Fanfic: Doppelleben - Kapitel 6 - Teil 1

ihn.


Akane: „Ranma, ‚so’ wird das nie was! Du kannst zwar den Text, du musst ihn aber auch überzeugend rüberbringen. Du musst mehr Emotionen in die Worte legen!“


Ranma: „Pah! Ein wahrer Mann zeigt keine Emotionen!“


Akane verdrehte die Augen und stöhnte.


Akane: „Das musst du aber, sonst kannst du dir die Rolle gleich abschminken! Oder willst du etwa, das Kuno die Rolle bekommt?“


Ranma: „Wieso nicht? Das ist mir doch egal!“


Ächzend rappelte Ranma sich auf und rieb sich die schmerzende Wange.


Akane: „Wenn du die Rolle nicht bekommst, kannst du dich auf was gefasst machen! Ich habe nämlich keine Lust, Tatewaki küssen zu müssen!“


Listig schaute Ranma sie an.


Ranma: „Ah, du hilfst mir also, damit wir uns küssen?“


Akane errötete leicht und verschränkte die Arme vor der Brust.


Akane: „Wir uns küssen? Nie im Leben!“


Ranma: „Genau das wollte ich hören, dann brauche ich diesen Schwachsinn jetzt ja nicht mehr zu lernen!“


Ranma drehte sich um, warf das Buch über seine Schulter und wollte aus dem Dojo gehen. Doch Akane hielt ihn am Arm zurück.


Akane: „Ranma! Ich möchte auf keinen Fall diesen Perversen Kuno küssen! Bitte, tu es für mich!“


Flehend sah Akane Ranma an. Seufzend gab Ranma nach und hob das Buch wieder auf. Akane seufzte erleichtert.


Ranma fing wieder an, seinen Text aufzusagen. Diesmal klang es schon um einiges besser.


Akane: „Das ist doch schon gut! Aber du musst noch mehr Gefühl in die Worte legen, als wenn du selber Romeo wärst!“


Grummelnd begann Ranma von vorne, erst gelangweilt, doch er steigerte sich immer mehr hinein. Als er fertig war, atmete er schwer. Akane klatschte erfreut in die Hände.


Akane: „Genau so! Das eben am Ende war perfekt! Jetzt fehlt nur noch die Gestik und die Mimik.“


Doch da kam Nabiki herein. Gelassen lehnte sie sich gegen den Türrahmen und sah den beiden eine Weile zu.


Nabiki: „Ich fürchte, ihr beiden müsst eure kleine Theaterstunde unterbrechen, es gibt Essen!“


Damit drehte sie sich um und verschwand wieder. Ranma und Akane folgten ihr.


Nach dem Essen zeigte Akane Ranma, wie er zu welcher Textstelle dreinschauen musste und welche Gesten er passend dazu machen musste. Den ganzen Abend übten sie, langsam bekam Ranma Spaß an der Sache, was auch Akane merkte.


Akane: „Könnte es sein, dass dir das hier sogar ein bisschen Spaß macht?“


Ranma: „Machst du Witze? Wie kann so etwas Kindisches denn bitte Spaß machen?“


Doch Akane schmunzelte in Gedanken, sie wusste genau, dass es ihm gefiel. Aber sie verlor kein Wort mehr darüber sondern verbesserte seine Haltung.


Die nächsten Tage übten sie nach der Schule den gesamten Nachmittag an Ranmas Schauspielkünsten. Schließlich war der Freitag gekommen. Ranma und Akane gingen zusammen zur Schule.


Ranma, der wie immer auf einem hohen Zaun dahinmarschierte, wirkte sichtlich nervös. Immer wieder murmelte er seinen Text vor sich hin.


Akane: „Na, nervös?“


Ranma: „Wieso sollte ich nervös sein? Ist doch nur vor der Klasse…“


In dem Augenblick stolperte Ranma und fiel vom Zaun, Akane konnte ihn gerade noch auffangen und setzte ihn ab.


Akane: „Da hat man ja wieder gesehen, dass du überhaupt nicht nervös bist.“


Ranma antwortete nicht sondern ging einfach weiter. In der Klasse angekommen wurde Ranma immer nervöser. Denn sie hatten gleich in der ersten Stunde wieder Deutsch, wo Kuno und Ranma vorspielen sollten. Da kam die Lehrerin herein.


Lehrerin: „Guten Morgen!“


Schüler: „Guten Morgen, Frau Lehrerin!“


Lehrerin: „Lasst uns ohne große Umschweife mit unseren beiden Schauspielern beginnen. Wer möchte denn anfangen?“


Kuno stand auf und meldete sich.


Kuno: „Ich würde gerne anfangen.“


Lehrerin: „Gut, Tatewaki. Komm bitte hier nach vorne, dann fängst du einfach an.“


Tatewaki Kuno begann. Und er war wirklich gut, wie Ranma mit Schrecken bemerkte. Dasselbe dachte auch Akane, aber sie war überzeugt, dass Ranma es schaffen konnte. Als Tatewaki seinen letzten Satz aufgesagt hatte, klatschten alle Schüler begeistert Beifall.


Während Tatewaki sich wieder auf seinen Platz setzte, wendete die Lehrerin sich an Ranma.


Lehrerin: „So, Ranma! Jetzt bist du an der Reihe!“


Ranma stand mit knallrotem Gesicht auf, er war sichtlich verlegen. Akane drückte ihm unter dem Tisch die Daumen. Ranma hatte sich eine tragische Stelle aus Romeo und Julia ausgesucht. Zuerst begann Ranma stotternd, doch er fing sich schnell und spielte gut. Akane traute ihren Augen kaum, als Ranma kurz vor Ende seiner Szene an einem besonders traurigen Abschnitt in Tränen ausbrach, dass hatten sie vorher nicht geübt. Als Ranma sich verbeugte, klatschten wieder alle Schüler Beifall, jedoch um einiges lauter als bei Kuno.


