Fanfic: Lieben heißt loslassen
Kapitel: Anfang und Ende
Hi Leute!
Da bin ich wieder! *freu*
Also... jetzt noch ein paar Vorworte zu meiner neuen FF... hmm... sie hat nicht wirklich viel was mit der Serie zu tun... zum Beispiel verwandelt sich Ranma nicht mehr in ein Mädchen und die anderen Betroffenen auch nicht. (weitere Information in den weiteren Teilen)
Die FF ist eigentlich über das wirkliche Leben und wie es sein könnte, deshalb benehmen sich die Charakter auch anders als in der Serie und im Manga.
Ich hoffe ihr toleriert das... ^^
So und jetzt wünsche ich euch noch viel Spaß beim Lesen! ~_~
Anfang und Ende (1)
„...reden...“
‚denken’
auseinandergeschriebene Wörter werden betont
„Hast du heute Abend etwas vor?“
„Ja.“
„Und das wäre?“
„Arbeiten.“
„Du arbeitest bis spät in die Nacht?“
„Ja, tut mir leid. Im Krankenhaus ist so viel zu tun. Es tut mir wirklich leid, Ranma.“
„Aber... ich habe doch ein Hotelzimmer für uns beide...“
Ein tiefes Seufzen vom anderen Ende der Telefonleitung.
„Ranma... es ist wirklich lieb von dir.. aber ich kann jetzt nicht... Sorry...“
„Ist nicht schlimm, Akiko. Ich gehe dann vielleicht zu Shingo.“
„Mach das. Und... das mit dem Hotel... das können wir verschieben, okay?“
„Ja...“
„Das Essen steht in der Mikrowelle falls du Hunger haben solltest!. Bis dann. Schlaf schön.“
„Okay. Tschüss. Ich liebe dich.“
„Ich dich auch.“
Langsam legte ich den Hörer wieder zurück auf die Gabel. Das Essen in der Mikrowelle hatte ich schon gesehen, war aber nicht hungrig.
Ich fuhr dann doch nicht zu Shingo, weil seine Freundin da war und ich keine Lust hatte, ihre Schnulzen anzuhören. Also, beschloss ich mich in eine Bar zu setzen.
Akiko arbeitete fast jede Nacht durch. Ich weiss nicht, warum wir heirateten. Wir hatten nur am Wochenende Zeit für uns beide.
Wochentags leitete ich eine Kampfschule, die direkt neben unserem Haus ist und Akiko arbeitete als Krankenschwester in einem sehr großen Krankenhaus.
Vor vier Jahren hatten wir so viel Zeit füreinander.
Manchmal lagen wir im Bett nebeneinander und betrachteten uns eine Weile. Jedes Grübchen in ihrem Gesicht, jede Lachfalte, jeden Winkel kannte ich auswendig.
In der Stadt war viel los. Ich lenkte den Wagen in ein eher ruhiges Viertel und parkte vor einer Bar, die “Honeymoon“ hieß. Ist auch nur ein Name. Was soll’s.
„Ein Bier.“ sagte ich zu dem Kellner.
„Bitte.“
Ich trank einen Schluck und bemerkte eine Frau, die, neben mir, alleine auf einem Hocker saß. Ihre Augen waren klar und blau und sie hatte blonde kurze Haare.
Ihr Gesicht war von Schönheit gesegnet. Ihre kurzen Haare fielen sanft auf ihre rotglühenden Wangen. Auf ihrem Schoß lag eine kleine schwarze Handtasche.
Sie sah auf und ihr Blick fiel auf mich. Ihre Lippen bewegten sich zu einem Lächeln.
Ich lächelte zurück und nahm noch einen Schluck Bier.
„Auch allein?“ fragte sie mich.
Ich nickte.
„Ich leider auch.“
Ich wusste nicht in welcher Richtung sie das meinte. War sie jetzt allein hier in der Bar oder Single? Wenn ja, dann könnte sie meine Antwort falsch verstanden haben. Ja, hatte sie.
Sie hatte sie falsch verstanden.
Nach ein paar Minuten fing sie ein lebhaftes Gespräch mit mir an.
