Fanfic: A tribute to Nabiki
Kapitel: A tribute to Nabiki
Ein guter Morgen. Wirklich – sie hatte ausgezeichnet geschlafen...was vielleicht damit zusammen hängen könnte, dass sie gestern ein sehr gutes Geschäft abgeschlossen hatte.
Manchmal war sie direkt enttäuscht, dass sich ihre Mitschüler so leicht übers Ohr hauen ließen – sie zuckte mit den Achseln – es sollte ihr Recht sein.
Nabiki schlüpfte in ihre Schuhe und stapfte die Treppe hinunter, auf der sie Ranma begegnete.
„Einen wunderschönen guten Morgen!“ , flötete sie ihm entgegen, der ihr ein Grummeln schenkte, das sie aber nicht näher beachtete.
Ihre ältere Schwester war bereits in der Küche und bereitete das Frühstück. Für einen kurzen Moment bedauerte sie Kasumi, dass sie im Grunde genommen ein Mutterersatz geworden war und kein eigenes Leben mehr führte. Aber nur kurz, sie beendete diesen Gedanken, mit einem erleichterten Seufzen, dass sie nicht so leben musste. Freilich etwas, dass sie auch nie tun würde...
„Irgend einer muss es ja machen...“ , murmelte sie leise und ließ sich an den Tisch fallen.
Ihr Vater hatte sich hinter einer Zeitung versteckt...ob er hinter dieser noch hervor kommen würde – im Laufe des Tages? Aber Nabiki dachte auch darüber nicht weiter nach.
Auch nicht über Happosai, der mit dunklen Augenringen an ihnen vorbei schlich, zurückgekehrt von einer seiner nächtlichen Beutezügen. So lange der alte Zausel nicht sie belästigte, sollte er ihr egal sein.
Langsam trank sie ihren Tee, als sich Akane zu ihnen gesellte.
Das einzige, was Nabiki zu ihrer Schwester einfiel, war, wie sie Akane wieder zu einem Geschäft machen konnte. Na ja, sie würde ihren Beitrag schon noch dazu leisten...
Bevor noch irgend jemand sie in weitere Überlegungen hinein reiten konnte, verließ sie das Haus.
Auf dem Weg zur Schule begegnete sie ihren Freundinnen. Heute wurde ihr wieder einmal bewusst, dass die zwei nur mit ihr zusammen waren, um nicht von ihr ausgenommen zu werden.
Schön blöd, sie bemerkten gar nicht, wie Nabiki sich immer wieder ihrer bediente und sie zu zwielichtigen Geschäften überredete...wie zwei kleine Schäfchen, die gar nicht bemerkten, dass ihnen die Wolle abgeschoren wurde...
Während sie ihnen bei ihrem dummen Geschwätz, das sie Unterhaltung nannten, zuhörte, wartete sie auf die passende Gelegenheit, sich um ein paar Yen zu bereichern.
Diese kam in dem Moment, als sie das Schultor passierten und ihnen Oberschüler Kuno entgegen lief.
„Wie lange muss ich noch ausharren, bis meine Akane nahet?“ , rief er überstürzt, als er Nabiki erblickte.
„5000 Yen und ich verrate es dir...“ , grabschte sie nach der sich ihr so offenkundig bietenden Gelegenheit. Kuno war aber auch zu bedauern – so ein armer Tropf, der vor Liebe zerging, wie ein Schweizer Käse. Nabiki griff nach den Scheinen und lachte innerlich über seine Einfältigkeit.
„Sie kommt bestimmt gleich – in fünf Minuten...“
Im Laufe des Tages würde er schon noch ein paar mal seinen Geldbeutel für sie öffnen – und wenn sie ihm wieder irgend welche Fotos verkaufen musste. Aber das machte ja keinen weiteren Umstand – sie hatte immer welche parat.
Der Unterricht ging schnell vorbei, mit ein paar Wetten ließ er sich leicht versüßen.
Ein üblicher Tag...ein ganz normaler Tag...vollkommen gewöhnlich...
Dachte Nabiki.
Es war zwar nichts Außergewöhnliches, aber es passierte wirklich nicht alle Tage: ein neuer Kunde.
Eine neuer Trottel, der sich auf ihrer Liste einreihte...allerdings niemand Unbekanntes.
Schon erstaunlich, dass er ihr noch nicht früher als Geldquelle aufgefallen war. Als äußerst ergiebige Geldquelle...
Da stand er nun. Mitten auf der Straße...die Fäuste geballt, der Blick gesenkt...vor sich hingrummelnd.
Nabiki hob kritisch die Augenbraue – das Übliche? Ihre Schwester war wirklich ein dumme Gans. Das sah wirklich jeder Blinde mit Krückstock, was dieser Junge für sie empfand und trotzdem...
In dem Moment wurde ihr bewusst, dass sie diese Dummheit, die ihre Schwester beseelte und diesen Trottel eindeutig auch, noch nicht ausgenutzt hatte...
Sie schüttelte den Kopf, als tadelte sie sich selbst.
„He...mal wieder in Nerima?“ , rief sie schließlich.
Ryoga blickte verschreckt auf. Ein Seufzer der Erleichterung kam ihm über die Lippen, als er sie erkannte – nicht mehr lange und er würde erleichtert sein, wenn sie wieder verschwand.
„Wo warst du?“ , sprach Nabiki weiter, als er nicht antwortete.
„Ich...äh...“
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu...sie sah schon – nicht sehr konservationsfreudig.
