Fanfic: Die Unzähmbare III

gewaschen hatte, machte sich Ranma mit mir auf den Weg nach hause. Wir gingen erst schweigend nebeneinander her, doch dann kamen wir an einem kleinen Reisebüro vorbei.


„Das müsste ich mal machen!“ Ich zeigte auf eines von diesen Plakaten.


„Verreisen?“ Ranma sah mich an.


„Nein, dort arbeiten... ... ... Natürlich verreisen. Aber das würde mein Vater nicht wollen.“


„Warum denn nicht?“ Ich war verblüfft. Ranma war heute so wahnsinnig nett. Hatte ich ihn am Anfang vielleicht ganz falsch eingeschätzt?


„Na ja, ich soll ja gleich nach meinem Abschluss das Dojo mit dir übernehmen. Aber ich bin auf einer Kampfschule hier angenommen. Das heißt, ich könnte mich nur in meiner Freizeit erst mal darum kümmern. Wenn ich dann aber auch noch in den Urlaub fahre, würde mein Vater wohl ziemlich sauer werden.“ Ich legte den Kopf auf die Seite und lächelte ihn an.


„Hmm, du siehst aber nicht so aus, als würdest du immer das tun, was dein Vater von dir verlangt!?“ Ranma lächelte zurück.


„Ach, glaubst du, du kennst mich schon?“


„Es wird langsam.“ Sein Anblick ließ wieder dieses Kribbeln entstehen, dass ich dieses Mal sogar zuließ.


„Na, die meisten Leute halten mich für furchterregend. War ja auch eigentlich meine Schuld.“ Als ich merkte, dass ich Ranma gerade mein Herz ausschüttete, war es aber schon zu spät.


„Na ja, ich bin auch nicht immer ein Sonnenschein!“ Ich musste lächeln. Denn ich wusste, wie Ranma manchmal sein konnte. Wir kamen unteressen an unserem Dojo an. Ich drehte mich zu ihm und einen kurzen Moment sahen wir uns in die Augen. Mein Kribbeln wurde immer stärker. Dann durchbrach Ranma die Stille.


„Sag mal, was ist denn mit deinem Vater? Warum stellt er so komische Regeln auf?“


„Keine Ahnung, aber er behandelt mich immer wie jemand, der ich nicht bin.“


„Und wer?“


„Kasumi.“ Ich mochte meine Schwester, aber ich war nun mal nicht so lieb und vernünftig wie sie.


„Ach Kasumi.. Ja, sie ist schon sehr lieb. Aber.. Na, du bist doch süß, so wie du bist.“ Ich wurde rot und als ich Ranma ansah, fand ich dieselbe Farbe in seinem Gesicht.


„Hey, du bist gar nicht so ätzend, wie ich dachte..“ Nun war er es, der noch mehr errötete.


Das war wohl auch der Grund, warum ich mich zu ihm rüber beugte und hoffte, dass er diesen Kuss auch wollte. Ich sah noch, wie er seinen Kopf zu meinem senkte, doch als ich die Augen geschlossen hatte, kam er nicht mehr näher. Stattdessen drehte er sich weg.


„Es ist vielleicht besser, wenn wir das verschieben!“


In meinem Kopf drehte sich alles. Wut und Trauer. Alles war da. Ich konnte es einfach nicht glauben. Dabei war ich mir so sicher.


Geschockt ließ ich ihn stehen und ging ins Haus. Ranma blieb zurück und machte sich ein paar Sekunden später auch auf den Weg.*






Ranma war gerade um eine Ecke verschwunden, als Nabiki und Toji bei den Tendos ankamen. Sie blieben vor der Tür stehen und sahen sich an.


„Danke, dass du mich gebracht hast. Ich mag es nicht, Nachts alleine zu gehen..“ Sie blickte verlegen zu Boden.


„Sag mal.. Warst du schon immer so.. So egoistisch?“ Toji war immer noch sauer, dass sie ihn auf der Party hatte stehen lassen.


