Fanfic: Gabirels Rüstung II
verschwunden, obwohl ich irgendwie das Gefühl hatte, sie zu kennen...
Aber es war mir egal. Ich lief weiter, bis ich einen Raum voller Rüstungen und Waffen edelster
Qualität fand. Im Normalfall wäre ich Stunden dort geblieben, aber die Abenteuerlust hatte mich
gepackt. Nur zeigte der Kompass auf eine Wand vor mir. Bevor ich groß darüber nachgedacht hatte,
kam jemand hinter mir zur Tür rein und ohne nachzusehen zog ich mein Schwert, wandte ich mich
um und hielt es dem Eindringlicg an die Kehle. Bis sich herrausstellte, dass es Thamir war. “Hey,
ganz ruhig. Ich dachte, du brauchst Hilfe.” Nun er hatte Recht. Ich zeigte ihm den Kompass und er
ging zur Wand, zog an einer Fackel und eun Gang öffnete sich. Woher hatte der Typ dieses
unverschämte Glück? Naja, wir betraten zusammen einen ziemlich stickigen Gang, der mir einen
eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Ich ging langsam mit einer Fackel voran, wobei mein
Priesterfreund mir langsam folgte. “Es ist unheimlich, nicht?” “Kannst du aber laut sagen. Und ich
hab’ das Gefühl, das hier irgendetwas ist...” Zögerlich bekam ich Zustimmung. Es war aber recht
ruhig. Ab und zu sahen wir einige Fledermaüse, die ich tötete, oder wir hörten ein stöhnendes
Geräusch. Doch glücklicherweise hatte ich meinen Kompass, der mir zweifelsohne den Weg wies.
Nach grob geschätzt einer Stunde erreichten wir ein merkwürdiges Fleckchen mit einem kleinen
Altar. Langsam ging ich näher und was lag dort? Genau, ein Ring! Ein leuchtender Ring mit einem
Diamenten in der Fassung eingehüllt in eine Art magischen Zirkel. “Thamir, ist er das?” “Ich weiß
nicht... Aber möglich wäre es.” Ich hob ihn vorsichtig hoch und wollte ihn gerade im Zauberrucksack
verstauen, als Thamir auf meine Schulter tippte. “D-d-da...” “Was ist da?” fragte ich, mich ebenfalls
umdrehend und sah es: Ein halbes dutzend Untote! Ein Zombie und fünf Skelette. Ich zog mein
Schwert und baute mich vor Thamir auf. Langsam kamen diese Missgeburten näher und ich scherzte
noch: “Thamir, ist das nicht ein Kloster? Ihr solltet einen Kammerjäger bestellen.” Anschließend
stürmte ich los, das Schwert über meinem Kopf schwingend. Der erste Hieb zertrümmerte einem
Skelett den Schädel, das zu Boden sank. Die anderen wichen erschrocken zurück. Etwas zu froh
über den Erfolg griff ich weiter an, aber mit weniger Glück. Brustkorb oder Arme waren nicht ihre
Schwachstellen, auch mit einem Arm kämpften sie weiter. Zum Glück kam mir mein Freund mit
seinem Stab zur Hilfe, wodurch wir ein Skelett nach dem anderen vernichteten. Nur der Zombie war
etwas härter. Er fing meinen Schwerthieb auf... und zerbrach das teure Teil! Erschrocken wichen wir
nun zurück. Kurz bevor wir mit den Rücken an der Wand standen, erschien hinter dem Zombie eine
verhüllte Gestalt. “Nehmt den Ring, ihr Vollidioten!” hallte es im Gang, eindeutig mit Frauenstimme.
Ich gab Thamir den Ring, der ihn schnell ansteckte. Plötzlich umgab ihn ein helles Licht und als er
seinen Stab ausstreckte, entflog ihm ein greller Lichtblitz. Der Zombie ward getroffen und das wars
gewesen. Nur dass Thamir zusammenbrach. Die Gestalt rannte zu uns, jetzt sah ich deutlich, dass es
die Frau von vorher war, und meinte: “Nimm ihm den Ring ab, er ist zu schwach!” Schnell nahm ich
den Ring und tat ihn zur Sicherheit ind den Rucksack. “Los, wir bringen ihn raus!” Für gewöhnlich
nehme ich ungern Befehle an, aber nun war die falsche Zeit für Diskussionen. Ich stützte ihn und
folgte der Lady zum Ausgang. Doch kurz vor dem Ausgang löste sie wohl ein Art Falle aus. Wie
ungeschickt, aber egal. Zumindest schoß ein Pfeil aus der Wand und traf sie direkt in die... Naja, in
Richtung des Herzens. “Perfekt,” dachte ich. Also hob ich auch sie hoch und trug beide in Thamirs
Zimmer.
