Ranma kam sich dumm vor als er sah was er das erwischt hatte.
Der vermeintliche Dieb war nur ein Schwein gewesen. Ein kleines schwarzes
Ferkel mit einem schwarzgepunkteten Halsband, um genau zu sein.
"Ich glaub mich tritt ein Pferd. Bist du das, Ryoga?" fragte Ranma und
piekte dem Schweinchen in die Schnauze.
"Buki!" HAPS
^Nun, der Art nach zu urteilen wie er auf meinem Finger herumkaut ist es
Ryoga.^ "Ich glaub´ du bist mir eine Erklärung schuldig."
Kurze Zeit und eine heiße Dusche später in Ryogas Zelt.
"So, raus mit der Sprache. Du warst in Jusenkyo, stimmt´s?"
Ryoga hatte sich hastig wieder angezogen und blickte Ranma feindselig an.
"Ja, ich war dort. Und damit das klar ist: Wenn du irgend jemanden mein
Geheimnis verrätst bringe ich dich um!"
^Und wenn schon, das bin ich vor dir gewohnt,^ dachte Ranma. Laut sagte er:
"Ich werde niemanden etwas sagen. Aber jetzt erzähl mal, wie ist das
passiert?"
"Ich habe mich verlaufen. Und ehe ich mich versah bin ich auch schon in eine
der Quellen gefallen. Seitdem ist mein Leben die Hölle." Er ballte die
Fäuste, und Tränen des Zorns liefen über sein Gesicht. "Wer will schon etwas
mit einem Freak wie mir zu tun haben? Meine Chancen eine Freundin zu finden
waren mit meinem Orientierungssinn schon miserabel, aber seitdem ich den
Fluch habe sind sie gleich Null. Statt dessen fangen mich die Menschen und
versuchen mich zu kochen."
Ranma konnte spüren wie Ryogas Depression wuchs und machte sich eine Notiz
ihm nicht den Shishi Hokodan beizubringen. ^Sieht so aus als wäre es
sein Schicksal gewesen in die Heitueniichuan zu fallen. Auch ohne meine
Schuld.^
"Aber jetzt bist du dran mit Erklärungen. Woher weißt du von Jusenkyo? Und
wie hast du sofort gewußt das ich es war?"
Ranma überlegte kurz und beschloß so nah wie möglich an der Wahrheit zu
blieben. "Ich hab´ mal jemanden gekannt, der ist auch in dieselbe Quelle wie
du gefallen. Und erkannt habe ich dich an deinem Stirnband, es gibt nicht
viele Schweine die so etwas haben. Glaube mir, ich weiß genau wie du dich
fühlst."
"Pah, das glaubst du?" schnaubte Ryoga. "Das kannst du nicht. Niemand kann
das. Niemand der nicht selbst auch einen solchen Fluch hat kann nachempfinden
was ich durchmachen muß."
^Ich weiß was du meinst, Schweinebacke,^ dachte Ranma im Stillen. ^Ich weiß
genau was du meinst.^
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=> Im Beschwörungsraum
"Klinka ... Imra ... Myrion. Tin Qua!"
Smaragd und Bernstein rissen ihre Hände nach oben, der magische Kreis
leuchtete grell auf, das Tor ins Negaversum war geöffnet.
"Du weißt wonach du suchen muß?" erinnerte Kobalt. "Keinen dummen Youma oder
Daimon. Wir brauchen einen Dämon wie den von neulich."
"Ich bin nicht dumm, weißt du!" giftete Smaragd zurück. "Schließlich war der
Tattergreis so freundlich und hat mir gleich vier Mal erklärt wie ich so
einen finden kann." Achat räusperte sich übertrieben und schenkte Smaragd
einen bösen Blick, aber sie ging nicht darauf ein und konzentrierte sich
weiter. Nach einer Weile sagte sie: "Ich glaube ich habe etwas gefunden.
Es hat das gleiche Muster wie Gouki."
"Worauf wartest du dann noch?"
Smaragd setzte zu einer Antwort an, überlegte es sich dann aber anders und
schwieg. Vorsichtig tasteten ihre magischen Fühler in der anderen Dimension
bis sie ihre Beute fest im Griff hatte, dann holte sie Sie hinüber in diese
Welt.
Das Pentagramm des Kreises begann wie üblich heller zu strahlen. Alle traten
neugierig näher, gespannt was sie diesmal bekommen würden, nur Jade nicht.
Er spürte etwas. Der Hüne stellte sich wie zufällig neben Bernstein, griff
mit seiner Hand über seine rechte Schulter und zog ein Schwert hinter seinem
Rücken hervor. Es war eine lange Klinge, die ein normaler Mensch nicht mal
mit beiden Händen hätte führen können, bei Jade wirkte sie wie ein Spielzeug.
