Fanfic: Doppelleben - Kapitel 6 - Teil 2

Stimme antwortete sie ihm, leise.


Akane: „Verschwinde…“


Ranma: „Akane, lass es mich doch erklären!“


Akane: „Ich habe gesagt, du sollst verschwinden! Hau ab!“


Ranma: „Verdammt Akane! Hör dir doch erst einmal an, was ich zu sagen habe!“


Akane sprang auf und fuhr herum. Sie funkelte ihn wütend an, ihr Gesicht war tränenüberströmt.


Akane: „Dir zuhören? Ich werde dir nie wieder zuhören! ‚Nie wieder!’“


Akane wusste, wie sehr in diese Worte verletzt haben mussten, aber das war ihr egal. Am liebsten würde sie einfach zu ihm hingehen, ihn umarmen und küssen. Aber ihr Stolz ließ es nicht zu. Denn er liebte eine andere. Doch das redete sie sich nur ein, sie wusste eigentlich, dass er nur sie liebte.


Ranma ging einen Schritt auf Akane zu. Akane fauchte ihn an:


„Bleib wo du bist! Oder ich springe!“


Ranmas Augen weiteten sich. Sie wollte doch nicht etwa Selbstmord begehen?


Ranma: „Akane! Bist du des Wahnsinns?“


Akane: „Oh nein! Wer hier des Wahnsinns ist, das bist du! Ich wusste es doch, alle Jungen sind gleich. Du bist nicht anders als die anderen, oh nein! Du bist genau so ein Perverser wie es alle Jungs sind!“


Ranma: „Akane, das ist nicht wahr! Und das weißt du auch!“


Kurz funkelte in Akanes Augen etwas anderes auf. Aber nur so kurz, dass Ranma es nicht richtig deuten konnte. War es Mitleid? Verständnis?


Ranma: „Akane! Ich liebe Ukyo nicht! Mir ist erst eben klar geworden, woher ich sie überhaupt kenne! Ich habe früher oft mit ihr gespielt, aber nur, weil sie sich als Junge ausgegeben hat! Für mich war sie immer nur Ucchan, ein guter Freund. Ich wusste bis heute überhaupt nicht, dass sie ein Mädchen ist!“


Akane sah ihn mit großen Augen an. Sie waren anders als vorher, nicht mehr voller Wut sondern voll Zweifel und Liebe. Akane wusste nicht, ob sie ihm so leicht glauben konnte. Konnte sie ihm vertrauen? Er sagte die Wahrheit, dass fühlte sie. Akane kannte Ranma gut genug.


Ranma starrte Akane verzweifelt an. Würde sie ihm glauben, ihm vertrauen? Wenn nicht, würden sich für ihn die tiefsten Abgründe der Hölle öffnen, das wusste er. Er konnte einfach nicht ohne Akane leben!


Doch schon im nächsten Augenblick machte sich eine unendliche Erleichterung in seinem Körper breit. Denn Akanes Augen sagten für ihn mehr als tausend Worte. Sie waren voller Liebe und Vertrauen. Bei diesem Blick wurden Ranma wieder einmal die Knie weich.


Akane: „Oh Ranma!“


Sie lief auf Ranma zu, der breitete überglücklich die Arme aus, um sie zu empfangen. Doch bevor das geschehen konnte, wurde Akane plötzlich von links und rechts ergriffen und emporgehoben. Entgeistert starrte Ranma die zwei Männer an, die Akane anscheinend entführten. Sie hatten große weiße Flügel auf den Rücken. Sie trugen nur einen Lendenschurz aus weißen Federn, um die Schultern hatten sie Köcher, aus denen weiße Federn von vielen Pfeilen herauslugten. Ihre Mienen waren wie versteinert, Ranma beachteten sie keines Blickes. Akane strampelte wie wild um sich, doch auch das machte ihnen nichts aus.


