Fanfic: Happo, Soun und Genma - Aufstieg einer Kampfschule (1)
Kapitel: Happo, Soun und Genma - Aufstieg einer Kampfschule (1)
Irgenwann, irgendwo in Japan, in einem malerischen Städtchen unbekannten Namens. Hier lebten (bis zum heutigen Tag) in Ruhe und Abgeschiedenheit zwei junge Männer, die seit ihrer Kindheit ein Band der Freundschaft verknüpfte. Ihre Namen sind Soun Tendo und Genma Saotome, beide 18 Jahre alt.
Während Soun eher zurückgezogen lebte und mehr schlecht als recht versuchte, die Philosophie und Lebensweisheit seiner Ahnen nachzuleben und in Ehren zu halten, war Genma eher für seine Einstellung als Raufbold, Intrigant und Lügner bekannt. Souns Eltern wollten den Kontakt zum bösen Nachbarsjungen unterbinden, allerdings half Genma Soun immer wieder bei Streitereien und überredete ihn zu kleinen Kavaliersdelikten.
Vor wenigen Tagen hatte Soun seinen 18ten Geburtstag und das war laut Tradition seiner Familie der Zeitpunkt, an dem der frischgebackene Erwachsene aus seiner Heimatstadt ausziehen und eine lange Reise machen musste, um die Welt und ihre Gefahren und Freuden kennenzulernen.
Und so fing alles an...
"Na, Tendo, hast du auch richtig gefeiert?" rief Genma aus dem Fenster, als Soun aus dem Haus trat, um die Zeitung zu holen.
Er erwiderte: "Guten Morgen, Saotome. Nein, ich habe nur ein paar Gratulanten empfangen und mich geistig auf meine bevorstehende Reise vorbereitet."
"Nicht mal ein paar nette Mädchen angebraten?"
"Meine Lebensweise verbietet mir solche sachen vor der Ehe."
"Langweilig. Naja, gibt schlimmeres. Sag, Tendo, wann gehst du denn jetzt weg?"
"Sobald der Reiseführer hier ist, der mich in den ersten Tagen auf alles vorbereiten soll, hier ist. Er soll ein sehr weiser alter Mann sein."
"Na, da wett ich doch, dass das so ein glatzköpfiger Zwerg ist, der noch nie im Leben eine Frau angefasst hat." Genma lachte laut. Und dann machten sie noch ein paar kleine Scherze und vertieften sich in ein heiteres Gespräch.
Zur selben Zeit im Hause Tendo:
Souns Mutter sprach mit ihrem Mann: "Schatz, ich habe heute einen Brief bekommen. Er ist von Meister Yoshi, er wird sich um einen Tag verspäten."
Dieser erwiderte: "Schlechte Nachrichten. Ich möchte meinen Sohn so schnell wie möglich aus dem Einflussbereich dieses Saotome-Bengels raushaben."
Zur selben Zeit im Hause Saotome:
Genmas Vater lag noch verschlafen im Bett, als seine Frau ihn zum Frühstück rief. Er erklärte ihr gähnend seinen brillianten Plan: "Hör zu, ich habe einen Entschluss gefasst. Ich werde unseren verfressenen, faulen Jungen auf eine Reise schicken, genau wie es die Tendos mit ihrem Sohn machen. Er soll sich die Welt ansehen und seine eigenen Brötchen verdienen."
"Oh, Schatz, dass ist eine gute Idee." sagte seine Frau.
Im Laufe des Vormittags wurde zwischen den Familien viel diskutiert, dass sich die beiden Kinder ja nicht über den Weg laufen sollten, sonst würd es krachen.
Am frühen Abend des selben Tages an einem weit entfernten Bahnhof:
"Nein, du elender Betrüger, du darfst hier nicht mitfahren." erklärte ein zorniger Schaffner dem viel kleineren Happosai, nachdem dieser mit einer billig gefälschten Zugfahrkarte eine pralle Blondine im Zug weiterverfolgen wollte.
Happosai standen Tränen in den Augen und er funkelte den Schaffner wütend an. "Wenn du mich nicht in den Zug lässt, wirst du es bereuen." drohte er. Doch der Schaffner ließ sich nicht beeindrucken wollte den Zwerg verjagen. Dann mischte sich ein andere älterer Herr ein: "Gestatten, mein Name ist Meister Yoshi. Ich habe Mitleid mit diesem armen Mann und werde ihm eine Fahrkarte kaufen." Der Schaffner runzelte die Stirn, aber akkzeptierte die Entscheidung des älteren Herren. Unterwegs vertieften sich die beiden alten Männer in ein gespräch und Happosai, der die Spur seines "Opfers" verloren hatte, wollte Yoshi zum Dank für die fahrkarte ein Stück aus seiner Sammlung schenken, doch dieser lehnte dankend ab...und so setzte sich die Zugfahrt bis in die Nacht for, bis dann das unglück geschah...der Zugführer sah ein Hindernis auf den Gleisen so spät, dass er eine heftige Vollbremsung durchführen musste. Der ganze Zug wurde durchgeschüttelt, Passagiere und Gepäck flogen durch die Luft. Yoshi und Happo ging es nicht besser. Beide hatten fast keine Sachen mit, aber bei dem Zwischenfall wurden unbemerkt ihre Fahrkarten vertauscht. Und im Morgengrauen kam die Durchsage, dass alle Passagiere, deren Fahrkarte am Bahnhof "Bröselberg" ablaufe, bitte aussteigen würden. Yoshi kontrollierte sofort seine Fahrkarte, bemerkte aber, dass er erst in der nächsten großen stadt ausseigen würde (laut seiner jetzigen fahrkarte) und dachte, er habe sich getäuscht. Er verabschiedete sich von Happosai, wünschte ihm viel Glück auf seinen weiteren Reisen und wurde nicht mehr gesehn.