Die Symbole auf dem Boden verblaßten wieder, nur der Schirm des Kreises
blieb zum Schutz aufrecht. Der Dämon erschien. Er hatte sehr dunkle Haut,
rotes Haar das ihm wirr nach allen Seiten abstand und wie eine erstarrte
Flamme wirkte, und war mit etwas bekleidet das früher einmal ein Karateanzug
gewesen war, jedenfalls bevor er in die Hölle geschickt wurde.
Bernstein wollte vortreten um den Dämon unter ihre Kontrolle zu bringen und
seinen Widerstand zu brechen, aber Jade hielt sie zurück. "Nicht. Etwas ist
anders an ihm."
"Er ist ein Youma wie jeder andere auch," spottete Smaragd, "was soll an dem
anders sein?"
Achat hatte ebenfalls allen genau beobachtet und mischte sich ein: "Jade hat
recht. Etwas IST anders an diesem hier." Er trat näher an den magischen
Schutzwall heran. "Er ist viel stärker als Gouki."
"Humbug. Und selbst wenn, Bernstein wird ihn schon einwickeln," sagte Kobalt
schroff. "Los Bernstein."
"Das ist nicht nötig," grollte eine tiefe Stimme. Alle sahen zum Dämon.
Feuerhaar trat dicht an die Barriere heran wo Bernstein war. "Du brauchst
mich nicht zu becircen. Was immer ihr auch vorhabt, ich helfe euch dabei."
"Träum weiter," sagte Kobalt. "Bernstein, du weißt was du tun mußt."
"Laß ihn erst ausreden," unterbrach Achat, "ich will hören was er uns zu
sagen hat."
"Du bist ein kluger Mann," tönte wieder die tiefe Stimme des Dämons. "Ich
kann eure Entschlossenheit spüren. Ihr seid die, welche diese Welt neu
formen wollen, nicht wahr?" Kobalt sog scharf die Luft ein, Feuerhaar sprach
weiter: "Du brauchst nicht erstaunt zu sein, so etwas spricht sich bei uns
schnell rum. Ich werde euch dabei helfen."
"Und was verlangst du als Gegenleistung?" schaltete sich Smaragd ein.
"Zuerst das ihr mich hier herauslaßt." Er deutete auf den magischen Schirm.
"Und danach ... nun, die zweifelsohne folgenden Kämpfe sind mir Lohn genug.
Kämpfen ist mein Leben." Er grinste und entblößte dabei eine Reihe gelber
Zähne.
Kobalt blickte die anderen einmal an. Bernstein zuckte mit den Schultern.
Smaragd schüttelte ihr schwarzes Haar. Achat und Jade nickten.
"Gut, du darfst mitmachen," sagte der alte Chinese. "Aber wehe du spielst
falsch, du wirst nicht mehr dazu kommen es zu bereuen. Smaragd, laß den
Schild fallen."
Die angesprochene Magierin schmollte, tat aber wie geheißen. Der Dämon trat
aus dem Kreis heraus und blickte alle mit flammenden Augen an. "Es ist mir
eine Ehre euch zu treffen. Mein Name ist ... Akuma."
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=> Am Stadtrand von Tokio
"So Ryoga, hier trennen sich unsere Wege. Ich geh jetzt nach Hause. Du kannst
ja weiterwandern."
Ryoga stand mit Tränen in den Augen da und starrte auf die Häuser. "Das ...
das ist Tokio," stammelte er.
"Natürlich ist das Tokio, ich hab dir doch gesagt das ich da hin will."
"Ich wohne auch in Tokio ... in einem Stadtteil außerhalb davon ... in-"
"-in Nerima, Yamaderastraße 310, ich weiß," beendete Ranma den Satz. "Was
willst du sagen?"
"Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr daheim," sagte Ryoga mit Sehnsucht in der
Stimme, ohne sich zu wundern woher Ranma seine Adresse kannte.
Der Kampfsportler mit Pferdeschwanz - zu einem Zopf reiche die Länge noch
nicht - dachte kurz darüber nach. ^Ich würde direkt bei mir zu Hause dran
vorbeilaufen, Nerima liegt auf der gegenüberliegenden Seite.^ Er sah zu dem
mit Heimweh erfüllten Ryoga. ^Andererseits, was soll´s? Ich hab ihn oft
genug begleitet, da kommt es auf einmal mehr oder weniger auch nicht an.^
Er griff den verlorenen Jungen bei der Hand und nickte in Richtig Stadt.
"Alles klar, ich hab verstanden. Ich bring dich nach Hause. Wollte sowieso
mal schauen wie es deinem Hund so geht."
Fortsetzung folgt ...
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Anmerkungen des Autors:
Nach einer sechsmonatigen Trainingsreise durch die Realität bin ich endlich
wieder dazu gekommen an dieser Geschichte weiter zu arbeiten. Ich
entschuldige mich bei allen die warten mußten. Und alle die jetzt beleidigt
sind weil es Familie Tendo in dieser Welt nicht gibt: Wartet ab. Ich habe
Akane noch eine ganz besondere Rolle zugedacht.