Fanfic: Der Unbekannte - Teil 4

mir ehrlich gesagt keines Fehlers bewusst. Vielleicht kannst du mir helfen das Problem zu lösen? Wenn du nichts sagen willst, kannst du mir weiterhin Misstrauen entgegenbringen, oder du sprichst mit mir und wir können vielleicht eine Lösung finden um das Problem zu lösen.“


Ranma dachte eine Weile nach. Irgendwie hatte Sid ja Recht. Ranma hatte schon genug Feinde, vielleicht könnte er so wenigstens verhindern, dass er noch einen hinzu kriegt.


„Warum bist du hier?“


„Das hab‘ eigentlich schon gesagt. Ich wollte einfach nur wissen wie gut ich bin. Um ehrlich zu sein das mit dem ‚Wer-hatte-das-bessere-Training‘ war nur eine Ausrede, damit es sich besser anhört. Man kann schließlich 5 Jahre nicht mit 10 Jahren vergleichen. Als ich in Jusenkyo von dir erfahren habe, fand ich eine Gelegenheit meine Fortschritte zu testen. Und weil ich sowieso auf dem Weg nach Japan war, dachte ich mir es wäre eine günstige Gelegenheit einmal Pause zu machen und meine Fähigkeiten zu testen. Das ich hier bei euch gelandet bin war nicht so eingeplant. Aber ich muss zugeben: Ich finde es schön mal wieder ein Dach über dem Kopf und ein weiches Bett unter dem Rücken zu haben.“


„Ja, mir ging es genauso, als ich hierher kam. Es war so schön einen Ort zu haben wo man bleiben konnte.


Ok, Ich glaub die Erklärung kann ich dir glauben.“


„Na siehst du. Damit hätten wir schon mal ein Problem weniger. Wie geht’s weiter?“


„Dein Training. Ich kann nicht glauben, dass du in nur 5 Jahren so gut geworden bist.“


„Wer sagt denn, dass ich erst vor 5 Jahren angefangen habe zu kämpfen. Angefangen hab‘ ich mit 10. Aber eigentlich habe ich nur sehr, sehr wenig Kampfsport betrieben. Und das meine ich nicht nur im heutigen Verhältnis. 2 Jahre vor der Abreise hab ich dann angefangen intensiver zu trainieren, sehr viel intensiver.


Zum Zeitpunkt meiner Abreise war ich dann etwa so gut wie Akane jetzt ist. Eher noch schlechter sogar. Zufrieden mit meiner Antwort?“


„Nicht ganz. Warum der plötzliche Sinneswandel. Überhaupt hast du noch nicht viel über die Zeit vor deiner Reise erzählt, eigentlich gar nichts. Gibt es denn irgendein dunkles Geheimnis?“


Ranma konnte Sid leicht ansehen, dass ihm die Frage nicht behagte.


„Dunkles Geheimnis? Wie kommst du denn darauf? Nein, so was hab‘ ich nicht. Mein Sinneswandel hat private Gründe. Und über meine Vergangenheit rede ich aus einem einfachen Grund nicht: Ich muss dann jedesmal an meine Familie denken. Dann erinnere ich mich immer daran, dass ich sie seit 5 Jahren nicht gesehen habe. Ich habe noch nicht mal etwas von ihnen gehört oder gelesen. Ich bin zwar Einzelgänger, aber man fühlt sich doch allein gelassen, wenn plötzlich alle weg sind die man liebt. Oh nein, jetzt fang ich tatsächlich an, an sie zu denken. Mein Bruder... müsste jetzt 21 sein,... hoffentlich studiert er wie er es versprochen hat. Und meine Schwester müsste jetzt so alt sein wie du. Sie ist fast erwachsen, und ich habe ihre ganze Jugend verpasst.


Ich frage mich ob sie mich genauso vermissen wie ich sie.“


Sid fielen die Worte sichtlich schwer, aber Ranma hatte es so gewollt. Ranma hingegen fühlte sich auf einmal etwas schuldig. Er hatte tatsächlich geglaubt, dass dieser Mann ein dunkles Geheimnis hatte, dabei fiel es ihm nur schwer über seine Familie zu sprechen. Ranma war gar nicht auf die Idee gekommen, dass Sid auf seiner Reise alleine war. Ranma hatte immer seinen Vater. Auch wenn Genma ein Idiot war, so war er doch jemand der sich um Ranma kümmerte und umgekehrt. Ranma erinnerte sich an einzelne Abschnitte seiner Reise. Sein Vater war eigentlich immer da, sie konnten sich gegenseitig helfen. Sid hingegen musste alle Gefahren alleine überstehen. Vielleicht war er deshalb so gut, weil er nur sich selbst hatte.


