Fanfic: Der Einsteiger 09 - Teil 2
Schlafen im Unterricht. Das wiederum
hatte längere Aufenthalte im Flur zur Folge, und von den Wassereimern
bekam er nur mehr Muskelkater.
Das nächste nennenswerte Ereignis war eigentlich Akane´s Erfolg im
Amaguriken, und noch etwas anderes. Aber der Reihe nach...
Der Anblick war seltsam, wenn nicht schon komisch: Ranma saß mit
überkreuzten Beinen. Soweit nichts Ungewöhnliches. Er saß auf Jeremy´s
Fußsohlen. DAS war Ungewöhnlich. Jeremy lag auf dem Rücken, die Beine in der
Luft, und stemmte den auf seinen Fußsohlen sitzenden Ranma hoch und nieder.
Und beschwerte sich in einer Tour, während Ranma in Seelenruhe in einem Manga
las und mitzählte.
Jeremy: "Ich werde mindestens eine Woche nicht mehr laufen können."
Ranma: "Dreiundfünfzig."
Jeremy: "Ich kann mir die Beine gleich von einem Laster überfahren lassen."
Ranma: "Vierundfünfzig."
Jeremy: "Das würde wenigstens schneller gehen."
Ranma: "Fünfundfünfzig."
Jeremy: "Tofu wird sich wundern was passiert ist."
Ranma: "Sechsundfünfzig."
Jeremy: "Wenn das so weitergeht sind meine Kniescheiben schon mit Dreißig
Jahren im Eimer."
Ranma: "Siebenundfünfzig."
Jeremy: "Wie viele muß ich noch?"
Ranma: "Jetzt nur noch Zweiundvierzig."
Jeremy: "Oh Gott." ~stöhn~
Ranma: "Neunundfünfzig."
Jeremys Tortour wurde unterbrochen, als Akane mit zwei Handvoll noch
dampfender Kastanien ins Dojo gestürzt kam. "Ranma. Ich habs geschafft. Ich
hab sie ohne mich zu verbrennen aus dem Feuer geholt." Strahlend hielt sie
Ranma die Früchte hin.
Ranma klappte den Comic zu, nahm eine und steckte sie in den Mund. "Hmm,
nicht schlecht. Hätten ein wenig länger drin bleiben können." Er sah
stirnrunzelnd nach unten, wo Jeremy eine Pause eingelegt hatte. "Habe ich was
von Aufhören gesagt?"
Jeremy: "Du Ungeheuer."
Er streckte ruckartig die Beine aus und katapultierte Ranma durch den Raum.
Dem machte das nicht das Geringste aus, er machte einen Flip in der Luft und
landete leichtfüßig.
Ranma: "Sehr gut, es steckt ja doch noch Kraft in dir. Wenn du erstmal
gelernt hast, diese Reserven bewußt und ohne Wut einzusetzen machen
wir weiter. Und nun zu dir."
Mit diesen Worten wandte er sich an Akane. "Bevor ich dir glaube, will ich es
mit eigenen Augen sehen. Greif mich mal mit der Technik an." Er legte den
Manga beiseite und stellte sich vor Akane.
Akane ging in Stellung und konzentrierte sich. Dann atmete sie einmal tief
ein und sprang vor.
Akane: "Kachuu Tenshin Amaguriken!"
Ranma: "Amaguriken Abwehr!"
Die Hände beider Kämpfer bewegten sich so schnell, das das bloße Auge fast
nicht folgen konnte, und die Arme nur als verschwommene Schemen zu sehen
waren. Akane konnte die Technik für einige Sekunden Aufrecht erhalten, dann
wurde sie langsamer und brach ab.
Akane: " ~keuch, keuch~ Und, wie war das?"
Ranma: "Nunja, für den Anfang nicht schlecht. Aber ich muß zugeben, du hast
es sehr gut hinbekommen."
Akane: (lächelt)"Danke. Aber du hättest ruhig sagen können, das du die
Technik kontern kannst. Bringst du mir die auch bei?"
Ranma: "Wenn du möchtest, es ist kein großer Unterschied zu Angriff. Und das
es einen Konter gibt ist ganz natürlich. Jeder Martial Arts Meister,
der eine neue Technik entwickelt, denkt sich auch eine Abwehr dazu
aus. So hat er einen Ausweg, falls jemand mal seine eigene Technik
gegen ihn anwendet."
Akane: "Klingt logisch."
Ranma nickte, schenkte Akane ein Lächeln das ihre Knie weich werden ließ, und
drehte sich zu Jeremy um. "Und nun zu uns Beiden..."
Jeremy: "Nein! Oooh nein, denk nicht mal dran. (schüttelt vehement den Kopf)
Ich habe für heute endgültig die Nase voll. Quäl von mir aus deinen
Vater, aber laß mich in Ruhe."
Ranma war von diesen plötzlichen Ausbruch etwas überrascht. "Uhm, ich wollte
doch nur sagen, das wir für heute Schluß machen können. Ich meine, nach
Akane´s Erfolg haben wir uns eine Pause verdient, oder."
Jeremy: (etwas erstaunt)"Ach so. Okay. Einverstanden."
Die drei Teenager verließen das Dojo. Jeremy zog wieder normale Kleidung an
und setzte sich an seine Hausaufgaben. Ranma tat nach etwas knurren das
Gleiche.
Akane machte sich im Bad erst etwas frisch und zog sich dann um. Dann ging
sie nach unten, schüttelte über ihren ständig Shogi spielenden Vater den Kopf
und setzte sich vor den Fernseher.