Fanfic: Happo, Soun und Genma - Aufstieg einer Kampfschule (3)
Kapitel: Happo, Soun und Genma - Aufstieg einer Kampfschule (3)
Was bisher geschah:
Meister Happosai hat Genma und Soun als seine Schüler aufgenommen, um mit ihnen die Welt zu bereisen und ihnen die Wege des Kampfsports zu zeigen. Ihre erste (schmerzvolle) Lektion in einem Kirschenhain war das Erlernen von Selbstständigkeit und das Erdulden von Schmerz und Pein.
Und so gehts weiter...
Am darauffolgenden Tag erreichte das Trio eine kleine Bahnhofstation. Happosai erzählte mit Begeisterung: "Meine Schüler, ich werde euch zu einem besonderen Ort bringen. Und ausserdem will ich einen alten Bekannten treffen."
"Wie heisst dieser Ort?" fragte Soun.
"Gibts dort Hunde und wildgewordenen Bäckerfurien?" fragte Genma
"Aber nein" entgegnete Happo, "Dort wird euch niemand beissen wollen, zumindest nicht, so wie ihr euch das vorstellen könnt. Und wie der Ort heisst, sage ich euch, wenn wir dort angekommen sind."
"Wenn ich etwas fragen dürfte, Meister..." Soun machte ein skeptisches Gesicht, "Von welchem Geld sollen wir die Fahrkarte bezahlen?"
"Fahrkarte? So was brauchen wir nicht. Ich hab da schon eine brauchbare Lösung gefunden." sagt er und grinste schelmisch.
Soun und Genma standen die Haare zu Bergen. Ihr Meister war offenbar nicht nur ein Leuteschinder, sondern auch ein Dieb.
"Meister, wie könnt ihr so etwas nur wagen? Ihr werdet uns doch nicht glauben machen wollen, dass ihr nur ein kleiner Dieb seid?" fragte Genma schockiert.
"Mach deinem Meister keine derartigen Vorwürfe, du Pfeife!"
Er stößt ihm die Pfeife in den Bauch, Genma stöhnt leicht auf. "
Die Jugend von heute hat doch gar keinen Respekt mehr vor dem Alter. Natürlich brauchen wir usn keine Fahrkarten zu kaufen, ich hab das doch längst geregelt."
"Oh, das wusste ich nicht." meinte Genma und verdrehte die Augen.
Dann fing Happosai zu heulen an: "Da tut man so viel für seine Schüler und die sind dann so gemein zu einem. Dabei braucht ihr doch nur eine kleine Gegenleistung zu erbringen. Ohhh, die Welt ist so grausam zu mir."
"Ehrwürdiger Meister, bitte hört auf zu trauern!" bat ihn Soun, "Wie mein Freund früher bereits bemerkt hat, sind wir nicht von solch hoher Weisheit wie ihr, Meister, und daher konnten wir auch nicht voraussehen, dass ihr bereits einen Plan gefasst habt."
"Ja, tut mir wirklich leid." sagte Genma mit geschockter Stimme, "Natürlich wusste ich nichts von eurem wahrhaft meisterlichem Vorhaben. Doch nun erzählt uns bitte, welchen Beitrag wir zu eurem Plan zu leisten haben, großer Meister."
Happos Gesicht wurde sofort wieder ernst, streng sagte er: "Seht ihr das Imbissstübchen neben dem Bahnhof. Die suchen Aushilfskellner. Ihr werdet bis heute Abend da mitmachen, und als Dank dürfen wir kostenlos bis an unseren Zielort fahren. Ist das nicht toll?"
"Das kann nicht euer Ernst sein!" erwiderte Soun entgeistert.
"Doch, ich meine das todernst. Und jetzt macht schon, ihr vergeudet hier nur Zeit."
Verärgert, aber unfähig zu jeder Widerrede meldeten sich Genma und Soun bei besagtem Imbissstübchen für den einen Tag als Aushilfskellner an.
Das Stübchen war zwar nicht sehr gut besucht an jenem Tag, aber trotzdem traten die beiden bei jeder Gelegenheit ins Fettnäpfchen, während ihr Meister mit dem Bahnhofswärter, der nebenbei die Bude betrieb, hart um eine Gratisfahrt verhandelte.
"Saotome, räum schnell den leeren Tisch ab, da kommen neue Gäste und ich habe gerade alle Hände voll zu tun."
"Welcher Tisch, Tendo? Ich habe so viel Geschirr aufgeladen, dass ich nur noch Teller sehe. Wo bist du überhaupt?"
"Genau vor dir...ähhh, Saotome, ich sagte, genau vor dir, komm nicht näher!!!"
"Was? Wie? Ähh...AAAHHH!!!"
*crash* *splitter*
"He, ihr Penner, wo bleibt mein Essen?"
"He, ihr Schwachköpfe, jetzt räum doch mal einer den Tisch ab!"
"Was soll das ihr elenden Anfänger? Ihr könnt doch nicht mein Geschirr kaputtmachen, das zieh ich euch vom Lohn ab!!!"
[...]
Dies und Ähnliches erlebten die beiden geplagten Schüler Happosais, aber schließlich standen sie spät in der Nacht erschöpft, aber glücklich (naja, wie mans nimmt...) vor ihrem Meister.
Dieser sagte mit vorwurfsvoller Stimme: "Eurer Dummheit haben wir es zu verdanken, dass wir nur die Hälfte der vereinbarten Strecke mitfahren dürfen."
"Tut uns leid, Meister." entgegneten die beiden unisono.
