Fanfic: A Mage´s Tale - Beyond Reality I
"Keuschheits-Kuß-Klebeband".
Sie hatte ein Bild ihrer Zukunft vor Augen...ihrer Zukunft mit Ranma.
Wie sehr sie ihn brauchte, hatte sie erst vor kurzem bemerkt, nachdem Nabiki eines ihrer gehässigen Kommentare von sich gegeben hatte: "Was sich liebt das neckt sich" hatte sie gesagt als Akane Ranma (mal wieder) bis in die Atmosphäre und zurück geprügelt hatte, (wie immer) wegen einer Nichtigkeit.
"Ihr müßt euch ja SEHR lieben.....wann werde ich Tante?" hatte sie hinzugefügt als Ranma auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder aufkam.
Und es stimmte!
Bei allen Göttern und Dämonen: ES STIMMTE!!
Sie konnte nicht ohne Ranma sein. Ihr war klar: Sie durfte ihn jetzt nicht gehen lassen!
Sie mußte es jetzt tun. Jetzt und hier! Sie faßte sich ein Herz, hob den Kopf und rief seinen Namen.
Innerlich war sie am zittern wie Espenlaub.
Ranma verfluchte sich selbst als er losspurtete. "Ich und mein verdammtes gutes Herz."
dachte er als er noch beschleunigte, scheinbar um den Wind zu überholen.
"Mist, alles lief gut bis SIE kam. Ich muß das jetzt endgültig mit Shampoo klären.
Ich werde ihr sagen das ich sie nicht liebe und auch nicht lieben werde weil.....ich......"
Mit der Wucht eines Hammerschlages traf ihn die Erkenntnis, wie er diesen Satz beenden mußte: "Weil ich Akane liebe und sie schon von Anfang an geliebt habe." (Naja, das stimmte nicht ganz; aber warum einen zitatfähigen Satz versauen?)
Das stimmte zumindest FAST: er hatte von Anfang an eine seltsame... Sympathie... für sie gefühlt, er konnte es damals nur nicht einordnen; kein Wunder wenn man bedenkt das er erstens auf einer reinen Knabenschule gewesen war, und zweitens, seine einzige Beziehung zu dem weiblichen Geschlecht die Tatsache war, das er sich seit seiner letzten Trainingsreise ab und zu in eins verwandelte. (Oder das er einem Mädchen verfolgt wurde, das ihn umbringen wollte; ebenfalls nach seiner letzten Trainingsreise.)
Er legte eine Vollbremsung hin die zwei lange und tiefe Furchen im Boden hinterließ.
"Verdammt das tue ich tatsächlich, oder?!" dachte er als er hinter sich Akanes Stimme hörte.
"Ranma!" hinter sich sah er Akane stehen und wie sie zu ihm herübersah. Er befand sich in der bekannten "gehen oder bleiben" Zwickmühle, das war ihm sofort klar, aber als er Akanes Gesichtsausdruck sah (sofern es auf die Entfernung möglich war) wußte er sofort: "Gehen" war gar nicht die Option.
Langsam ging er wieder zu Akane zurück.
Als sie nur noch zwei Schritte voneinander trennten ergriff Akane wieder das wort:
"Ranma, ich.....Bitte...bleib hier........bei mir....." Die letzten worte waren kaum mehr als ein flüstern. Akane sah zu Boden; sie wurde rot, teils aus Verlegenheit, aber auch teils aus Wut und Scham über sich selbst. "Warum muß ich so schüchtern sein? WARUM kann ich es ihm nicht einfach SAGEN?" dachte sie
"Akane...." Beim klang ihres Namens hob sie den Kopf wieder und sah Ranma an; schaute ihm direkt in die Augen. Augen, so voll Wärme und....Zuneigung.......
Die Welt schien für einen Moment stillzustehen, die Vögel hörten auf zu zwitschern und der Wind legte eine Atempause ein. Der Sonnenschein auf der Lichtung schien ausschließlich für sie beide seine Intensität noch zu verstärken.
Sie gingen einen schritt aufeinander zu. Gerade als Ranma Anstalten machte um Akanes Hand zu ergreifen warf sie sich in seine Arme, eine Aktion die er (und auch sie) bei Shampoo immer verurteilt hatte.
Er sah auf das Mädchen in seinen Armen herab und fing mit leicht belegter Stimme an: "Akane.... ich li..." Ihre Lippen trafen sich. Einen solchen Kuß kennen nur die frisch verliebten: voller Leidenschaft mit einem Hauch von Zeitlosigkeit, ein Kuß der NIE zu Ende geht und sich bis in die Unendlichkeit erstreckt - rein theoretisch zumindest.
Rein zeittechnisch dauerte dieser Kuß nicht allzulange an, aber für die beiden war es ein minderes Äon....mindestens.
UND: es war ihr erster wirklicher Kuß.....
Viele weiter sollten noch folgen.
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Liebe ist NIEMALS leicht....
Shampoo lief durch den Wald, ihr schluchzen strafte die Sommertags Idylle lügen.
Tränen liefen ihr über die Wangen und nahmen ihr die Sicht. "Wie DUMM ich war!" dachte die Amazone als sie blindlings durch den Wald lief, denn den Pfad, der einen sicheren Heimweg versprach, hatte sie schon längst verlassen.
