Fanfic: Doppelleben - Kapitel 4 - Teil 2
Kasumi und Doktor Tofu waren es, die einen abgeschirmten Raum bestellt haben. Versuche, sie so wenig wie möglich zu stören.“
Er blinzelte sie an. Shampoo lächelte. Dann gab sie ihm einen flüchtigen Kuss und hetzte weiter. Und wieder öffnete sich die Tür. Lars ging den neuen Gästen entgegen.
Lars: „Willkommen in unserem Nudelrestau...“
Er starrte Ranma und Akane erstaunt an. So hatte er die beiden noch nie gesehen.
Ranma: „Hallo Lars! Was guckst du denn so?“
Lars: „Ach, nichts...“
Akane: „Hat es geklappt mit dem Tisch?“
Akane sah in viel sagend an.
Lars: „Ja, natürlich. Kommt doch bitte mit.“
Lars führte die beiden zu dem Tisch hinter der anderen Stellwand. Als Lars verschwunden war, um die Speisekarten zu holen, sah sich Ranma erstaunt um.
Ranma: „Was soll das? So können wir Kasumi und Doktor Tofu doch nicht beobachten!“
Akane: „Ich denke, wir brauchen sie gar nicht beobachten, das wird schon klappen!“
Ranma: „Aber...was machen wir dann hier?“
Akane: „Ein außergewöhnliches Abendbrot genießen und uns vielleicht sogar amüsieren?“
Ranma starrte sie an und setzte sich dann langsam.
Ranma: *Hatte sie das von Anfang an nur geplant, um mit mir hier zu essen? Mag sie mich denn so? Das wäre zu schön, um wahr zu sein.*
Wieder schüttelte er den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. Doch sie wollten einfach nicht verschwinden, sein Herz klopfte zum Zerbersten schnell.
Akane: „Was hast du?“
Bevor Ranma antworten konnte kam Lars herein und gab ihnen jeweils eine Speisekarte. Dann nahm er ihre Getränkebestellungen auf.
Akane entschied sich für einen Rotwein.
Ranma: „Ähm, ich habe von alkoholischen Getränken nicht wirklich viel Ahnung...Lars, was schlägst du mir denn vor?“
Lars: „Ich kann dir den Wein, den Akane genommen hat, nur empfehlen! Eine ausgezeichnete Wahl!“
Akane lächelte geschmeichelt.
Ranma: „Gut, Akane scheint ja ein Händchen dafür zu haben. Für mich dann bitte auch diesen Rotwein.“
Lars ging und begab sich hinter die Theke. Dort hielt er Shampoo an.
Lars: „Ach, Shampoo...Den zweiten abgeschirmten Raum haben, ob du es glaubst oder nicht, Ranma und Akane bestellt!“
Shampoo sah ihn erstaunt an. Dann fing sie an zu kichern.
Shampoo: „Das wird ein spannender Abend. Vielleicht schaffen wir es ja, gleich zwei Pärchen zusammenzubringen!“
Lars lächelte sie an. Sie war so niedlich!
Lars: „Du denkst auch nur ans Verkuppeln!“
Shampoo grinste ihn an, dann beugten sie sich über die Theke und gaben sich einen langen Kuss.
Gast: „Wo bleibt denn mein Essen?“
Der Gast grinste die beiden an. Verlegen machten die beiden sich wieder an ihre Arbeit.
Schließlich ging Lars wieder zu Ranma und Akane. Er stellte ihnen die Gläser hin und füllte ihnen von dem Wein ein.
Lars: „Habt ihr euch schon für ein Gericht entschieden?“
Akane: „Ja, wir haben uns entschlossen, den Nudelauflauf für zwei Personen zu nehmen.“
Lars: „Gut. Das wird ein bisschen dauern, aber wir beeilen uns natürlich.“
Damit ging er aus dem Raum.
