Fanfic: Der Einsteiger 03 - Teil 5
Kapitel: Der Einsteiger 03 - Teil 5
#############################################################################
Schlag, Tritt, Ausweichen, Rückhandschlag, Abwehr, Konter.
Sprungkick, Rüchwärtsflip, Fußfeger, Abrollen, Block, Roundhouse.
Langsam den Gegner umkreisen und dabei seine eigene Waffe ziehen.
Die Kontrahenten rasten aufeinander zu, ein Naginata kracht gegen einen
stahlverstärkten Regenschirm. Der Rückschlag ließ beide Kämpfer taumeln.
Ryoga: "Mit deiner Stabwaffe hast du eine gute Reichweite. Paß aber auf, das
du mir nicht den Bauch aufschlitzt."
Jeremy: (grins)"Keine Angst. Ich schneide dir höchstens die Finger ab."
Ryoga: (grinst auch)"Wie beruhigend zu wissen."
Jeremy griff als erster wieder an, er nutzte seinen Vorteil der Reichweite
und schaffte es, Ryoga zurückzudrängen. Während Jeremy großflächige Hiebe
aus der Drehung der Waffe heraus machte, hielt Ryoga seine Verteidigung eng
zusammen und wartete auf die Lücke, die gleich kommen würde.
Jeremy genoß es, gegen Ryoga zu kämpfen. Ganz besonders mochte er seine
Waffe, nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte er schnell den Dreh´
rausgefunden wie er das Naginata richtig handhabte. Er zog weite Kreise mit
der Waffe und trieb dabei gleichzeitig Ryoga zurück und mähte das hohe Gras
auf der Waldlichtung, auf der sie sich befanden, nieder.
Als Ryoga plötzlich nach ihm trat wich Jeremy hastig aus. Zu Spät erkannte er
den Scheinangriff und fand Ryoga mit mal innerhalb seiner Deckung.
Ryoga wollte grade den letzten Schlag anbringen, als er sich gegriffen fühlte
und plötzlich war der Boden über ihm und er flog durch die Luft.
Ryoga verlagerte sein Gewicht, drehte sich und landete gekonnt auf den
Füßen.
Ryoga: "Das war nicht schlecht. Du bist doch immer wieder für Überraschungen
gut. Woher hast du den Griff?"
Jeremy zuckte mit den Schultern und ging wieder in Kampfhaltung. "Das Gleiche
hat Shampoo gestern mit mir gemacht. Nur das ich nicht wieder auf den Füßen
gelandet bin. Aber man kann sich einiges bei ihr abschauen."
Ryoga: "Ja, wenn´s ums Kämpfen geht sind die Amazonen echt fit drauf. Bist du
bereit für meine Revanche?"
Jeremy: "Wann immer du willst."
Ryoga: "Shishi Hokodan."
Jeremy zog sofort seine Aura hoch und wappnete sich gegen den Einschlag. Er
wußte, das Ryoga nur einen Bruchteil des Ki-Blasts benutzt hatte.
Ryoga hatte sehr schnell gelernt, aus seinem immer etwas niedergeschlagenen
Gemütszustand die Kraft für den Shishi Hokodan zu holen und brauchte sich
nun nur noch minimal zu konzentrieren.
Die Attacke traf, und Jeremy wurde zurück und ins hohe Gras geschleudert.
Sofort tauchte er in seiner Jusenkyo-Form wieder auf.
Jeremy-chan: "Typisch. Im ganzen Wald nur eine Pfütze, uns ich treff´ sie
natürlich."
Sie holte eine Thermoskanne aus Sub-space und verwandelte sich wieder zurück.
Jeremy: "Keine Ki-Blasts mehr. Die kannst du gleich noch genug machen."
Ryoga ging in Position. "Dann komm!"
Während die zwei Jungs Schläge und Tritte mit und ohne Waffe austauschten, war
ein paar sehr aufmerksamer Augen auf sie gerichtet. Weder Jeremy noch Ryoga
bemerkten die Mysteriöse Frau™, die zwischen den Baumwipfeln schwebte
und das Treiben beobachtete.
Etwas später.
Ryoga lehnte an einem Baumstamm, kaute auf einem Grashalm und sah zu, wie
Jeremy weiter mit seiner Aura experimentierte. Das gelbe Glühen pulsierte
auf und ab, und schien sich immer wieder an seinen Händen zu verdichten.
Ryoga spuckte das Gras aus und kam näher. Sofort spürte er das Gefühl der
Ruhe, welches Jeremy verströmte. "Das bringt nichts wenn du dich jetzt
zwingst, glaub mir."
Vielleicht währe Jeremy wegen der Störung sauer geworden, aber im Augenblick
war er einfach zu ruhig dafür. Ohne seine Aura abzuschalten drehte er sich
zu Ryoga um. "Ich bin so kurz davor. So kurz. Das weiß ich. Aber es will
einfach nicht rauskommen."
Ryoga: (nickt)"Ich weiß was du meinst. Das erste Mal ist das schwierigste.
Jedes weitere Mal klappt es leichter."
Jeremy: "Das Gleiche hat Comb auch gesagt. Es ist wie ein Weg, der erst
ausgetreten werden muß. Das hilft mir aber nicht weiter, wenn ich das
erste Mal nicht schaffe."