Die beiden Männer hielten Akane jeder auf einer Seite am Arm fest, sie sah genau in die andere Richtung in die sie flogen. Verzweifelt streckte Akane ihre Hand zu Ranma aus.


Akane: „Ranma! Hilfe!“


Doch Ranma war machtlos. Akane war schon zu weit weg, außerdem würde er die Klippen hinunterstürzen, wenn er nur einen Schritt weitergehen würde. Akane sah verzweifelt mit an, wie Ranma immer kleiner wurde, schließlich war er nur noch als ein kleiner Punkt auf den riesigen Klippen zu erkennen.


Wütend wandte sie ihren Kopf, um ihren Entführern die Meinung zu sagen.


Akane: „Was wollt ihr von mir?“


Die Männer taten, als hätte sie nichts gehört. Unbeirrt flogen sie weiter.


Akane: „Wo bringt ihr mich hin?“


Doch wieder bekam sie keine Antwort. Nach vielen weiteren Kommunikationsversuchen gab Akane es schließlich auf. Resigniert und traurig ließ sie den Kopf hängen.




Ranma ließ sich am Rand der Klippen langsam auf die Knie sinken, dann kippte er vorne über und stützte sich mit den Armen ab. Verzweifelt starrte er in die Tiefen, wo die Wellen tosend gegen die Felsen schlugen. So machtlos hatte er sich noch nie gefühlt. Er musste Akane retten! Bloß wie? Er hatte keine Ahnung, wo sie hingebracht wurde, und fliegen konnte er auch nicht.


Ihm kamen die Tränen.


Er machte sich wirklich große Sorgen um Akane. Er hatte Angst, dass ihr etwas geschehen könnte. Er wollte sie doch einfach nur wieder in seinen Armen halten!


Schließlich rannte er völlig verzweifelt zurück nach Nerima. Da fiel ihm etwas ein.


Ranma: *Lars kann mir bestimmt helfen! Er kennt ja meine Zukunft, also wird er auch wissen, wie ich Akane retten kann!*


Also stürmte er keuchend und völlig verschwitzt in das Nudelrestaurant. Cologne sah ihn erstaunt an.


Cologne: „Was ist denn passiert?“


Ranma: „Keine Zeit! Wo ist Lars?“


Cologne: „Draußen im Garten!“


Schnell lief Ranma durch die Hintertür nach draußen, wo Lars und Shampoo gerade gegeneinander kämpften. Erstaunt hielten sie inne, als sie Ranma erblickten.


Ranma: „Lars! Ich muss mit dir reden! Alleine!“


Verwundert kam Lars zu ihm, dann gingen sie um das Haus herum und setzten sich auf den Rasen. Ranma ratterte herunter, was geschehen war. Lars ärgerte sich über sich selbst.


Lars: „Verdammt! Ich habe völlig vergessen, dich auf Ukyo vorzubereiten!“


Ranma: „Wie kann ich Akane retten? Das war doch bestimmt auch in den Mangas oder?“


Lars: „Nein, war es nicht! Das verstehe ich nicht…komisch.“


Verzweifelt sah Ranma ihn an.


Ranma: „Was soll ich jetzt bloß machen? Ich weiß nicht wo sie ist und fliegen kann ich schon gar nicht!“


Bevor Lars antworten konnte, hörten sie Schreie aus dem Hintergarten. Entsetzt sprangen sie auf.


Lars: „Das ist Shampoo!“


Sie stürmten zurück in den Garten, wo sich für Ranma ein altbekanntes Bild bot. Shampoo war schon zu weit in der Luft, als das man ihr hätte helfen können. Verzweifelt schlug sie um sich, während zwei Männer mit Flügeln sie immer weiter emporhoben.


Verzweifelt rief Shampoo nach Lars, doch der war genauso machtlos, wie Ranma es gewesen war. Schockiert sah er Shampoo nach, bis sie nur noch als ein Fleck am Horizont zu sehen war.


