Fanfic: Das Ende II

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„...heiraten. Sie haben unsere Hochzeit arrangiert!“






Konsterniert starrte sie an die Decke.


Hochzeit?


Wenn sie nur wüsste, was sie nun fühlen sollte...


Wut, dass sie einfach so über ihre Köpfe hinweg entschieden...ohne etwas zu sagen...


Angst...


Freude???


Sie warf sich herum und starrte aus dem geöffneten Fenster, in die sternklare Nacht.


Lange hatten sie dagesessen und sich angeschwiegen, dann hatten sie diskutiert, was sie unternehmen konnten, doch jedes Wort machte ihre Aktion sinnloser, denn die Hochzeit war nicht aufzuhalten; ihre Väter waren zu entschlossen.


Er war gegangen, nachdem sie sich, ohne es auszusprechen, mit der Hochzeit einverstanden erklärt hatten.


Und jetzt wünschte sie, er wäre nicht gegangen, sondern hätte seine Gefühle mit den ihren geteilt – weil sie nicht wusste, was sie fühlen sollte.


Sie wusste es einfach nicht.


Und sie würde es wohl nicht wissen, bevor sie nicht ehrlich zu sich war. Aber das konnte sie einfach nicht, nicht jetzt.


Es war doch eh alles Lüge, alles war unehrlich.


Dann konnte sie jetzt auch ihre Gefühle untergraben, sie ignorieren, in sich hineinfressen oder einfach verleugnen. Eh alles egal.


Mit Tränen in den Augen, schlief sie ein.






Der Tag war da.


Nur noch wenige Stunden und sie wären verheiratet.


Sie saß in ihrem Zimmer und strich über ihren Knöchel, der ihr mittlerweile gleichgültig geworden war – den Schmerz hatte sie genauso unterdrückt, wie ihre widersprüchlichen Gefühle – einfach nur, um es sich einfacher zu machen. Und sie fand, sie hatte das verdammte Recht dazu...


Sie dachte an ihren Vater, der sie nicht einmal angesehen hatte, als sie widersprechen, protestieren wollte und sie konnte es verstehen. Sie hatte es nicht einmal richtig versucht, weil sie gewusst hatte, wie sinnlos ein Protest gewesen wäre.


Ihr waren kaum Worte eingefallen, keine Argumente, die es doch reichlich gegeben hätte...und wenn sie geweint hätte, hätte sie sicher sein Herz erweichen können – aber sie hatte es nicht versucht.


Und Ranma?


Den hatte sie seit ihrem Gespräch nicht mehr gesehen. Sie hätten miteinander sprechen sollen, noch einmal, doch es war ihr gleichgültig gewesen...sie hatte ihn auch gar nicht sehen wollen, es hätte ihre Gefühle, die sie so gut abgestellt hatte, wieder aufgewühlt – etwas, dass sie nicht gebrauchen konnte.


Nicht mehr lange und sie sollte das Glück erfahren, auf das so viele Menschen hinstrebten...konnte es kein Glück sein?


Konnte sie damit nicht glücklich sein?


Sie würgte diesen Gedanken ab, nahm ihre Krücken und beschloss, ein Bad zu nehmen.






Nun lag sie in ihrem Bett und starrte ihren Ehemann an. Sie hob die Hand, ihm einen Strähne aus dem Gesicht zu streichen.


Er öffnete die Augen und blickte sie verschlafen an. Sie lächelte.


„Akane?“


Er richtete sich auf.


„Wie fühlst du dich?“ , fragte sie, obwohl sie wusste, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt war, miteinander zu sprechen, doch sie hatte das tiefe Verlangen.


Er blickte sie nur erstaunt an. Nach einer Weile zuckte er mit den Schultern...


„Ich weiß es nicht...“ Er sah sie hilflos an.


„Bist du glücklich?“




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