Fanfic: Ranma in Hogwarts
Kapitel: Hexerei & Zauberei?
Hexerei & Zauberei?
Vor fünf Jahren begann alles. Damals war ich 11, mein Vater und ich, befanden uns, wie könnte es auch anders sein, auf Trainings-Reise.
Als wir nach tagelangem Fußmarsch ohne Pause – natürlich nur meinerseits, mein lieber Vater hatte es sich nämlich mit samt dem Gepäck auf meinem Rücken gemütlich gemacht, und kritisierte mich am laufenden Band – als er mir an einer Küste endlich erlaubte rast zu machen, und das Lager aufzubauen. Was natürlich auch wieder ich machen durfte. Wo genau wir uns aufhielten wusste keiner von uns beiden so genau, denn dieser Faule Sack, war ja zu geizig uns ne Karte zu kaufen.
Mein Rabenvater – wobei das ja noch milde ausgedrückt ist - war schon längst in seinem warmen Zelt eingeschlafen, während ich versuchte, es mir auf dem harten Felsboden so gemütlich zu machen, wie es geht, wenn man weder eine Decke noch irgendein anderes Hilfsmittel hat, um seine Körperwärme zu speichern, die so sinnlos verschwendet wurde. >Ein Kämpfer darf keine Schwäche zeigen, und dass muss ich dir beibringen< war Vaters Ausrede, weshalb er mich immer unter freiem Himmel schlafen lies. Doch ich wusste es besser: Egoismus war sein Beweggrund, denn für sich selbst könnte er sich ein Zelt und einen Schlafsack leisten, aber für mich hatte er nichts besseres übrig als seine „wunderbaren“ Ratschläge.
Aber das war mir im Moment egal, denn ich wollte so schnell wie möglich einschlafen. Doch plötzlich hörte ich ein >plopp<, und ich schnellte sofort auf. Hektisch wand ich meinen Kopf hin und her, um vielleicht aus der Dunkelheit etwas zu erspähen, doch ich konnte nichts erkennen. Doch dann vernahm ich aus dem Gebüsch eine Stimme die >Lumos< murmelte, woraufhin sich im umkreis von zweieinhalb Metern alles erhellte. Gespannt blickte ich auf die Stelle an der ich die Person vermutete, und plötzlich stolperte ein schlanker Mann mit schulterlangem im Nacken zusammengebundenen Haar, mit einer Art Taschenlampe auf mich zu.
Als diese, ziemlich komisch gekleidete Person wieder das Gleichgewicht fand, lächelte sie mich sanft an, und fragte höflich: „Bist du Ranma Saotome?“
„Ja, der bin ich!“, entgegnete ich ohne umschweife, „Was hat mein Vater diesmal ausgefressen?“
Der Mann schaute mich verdutzt an, setzte sich dann neben mich, und zündete mit einem tippen seiner „Taschenlampe“ – die sich für mich allmählich zu einem Stab mit Allround-Fähigkeiten weiterentwickelte – unser erloschenes Lagerfeuer wieder an.
„Um auf deine Frage zu antworten: Dein Vater hat nichts ausgefressen! Ich bin eigentlich wegen dir hier!“, erklärte er nach einer kurzen Pause, und zog einen Brief aus seinem Umhang, und reichte ihn mir.
Darauf stand geschrieben:
An Mr. Ranma Saotome
Harter Felsen
Küste
Japan
Verwirrt schaute ich zu dem Fremden auf.
„Eigentlich hätte Hagrid das übernommen, aber der ist im Moment bei jemand anderem!“, meinte der Unbekannte nachdenklich während er sich eine widerspenstige dunkelbraune Haarsträne hinters Ohr strich, und setzte nach wenigen Sekunden noch hinzu, „Ach ja, mein Name ist Ruphus Johnson,
ich arbeite im Zauberei Ministerium und bin Leiter der Abteilung für >Zauberer-Aus-Aller-Welt<!“
Ruphus streckte mir die Hand entgegen, und erwartete offensichtlich dass ich sie schüttelte, was ich jedoch nicht so schnell vorhatte. Denn schließlich war er ja ein Fremder. OK, ich wusste seinen Namen aber mehr auch nicht.
Außerdem war ich nach seinem letzten Satz ziemlich verwirrt, und zeigte es ihm auch indem ich die Augenbrauen hochzog, als ob ich mir nicht sicher wäre ob ich jetzt einen Gehörschaden erlitt, oder es hier mit einem totalen Irren zu tun hatte. Doch das einzige was Ruphus dazu sagte war: „Jetzt schau mich nicht so an! Lies lieber den Brief, dann wirst du verstehen!“
Und ich tat wie mir befohlen. Ich riss den Briefumschlag auf, zog ein zusammengefaltetes Pergament heraus und las:
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HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI
Schulleiter: Albus Dumbledore
(Orden des Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst.
Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. d. Zauberer)
Sehr geehrter Mr. R. Saotome,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31.Juli.
Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin
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Ich sah vom Pergament, das ich in meinen Händen hielt auf.
Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei? Wir erwarten ihre EULE spätestens am 31. Juli?
„Was soll das heißen? Bin ich etwa ein Zauberer? Aber so was gibt’s doch nicht, oder doch?“, sprudelte es aus mir heraus.
Ruphus grinste und hielt seine Hände übers Feuer im sie zu wärmen. „Ja Ranma, genau das heißt es, und das (er lies mein Gepäck schweben) sollte deine zweite Frage beantworten!“
Ich starrte ihn mit offenem Mund an, während er meinen „Rucksack“ wieder vorsichtig auf dem Boden absetzte.