Ryoga: "Es ist doch vollkommen egal, ob du Übermorgen bei deinem Kampf mit
Shampoo einen Shishi Hokodan beherrschst oder nicht. Gewinnen kannst
du sowieso nicht, und lernen tust du ihn irgendwann trotzdem."
Jeremy: "Ich bin nunmal genauso stur wie du, als du eineinhalb Jahre hinter
Ranma hergelaufen bist."
Ryoga zog eine beleidigte Miene, und Jeremy schloß wieder die Augen und
konzentrierte sich auf das Kribbeln in seinen Händen.
Die Mysteriöse Frau schwebte immer noch zwischen den Ästen. Sie sah, wie
Jeremy die Hände vor seinen Körper hielt und versuchte, sein Ki in seine
Hände zu leiten. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
Sie schloß ihre Augen, und ihr Mund sprach unhörbare Worte. Dann deutete sie
auf Jeremy.
Jeremy riß entsetzt die Augen auf, als seine Nerven Feuer fingen. Die Bahnen,
die sein Ki eigentlich langsam freitreten sollten, wurden von einer fremden
Energie von Außerhalb regelrecht ausgebrannt. Dann schienen seine Hände zu
explodieren.
Ryoga sah mit entsetzen, wie Jeremy plötzlich aufschrie. Dann schoß er einen
Ki-Blast von nicht weniger als einen halben Meter Durchmesser ab und brach
ohnmächtig zusammen.
Die fremde Gestalt zwischen den Bäumen fluchte leise und schirmte den
Energieausbruch ab, so das die Amazonen nichts mitbekamen. Dann streckte sie
ihre Sinne aus um festzustellen, ob Jeremy noch in Ordnung war. Als sie sah,
das alles O.K. war, öffnete sie ein bläuliches Portal und verschwand.
^Beinahe hätt´ ich es übertrieben. Ich muß vorsichtiger sein.^
#############################################################################
Comb: (besorgt)*Bist du dir sicher, das du es dir zutraust?*
Jeremy-chan: (genervt)*Ja, verdammt. Mit geht´s prima. Darf ich jetzt
aufstehen?*
Comb warf einen letzten zweifelnden Blick auf Jeremy-chan und ließ sie dann
gewähren. Sie war ziemlich besorgt gewesen, als Ryoga das Mädchen vorgestern
Abend ins Dorf getragen hatte. Jeremy-chan´s Aura nach zu Urteilen hatte sie
wieder selbständig mit ihrem Ki experimentiert, aber Ryoga wollte nichts
dazu sagen.
Comb seufzte noch einmal und verdrängte dann ihre Gedanken. Sie war fast ein
wenig stolz auf ihre Schülerin, Jessica war ziemlich zäh und schnell
genesen, was immer sie auch gehabt hatte.
Als Jeremy-chan sich anzog, wunderte sich Comb wieder einmal über die
merkwürdige Mode der Fremden. Sie hatte etwas mehr Ahnung als die anderen
Amazonen über die äußere Welt, aber sie war schon ein halbes Jahrhundert
nicht mehr außerhalb des Dorfes gewesen. Comb fand besonders das strapazier-
fähige Jeansmaterial der Hose interessant. Auch hatte sie gedacht, das sich
der sogenannte Büstenhalter inzwischen durchgesetzt hätte. ^Die Erfindung
war gar nicht mal so unpraktisch, aber wenn wir Amazonen uns ungebunden
bewegen heißt das nicht, das andere Frauen es auch machen. Dabei hätte
Jessica so etwas durchaus nötig.^
Jeremy-chan´s Stimme durchschnitt ihre Gedanken. *So, fertig. Wieviel Zeit
bleibt mir noch bis zum Turnier?*
Comb seufzte ein weiteres Mal und zog das Krankenbett zurecht, in dem
Jeremy-chan die letzten Stunden verbracht hatte. ^Die heutige Jugend ist
einfach zu ungeduldig geworden. Immer im Streß, nie zur Ruhe kommen.^
*Am frühen Nachmittag. Du hast noch den halben Tag Zeit. Aber bist du dir
wirklich sicher, das du an dem Kampf mit Xian-Pu teilnehmen willst? Alle
würden es verstehen wenn du ablehnst. In deiner Situation kannst du das.*
Jeremy-chan: *Kommt nicht in die Tüte. Ich hab´s Shampoo versprochen, und
dabei bleibt´s.*
Comb war ein wenig beleidigt. Sie faltete ihre Arme und schaute weg. *Na gut,
ich will dich nicht aufhalten.*
Jeremy-chan ging zur Tür, drehte sich im Rahmen aber noch mal um. *Sensei?*
Comb: *Hmm?*
Jeremy-chan: *Danke für alles.*
Sie verbeugte sich leicht und war dann verschwunden. Comb konnte nicht anders
und lächelte.
Draußen wartete Ryoga schon auf Jeremy-chan. "Und, was ist? Geht´s dir wieder
besser?"
Jeremy-chan: "Mir ging es gestern schon wieder gut, aber die wollten mich
nicht aus dem Bett lassen. Irgendwas besonderes Vorgefallen?"
Ryoga: "Nein. Bis auf das sie dich fast heiß