„Kommst du mit mir mit? Dann findest du Akane schneller...“
Er errötete. „Akane???“
„Ja! Akane...meine Schwester, dunkle Haare, etwa so groß...ist dir bestimmt schon mal aufgefallen...!“ Mit diesen Worten zerrte sie den total verwirrten Ryoga Richtung Tendo-Plaza.
Sie nippte an ihrem Tee und sah verstohlen über den Tassenrand. Ryoga hockte ihr gegenüber, schüchtern zusammen gekauert und starrte auf die Tischplatte.
„Akane kommt bestimmt gleich!“ , rief sie schließlich und lächelte mit diabolisch blitzenden Augen, als dieser bei dem Namen seiner Liebsten zusammen zuckte.
So eine leichte Beute!
„Willst du mit ihr ausgehen?“
Ryoga stand erschrocken auf, seine Tasse knallte zu Boden und seine Augen flimmerten konfus.
„WAAS?“
„Willst du mit Akane ausgehen?“ , wiederholte sie ihre Frage und freute sich diebisch über seine Reaktion. Sie zog ihn über den Tisch und setzte ihn neben sich.
„Öh...!“
„Ich organisiere ein Date...“ Sie gab ihrer Stimme einen hilfsbereiten Ton.
„Das würdest du tun???“ , rief er entzückt, bis er sich besann und mit trockenem, desinteressierten Ton hinzufügte:
„Nicht, dass mich das interessieren würde...“
„Nein, natürlich nicht...“ , meinte sie sarkastisch. „Das kostet dich aber was...10 000 Yen?“
Ryoga machte einen dümmlichen Ausdruck.
„Mmh? Willst du nun ein Date???“ , hakte sie nach und streckte die Hand bereits gierig aus.
„Ich habe kein Geld...“
Nabiki war enttäuscht. Ein bisschen – nicht so sehr, dass es sie aus dem Konzept gebracht hätte.
„Dann leih dir doch was!“ , rief sie und stand auf. „Besorg das Geld und du hast ein Date!“
Es dauerte keine zwei Stunden und Ryoga stand vor ihr. Er zappelte. Anscheinend machte er sich bereits vor Aufregung und Freude in die Hose.
„Hier!“ Er drückte ihr die Scheine in die Hand und blickte sie fordernd an.
„Sehr verbunden.“ , rief sie und grabschte nach dem Geld, ließ die Scheine durch die Finger blättern, bis sie wieder ihren Blick hob und den wartenden Ryoga erblickte. Für einen kurzen Moment hatte sie ihn tatsächlich vergessen.
„Oh, heute um acht...in dem neuen Lokal an der Ecke...geh schon mal los...!“
„Klopf, klopf!“
„Ja?“
„He, Akane...“
Nabiki schlüpfte in ihr Zimmer. Ohne zu Zögern, ohne ein Zeichen von Nervosität oder was sonst einen normalen Menschen in dieser Situation befallen hätte, fing sie an.
„He...du solltest nicht an einem Freitag zu Hause sitzen.“ , meinte sie.
Akane wandte sich ihr erstaunt zu.
„Was sagst du?“
„Es ist Freitag, Schwesterherz, geh aus...hab Spaß!“ Nabiki verfiel in einen plaudernden Tonfall.
„Mit dir?“ , fragte Akane und neigte den Kopf kritisch.
„Nein! Ich würde doch nicht mit meiner Schwester weggehen!“ Sie lachte künstlich. „Hast du nicht Lust mit Ryoga auszugehen?“
Sie beendete die Einleitung und ging über zum Entscheidenden.
„WAAS?“
„Mit Ryoga...er ist doch zu drollig, findest du nicht auch?“
„Dann geh DU doch mit ihm aus!“ Ihr Ton wurde gefährlich scharf.
„Er ist doch nett...er wartet auf dich...“ Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer ihrer Schwester. Sie wusste genau...ein paar Minuten später würde sie ihr sagen, wo und wann sie ihn treffen würde...
Verträumt lag Nabiki auf ihrem Bett und starrte die Decke an. Sie war genial! Sie war ein einfach nur genial...
Zugegeben, Ryoga war nicht gerade der Intelligenteste, genauso wenig wie ihre Schwester, aber letztlich spielte das ja keine Rolle – es spielte ein Rolle, was sie für ihre Liquidität taten.
Sie lächelte hämisch.
Sie überlegte gerade, wie sie Ryoga weiter ausnutzen konnte, als Geräusche in ihr Zimmer drangen, die nichts Gutes verheißen konnten.
Ranma.
Und schon wurde ihre Tür aufgerissen und ein wutentbrannter Ranma stand in ihrem Zimmer.
„Hey! Kannst du nicht anklopfen?“ Nabiki sprang aus ihrem Bett.
„Was hast du wieder angestellt?“ Ranma schien wirklich wütend zu sein; seine Fäuste waren geballt, sein Gesicht verzerrt. Hinter ihm erschien Akane und ihr Ausdruck war nicht minder wütend.
Nabiki blickte ihn kalt an. Sie wusste genau, was er meinte, auch wenn sie noch nicht wusste, wie er dahinter gekommen war.
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was du meinst?“ , sagte sie schließlich in einem unschuldigen Tonfall.
Das machte Ranma noch wütender, und Nabiki war sich sicher, er wäre ihr an die Kehle gesprungen, wenn sie kein Mädchen wäre.
„Du weißt verdammt gut, was ich meine!“ Er machte eine Pause, anscheinend wartete er ernsthaft darauf, dass Nabiki die Sache von sich aus zugeben würde. Doch da natürlich nichts von ihrer Seite kam, brachte er die Sache auf einen Punkt. „Die Sache mit Ryoga...das Date...du hast ihm Geld