„Das...ähm. Daran hab‘ ich nicht gedacht.“


„Ist schon gut. Es war meine Entscheidung zu gehen und ich muss mit den Konsequenzen fertig werden.


Gibt es sonst noch was womit ich dein Misstrauen errege?“


„Also... Ach es ist nicht so wichtig.“


„Doch das ist es. Sprich!“


„Nun ja, ähm. Warum ist Akane so nett zu dir? Ich versteh‘ das nicht. Es vergeht kein Tag an dem wir uns nicht dauernd in die Haare kriegen. Und außerdem reagiert sie auf Männer grundsätzlich allergisch. Ich kapier‘ nicht warum sie dich in Ruhe lässt.“


„Ich kenn‘ euch zwar erst seit 2 Tagen aber soviel hab‘ ich schon verstanden. Akane sieht in allen Männern nur Machos, Perverse und Spanner. Ich weiß nicht wieso, aber so ist es nun mal. Trotzdem kann sie auch zu Männern ganz nett sein, aber nur wenn sie nicht ihre Vorstellungen von einem Mann bestätigen. Außerdem scheint sie ja auch auf romantische Beziehungen keinen Wert zu legen. Wenn sie sich also mit dir streitet dann liegt das an 2 Dingen: 1. An dir. Du hast dich in den Tagen in denen ich dich jetzt kenne teilweise recht idiotisch benommen. Vor allem deine Einstellung Frauen gegenüber, bestätigt Akane nur noch mehr in ihrer Vorstellung das alle Männer Schweine sind. Das zweite Problem ist eure Verlobung. Ich glaube nicht das sie es mit Absicht macht, aber sie versucht sich aus dieser Situation zu befreien indem sie allen zeigt, dass ihr beiden einfach nicht zusammen passt. ^Obwohl die beiden ein süßes Paar abgeben würden.^


Im Fazit kann ich nur dazu sagen: Sei nett zu ihr und sie wird nett zu dir sein.“


„Ich Versuchs ja, aber sie macht es einem verdammt schwer. Und außerdem...“


„Außerdem?“


„Außerdem hab‘ ich das Talent immer das Falsche zur falschen Zeit zu sagen.“


„Tja, das ist ein ernstes Problem. So was nennt man, glaub‘ ich, einen Teufelskreis. Ich kann dir vielleicht ein paar Tipps geben, aber dein Problem lösen kann ich nicht. In solchen Dingen hab‘ ich nämlich genauso wenig Erfahrung wie du. Also,...Frieden?“


Sid reichte Ranma seine Hand. Ranma zögerte zwar, aber schließlich nahm‘ er das Angebot an. Besser jemand unbekannten zum Freund, als zum Feind.


„Frieden!“


Beide fingen plötzlich an zu lachen. Ranma über seine eigene Blödheit und Sid über die Tatsache, dass er auf einem Dach saß und krampfhaft versuchte Ranma zu überzeugen, dass er gar nicht so übel ist.


Die beiden redeten noch bis tief in die Nacht miteinander. Diesmal jedoch über Themen die beiden wesentlich mehr Vergnügen bereitete.




Auch Akane lag noch eine Weile wach. Sie musste über das nachdenken was Sid gesagt hatte. Das ihr Verstand ihr größtes Hindernis wäre. Sie hielt sich bis jetzt eigentlich für recht stark. Wenn sie solch eine Reise machen würde, würde ihr das bestimmt keine Probleme bereiten. So dachte sie bisher. Aber die Worte von Sid brachten sie zum Nachdenken. 5 Jahre lang die eigene Familie nicht zu sehen, alle Freunde zu verlieren, würde sie das Aushalten. Sie wusste es nicht, aber eines war ihr klar: Sie würde sie vermissen. Ihren Vater, ihre beiden Schwestern, selbst Genma, sie alle würden ihr fehlen. Obwohl sie sich mit aller Macht dagegen sträubte, würde sie sogar Ranma vermissen, sehr sogar. Vielleicht war sie doch nicht so stark wie sie sich immer einredete. Mit diesen Gedanken schlief Akane ein.




Fortsetzung folgt




Diese ff wird irgendwie länger als ich dachte. Wie auch immer, hier gilt natürlich der gleiche Grundsatz wie immer: Kritiken, Morddrohungen, Lob? und andere verbale Kommentare nehm ich gern entgegen.


Viel Spaß!













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