Kasumi und Doktor Tofu hatten ihre Gerichte mittlerweile schon vor sich stehen. Shampoo hatte sie solange bedient. Für Kasumi war der Abend bis hierher erfolgreich verlaufen, sie war zusammen mit Doktor Tofu auf einem romantischen Dinner. Sie hoffte, dass das reichen würde, dass er ihr ihre Liebe gestand. Leider war er wie immer in ihrer Nähe völlig aus dem Häuschen.
Kasumi probierte ihr Nudelomelett.
Kasumi: „Dieses Nudelomelett ist wirklich köstlich, nicht wahr?“
Kasumi hatte für Doktor Tofu kurzerhand das Gleiche bestellt.
Tofu: „Ja, K-K-Kasumi, es schmeckt wirklich vorzüglich!“
Kasumi: „Aber Doktor Tofu, das ist doch ihre Serviette!“
Tofu: „Oh ja, natürlich! Wie dumm von mir!“
Er nahm seine Gabel und spießte eine Knospe von einer kleinen Blume, die in der Mitte des Tisches stand, auf.
Kasumi: „Doktor Tofu! Das Nudelomelett steht genau vor ihnen!“
Diesmal erwischte er wirklich das Nudelomelett.
Tofu: „Mhhhh, das ist wirklich gut!“
Kasumi: „Doktor Tofu, wieso sind sie eigentlich immer so nervös, wenn ich in ihre Nähe komme?“
Tofu: „Weil, äh, also, weil, ich, öhm, sie mag, Kasumi...“
Kasumi: „Ich mag sie auch sehr gerne, Doktor Tofu.“
Tofu: „Wirklich? Das ist ja...fantastisch! Kasumi, ich muss dir etwas sagen...“
Unwillkürlich hatte er angefangen, Kasumi zu duzen. Doktor Tofu stand auf.
Tofu: „Kasumi...“
Er ging um den Tisch herum und hockte sich vor eine Pflanze.
Kasumi: „Aber Doktor Tofu! Ich bin doch hier!“
Tofu: „Oh, natürlich!“
Er hockte sich neben Kasumi auf den Boden.
Tofu: „Kasumi...Ich...liebe dich!“
Kasumi: „Oh Doktor Tofu! Ich liebe dich auch!“
Plötzlich verschwand der Nebel von Doktor Tofus Brillengläsern. Jetzt, wo er keine Angst mehr haben brauchte, dass Kasumi ihn vielleicht nicht liebte, benahm er sich wieder normal. Er beugte sich zu Kasumi hoch und küsste sie. Eine Welle des Glückes überfiel Kasumi.
Endlich waren sie vereint!
Schließlich setzte sich Doktor Tofu wieder, trotzdem tauschten sie über den Tisch hinweg immer wieder Küsse aus. Das Dinner wurde äußerst romantisch. Endlich konnten sie sich ungezwungen unterhalten und Doktor Tofu benahm sich völlig normal.
Shampoo wollte gerne Akane und Ranma bedienen, also übernahm Lars Doktor Tofu und Kasumi. Doch da die im Moment versorgt waren, kümmerte er sich um die anderen Gäste.
Shampoo trug eine große Schüssel mit dem Nudelauflauf zu Ranma und Akane und platzierte sie in der Mitte des Tisches.
Dann verschwand sie schnell wieder. Ranma spielte ausnahmsweise mal den Gentleman und füllte Akane auf. Verträumt sah sie ihm zu. Dann, als er auch sich aufgetan hatte, probierten sie gleichzeitig.
Ranma: „Mensch, das schmeckt wirklich toll! Im Gegensatz zu dem, was du sonst immer kochst...“
Akane war wie vor den Kopf geschlagen. Sie konnte es nicht verhindern, Tränen traten ihr in die Augen. Ranma bemerkte sofort seinen schlimmen Fehler.