Sie war Touristin hier in Japan, kam aus Europa und hieß Gina. Ihr Vater ist Japaner und ihre Mutter Engländerin. Sie arbeitete als Kauffrau und war 24 Jahre alt. Ich mochte sie schon von Anfang an, genau in dem Augenblick als sie mir das erste Mal auffiel.
Sie hatte eine eigene besondere Persönlichkeit... etwas... das ich bei Akiko nicht fand...
Akiko war eine typische Frau, die ihre Ziele befolgte... sie war eigentlich weniger... romantisch... Sprach ich einmal etwas von Candle-Light-Dinner lachte sie nur und schlug vor nach Pizza Hut zu gehen. Doch... sie war romantisch... nur nicht die Art Romantik, die ich bei einer Frau gerne hätte... und Gina hatte dieses Funkeln in ihren Augen... Sah ich sie an, wurde mir warm ums Herz... sie wirkte so offen... feminin... und liebenswert...
„Wie lange bleibst du noch hier?“ fragte ich sie eine Stunde später.
„Wie meinst du das?“ Ihre Augen leuchteten und sie grinste mich an. „Wie lange ich hier in dieser Bar bleibe oder in Japan?“
Ich grinste zurück.
„Beides.“
„So lang du willst...“
Ich sah auf die Uhr. Viertel vor zehn. Akiko hatte mein Handy dabei... also konnte sie mich nicht erreichen. Es war auch nur eine Bekanntschaft mit einer Touristin. Weiter nichts.
Und ich liebte meine Frau.
„Sollen wir noch einbischen in meinem Auto herumfahren? Ich kann dir die ganz Stadt zeigen, wenn du willst.“ Ich mochte es anderen zu zeigen wie Tokyo aussah. Akiko, die aus Sapporo kam, habe ich Tokyo auch gezeigt. Aber Gina war eine Touristin.
Und sie wollte.
„Gute Idee. Komm.“
Wir bezahlten die paar Bierchen und fuhren los.
Ginas Blicke hingen fasziniert an den großen, beleuchteten Gebäuden fest.
„Wo fährst du hin?“ fragte sie mich nach einer Weile, als sie sah, dass eine Hügellandschaft vorbeizog. Weg von dem Rummel, weg von den ganzen Lichtern.
„Ich zeige dir einen ganz besonderen Platz.“ Antwortete ich und brachte den Wagen zum Stehen. „Steig aus. Das letzte Stück müssen wir laufen.“
„Na, ob ich das noch kann... ich habe bestimmt schon ein paar Promille.“
„Ach Quatsch.“ Ich öffnete ihre Tür und hielt ihr meine Hand entgegen. Lächelnd legte sie ihre zarte Hand in meine und drückte sie.
„Du bist auch nicht mehr ganz nüchtern, Ranma.“ Lachte sie und ließ sich von mir heraus ziehen.
Der Weg war steinig und nur vom Mondlicht beleuchtet.
Gina ging ein paar Schritte hinter mir und betrachtete die japanischen Kirschblüten.
„Wow... diese Bäume sind wunderschön... huch!“ Sie musste wohl über einen der Steine gestolpert sein, denn im nächsten Moment umklammerten ihre Arme meinen Oberkörper.
„’Tschuldigung...“ murmelte sie und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter.
Ich schloss die Augen und genoss den Kontakt mit ihrem warmen Körper... Ich vergaß alle Versprechungen, die ich Akiko bei der Hochzeit gegeben hatte... Ich hörte Blätter im Wald rascheln... hörte wie der Wind mir unverständliche Wörter ins Ohr flüsterte...
„Gina...“ begann ich meinen Satz.
„Ich weiss.“ Sie ließ mich los und wir gingen schweigend nebeneinander her.
„Hast du dir weh getan?“
Sie schüttelte stumm den Kopf.
„Schau.“ Wir waren auf dem Hügel angekommen, an dem man ganz Tokyo sehen konnte.
Aufgeregt machte sie den Reißverschluss ihrer kleinen Tasche auf und kramte einen Fotoapparat hervor.
