Fanfic: In dieser endlosen, von Trauer zerfressenen Nacht
Kapitel: In dieser endlosen, von Trauer zerfressenen Nacht
Ein milchiger Schimmer lief über sein weiches Gesicht. Über sein nachdenkliches Gesicht. Seine Augen wanderten zu dem geöffneten Fenster, das zuließ, den Mond zu sehen, nachdem die Wolken ihn verlassen hatten.
So war sie! So kühl, so hart und doch so schön, lieblich und schimmernd wie die Sterne, die den Mond begleiteten. Ihre Härte, Lieblichkeit und ihre berauschenden Schönheit gehörten zusammen wie der Mond und die Sterne, ohne die er nur ein blasser Fleck an dem dunklem Firmament des Alltages war.
Wäre sie nicht, würde er das ungeordnete Chaos seiner selbst und seiner Welt nicht ertragen. Es würde ihn schier zerreißen.
Ja, er war froh, dass er sie heiraten sollte. Ja, er war sogar dankbar...
Aber trotzdem konnte er sich nicht eingestehen, was er fühlte – tief in sich. Irgendwo vergraben, willentlich verschlossen; doch so oft kamen sie wieder zum Vorschein – diese vermaledeiten Gefühle.
Zu oft blitzten sie auf, in seinen Gesicht, in seinen Augen...überall; sie ließen seinen Körper erschauern. Und er wusste nur aus einem Grund: Weil er es nicht über die Lippen brachte.
Sein Kopf platzte von dem Wissen, es nur sagen zu müssen und sein Leid wäre beendet.
Das Leid der Liebe.
Ein Seufzer entfloh seinem Mund. Nur der Gedanke an sie reichte, um das Klopfen seines Herzens anzutreiben, seine Brust zum Zerreißen zu spannen, seine Augen mit heißen Tränen zu füllen; aus Trauer, sie teile seine Gefühle nicht.
Und doch...Manchmal durchspülte ihn Gewissheit, dass es gar nicht so sein konnte. Die zarten Gesten, das Lachen, das so selten ihrem Mund entsprang, das ihn zum Weinen, zum Zittern bringen konnte; der Blick ihrer zauberhaften Augen, den sie ihm so selten schenkte. All das und soviel mehr ließ ihn hoffen.
Eine Hoffnung, die in den Momenten starb, wenn er schmerzhafte Schläge an dem Körper spürte, der sie nur umarmen, an sich drücken wollte – um sie nie mehr frei zu geben.
Was gäbe er für einen Kuss von ihren süßen Lippen und sei es nur im Traum. Aber selbst das war ihm nicht vergönnt.
Wie würde sie reagieren, käme er nun, in dieser endlosen, von Trauer zerfressenen Nacht zu ihr, um den Nektar ihrer Lippen zu kosten?
Es lag in seiner Hand es herauszufinden.
Er ballte seine Hand zu einer stahlharten Faust.
Akane.