Ranma setzte sich wieder.


Lehrerin: „Ihr habt beide wirklich toll gespielt, die Entscheidung wird sicher schwer. Also, stimmen wir ab. Wer meint, Tatewaki hätte besser geschauspielert, hebt jetzt bitte den Arm.“


Einige Arme hoben sich.


Lehrerin: „Fünf Stimmen für Tatewaki. Wer ist für Ranma?“


Alle anderen Schüler meldeten sich.


Lehrerin: „Ich glaube, das Ergebnis ist mehr als klar: Ranma wird Romeo spielen! In einer Woche wird das Stück schon aufgeführt, also fängst du am besten heute noch an, Romeos Text zu lernen, Ranma.“


Erleichtert lehnte Ranma sich zurück. Als er zufällig zur Seite schaute, lächelte Akane ihn an. Ranma wurde warm ums Herz und lächelte zurück.


Nach der Schule gingen Ranma, Akane, Lars und Shampoo gemeinsam nach hause. Als Lars und Shampoo von dem Theaterstück hörten, versprachen sie den beiden, auf jeden Fall zuzuschauen.


Akane: „Ranma hat wirklich toll gespielt.“


Ranma: „Ach, so gut war das nun auch wieder nicht!“


Lars: „Wenn Akane sagt, dass du gut geschauspielert hast, dann wird das schon stimmen.“


Akane: „Ranma…Ich wollte mich noch einmal bei dir bedanken, weil ich jetzt nicht Tatewaki küssen muss.“


Ranma kratzte sich verlegen am Kopf.


Ranma: „Das war doch selbstverständlich…“


Akane beugt sich zu dem völlig überraschten Ranma und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann drehte sie sich verlegen um und lief davon. Ranma sah ihr wie hypnotisiert nach. Als Lars ihm lachend auf die Schulter klopfte, wachte Ranma wieder auf.


Ranma: „Sie…sie hat mich…geküsst?“


Shampoo: „Ja, was denn sonst? Romeo und Julia küssen sich ja schließlich auch, da müsst ihr ja noch etwas üben!“


Schelmisch grinste Shampoo ihn an.


Ranma: „A-Aber…ich…“


Lars: „Hast du es immer noch nicht kapiert? Jetzt komm, lass uns nach hause, ich habe Hunger!“


Langsam setzte Ranma sich in Bewegung. Ihm war immer noch heiß aufgrund des Kusses. Jetzt war Ranma sich tief in seinem Innersten sicher: Akane mochte ihn, wenn vielleicht auch nur ein bisschen. Und noch etwas wusste er jetzt sicher: dass er Akane liebte.




Lars und Shampoo verbrachten wieder einmal einen vergnüglichen Nachmittag miteinander. Abends trainierten sie noch eine Weile im Garten. Schließlich waren sie todmüde und völlig verschwitzt. Also gingen sie ins Haus.


In ihrem Zimmer angekommen, packte Lars sein Handtuch aus.


Lars: „Ladys First. Ich dusche dann, wenn du fertig bist.“


Shampoo: „Wir haben nur eine Badewanne. Wollen wir nicht zusammen baden? Das spart Wasserkosten, wenn wir das Wasser nicht noch einmal neu einlassen müssen.“


Sie lächelte ihn an. Lars Hals wurde ihm trocken.


Lars: „Ähm...ja...gerne.“


Shampoo lächelte und zog ihn mit sich ins Badezimmer. Sie entkleideten sich mit dem Rücken zueinander und bedeckten sich nur mit einem Handtuch.


Lars Mund war mittlerweile total ausgetrocknet, während ihm sein Herz in die Hose gerutscht war und dort wie verrückt schlug.


Sie ließen gleichzeitig die Handtücher fallen. Zum ersten Mal sah Lars Shampoo in ihrer ganzen Schönheit.


Lars: „Du bist so wunderschön...“


Er umarmte sie, dann küssten sie sich lange.


Sie ließen sich in die Badewanne gleiten, Arm in Arm genossen sie das Bad. Sie küssten sich innig und umarmten sich immer wieder, sie verstanden sich, ohne etwas zu sagen.


Mehr wollte erstmal keiner von beiden, es war ihnen noch zu früh.


Nachdem sie so fast eine Stunde mit Zärtlichkeiten in der Wanne verbracht hatten, hörten sie Cologne von unten zum Essen rufen.


Also stiegen sie aus der Badewanne, ließen das Wasser ab und zogen sich wieder an. Nach dem Essen begaben sie sich sofort wieder nach oben, zogen sich aus und legten sich völlig erschöpft ins Bett. Eng umschlungen schliefen sie schließlich ein.




Als Lars am nächsten Morgen die Augen aufschlug, seufzte er. Wieder einmal hatte er vergessen, dass es der siebte Tag in Ranmas Welt gewesen war. Neben ihm regte sich etwas. Shampoo hatte er durch seine Vergesslichkeit auch schon wieder mitgebracht.


Sanft küsste er ihr auf die Wange, um sie zu wecken. Langsam schlug sie die Augen auf und lächelte ihn an. Nach einem weiteren Kuss entschuldigte Lars sich bei ihr.


Lars: „Es tut mir leid, ich habe schon wieder völlig vergessen, dass das der siebte Tag in Ranmas Welt war! Jetzt habe ich dich schon wieder mit hierher gebracht. Du lässt mich einfach alles um mich herum vergessen…“


Shampoo lächelte nur und verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Viele Küsse später zogen sie sich schließlich an. Shampoos Sachen lagen ja noch vom letzten Einkauf in Lars Zimmer.


Lars: „Welcher Wochentag
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