Thamir ging es dann bereits etwas besser, also setzte ich ihn auf einen Stuhl und legte sie auf das
Bett. “Hey, bist du ok?” fragte ich sie, wobei ich ihr die Kapuze vom Gesicht zog. Sie sah wirklich
umwerfend aus. Wunderschönes, braunes Haar, ein entzückendes Lächeln auf den Lippen und
niedliche Spitzohren. Und wie unschuldig sie aussah. Doch sie antwortete nicht. “Thamir, hast du
Verbandszeug hier?” “Ja, warte. Ich übernehme das.” “Nee, nee. Ich musste sie tragen, jetzt darf ich
sie auch ausziehen,” grinste ich ihn an. “Schäm dich. Mir als Priester liegt sowas fern, also verarzte
ich sie.” Nagut, er hatte Recht - schon wieder. Also ging ich raus und überließ sie neidisch ihm. Die
Nacht war recht ruhig. Ich dachte daran, einen Mönch oder so zu holen, um Thamir zu helfen. Oder
mir im Speiseraum ein Glas zu genehmigen. Und ich machte mir noch Gedanken über den Ring und
was mir noch bevorstünde auf meiner Reise. Nur siegte dann schnell die Müdigkeit und ich schloß
die Augen. Ich weiß es nicht mehr genau, allerdings habe ich wohl einigen Mist zusammengeträumt.
Ich sah vieler Bilder aus meiner Kindheit, von alten Freunden und Kameraden. Nur endete dieser
Traum damit, dass sich der Himmel verdunkelte und ein gewaltiger Schatten erschien. Und alle
meine Freunde waren weg und ich sah nur noch ein schreckliches, grinsendes Gebiss. Dann schien
der Himmel in Feuer aufzugehen und die grinsende Gestalt schien eine sensenatrige Waffe zu halten
und spreizte große, dunkle Flügel. Schließlich schwang sie ihre Sense und alles wurde blutrot.
Danach kam wohl eine Art Pause bis zum nächsten Traum, ich denke ich war kurz aufgeschreckt,
aber schlief sofort wieder ein. Im zweiten Traum sah ich viele seltsame Gestalten, wie einen Jungen
im weißen Gewand, der mit einem langen Stab und Lichtblitzen Geister abwehrte, eine verhüllte,
große Person mit einem breiten, etwas fiesen Grinsen, der gleich mit mehreren Schwertern Monster
bekämpfte, und eine kleinere, weibliche mit ähnlichem Gesichtsausdruck, die unter Verwendung
eindrucksvoller Turneinlagen einige Ritter zusammenschlug. Außerdem eine ziemlich attraktive Frau,
in schillerndem weiß, die durch vielerlei Magie Untote vernichtete, und einen recht kleinen,
stämmigen Charakter, der eine gewaltige Axt schwang und so reichlich Monster erledigte, sowie
einen Mann im weißen Kittel, dessen helle Brille seine Augen verdeckte und der an etwas
rumzuschrauben schien. Und eine sehr mysteriöse in einen Zauberermantel gehüllte Figur, die allerlei
Blitze um sich schleuderte und deren Gesicht zunächst freundlich, wenn auch etwas kalt schien, sich
dann aber in einen entsetzlichen Totenschädel verwandelte. Schließlich sah ich wieder die Diebin aus
dem Wald und unserer Retter aus der Gruft. Ich überlege noch immer, ob es wohl dieselbe Person
seine könnte... Zumindest sah ich sie noch immer in Kutte Pfeile verschießend und ein leichtes
Schwert schwingend. - Was ein Waffenexperte nicht alles erkennen kann - Bevor ich aufwachte, sah
ich noch, wie jemand in eine Schlucht stürzt und ich ihn trotz aller Anstrengung nicht erreichen kann.
Wenn ich so daran zurückdenke... Irgendwie erinnern mich diese Figuren an etwas... Nur was?