Ein paar Stunden später:
Souns Mutter: "Lange dürfte der Meister ja nicht mehr brauchen, es ist schon fast Mittag."
Souns Vater: "Du sagst es, Liebste, der Meister ist nicht gerade für Unpünktlichkeit bekannt."
Genmas Mutter: "Und du bist sicher, dass unser Sohn ganz allein so eine gefährliche reise machen soll?"
Genmas vater: "Aber natürlich, der kann schon auf sich selbst aufpassen. Und wenn er mehr Ahnung vom Leben hat, lernt er vielleicht auch Respekt vor dem Alter. Sobald er seine sachen gepackt hat, fleigt er raus!"
Zur selben Zeit, am Rande der Stadt:
*Das ist aber nicht der Ort, wo ich hinwollte. Der undankbare alte sack muss mich betrogen haben* dachte Happosai und betrat das kleine malerische Städtchen, um jemanden zu fragen, wo er gelandet sei. Unterwegs begegnete er ein paar Wäscheleinen, die er um ihre Damenunterwäsche erleichterte und während er von einer Horde Haufrauen verfolgt wurde, kam aus der anderen Richtung eine Gruppe Schulmädchen auf ihn zu. Während er noch "Fette Beute!" rief, stieß er mit den Mädchen zusammen. Seine Augen fingen an zu glitzern, er begann die Mädchen zu begrapschen, diese traten ihn zu boden, die bestohlenen Frauen erreichten ihn, traten ihn,... [den rest kennt eh schon jeder]..."Oh nein, da muss es doch eine Lösung geben, wie ich besser stehlen kann" winselte Happo, nachdem er fast totgetrampelt worden war.
"Was ist denn hier los?" riefen Soun und seine Familie, nachdem sie den radau gehört hatten. "Sind Sie verletzt?" fragten sie happosai. "Das muss Meister Yoshi sein." flüsterte Mutter Tendo ihrem Sohn zu. "Ja, er müsste es sein." erwiderte dieser.
"Alter Mann, geht es Ihnen gut?" fragte Vater Tendo besorgt.
"Wie? Was?" sagte Happo daraufhin, "Ich weiß nicht, wer ich bin, und was ich hier mache." Happo machte einen verwirrten Eindruck, eine Nachwirkung von diversen Kopftritten. "Ihr müsst Meister Yoshi sein, der meinen Sohn auf seiner Reise begleiten soll und ihn auf alles vorbeireiten soll." Blitzschnell gingen Happo einige Gedanken durch den Kopf: *Heee, das ist es! Wenn ich Glück habe, und der Typ, den ich angeblich mitnehmen soll, ist ein doofes Landei, kann ich ihn bestimmt überreden, Unterwäsche zu stehlen, und ich krieg keine Prügel mehr ab...hihihi*
Urplötzlich sprang Happosai auf, richtete sich in seiner vollen -trotzdem immer noch mickrigen- Größe auf und verkündete: "Ja, ich bin Meister Happosai Yoshi und ich freue mich darauf, deinen Sohn auf eine Reise mitzunehmen und ihn auf alle gefahren, die diese grausame Welt zu bieten hat, vorzubereiten."
"Das freut mich, Ihr müsst wissen, mein Sohn hat sich schon seit seiner Kindheit mit diversen Kampfsportarten beschäftigt, also wird er Euch ehrenvoll..." Weiter kam Vater Tendo nicht mehr.
"Natürlich hat er das" erwiderte Happo plötzlich, lächelte Soun an und redete weiter "Das sieht man dem strammen jungen Mann doch an."
"Öhhh...Ihr übertreibt, Meister." erwiderte Soun leicht peinlich berührt, aber trotzdem erfreut über das Kompliment.
"Wir werden viel üben und eine Kampfschule der ganz neuen Art begründen!"
"Eine Kampfschule?"
Während Happo weiterredete, dachte er nach: *Zu dumm, der sieht halbwegs intelligent genug aus, um meine finsteren Absichten zu durchschauen. Aber probieren kann mans ja, zur Not lass ich ihn halt einfach stehen.*
"Soun, was geht da vor sich? Reist du etwa schon ab?" rief Genma von weiter entfernt und rannte keuchend mit schwerem Gepäck auf die 4 zu. Als er angekommen war, musste er verschnaufen.
"Ja, Genma, ich werde innerhalb der nächsten Minuten aufbrechen. Du auch?"
Happosai glaubte sofort, in Genma einen Schwachkopf entdeckt zu haben, der alles machen würde, wenn man ihn nur genügend motivieren würde.
Sofort rief er: "Ohhh, noch ein Schüler. Was für ein schöner Tag!" und konnte ein schadenfrohes Grinsen nur schwer verkneifen.
"Was, der soll mit unserem Soun mitgehen?" erwiderten die Tendo Eltern entsetzt. "Das kann doch nicht euer Ernst sein?"
"Ihr wagt es, den Kennerblick eines Experten in Frage zu stellen. Seht ihr denn nicht, das Potential, das in diesem junegn Mann schlummert und nur darauf wartet, geweckt und von erfahrener hand ausgebildet zu werden?"
"Nein, Meister, wir zweifeln natürlich nicht an eurem urteilsvermögen." sagten Vater und Mutter Tendo resignierend, da sie im Vorfeld schon etwas ähnliches erwartet hatte. Aber als Trost hatten sie ja das Wort des