Ranma: *Wieso kann ich nicht ‚einmal’ meine Klappe halten? Ich Idiot!*
Ranma: „Aber ich bin sicher, schon bald wirst du noch viel besseres zustande bringen als das hier!“
Akane blickte ihn an. Ranma hielt es fast nicht aus, sie so traurig zu sehen. Am liebsten würde er sie in die Arme nehmen. Er fragte sich, was ihn eigentlich davon abhielt.
Akane: „Meinst du?“
Ranma: „Natürlich! Du brauchst nur halt noch ein wenig üben, Kochen ist alles andere als leicht!“
Akane lächelte ihn als, eine Träne rollte über ihre Wange. Ranma beugte sich über den Tisch und tupfte sie mit einer Serviette ab.
Ranma: „Ich kann es nicht ertragen, dich traurig zu sehen.“
Ranma hielt fassungslos inne. Hatte ‚er’ das gerade gesagt? Akane schien genau so zu denken, sie starrte ihn an. Aber etwas in ihren Augen sagte ihm, dass sie über seinen Kommentar erfreut war.
Verwirrt setzte er sich wieder und probierte etwas von dem Wein. Er hatte noch nie Wein getrunken, im ersten Augenblick mochte er ihn überhaupt nicht. Doch schon nach dem zweiten Schluck lernte er den Wein schätzen.
Da fiel ihm auf, dass Akane ihn immer noch ansah. Er hielt in der Bewegung inne und erwiderte ihren Blick. Ranma hatte das Gefühl, wenn er noch länger in ihre Augen sah, würde er explodieren. Sie war so wunderschön! Wie gerne würde er sie in seinen Armen halten.
Schnell wandte er seinen Blick ab. Er ertrug es einfach nicht, dass er sie in ihrer Schönheit vielleicht nie in den Armen halten konnte, weil sie ihn nicht liebte!
Ranma: *Jetzt weiß ich, was mein Vater immer mit den ‚Waffen der Frauen’ meint!*
Akane sah ihn bestürzt an.
Ranma: *Oh Mann ist so was kompliziert! Egal was man macht, die Geliebte ist sofort traurig, besorgt oder bestürzt! Äh...Geliebte? Was denke ich hier eigentlich für einen Schwachsinn?*
Akane: „Was ist? Wieso drehst du dich weg?“
Ranma presste die Zähne krampfhaft zusammen.
Ranma: *Sag es nicht, sag es nicht, sag es ‚nicht’!*
Doch sein Mundwerk gehorchte ihm nicht.
Ranma: „Ich ertrage es nicht, dich vielleicht nie in den Armen halten zu können, in all deiner Schönheit!“
Er hatte es gesagt. Es war heraus. Das war schon fast eine indirekte Liebeserklärung. Ranma glaubte einfach nicht, dass er das gesagt hatte.
Ranma wurde knallrot.
Ranma: „Ich...ich...gehe...kurz...ich bin gleich wieder da...“
Mit diesen Worten sprang er auf und lief davon.
Akane rief ihm nach, doch er war schon weg.
Sie konnte es nicht glauben, er hatte ihr gerade eine indirekte Liebeserklärung gemacht! Ihr wurde warm ums Herz.
Akane: *Also liebt er mich! Ich muss es ihm sagen!*
Ein Glücksgefühl durchströmte ihren Körper. Sie brach vor Freude in Tränen aus.
Ranma ging derweil unruhig auf der Herrentoilette auf und ab.
Ranma: *Ich habe es gesagt! Ich habe es ihr wirklich gesagt! Aber...was ist, wenn sie mich doch nicht liebt? Dann habe ich mich so blamiert, dass ich mich nie wieder bei den Tendos blicken lassen kann!*
Ranma bereitete sich darauf vor, Akane unter die Augen zu treten und ihre Antwort zu erwarten. Er atmete noch einmal tief durch, dann verließ er die Toilette. Langsam durchquerte er das Restaurant. Als er um die Ecke kam, sah er, wie Akane weinte.
Ranma fühlte sich, als würde er in einen tiefen Abgrund