Fanfic: Der Einsteiger 02 - Teil 2

seinen Sohn.




Es war jetzt fast eine Woche vergangen, seitdem sie Jeremy bei den Amazonen


zurückgelassen hatten. Inzwischen hatte Ranma seine alte Kraft und


Schnelligkeit wiedererlangt. Nicht das er eines von beiden verloren hatte,


aber es war nur sein Geist durch die Zeit zurückgereist, nicht sein Körper.


An nur einem Nachmittag hatte er den Kachuu Tenshin Amaguriken wiedererlernt,


auch wenn Genma ihn für verrückt gehalten hatte, das er Kastanien mit bloßen


Händen aus dem Feuer holen wollte. Der Moko Takabisha hatte länger gedauert,


und Ranma hatte ihn vorsichtshalber heimlich geübt. Niemand mußte wissen, das


er einen Ki-Blast beherrschte. Den Hiryuu Shoten Ha hatte er nicht geübt, die


Technik war dazu einfach zu gefährlich. Ranma glaubte aber das er ihn immer


noch beherrschte. Den Gegner in einer Spirale zu leiten war kein Problem,


und die Seele aus Eis war mehr eine geistige Technik als eine körperliche,


so war er immer noch in der Lage seine Gefühle auf Kommando abzuschalten und


kaltes Ki zu erzeugen.




Als Ranma jetzt mit seinem Vater in Richtung Japan wanderte, jeden Tag ein


wenig näher nach Nerima, kamen ihm Zweifel. Am Anfang war alles so klar


gewesen. Jetzt Zweifelte Ranma an der Richtigkeit seiner Entscheidung. Er


hatte sein Leben diesmal besser machen wollen, eine solche Gelegenheit kam


nicht zweimal.


Natürlich war er stinksauer auf den Flaschengeist gewesen, anstatt ihn zu


heilen hatte er ihn in die Vergangenheit geschickt. Und ausgerechnet nach


Jusenkyo.


Dann war er stinksauer auf seinen Vater gewesen. Grade noch rechtzeitig war


Jeremy gekommen und hatte ihn gerettet, da mußte Genma ihn natürlich trotzdem


in die Nyanniichuan werfen.


Beinahe hatte Ranma denselben Fehler wie damals gemacht, doch es war ihm


glücklicherweise noch rechtzeitig gelungen, Ryoga zu retten. Das war etwas,


was diesmal besser gelaufen war, Ryoga haßte ihn nicht, obwohl einiges


davon auch Jeremy´s Verdienst war.


Dann die erste Enttäuschung: Ranmas Fluch konnte nicht geheilt werden. Noch


nicht. Aber es bestand Hoffnung das eines Tages ein Paket mit einer Flasche


Nanniichuan-Wasser kam, und dann war auch das Problem gelöst.


Joketsuzoku war zweigeteilt. Einerseits war Shampoo nicht auf ihren Fersen,


und damit der gesamte Amazonen-Ärger der danach kam. Andererseits war Jeremy


dafür zurückgeblieben, alles nur wegen der Gefräßigkeit seines Vaters. Genma


hatte noch am gleichen Abend eine gewaltige Tracht Prügel bezogen, und Ranma


bedauerte es etwas das er zu dem Zeitpunkt den Amaguriken noch nicht


beherrschte.


Aber was jetzt? Ein großer Teil des Ärgers war verhindert worden, aber wenn


Ranma jetzt nach Nerima ging, beschwor er dann nicht die gleichen Geschehnisse


herauf wie letztes Mal? Wäre es nicht besser auf Wanderschaft zu bleiben?


Würde das nicht auch Ärger verhindern? Die Kuno-Geschwister, Happosai,


Nabiki´s Erpressungsversuche. Wenn er in Bewegung blieb würde ihn Ukyo nie


finden, und sein Vater würde ihn nicht in eine ungewollte Verlobung mit Akane


zwingen. Akane ...




~flasch~




Akane: "Hi. Ich bin Akane, wollen wir Freunde sein?"




~flasch~




Akane: "Verwandle dich zurück in einen Jungen, während ich Kuno ablenke."




~flasch~




Tofu: "Du wirst es früh genug verstehen. Sie ist wirklich ein süßes Mädchen."




~flasch~




Akane: "Ich trage dich. Du kannst doch nicht laufen."




Ranma: "Was? Glaubst du, ein Mann wird sich dieser Erniedrigung aussetzen?"




~Platsch~




Akane: "Wenn wir beide Mädchen sind, ist es O.K., ja?"




~flasch~




Akane: "Wie soll ich mich abreagieren, wenn du dich nicht wehrst?"




Ranma: "Akane, hast du manchmal es nicht satt, immer wütend zu sein?"




Akane: "Das ist meine Sache!"




Ranma: "Okay. Aber weißt du ... Du bist hübsch, wenn du lächelst!"




~flasch~




Akane: "Ranma! Geh weg von ihm, schnell! Er hat die Kraft eines Ungeheuers!"




~flasch~




Akane: "Ranma? Danke! Das hast du schön gesagt."




Ranma: "Hmm?!"




Akane: "Auch wenn du es nicht so meinst ... Es ist nett."