„Aber wenn du nicht nach Hogwarts willst…musst du natürlich nicht!“, erklärte Ruphus. Er senkte den Kopf, und schaute ein wenig unbeholfen ins flackernde Feuer.
„Ich? Nicht wollen? Ich würde jede Chance nutzen um vor meinem Alten zu flüchten!“, entgegnete ich begeistert.
„Also willst du?“, fragte er vorsichtig während er den Kopf hob, und mich fixierte.
Ich nickte energisch, woraufhin Ruphus ohne eine weitere Sekunde zu verschwänden ein stück Pergament aus seinem Umhang holte, etwas draufkritzelte und es in einen Umschlag steckte. Dann pfiff er einmal, und wie aus dem Nichts tauchte eine Eule vor uns auf, der er dann den Brief an den Fuß band. Er flüsterte ihr noch etwas ins Ohr, und im nächsten Moment, war sie in der Dunkelheit verschwunden.
„So, das war die Bestätigung für Dumbledore!“, erklärte er geistesabwesend, „Und das ist für deinen Vater!“
Als nächstes zog er noch eine Rolle Pergament hervor, und schrieb darauf:
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Sehr geehrter Mr. G. Saotome,
Ihr Sohn wird die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei besuchen. Machen Sie sich keine Sorgen-
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„Keine Angst, das wird er ganz bestimmt nicht“, entfuhr es mir. Doch nachdem er mir einen mitleidigen Blick zugeworfen hatte schrieb er sofort weiter:
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- Ihrem Sohn wird es gut gehen und er kommt am Anfang der Sommerferien wieder zurück.
Wir halten sie auf dem Laufenden
Mit freundlichen Grüßen
Ruphus Johnson
Zuständig für die >Zauberer-Aus-Aller-Welt< Abteilung
Zauberei Ministerium
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Dann klebte er das Pergament mit einem Tippen seines Zauberstabes – wie mir jetzt bewusst wurde – an die Zeltwand und lächelte mich fröhlich an.
„Das hätten wir jetzt also erledigt!“, meinte Ruphus, stand auf und rieb sich erfreut die Hände, „Jetzt müssen wir uns nur noch um den Transport nach England kümmern! Aber-“
„Nach England??? Ich kann doch nicht mal Engl...“, begann ich.
Doch plötzlich wurde mir klar, dass ich schon die ganze Zeit Englisch sprach.
„Ja, natürlich, was dachtest du denn!“, entgegnete Ruphus amüsiert, „Aber das ist kein Problem! >Accio Sauberwische sieben<“
Ich war gespannt was da jetzt wieder kommen würde, denn es war ja ganz offensichtlich ein Zauberspruch. Und plötzlich zischte etwas an meinem Ohr vorbei, und ehe ich mich umblicken konnte hielt mir Ruphus einen Besen entgegen.
„Was soll ich damit? Den Felsen fegen?“, fragte ich verwundert, und Ruphus lachte.
„Ach du meine Güte nein! Das ist doch kein normaler Besen! Mit dem hier“, erklärte er eifrig und deutete auf einen der beiden >Sauberwische<, „kann man fliegen! Lege ihn auf den Boden, sag >HOCH< und setzt dich drauf!“
Ich sah ihn mit ungläubigem Blick an, tat aber was er verlangte. Ruphus öffnete den Mund um mir weitere Anweisungen zu geben, doch ich achtete nicht auf ihn.
Ich verfesterte meinen Griff um den schmalen Holzstiel, und stieß mich vom Boden ab. Ich flog zwei – sechs – acht Meter in die Luft, stürzte mich in die Tiefe, wendete kurz vor dem Aufprall wieder, gewann abermals an Höhe und lies alles hinter mir. Ich fühlte mich frei wie schon lange nicht mehr, doch dann besann ich mich und landete sanft neben Ruphus.
Ich stand schon mindestens eine Minute vor ihm, und er hatte sich noch immer nicht bewegt.
Sein Mund war aufgeklappt und seine Augen weit aufgerissen. Hektisch wedelte ich mit meiner Hand vor seinen Augen, bis er schließlich blinzelte, und den Mund zumachte.
„Wieso hast du mir nicht gleich gesagt, dass du es kannst?“, fragte er völlig außer sich.
Ich zog die Augenbrauen hoch, und schaute ihn verwundert an.
„Kann ich es denn?“, fragte ich.
Er stemmte die Hände in die Hüften und sah mich grimmig an. „Jetzt tu bloß nicht so als wüsstest du nicht wie gut du bist!“, entrüstete er sich. „Und jetzt komm, fliegen wir nach London! Mir nach!“
Er schwang einen Fuß über den Besen, der nach einem kräftigen >Hoch< schon neben ihm schwebte, und stieß sich kräftig vom Boden ab. Ich warf mir noch schnell den Rucksack über die Schultern und tat es ihm gleich.
Wir flogen nebeneinander her, durch die Finsternis der Nach die nur durch seinen Zauberstab, den er ausgestreckt hielt, erleuchtet wurde, während er mir von Quiddich erzählte, einem Zaubererspiel, das auf Besen ausgetragen wird.
Nach ungefähr fünf Stunden Flug, erreichten wir London. Sanft landeten wir auf einer Einkaufsstraße, die – soweit ich das in dieser Dunkelheit beurteilen konnte – nicht weiter ungewöhnlich wirkte. Ich rieb meine Hände an den Oberarmen, um mich ein bisschen zu wärmen, was leider nicht allzu viel half.
Nachdem Ruphus mir den Besen wieder abnahm, beide –