Fanfic: Rache aus der Vergangenheit (Teil 6)
warnen. Es ging nicht, er konnte nicht. Er spürte wie etwas unglaublich großes in ihm hochschoss. In diesem Moment sauste der Speer herab. „Neiiiiin!!!!“
„Arg...“ „Ranma!“ erschrocken krabbelte Akane, die Ranma zur Seite gestoßen hatte, zu ihm. In seinem rechten Oberschenkel steckte die abgebrochene Spitze des Speers. Blut quoll unaufhörlich aus der tiefen Wunde.
„Ranma... Geht es?“ bestürzt und blass im Gesicht, betrachtete sie die Verletzung näher. „Passt schon!“ presste er hervor. „Akane... Zieh dieses Teil heraus, bitte!“ Sie sah ihn entsetzt an und verlor das letzte bisschen an Farbe aus ihrem Gesicht. „A-aber..“ „Bitte mach schon! Einfach zack! Und raus!“ Mit einem letzten entmutigtem Seufzer umgriff zögernd und zitternd das Ende der Speerspitze. Sie schloss entsetzt die Augen, sie wollte es wenigstens nicht sehen und zog. Mit einem kraftvollen Ruck war die Spitze ganz heraus. Erschrocken blickte sie nun in das tiefe Loch und dann in Ranmas schmerzverzerrtes Gesicht. Er grinste gequält. „I-ist nur ein Kratzer!“ Sie lächelte mit besorgter Miene. „Du bist und bleibst ein Vollidiot Ranma, ob du nun halbtot bist oder lebendig.“ Mit einem Lachen auf den Lippen riss sie schnell einen Streifen von ihrer Bluse ab und umband damit notdürftig Ranmas Bein. Als sie fertig war, drehte Ranma sich mit den Worten „Und jetzt zu dir, du..“ zu Yakoumo um und stockte. Dieser Mann hatte haargenau die selbe Verletzung wie er, an der gleichen Stelle und aus ihr floss genauso viel Blut. Trotzdem stand er erhobenen Hauptes da. Ungläubig starrte Ranma auf sein schmerzverzerrtes dennoch klar höhnisch grinsendes Gesicht.
„Sieh an, sieh an. Du hast den Bann durchbrochen. Das hatte ich natürlich nicht erwartet. Schade eigentlich, war wohl Pech. Aber jetzt habe ich zweifellos das Glück auf meiner Seite. Ich glaube... warte, lass mich etwas testen.“ Mit einem Lächeln nahm er sein Schwert von der Gürteltasche ,legte seinen Finger auf die scharfe Schneide und fuhr daran entlang. Sofort drang Blut aus der eingeschnittenen Fingerkuppe. „Autsch“ Geschockt blickten Ranma und Akane gleichzeitig auf Ranmas Fingerkuppe. Dort hatte sich ebenfalls ein tiefer Schnitt aufgetan. Verwirrt blickte er zu seinem Feind auf. „Was zum... Was geht hier ab?“ Yakoumo lachte grausam.
„Wie ich es mir dachte... wir sind also miteinander verbunden. Was doch so ein simpler Körpertausch alles bewirken kann.... Mir jedoch liegen jetzt alle Karten offen, wo ich doch keinen Schmerz kenne und spüre. Nur den meines Herzen, den mir dieses... dieses verfluchte Weib angetan hat!“ „Verfluchtes Weib? Ich zeig dir gleich ein verfluchtes Weib du!“ rief Akane und wollte schon auf ihn zurennen, wurde aber von Ranma mit einem Ruck zurückgerissen. „Was hat denn bitte dieser Kampf mit deiner Schmerzlosigkeit zu tun?“ fragte er verunsichert, während er Akane, die Yakoumo vor Wut und Hass in Fetzen hätte reißen können, immer noch am Handgelenk festhielt. Laut begann Yakoumo zu lachen und warf den Kopf in den Nacken. „Haha. Was es damit zu tun hat? Was es... Ha. Ganz einfach. Dieser Kampf ist keiner auf Leben und Tod! Es ist einer auf Tod und nur auf Tod! Denn merkst du nicht was los ist? Was das Schicksal mir geschenkt hat? Wir sind miteinander verbunden. Was du mir antust, bekommst du auch ab und andersrum. Und wenn ich dich nun töte, töte ich auch mich. Wo doch letzteres zu verkraften ist. Ich habe dem Tod ja schließlich schon mal beigewohnt. Dank dir und dieser Frau! Viel wichtiger ist mir, dass du stirbst... Das schöne daran ist ja, es ist so einfach. Schließlich habe ich bereits drei viertel deines Lebens in der Kiste, die ich bei mir trage, eingeschlossen.... Aber wie vorhin schon sagte, will ich dich leiden sehen und zwar so!“
So schnell, dass man es kaum mitbekam, verschwand er und tauchte gleich direkt wieder neben Akane auf. Sie hatte es noch nicht bemerkt, als er schon seine Hände um ihren Hals schlang und zudrückte. „Argh!“ Erst jetzt drehte Ranma sich um. In diesem Moment verschwand Yakoumo mit Akane wieder und tauchte dort auf, wo er vorher gestanden hatte. Mit einem Arm hob er Akane am Hals hoch und drückte immer mehr zu. „Lass sie los!“ Ranma versuchte ihn anzugreifen, doch wegen seiner Verletzung wurde er von Yakoumo sofort zurückgestoßen. Aus hasserfüllten Augen blickte er Yakoumo an. Dieser grinste nur und schnürte ihr die Luft noch mehr ab. Vor Schmerz presste sie die Augen zusammen und versuchte die kalten steinharten Hände von ihrem Hals wegzudrücken. Keine Chance. Sie spürte, wie die Kraft sie langsam verließ. Ihre Arme wurden schlaff. Grinsend betrachtete Yakoumo eingehend ihr Gesicht, strich ihr mit einer Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht, berührte ihre Wangen. Sein Blick veränderte sich. Leid und Verlangen bildeten sich in seinen Augen. „So schön... so schön... Sie war die Rose in der Dürre. Schöner erblüht als alle anderen. Zart wie Regen, stark wie Donner, lieblich wie die Sonne und kühl wie der Morgen Tau... So schön... So schön war und ist sie.“ Sprach er leise. Wieder strich er über ihre Wangen, ihre Lippen. Er näherte sich ihr. Hasserfüllt blickte Akane ihn an, dann plötzlich spuckte sie ihm ins Gesicht.