Lars: „Was passiert hier? Was wollen die mit ihr? Sie werden ihr doch wohl nichts antun?“




Zur selben Zeit trafen Ukyo und Ryoga sich wieder einmal im Park. Ukyo hatte endlich ein passendes Haus für ihr Restaurant gefunden und das Geld von ihrem Vater würde auch bald eintreffen.


Schließlich verabschiedeten sie sich und gingen in verschiedene Richtungen davon. Doch kaum hatte Ryoga Ukyo den Rücken zugekehrt, schrie letztere verzweifelt um Hilfe. Ryoga fuhr herum und musste entsetzt mit ansehen, wie Ukyo von zwei fliegenden Männern entführt wurde. Sie schrie verzweifelt um Hilfe. Aber Ryoga war machtlos, was sollte er auch tun?


Erst langsam, dann immer schneller setzte er sich in Bewegung. Er musste ihr helfen!




Plötzlich erspähte Ranma in der Luft wieder drei Gestalten. Er packte Lars beim Arm und zeigte auf die fliegenden Gestalten.


Ranma: „Da! Sie haben schon wieder jemanden entführt!“


Lars: „Es scheint wieder ein Mädchen zu sein!“


Ranma: „Das…das ist ja…Ukyo!“


Sie rannten auf die Straße, außer ihnen schien niemand die mit den riesigen Flügeln flatternden Gestalten bemerkt zu haben. Bis Ryoga vor ihnen um die Ecke gestürmt kam. Er war kurz davor, einfach an ihnen vorbei zu rennen, doch Lars hielt ihn im letzten Augenblick am Arm fest.


Ryoga erzählte ihnen so schnell er konnte, was geschehen war. Lars nickte.


Lars: „Wir haben Ukyo gesehen, wie sie entführt wurde. Aber das ist nicht alles. Akane und Shampoo wurden auch von solchen fliegenden Männern entführt!“


Ryoga: „Was? Verdammt, wir müssen ihnen helfen!“


Ranma: „Ach wirklich? Und wie du kleiner Schlaukopf?“


Lars: „Ranma, jetzt ist keine Zeit für Scherze! Am besten fragen wir Cologne, vielleicht weiß sie etwas über diese komischen Leute!“


Und schon stürmten sie zurück in das Nudelrestaurant. Alle drei redeten gleichzeitig auf Cologne ein, die sie schließlich mit einer Handbewegung zum Verstummen brachte.


Cologne: „Was habe ich dort gehört? Entführt? Wer?“


Wieder fingen alle drei gleichzeitig an, von den Entführungen zu berichten.


Cologne: „Ruhe! Immer nur einer zur Zeit! Lars, was ist passiert?“


Lars berichtete so kurz wie möglich, was sich ereignet hatte.


Cologne: „Männer mit weißen Flügeln sagst du? Und nur mit einem Federlendenschurz bekleidet?“


Cologne runzelte die Stirn.


Ranma: „Weißt du etwas über sie?“


Cologne: „Wenn es die sind, die ich glaube, dann weiß ich einiges über sie. Es ist eine uralte Rasse, die von den Menschen abstammt. Die Legende besagt, dass sie von einem Kind abstammen, dass in der Wildnis aufgewachsen ist, ohne Eltern. Eines Tages wurde dieses Kind von einem Eber verfolgt. Nach einem langen Lauf durch den Wald erreichte dieses Kind schließlich die Klippen, wo es vom Eber in die Enge getrieben wurde.


Es gab keinen Ausweg. Doch die Legende besagt weiter, dass in diesem Augenblick Gott seine schützende Hand über das Kind gehalten hat. Dem Kind wuchsen Flügel, so konnte es sich retten.


Daher verehrt diese Rasse Gott, sie werden auch die Engel auf Erden genannt. Um so nah an Gott wie möglich zu sein haben sie eine große Wolkenstadt errichtet. Niemand hat diese
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