren nur noch verstärken.


Zum anderen mußte Ranma beweisen, das er trotz allem ein Mann war, und was


eignete sich dafür besser als eine Heirat? Es wurde Zeit, die Schulen des


Musabetsu Kakuto zu vereinen. Und eine oder zwei Runden Go mit seinem alten


Freund Soun wären auch mal wieder ganz nett.




(Anm.d.Autors: Musabetsu Kakuto Ryu ist der Kempostil, den Ranma


praktiziert. Besser bekannt als Kampfsportschule für Schlägereien aller Art


oder Anything Goes Martial Arts)




Die ärgerlichen Gedanken bezogen sich auf die unwillkommen Begleiter, die


sich Ranma angeschlossen hatten. Was mußte dieser Jeremy auch im Weg stehen?


Und wer konnte ahnen, das diese Quellen eine solche Wirkung hatten? Genma


hatte es wirklich nicht bemerkt, das er als Panda aus dem Wasser wieder


aufgetaucht war.


Aber das Jeremy sich ausgerechnet von ihm adoptieren lassen mußte,


Unverschämtheit. Das Schlimme war das Ranma vollkommen hinter ihm stand. Der


Junge hatte einen schlechten Einfluß auf seinen Sohn. Genma war nicht bereit,


sich einfach so einen Mitesser aufzuladen, er würde Jeremy bei der nächsten


Gelegenheit wieder loswerden. Vielleicht konnte er ihn irgendwie mit jemanden


verloben, so wie er es schon öfters mit Ranma getan hatte. Und dieser Ryoga,


nun, bei seinem Orientierungssinn sollte es kein Problem sein ihn zurück zu


lassen.


Es war schon schwer genug mit Ranma klarzukommen, aber drei von der Sorte?


Zum Beispiel weigerten sich alle Drei vehement dagegen, das Amazonentunier


anzusehen. So ein Ereignis konnte man sich doch nicht entgehen lassen, und


was sollte an ein paar Frauen schon so gefährlich sein? Genma beschloß,


seinen Standpunkt noch eimal zu verdeutlichen.




Genma: "Wenn ich entscheide, das wir Joketsuzoku besuchen, dann haben sich


alle in dieser Gruppe daran zu halten, ist das klar?"




Er hielt es nicht mal für nötig sich umzudrehen und die Anderen dabei


anzusehen. Ranma beschleunigte seine Schritte und schloß zu seinem Vater auf.




Ranma: "Pop, ich hab dir gesagt das ich von den Amazonen nichts Gutes gehört


habe, und Jeremy ebenfalls nicht. Ich werde keinen Fuß in das Dorf


setzen!"




Genma: "Nichtsnutziger Junge. Wie kannst du dich weigern? Als wenn du vor


ein paar Frauen angst hättest."




Die Art, wie Genma Frauen aussprach, sagte eine Menge. Während Ranma rechts


von ihm ging, gesellte sich Jeremy links dazu. "Es gibt einen Unterschied


zwischen Angst und Leichtsinn. Amazonen haben ein paar ungewöhnliche


Traditionen, und einige sind in der Lage uns alle vier auf einmal zu


besiegen."




Ranma verzog sein Gesicht als er an Cologne und ihren Hiryuu Shoten Ha dachte.


Wahrscheinlich hatten sie und ihre Kolleginnen ein Dutzend ebenso gefährliche


Techniken wie den Schlag des Himmeldrachens in petto.


Genma hatte dieses Wissen nicht, wie sollte er auch, und lachte nur abfällig.




Genma: "Du redest Unsinn, Bursche. Keine Frau war oder wird je in der Lage


sein, mir Angst einzujagen." ^Außer Nodoka, heißt das.^




Ranma: "Du kannst von mir aus das Amazonen-Tunier besuchen. Aber Jeremy, Ryoga


und ich werden uns daraus halten. Stimmt´s?"




Jeremy: "Worauf du dich verlassen kannst."




Ranma: "Was sagst du, Ryoga? ... Ryoga?"




Ranma bemerkte, das sich ihre Zahl verringert hatte: Der verlorene Junge war


mal wieder verloren gegangen. Er blickte sich um, Ryoga´s typischer gelber


Pullover war normalerweise wie ein Signalfeuer, aber nichts war zu sehen.




Jeremy: "Verdammt! Ich hätte ihn doch an die Leine nehmen sollen."




Ranma: "Mach dir keine Sorgen. Ryoga kommt auch alleine zurecht. Und, so


unglaublich das klingt, bis jetzt hat er noch immer seinen Weg


gefunden."




Jeremy seufzte. Ranma hatte recht, er konnte nun nichts mehr daran ändern.


Wenigstens war sein Haß auf Ranma ebenso verschwunden wie Ryoga selbst.


Genma hingegen konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Gerade hatte sich


eines seiner Probleme von selbst erledigt.




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Ranma und Jeremy standen vor dem Eingang von Joketsuzoku, dank einen kurzen


Schauers am Nachmittag beide in Jusenkyo-Form. Wie gesagt hatten sie das Dorf


nicht betreten, und so war Genma-Panda allein gegangen, wenn auch murrend.


Ranma war gerade dabei, Jeremy´s Grundkenntnisse in Kempo zu testen und ihn in


die Unterschiede seines alternativen Körpers einzuweisen.




Ranma-chan: "Den Stand etwas mehr auf den Fußballen verlagern, du hast jetzt


mehr Gewicht oben herum. Und heb den rechten Arm höher, die Lücke


in deiner Deckung ist die reinste Einladung."




Jeremy-chan korrigierte ihre Stellung entsprechend. Ranma-chan ging ebenfalls


in Position und tat einen, für sie langsamen, Seitwärtskick. Jeremy-chan


blockte hastig, genau wie die zwei folgenden Punches, aber der Fußfeger


überraschte sie. Ranma-chan half ihr wieder auf die Beine.




Ranma-chan: "Nicht schlecht für einen Anfänger. Aber da du mit Ryoga trainiert


hast hab ich auch nicht anderes erwartet. Du hast einen Vorteil mir


gegenüber als Mädchen: Deine Reichweite bleibt fast gleich, ich bin


in diesem Zustand viel kleiner, meine Arme und Beine sind kürzer."




Jeremy-chan: "Als wenn mir das bei dir irgendwas nützt."




Ranma-chan: "Du hast auch nicht zehn Jahre Trainiert. Aber mach dir nichts


draus. Wenn du wirklich Musabetsu Kakuto lernen willst hab ich dich


Ruckzuck auf Schwarzgurtniveau."




Ranma-chan zeigte Jeremy-chan noch eine Weile wie sie diese oder jene Technik


richtig oder anders ausführte. Nach einer Weile machte sie sich aber Sorgen


um ihren Vater.




Ranma-chan: "Wo bleibt Pop? Er sollte längst wieder hier sein."




Jeremy-chan: "Wenn du mich fragst, dann hat er es geschafft sich wieder in


Schwierigkeiten zu bringen."
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