Fanfic: Silmarillion

Kapitän eines Luxus-Kreuzers?




»Saotome Ranma?«, röhrte der Kapitän plötzlich.




Ranma fuhr zusammen. Der Kerl hatte ja eine Stimme wie ein Reibeisen. »Ja«




Der Kapitän nickte, dann musterte er Ranma. Dieser versuchte ein entspanntes Gesicht an den Tag zu legen, was ihm nicht so ganz gelang.


»Wo is bloß meine Buddel?«, murmelte der Kapitän plötzlich.




Ranma blinzelte. Buddel?




Verzweifelt suchte der Kapitän in seinen Schubladen. Dann schien er fündig geworden zu sein.


»Hier is sie ja«


Mit diesen Worten stellte er ein Fass von den Ausmaßen eines Wasserbüffels auf seinen Tisch. Ranma fielen fast die Augen aus dem Kopf. Scotch Whisky - 66 % Vol. stand auf dem Fass.


»Ah, un hioar is ooch noch mein Humpen«


Hätte man gefragt, nach was dieser Humpen aussehen würde, käme man zum einstimmigen Ergebniss dass es ein Fass wäre.




Ranma sweatdropte als der Kapitän laut rülpsend ein Piraten-Lied anstimmte.




»Dreizehn Piraten ~RÜLPS~ auf dem großen Fass ~BÖRPS~ saßen irgendwo herum ~ÖÖÖÖÖÖÖÖRPS~ ...«




Ranma verzweifelte. Und so was wollte Kapitän sein? »Äh... Sir?«




Argwöhnisch linste der Kapitän Ranma an. »Ja?«




Ranma beschloss zur Sache zu kommen. »Uh... ich... also...«




Ranma sweatdropte als er bemerkte dass der Kapitän weiter sein Gesöff trank.




»Ich bin eigentlich wegen der freien Stelle hier...«




Überrascht setzte der Kapitän seinen Humpen von den Lippen. »So? ~rülps~ Du willst also wirklich hier anheuern?«




Ranma blinzelte. Was war denn so schlimm daran? »Ja, Sir.«




Nachdenklich nahm sich der Kapitän wieder sein Blatt vor. »Saotome Ranma... aus Nerima, Tokyo? Diese verdammten Japaner!«




Ranmas linke Augenbraue fing zu zucken an. Was erlaubte der Kerl sich? »Nun, falls es Sie beruhigt... ich war schon relativ häufig in China, um... äh... gewisse Sachen zu regeln.«




Um den Mund des Kapitäns zeichnete sich ein Lächeln ab. »Jaja, so ists recht! Japan keine Chance geben! Diese verdammten Walfresser!«




Ranmas Augenbraue zuckte noch mehr. Da fiel sein Blick auf eine Kiste. Ranma erstickte fast, als er einen Kommentar herunterschluckte. Tiefgefrorenes Walfleisch stand auf der Kiste.




Der Kapitän nickte. »Gut, gut. Nicht verheiratet. Diese verdammten Weiber, machen nichts als Ärger.« Ranma war verblüfft. Dies war immerhin der Kapitän eines Schiffes, gespickt mit Frauen.




Er schaute auf. »Noch eine Frage, Mister Saotome. Wer ist Napoleon?«




Ranma blinzelte. »Hu? Äh... ein französischer... Feldherr?«




Der Kapitän stand auf und hieb Ranma ein Mal kräftig auf den Rücken. »Sehr gut, mein Freund, sehr gut! Die meisten behaupten dass Napoleon ein Kaiser gewesen wäre. Pah! Nichts als blühender Unsinn! Admiral Nelson war um wesentliches besser, nicht wahr?«




Admiral Nelson? Wer war das denn schon wieder? Ranma stimmte einfach mal zu: »Uh-hu«




»Sehr schön. Mister Saotome, sie sprechen mir aus der Seele. Nur noch eine Unterschrift, dann sind sie eingestellt.«




Damit schob er Ranma einen Wisch hin. Ranma überlegte nur kurz, dann unterzeichnete er. Prüfend beobachtete der Kapitän den Vertrag. »Gut. Der erste Offizier wird ihnen ihre Unterkunft zeigen.«




Und damit drückte er auf einen Knopf.


»Kann sich nur noch um Stunden handeln...«, murmelte der Kapitän.


Ranma blinzelte. Da brach jedoch die Tür in sich zusammen und eine verwirrt aussehende Frau stürmte herein, völlig außer Atem. Ihr rotes Haar hatte sie zusammengeflochten. Zudem hatte sie einen widerlichen lilanen Lippenstift aufgetragen, der sich mit einer giftgrünen Brille ergänzte. Wenigstens war die Uniform weiß.




»Ah, da sind Sie ja schon, Fräulein Kenya! Ich hatte erst Morgen früh mit ihnen gerechnet...«




Ranma konnte sich ein leises »Hu?« nicht verkneifen.




»Nun, ich hatte gedacht dass Sie mich benötigen würden. Also bin ich schon vor vier Tagen losgegangen!«




Ranma sweatdropte. War die etwa mit Ryoga verwandt oder was? »Oh Gott, und so was nennt sich Frau«, murmelte er zum Kapitän. Dieser seufzte nur.




»Kenya, zeigen Sie unserem Neuen bitte seine Koje!«




»Aber gern.«




Kenya nickte Ranma auffordernd zu, woraufhin Ranma seinen Rucksack aufnahm und ihr folgte. Kräftig schmiss Fräulein Kenya die Tür zu.