„Atemberaubend... einfach... fantastisch...“ Sie drückte auf den Auslöser und ein greller, kurzer Blitz raubte mir die Sicht.
„Ich reise in drei Tagen wieder ab. Dann geht es nach Osaka. Meiner Freundin würden diese Bilder bestimmt genauso gut gefallen wie mir. Sie wohnte mal hier in Tokyo... aber das ist schon lange her.“
Ich stand einfach nur da und wusste nicht was ich sagen sollte. Das Schweigen war gebrochen, ja... doch mir fiel kein Gesprächsstoff ein.
„Musst du nicht langsam nach Hause?“ fragte Gina mich, während sie den Fotoapparat zurück in die Tasche zwängte.
Ich sah auf die Uhr. Es war zwanzig vor elf. Zeit nach Hause zu gehen.
„Ja. Komm ich fahr dich eben ins Hotel.“
„Das ist lieb von dir, danke.“
„Da. Genau, das ist es.“ Gina wollte gerade die Autotür öffnen, doch sie zögerte und sah mich an.
„Ranma... ich weiss... es ist schon spät... aber kann ich dich noch auf eine Cola einladen? Die Minibar in meinem Zimmer hat auch Bier. Nur so als kleines Dankeschön für den Abend.“
Ihre Augen musterten mich intensiv und ich spürte ein Kribbeln in meinem Bauch.
‚Geh nach Hause!’ sagte eine Innere Stimme in mir. ‚Verneine höflich und geh nach Hause!’
Vielleicht hätte ich es getan, wenn ich sie nicht so gern hatte.
Vielleicht hätte ich es getan, wenn es nicht so spät wäre.
Vielleicht hätte ich es getan, wenn ihre Beine etwas kürzer wären.
„Ja.“ Sagte ich. „Cola ist okay.“
In ihrem Zimmer starrten wir uns kurz an. Dann verfielen wir in einen wilden, leidenschaftlichen Zungenkuss und warfen uns auf ihr Bett. Sie fing an, an meiner Unterlippe zu knabbern und zog mich dabei aus.
‚Komisch...’ dachte ich. ‚Akiko hat das nie gemacht...’
Als ich frühmorgens nach Hause fuhr, holte mich das schlechte Gewissen ein. Hatte meine Frau vielleicht etwas gemerkt? Wann würde ich Gina wiedersehen? Ich hatte ihr meine Handynummer aufgeschrieben. Falls sie mich erreichen wollte.
Zuhause angekommen, fand ich das Haus leer. Es war fünf Uhr morgens und Akiko war nicht da.
Ich sah, dass jemand eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hatte.
„Hallo Ranma... Ich bin’s. Akiko. Ich komme heute abend nicht mehr nach Hause. Es tut mir leid. Ich werde versuchen mehr Zeit für dich zu haben. Versprochen. Mach dir einen schönen Abend.“
Sie war wirklich die ganze Nacht nicht zu Hause gewesen. Ich gähnte herzhaft und beschloss mich noch eine Weile hinzulegen.
Als ich wieder aufwachte war es zwölf Uhr mittags. Ich lag mit offenen Augen auf der Couch und machte mir Gedanken.
Sollte ich wirklich eine Affäre mit Gina anfangen? Ich liebte Akiko noch... doch was empfand ich für Gina?
Fakt ist... dass es ein Fehler von mir war... ich bereute diese Nacht mit mir... auch wenn sie noch so schön war. Ich musste unbedingt mit ihr reden.
Vielleicht war sie noch im Hotel.
„Gina? Ja, wir haben eine Frau die Gina heißt und hier bei uns zu Gast ist.“
„Ist sie weggegangen? Haben Sie sie gesehen?“ fragte ich an der Rezeption.
„Nein... vermutlich wird sie noch in ihrem Zimmer sein.“
„Gut. Vielen Dank!“
Ich nahm den Aufzug und fuhr in den dritten Stock. An ihrer Zimmertür klopfte ich leise an.
„Gina? Gina, bist du da drin?“
„Ranma?“ Sie öffnete mir die Tür und ließ