Ranma: ^Kann es sein ... Ist dieses Mädchen wirklich ... hübsch?^




~flasch~




Ranma starrte auf die Sterne, die über ihm am Himmel funkelten. ^War die


Verlobung wirklich ungewollt?^ ^Ja, war sie.^ ^Aber ist sie es jetzt immer


noch?^ ^Ich weiß nicht ...^


Er trat das Feuer aus und ging zu seinem Vater ins Zelt. Bevor er jedoch das


Zelt betrat, blickte er in die Richtung, wo in weiter Ferne Japan lag, und


ballte die Fäuste. Egal wieviel Ärger dort auf ihn wartete, er konnte sich


ein Leben ohne Akane nicht vorstellen, nicht mehr. Er würde diese zweite


Chance nutzen. ^Ein Saotome hat noch nie einen Kampf verloren. Und komme Tod


und Teufel, ich werde diesen Kampf gewinnen!^




#######################################################




Jeremy sah sich um. Er war nicht mehr in Joketsuzoku, er war nicht mal mehr


im Ranmaversum. Er war bei sich zu Hause, im Hausflur, und blickte in den


großen Wandspiegel. Sein Spiegelbild lächelte ihn an und schiftete dann in


seine weibliche Form über. Jessica winkte ihm zu. Jeremy wunderte sich, er


hatte sich weder verändert, noch bewegt. Spiegelbilder reagieren


normalerweise nicht selbständig. Dann fiel im auf das noch etwas anderes


nicht stimmte: Die Wohnung. Die ganze Wohnung war spiegelverkehrt. Das


bedeutete, das er sich auf der anderen Seite des Spiegels befand. Bis auf


die Tatsache, das es unmöglich war, sprach auch eigentlich nichts dagegen.




Jeremy klopfte gegen das Glas und wollte sein anderes Ich danach fragen,


aber aus seinem Mund kam kein Ton. Auch das Klopfen machte kein Geräusch.


Er schlug härter zu, versuchte das Glas zu zerbrechen, keine Chance. Panik


stieg in ihm auf, er war im Spiegel gefangen. Schließlich trat Jessica an den


Spiegel heran und lächelte ihm zu.




Jessica: "Dich brauche ich nicht mehr."




Dann ging sie. Jeremy schlug wie von Sinnen auf das Glas ein. Er spürte, wie


er langsam seine Form verlor und transparent wurde. Er schrie und schrie ...




... und erwachte.




Und merkte, das er immer noch schrie. Korrektur, das sie immer noch schrie.


Sie schloß ihren Mund, machte Licht und stolperte aus ihrem Schlafsack, um


einen Kessel Wasser aufzusetzen.




Jeremy-chan: ^Was für ein Alptraum! Auf keinen Fall bleib ich diese Nacht


Mädchen. Sollen die Anderen mich doch Umbringen wenn sie mich


erwischen, auf jeden Fall besser als noch so einen Traum.^




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Jeremy wurde nicht erwischt. Er fand aber auch keinen Schlaf mehr in der


Nacht. Als der Morgen dämmerte, kippte er sich eine Tasse Wasser in Gesicht,


mehr um die Trägheit zu vertreiben als sich zu verwandeln.


Dann zog sie sich um, nahm ein Handtuch und etwas Naturseife und verließ das


Dorf. Es war Zeit für das morgendliche Bad.




Glücklicherweise gab es in Joketsuzoku kein fließendes warmes Wasser.


Eigentlich überhaupt kein fließendes Wasser, deshalb badeten die Amazonen


allmorgendlich im nahegelegenen Fluß. Glücklicherweise war es Frühsommer,


und so ließ sich die Wassertemperatur noch ertragen.




Die Sache mit dem Bad war für Jeremy-chan anfangs sehr unangenehm gewesen.


Die Amazonen kannten so etwas modernes wie Badeanzüge nicht und badeten


nackt, die Männer kamen erst später an die Reihe. Und bei mehreren nackten


Frauen, einige in ihrem Alter und alles andere als häßlich, hatte Jeremy-chan


sich nicht ganz wohl gefühlt. Vor allem als sie feststellte das ihr


weiblicher Körper auf gewisse Reize anders reagierte als ihr Ursprünglicher.


Letztendlich hatte sie sich aber daran gewöhnt, und die Anderen akzeptierten


es das Jessica immer etwas Abseits badete.




Später wartete sie dann auf Mousse und den Rest ihrer Arbeitsgruppe. Statt


dessen kam nur Mousse alleine, und sagte ihr sie solle sich im Ratsraum


des Dorfes melden.


Jeremy-chan beschlich ein ungutes Gefühl. ^Sie werden doch wohl nichts


bemerkt haben?^




Als sie den Raum betrat wurde sie bereits von zwei Amazonen erwartet. Eine


davon erkannte Jeremy-chan als die dritte Matriarchin, Comb. Sie balancierte


auf ihrem Stab, was wohl so eine Art Hobby unter den Älteren war.


Die andere Amazone war um die vierzig Jahre alt, in der traditionellen


Amazonentracht gekleidet und hatte schulterlanges, dunkelgrünes Haar.




Jeremy-chan: ^Die Haarfarben sind echt gewöhnungsbedürftig.^ *Ihr habt mich


rufen lasen?*




Comb: *Ja. Uns ist aufgefallen, das Mousse dich auf deinen Wunsch in der


Sub-space Technik unterrichtet. Auch das du die Kampfkunst


praktizierst, wenn auch auf niedrigem Level. Stimmt das?*




Jeremy-chan nickte. Comb deutete auf die andere Amazone. *Dies ist
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