"Ich hätte ihm ALLES gegeben, mein Herz, meinen Körper; selbst die Sterne am Himmel wenn er danch verlangt hätte," sie beschleunigte noch weiter "aber er geht immer wieder zu dieser........ dieser........AKANE zurück." Shampoo stieß einen Kampfschrei aus und fällte mit ihren Handkanten mehrere in der nähe stehende Bäume ohne dabei langsamer zu werden.
"Warum hat er dieses brutale Mädchen gewählt, das ihn sowieso immer nur schlägt und beleidigt? Warum nicht MICH? Was hat SIE was ICH nicht habe? Ich will doch nur das was mir zusteht! Ich will....."
Sie wurde jäh in ihren Gedankengängen unterbrochen, als sie über die Wurzel stolperte die sich ihr, scheinbar aus purer Gehässigkeit, in den Weg gelegt hatte. Das wäre für die ebenso durchtrainierte wie kampferprobte junge Kriegerin kein Problem gewesen, ihr Gehirn das momentan sowieso auf Automatik stand hatte bereits alle Schalter und Hebel auf "Abrollen" gestellt, als sich ihr ein wesentlich größeres Problem in den Weg stellte, das ihre volle Aufmerksamkeit verlangte: Der Boden auf dem sie eigentlich Abrollen wollte, war knapp hundert meter unter ihr. Und er kam schnell näher.
Shampoo wußte, das es nur eine Sache gab die sie in dieser nicht ungefährlichen Situation tun konnte: Sie schrie "AIYAAHH!!!!"
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Der Reisende (d.H. im Moment:NICHT-Reisende) war nach seiner minderen Teezeremonie vom "nur-kurz-ausruhen" zum Mittagsschlaf übergegangen: Er lehnte immer noch gegen den vorhin erwähnten Baum und war am Schnarchen. (Jeder Dieb hätte Stein und Bein geschworen das er noch mindestens bis zum nächsten morgen durchschlafen würde....
Und jeder Dieb wäre ziemlich überrascht gewesen als der Zauberer mit einem Mal die Augen öffnete. Aber zum Glück war Jeder dieb klug genug, sich von einer Stadt wie Nerima fernzuhalten.) Der Magier sah sich um. Er hatte etwas gespürt. An dieser Stelle soll angemerkt werden, das Magier, neben der Fähigkeit Magie zu wirken, noch andere Vorteile genießen : Sie sind in der Lage, größere Ansammlungen von magischer Energie zu spüren. Diese magische Energie ist nichts anderes als die Geisteskraft die jeder Mensch besitzt, der eine mehr, der andere weniger. Die Kraft wird bisweilen auch "Chi" genannt und sie kann entweder bewußt eingesetzt werden oder bei starken Emotionen austreten.
Und genau dies war jetzt der Fall: er spürte eine STARKE Ansammlung von Energie, ganz in seiner nähe. Er stand auf und drehte sich in die Richtung, in der er die Kraftquelle vermutete.
Dann fing er an, in einer der vielen Taschen seines Mantels zu kramen. "Irgendwo müßte ich doch..." Er fing an in einer andern Tasche zu wühlen "...meinen Thaumographen (ein Artefakt zur genaueren Bestimmung magischer Energien) hingesteckt haben." Seine Hand kam wieder zum Vorschein, er hielt....eine alte Socke. "Hey, dich hab ich doch schon überall gesucht, heh? Wenn ich jetzt noch die andere wieder....naja ist jetzt auch egal." Er grub weiter, diesmal tiefer; das Ergebnis: ein vom letzten Regen durchgeweichter Zigarettenstummel der hinter seinem Ohr verschwand, und eine weitere Tasche wurde zu Rate gezogen. Diesmal fand er einen Würfel von etwa zwei dezimeter Kantenlänge; er war aus Teakholz gemacht und an mehreren Seiten mit Bronzebeschlägen versehen. Verwirrt starrte der Thaumaturg auf das Objekt hinab. "Was ist DAS denn? Das bringt nichts." er warf den Würfel über die Schulter. Seine andere Hand war inzwischen fortgeschlendert um sich in einer anderen Tasche etwas Erholung zu gönnen und war dort unverhoffterweise auf ein geschliffenes stück Bergkristall gestoßen: der Thaumograph!
"Hey, da ist er ja; wußte ich doch das ich ihn dabei hab." Er hielt das Gerät nah an sein Augen und starrte konzentriert darauf. Dann drehte er sich mehrmals in die eine oder andere Richtung um die Kraftquelle zu orten. Er war zu Konzentriert um seine nähere Umgebung wahrzunehmen, sonst hätte er bestimmt das Knarren und Knacken im Unterholz bemerkt, das sich ihm schnell näherte.
Deshalb traf ihn das "Aiyaahh!!" mit dem ein Mädchen aus dem Wald gestürmt kam , vollkommen unerwartet.
Besser gesagt, sie kam angeflogen, denn es dürfte nicht in ihrem Sinne gelegen haben über den Klippenrand zu fallen. Mit einem eher instinktiven Sprung gelang es dem Magier, das Mädchen im Vorbeiflug an den Handgelenken zu packen,aber durch den Schwung wurde er mitgerissen. Er landete auf dem Bauch, die Handgelenke des Mädchens das nun über dem Abgrund hing noch fest umklammert. Das schlechte daran: Wegen fehlendem Halt rutschte er nun ebenfalls auf den Abgrund zu; jetzt war er schon bis zu den Schultern über dem tiefen tot, und sah....als allererstes wunderschöne dunkellila Augen, in denen man sich verlieren konnte; das war schon mal nicht schlecht. Und dann.....der