„Ähm, also.. Was.. Ja, war ich.“ Es tat ihr leid, denn eigentlich mochte sie den hübschen Jungen, der vor ihr stand. Auch, wenn sie immer auf einen gewartet hatte, der auch Geld hatte. Aber wollte sie wirklich so oberflächlich sein?


„Sag mal, du wolltest nie wirklich mit mir ausgehen, oder?“ Er sah sie durchdringend an.


„Doch, doch.. Wollte ich..“ Sie musste seinem Blick ausweichen, denn sie konnte in diesem Moment einfach schlecht lügen.


„Du hättest doch einfach sagen können, dass du keine Lust hast. Ich mein, ich hab so viel für dich getan. Ich hab dir geholfen, als du das Problem mit diesen Regeln hattest. Und.. ich hab extra Englisch für dich gelernt..“ Er wollte eigentlich noch viel mehr sagen, doch plötzlich verschlossen weiche Lippen seinen Mund. Als er endlich registrierte, dass Nabiki ihn küsste, schloss er die Augen. All die Wut und Enttäuschung war wie weggeblasen. Er wollte sie am liebsten festhalten, damit dieser Kuss länger dauert. Aber dann löste sie sich von ihm.


„Gute Nacht, Toji!“ Sie lächelte ihn mit gerötetem Gesicht an. Als sie sah, wie er unbeweglich dort stand, freute sie sich und lief winkend ins Haus.


Einen kurzen Moment später, sprang Toji einmal jubelnd in die Luft.. „Ich bin wieder im Spiel!!“






Am nächsten Tag in der Schule, begegneten sich Toji und Nabiki nur einmal kurz. Allerdings zeigte sie ihm ihr süßestes Lächeln. Ihm wurde ganz warm ums Herz und lief danach runter zum Sportplatz. Dort sollte er sich mit Ranma treffen.




Zur gleichen Zeit suchte Keitaro nach Akanes Freundin, Kotori. Er mochte sie, nur wusste sie das nicht.


Er ging die Gänge entlang und sah sie dann an ihrem Spinnt stehen. Langsam kam er auf sie zu. °Komisch, so ein hübsches Mädchen und ein Shakespeare Fan. Kuno redet doch auch immer so geschwollen, aber sie scheint anders zu sein. Ach, wenn ich ihr doch bloß mal auffallen würde..°


Er dachte nicht mehr weiter, denn er war neben ihr angekommen.


„Hi, das ist ja ein cooles Foto in deinem Schrank. Du bist wohl Shakespeare Fan!?“ Er sah sie schüchtern an.


„Mehr als nur ein Fan. Er schreibt einfach wundervoll...“ Sie wollte gerade anfangen zu schwärmen, aber Keitaro war ja wegen Ranma hier. So musste er sie einfach unterbrechen.


„Wer könnte sich da zügeln, wer ein Herz aus Liebe hat..“ Sie sah ihn mit großen Augen an und sprach weiter. „Und im Herzen Mut, die Liebe zu beweisen..“ Sie lächelte ihn an und er wurde ein wenig rot.


„Das ist aus Mac Beth, richtig?“ Er sah sie an und sie nickte. „Genau, ist es. Also, was möchtest du von mir?“


Er war seinem Ziel näher, nun konnte er endlich wegen Ranma fragen.




Gegen Ende der Pause saßen Ranma und Toji immer noch am Rande des Sportplatzes. Ganz in ihrer Nähe spielten Akane und andere Mädchen Fußball. Angeblich hatten sie bald ein Turnier.


„Was hast du mit ihr gemacht?“ Toji riss Ranma aus seinen Gedanken.


„Gar nichts. Es ist nichts gelaufen, dafür wäre sie zu betrunken gewesen.“ Er sah traurig in Akanes Richtung, denn eigentlich hatte er den Kuss gewollt.


„Na ja, auf jeden Fall hat es gewirkt.“ Ranma sah ihn wieder an.