"Egal, passiert ist passiert. Auch dafür habe ich schon eine Lösung gefunden, aber die erzähle ich euch wenn es so weit ist. Ich hoffe nur, ihr taugt dazu." sagte er mit verhängnisvoller Stimme.
Weiters: "Ihr habt jetzt noch ein paar Stunden, um euch im Zug auszuschlafen, beim Morgengrauen, wenn er Zug in der Hauptstadt ist, müssen wir raus."
Den Rest den Nacht schliefen sie erschöpft durch, bis sie durch einen Ruf geweckt wurden.
"Los, ihr Schlafmützen, wir sind in der Stadt." rief Meister Happosai in den Schlafwagen, "Steht auf und packt eure Sachen."
Lautlos und unausgeschlafen packten Soun und Genma ihre Rucksäcke und schlichen aus dem Zug. Happosai gähnte herzhaft und sagte: "Ich bin zwar sehr müde, aber ich habe noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Ihr wartet hier auf mich."
Genma hielt ihn auf: "Habt ihr etwa die ganze Nacht nicht geschlafen?"
"Natürlich nicht. Trotz meines Alters habe ich es nie verlernt zur Not mehrere Tage und Nächte hintereinander wachzubleiben. Aber keine Sorge, das werdet ihr auch noch lernen." sagte er und war sofort verschwunden.
"Oh, lieber Himmel" sagte Soun mit verschlafenem Tonfall, "Ich frage mich, ob es eine gute Idee war, mit ihm zu reisen. Aber der Weg des Kriegers ist kein Rosengarten. Ah, Saotome, du hast eine Bank gefunden. Ich setze mich auch hin, bis der Alte wiederkommt."...
Happosai ging unauffällig zu einem Touristenkiosk, blickte sich kurz um, fand, was er gesucht hatte, und mit diebischem Feingefühl steckte er in einem unaufmerksamen Moment ein kleines Prospekt ein. Dann kehrte er zu seinen Schülern zurück.
Als er sie schnarchend auf einer Parkbank fand, verlor er kurzzeitig die Beherrschung und schrie: "AUFSTEHEN, IHR FAULPELZE!!!" und sprang dabei wild auf und ab.
Genma und Soun sprangen erschrocken auf und versuchten, sich zu entschuldigen, aber Happosai ging bereits seinen Weg. Die beiden übermüdeten Schüler versuchten ihm zu folgen, was ihnen mehr schlecht als recht gelang.
"Sagt, Meister, wo gehen wir jetzt hin?" fragte Soun unsicher.
"Genau, ehrwürdiger Meister, wo solls hingehen und was habt ihr diesmal für eine Gemeinheit ausgeheckt...ähhh...ich meine, was habt ihr euch für einen weisen Plan ausgedacht?" ergänzte Genma.
"Zuerst werden wir ein Stück wandern, das wird -wenn ihr schnell seid- bis Mittag dauern. Dann sollten wir einen kleinen Berg erreicht haben, der bewaldet ist und uns daher Verstecke bietet." erklärte Happo.
"Wovor sollen wir uns denn verstecken?" Genma war genaus ratlos wie sein Freund Soun.
"Lasst mich ausreden." antwortete Happo, "Ich bin noch nicht fertig. Denn durch diesen Berg führt ein Tunnel für den Zug bis an unseren Zielort. Wir werden uns oberhalb des Tunnels verstecken und auf den Zug aufspringen. So erreichenwir schließlich unser Ziel."
Genma und Soun konnten nicht fassen, was sie grade gehört hatten. Ihnen standen wieder die Haare zu Bergen und sie konnten nur mit Mühe den Schock verbergen.
Genma brauste auf: "Du tickst doch nicht mehr richtig!"
Soun versuchte ihn zu beruhigen: "Genma, beruhig dich, wir haben sicher was falsch verstanden."
Happo sagte mit gleichgültiger Stimme: "Nein, ihr habt nichts falsch verstanden. Wie wollt ihr wahre Kämpfer werden, wenn ihr es immer nur gemütlich haben wollt? Im übrigen verbitte ich mir solche Zornesausbrüche in meiner Gegenwart."
Mit diesen Worten stupste er Genma mit seiner Pfeife an, worauf dieser schreiend gegen eine Statue prallte und anschließend im darunter gelegenen Teich eingeweicht wurde.
"Beeindruckend..." kommentierte Soun das Geschehen mit verängstigtem Gesicht.
"Ja, nicht wahr, mit mir sollte man sich eben nicht anlegen." sagte Happosai und lächelte verschmitzt. Dann rief er dem entgegenkommenden Genma zu: "Und zur Strafe wirst du mich auf deinen Schultern tragen. Hab gefälligst Mitleid mit einem alten Mann."
"Das kann ja was werden..." flüsterte der Angesprochene verzweifelt.
Nachdem das Trio den nördlichen Ausgang der Stadt erreicht hatte, waren bereits die ersten Leute auf den Straßen, doch nur so wenig, dass die drei so gut wie ungesehen die Stadt verließen. Sie wanderten stundenlang und wechselten nur wenige Worte -was wohl hauptsächlich auf die Müdigkeit der beiden Schüler zurückzuführen war- und Happosai sparte sich alle Kommentare über Genmas Marschgeschwindigkeit, denn er schien über etwas nachzudenken. Soun und Genma waren nicht im mindesten darüber interessiert, was es diesmal sein konnte und sie schüttelten die ganze Zeit nur den Kopf über den verrückten Meister, der ihnen aufgehalst wurde. Gegen Mittag erreichten sie ihr Ziel (obwohl das Tempo alles andere als schnell war).
Happosai erklärte ihnen alles: "So, wir