Kenya lief rot an. »Hach, ist der Kapitän nicht wunderbar?«




Ranma blickte sie gelangweilt an. Was konnte man an diesem versoffenen Fleischklos schon gutes finden? »Sagen Sie - wie meinte der Kapitän das? Ich meine, er hatte erst Morgen mit ihnen gerechnet.«




Kenya blinzelte. »Hu? Ach so, ich habe gelegentlich so ein paar klitzekleine Probleme mich zurecht zu finden. Aber wir haben uns ja noch gar nicht richtig vorgestellt: Ich heiße Asuka Kenya, und du?«




Ranma nickte. »Ranma Saotome. Sag mal, Asuka, welche Kojennummer habe ich?«




»Hu? Ah ja, 101. Direkt über dem Maschinenraum.«




Ranma sweatdropte. Über dem Maschinenraum?










So gingen sie noch eine Weile nebeneinander her, durch verschiedene Gänge und einen Saal. Dann kamen sie an einen Wegweiser. Auf ihm stand: Kojen: nach rechts, Deck: nach links. Asuka ging nach links. Ranma seufzte. <Klitzekleine Probleme...> Kurz entschlossen ging Ranma einfach nach rechts.










Eigentlich hatte er es ja fast wieder bereut den Vertrag unterschrieben zu haben. Doch jetzt, da er hier herumwanderte, schien es von Moment zu Moment besser zu werden. Überall liefen Frauen mit teurem Schmuck und Männer in edlen Anzügen herum. <Sehr schön... hier scheint es ja keine weiteren Deppen zu geben.>




Pfeifend bog Ranma um eine Ecke... und fiel hin. ~bong~


»Autsch... das tat weh.«


»Das kannst du aber laut sagen.«


Verwirrt blickte Ranma neben sich. Da lag eine dreckige Gestalt, die nach - Ranma atmete kurz ein - Öl roch. Ranma blinzelte.


»Wer bist du?«




Der Mann blickte ihn nur missbilligend an.


»Das gleiche könnte ich dich eigentlich auch fragen, aber bitte: Ich bin der Techniker hier an Bord, zuständig für die Maschine. Und meinen Namen sage ich dir nicht.«




Ranma blinzelte. »Äh... Ranma Saotome. Ich bin neu hier.«




Ranma schaute entgeistert als der Mann plötzlich laut auflachte. »Muahahahaha! Ein n00b! Muahahaha!«




~smack~




»Au! Für was war das denn?«




Ranmas Augenbrauen zuckten. »Merke dir eins: Ich kann es nicht ertragen wenn man sich über mich lustig macht, klar?«




Der Techniker blinzelte, dann zuckte er mit den Schultern. »Wen kümmerts?«




»Mich. Und was liegst du hier herum? Müsstest du nicht arbeiten?«




Der Techniker erschauderte. »ARBEIT??? Brrrrrr... und merke du dir eins: Erwähne niemals dieses Wort... dieses Wort mit A.«




Ranma starrte. Und starrte weiter. Also so was war wirklich einmalig auf der Welt... ein Techniker der sich absolut nicht um seine Technik kümmerte.




»Und jetzt lass mich endlich in Ruhe weiterpennen...« Und damit zog der Techniker seine Mütze tiefer in sein Gesicht, und sofort ertönte ein lautes Schnarchen.




Verdattert stand Ranma wieder auf. Langsam schüttelte er den Kopf, und verscheuchte so Suizid-Gedanken. In Gedanken nahm er sich vor, niemals mehr über die positiven Seiten dieses Schiffes nachzudenken... es hatte schlichtweg keine.




Immer noch kopfschüttelnd ging Ranma den Gang weiter runter.










»121... 115... 109... Hu? 89?« Ranma blinzelte. Da stand er nun, zwischen Koje 109 und 89. <Irgendwie fehlen hier doch noch ein paar...>




Ranma seufzte. Was hatte er Gott denn getan, dass er ihn jetzt so schlecht behandelte?




Sein Blick fiel auf ein kleines, verrostetes Schild an einer ebenso kleinen und verrosteten Treppe. Kojen 108 bis 90 stand auf dem Schild. Angewidert schaute Ranma die Treppe nach unten, wo ein eigentümlicher modriger Geruch aufstieg. Er seufzte. Sein Leben war die Hölle.




~Ka-Rank~ ~Ko-Wank~ ~Ka-Ronk~ ~Qui-iiiietsch~




Auch das noch. Eine geräuschvolle Trepe. Ranma hielt sich seufzend die Ohren zu. Wer sollte denn diesen Höllenlärm aushalten? Er oder ein Elf jedenfalls nicht. Innerlich seufzte Ranma. Jedenfalls würde hier niemand hinkommen. Entdeckungs-Faktor gleich null.




Die letzten Stufen sprang Ranma hinab und federte sich leicht mit seinen Füßen ab. Kein Geräusch. Ranma lächelte. Jedenfalls könnte er so das Geräusch vermindern. Pfeifend blieb Ranma vor seiner Tür stehen, und steckte den Schlüssel ins Schloss. Wollte er eigentlich, doch dann fiel ihm ein dass er keinen Schlüssel besaß.




»Chikusho«, fluchte Ranma und schmiss seinen Rucksack wuchtig gegen die Tür. Doch diese erzitterte nur leicht.


»Chikusho«, rief Ranma noch einmal und trat heftig gegen die Unterseite der Tür. Wieder erzitterte sie, doch dann kippte sie aus den Angeln und fiel mit einem lauten ~wamm~ auf Ranma.




»Stöhn... Chikusho«










Missmutig wuchtete Ranma seinen Rucksack in die karge Schlafmatte. Zweifelnd schaute er sich um. Rein rechnerisch war ja alles da: Dusche, WC, Matratze, Schrank. Nur teilte sich das alles auf einem Quadratmeter
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