„Wieso gewirkt? Ich dachte du wärst raus?“


„Ja, aber da hatte Nabiki mich auch noch nicht geküsst.“ Verträumt schaute Toji in die Gegend.


„Aha.. Wo denn?“


„Na, vor ihrer Haustür!“ Toji grinste blöd und Ranma schüttelte nur den Kopf. Das hatte er doch gar nicht gemeint. Aber er fragte nicht noch mal, denn er sah Keitaro auf sie zukommen. Dieser rannte gerade in eine Gruppe Läufer hinein und fiel beinahe hin, konnte sich aber doch noch auffangen. Dann war er endlich bei ihnen.


„Und? Hast du die Infos?“ Toji sah ihn fragend an und Keitaro nickte.


„Hasst Ranma mit der Glut von 1000 Sonnen..“ Als sie ihn alle ein wenig komisch ansahen, fügte er noch etwas hinzu. „Hey, das ist ein wörtliches Zitat von Kotori!“


Toji grinste. „Na, wer weiß was das heißen soll. Vielleicht braucht Akane nen Tag um sich abzuregen..“


Ranma hörte plötzlich etwas auf sich zurasen. Als er nach rechts blickte, kam ein Ball vom Spielfeld auf die Jungs zugeflogen. Toji und Ranma konnte gerade noch ausweichen. Als sie sich wieder aufgerappelt hatten, konnten sie den Schützen auch gleich ausmachen: Akane.


„Na, vielleicht braucht sie auch zwei Tage..“ Ranma stützte traurig den Kopf auf eine Hand.




Es war eine Pause später, als Ranma, Toji und Keitaro in der Cafeteria anstanden. Sie wollten sich gerade etwas zu essen holen. Außerdem dachten sie darüber nach, wie Ranma sich am besten Entschuldigen könnte.


„Erneuere! Süße Liebe..“ Doch mit einer scharfen Bewegung Ranmas verstummte Keitaro schnell.


„Sag mal spinnst du? Komm mir nicht mit so nem Scheiß. Hier kann dich jeder hören!“ Ranma konnte solche geschwollenen Worte nun mal nicht leiden.


„Also, sie ist sauer.. Das musst du ändern. Opfere dich auf dem Altar der Würde und damit seit ihr wieder quitt.“ Ranma starrte Toji verständnislos an und ging kopfschüttelt zu einem freien Tisch.


„Sag mal spinnst du? Komm ihm nicht mit so nem Scheiß! Verdammt, hier kann dich jeder hören!“ Nun war es Toji, der Keitaro verständnislos anblickte. Hatte Ranma nicht gerade dasselbe gesagt?




Akane war zu dieser Zeit nicht beim Essen. Sie lief mit Kotori durch die Schule. Als sie ein Mädchen sah, dass mal wieder den Abschlussball groß anpries, stellte sie sich daneben und riss die Plakate einfach ab, die kurz vorher aufgehängt worden waren. Das Mädchen war so geschockt, dass sie nichts sagte. So konnte Akane einfach weitergehen.


„Warum wollen eigentlich alle zu diesem dämlichen Paarungsritual?“


Kotori hob die Hand. „Also, ich würde auch gerne. Aber mich hat keiner eingeladen..“


„Willst du dich wirklich aufstylen, damit dich so ein Idiot auf dem Ball befummeln kann und einer Band zuhören, die von Haus aus scheiße ist?“ Akane sah Kotori angewidert an.


„Schon gut, wir gehen ja nicht hin!“ Ihre Freundin hob verteidigend die Hände.


„Außerdem, sieh das mal anders. Wir setzen dadurch ein Zeichen!“ Akanes Blick war stolz geradeaus gerichtet.


„Genial!! Das ist ja mal was ganz neues für uns!“ Lachend gingen sie weiter.






Ranma verfolgte Akane den ganzen weiteren
Suche
Profil
Gast
Style