Fanfic: Misunderstood (Eifersucht bringt Einsicht?)
doch sie wollte nicht umkehren und sich irgendwelche Lügen anhören. Ihre Augen logen schließlich nicht, und was sie gesehen hatte reichte ihr. In der Küche rannte sie Nabiki beinahe um. *Das hat mir grade noch gefehlt!* Nabiki wollte sich gerade einen Tee machen und hielt einen Kessel mit kochendem Wasser in der Hand, der durch Ranmas kurzen Rempler in hohem Bogen durch die Küche flog. Ranma schnappte sich das Teil und goss sich den Inhalt über den Kopf, in der Hoffnung, dass er als männlicher Ranma nicht weinen müsste. Mit nacktem Oberkörper und Barfuss rannte er nun kopflos und ohne Ziel durch die Straßen.
Mit offen stehendem Mund saß Akane vor Ryoga, Ranma rannte gerade die Tür raus, als sie begriff wie das für sie ausgesehen haben muss. „RANMA!!! … Warte doch! … Das ist doch gar nicht so…“ doch Ranma hörte sie nicht mehr. „RYOGA!!!... Was machst du hier? W-wie kommst du überhaupt hier rein?“ Mit weit geöffnetem Mund starrte der Angesprochene sie an. „Antworte gefälligst! … Und starr mich nicht so an!!! … Du Schwein!“ Bei diesem Wort fiel Akane etwas ein. Sie wusste, dass Ryoga das selbe Problem hatte wie Ranma. Nur in was sich der immer noch wie gespannt starrende, vor ihr sitzende Typ verwandelte, wusste sie bisher nicht. Ungläubig schaute sie auf den Wannenrand, auf den sie ihr Hausferkel abgelegt hatte und schaute nun wieder zu Ryoga. Er war nackt, er trug nichts bis auf sein Stirnband, welches Akane erst jetzt so richtig auffiel. Dieses Muster kam ihr bekannt vor. Wieder schaute sie ungläubig auf den Platz an dem eigentlich P-Chan liegen sollte und schaute vorsichtshalber auch noch mal auf den Fußboden, aber von dem Ferkel war keine Spur zu sehen. Langsam wurde ihr bewusst, dass sie nicht weiter nach dem kleinen Tier Ausschau halten brauchte, es saß direkt vor ihr. Wut kroch in ihr hoch als ihr klar wurde wie dieser Mistkerl vor ihr doch ihre Tierliebe ausgenutzt hatte. *Ich habe ihn gedrückt, ihn geküsst, ihn gestreichelt und ihn sogar in meinem Bett schlafen lassen!!! Ich habe ihn immer vor Ranma in Schutz genommen, ihm meine Geheimnisse anvertraut… und jetzt… macht er mir alles mit Ranma kaputt!!!* „RYOGA!!!“ brüllte sie noch einmal richtig laut. Nun schien er aus seiner Starre zu erwachen. „Was… wie… und wo…“ „Stotter hier nicht rum du perverser Dreckskerl! Oder kann ich auch SCHWEIN sagen?!“ „Akane! Ähh… das ist alles ein… ein… ja genau, ein riesiges Missverständnis! Hihi…“ Vor Wut kochend gab sie dem nun verlegen grinsenden Ryoga eine schallende Ohrfeige, die ihn mit dem Kopf gegen die hinter der Wanne befindliche Wand schlagen ließ. Während sich Ryoga die schmerzende Wange rieb stieg Akane hastig aus der Wanne und krallte sich das nächstbeste Handtuch. „VERSCHWINDE!!!“ blaffte sie ihn an. „Ähm… ich will ja nicht unverschämt sein, … aber ich bin… na ja… nackt! … Kann ich vielleicht…“ Akane warf ihm schnell ein Handtuch zu und drehte sich um. Während er aus der Wanne stieg wollte er noch etwas zur Entschuldigung sagen, aber Akane wies ihm nur grob die Tür, indem sie ihn hinauskickte. Mit dem Handtuch um den Leib rannte sie nun in ihr Zimmer um sich ein frisches Kleid an zu ziehen. Sie wollte keine Zeit verlieren um nach Ranma zu suchen. *Was wird er nur gedacht haben? Das sah ja leider auch zu eindeutig aus! Wie soll ich ihm das nur erklären? Wird er mir das auch glauben? Ich meine, ich kenne MICH und… ich habe ihm, wenn ich ihn in solchen Situationen erwischt hab, nie geglaubt! … Das ist alles so grässlich! … Dieser verdammte Ryoga!* Mit all diesen Fragen in ihrem Kopf war Akane schon auf den Straßen Tokios unterwegs um Ranma zu suchen. Nach einer halben Stunde hielt sie erst einmal an um ruhig zu überlegen wo Ranma-chan wohl hingegangen sein könnte, ob sie vielleicht jemand gesehen hatte. Sie fragte die Leute, ob sie ein rothaariges Mädchen, das eventuell oben ohne herum lief, gesehen hätten. Das war ja schließlich doch sehr auffällig, meinte sie. Jedoch konnte kein einziger bestätigen etwas gesehen zu haben. *Vielleicht hat sie eine Möglichkeit gefunden an heißes Wasser zu kommen und ist inzwischen wieder „normal“?* Das konnte sie sich bei der überstürzten Flucht allerdings nicht so recht vorstellen. Sie suchte am Fluss, ging über den Schulhof der Furinkan-High und wanderte ziellos durch die Straßen, ohne jegliche Spur von Ranma zu entdecken. Verzweifelt und erschöpft setzte sie sich auf eine niedrige Mauer, ihr Blick fiel auf das Cat-Cafe. *Vielleicht ist Ranma ja bei Shampoo?* dachte sie sich und wurde dabei leicht wütend, da sie Shampoo einfach nicht leiden konnte. Es war ihr reichlich zu wider sie um Hilfe bitten zu müssen, aber ihr fiel im Moment beim besten Willen nichts anderes ein. Also sprang sie von ihrem Platz und lief über die Straße auf das Cafe zu.
Ende Teil 2