Angewidert wischte er sich mit dem Ärmel seines Mantels die Wange. Zornerfüllt warf er Akane auf Ranma, beide knallten gegen die Wand, und schrie „Aber genauso wie damals bist du einem anderen versprochen und weigerst dich wie Teufels Weib, eine Hexe mich zu nehmen. Verrotte doch du dumme Dirne!“ Hektisch vor Wut nahm er sein Schwert wieder auf und schlitzte sich die linke Wade bis zum Knochen hin auf.
Mit einem Schrei sank Ranma zu Boden. Geschockt blickte er auf sein Bein. Blut drang pausenlos aus der klaffenden Wunde. Entsetzt ließ Akane sich auf die Knie fallen und versank in ihren Gedanken. Sollte das wirklich so weitergehen? Sollte dieser Mann Ranma bis zum Tod verletzen? (Nein! Das darf nicht sein!)
Wutentbrannt schrie sie Yakoumo an. „Du bist doch nicht normal! Nur weil eine Frau dich damals nicht geliebt hatte, kannst du dich nicht einfach so an anderen rächen! Du solltest einmal tief in dich hinein blicken! Dann könnte dir sicher klar werden, warum dich diese Frau wohl nicht geliebt hat du Irrer! Du-!“ „Halt deinen verfluchten Mund Weib! Es lag nicht an mir, dass ich sie nicht bekam, sondern weil sie schon einem anderen versprochen war ! Und der Gedanke daran, dass Hitamo mir zuvor gekommen ist, macht mich wahnsinnig! Wenn ich sie nicht bekomme, dann niemand! Und das soll er heute mit seinem Leben einbüßen!!“ schrie er sie an.
Verständnislos senkte sie den Blick. „Das ist doch Wahnsinn..“ flüsterte sie. „Natürlich ist es das Akane. Er selber ist doch wahnsinnig.“ Gab Ranma zurück und versuchte aufzustehen. Er musste aber seinen Schmerzen nachgeben und sank wieder zu Boden. Ängstlich schloss Akane ihre Augen, nahm Ranmas Hand in ihre. (Dieser Alptraum soll endlich aufhören.. Das ist doch nur ein böser Traum... wo ist nur das Ende?)
„Ich denke, ich habe dich nun genug leiden lassen. Ich will jetzt endlich meine Rache komplett ausüben. Ich will deinen Tod! Und das werde ich ganz einfach machen. Sieh her! Ein Geschenk des Todes für euch beide!“ Angespannt blickten Akane und Ranma in die ausgestreckte Hand von Yakoumo. Erst bei näherem Hinsehen konnten sie viele ,kleine, silberne Nadeln ausmachen. Verwirrt blickte Ranma auf. „Na und? Was soll an den Stäbchen schon gefährlich sein? Sie pieksen halt!“ Yakoumo begann zu lachen. „Das werdet ihr schon früh genug erfahren! In ein paar Minuten ist es soweit und damit ihr mir nicht abhaut...“ Er ließ aus seiner Handfläche schwarze Funken sprühen und sämtliche Fenster und die Türen des Dojos wurden von Schlingpflanzen verdeckt.
Ranma wandte sich ab. Besorgt betrachtete Akane sein nachdenkliches Gesicht, bis er sich auf einmal rührte.
„Akane? „ fragte er mit leerem Blick.
„Ja?“
Er schaute sie nun direkt durch seine strahlendblauen Augen an.
„Akane.... Du weißt, dass das hier wahrscheinlich kein Ende nehmen wird, ehe dieser Irre und ich sterben. Und so wie es im Moment aussieht, sterben wir alle. Aber ich will dich da auf keinen Fall mit reinziehen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert. Ich will sein Vorhaben um jeden Preis verhindern und dazu muss er sterben...“
„Aber bitte wie denn, er ist übermächtig!“
„Bitte lass mich ausreden. Ja er ist übermächtig, wir können ihn nicht direkt angreifen und deswegen.....“ Er machte eine Pause und drückte Akane etwas in die Hand.
„Und deswegen musst du mich umbringen, damit Yakoumo stirbt.“
Fassungslos starrte sie auf den Gegenstand in ihrer Hand. Es war die Speerspitze, die vorhin Ranmas Bein verletzt hatte.... Umbringen? Ihn umbringen?... Das Wort hallte durch ihren Kopf, ließ sie nicht mehr los.
„Akane! Du musst es tun! Ich kann es nicht, aber du!“ Die Worte Ranmas klangen ihr so fern. Mit Tränen in den Augen, blickte sie in sein Gesicht. Das Gesicht, das sie schon so lange kannte und mit der Zeit lieben gelernt hatte.
Wütend sagte sie „Nein! Das werde ich auf gar keinen Fall tun! Du spinnst doch!“
„Warum nicht?!... Tu es Akane! Ich will nicht, dass dir etwas passiert! Also mach schon! Bohr das Teil in mein Herz!“
„Nein!“ schrie sie unter Tränen genau wie Ranma.
„Los mach schon! Genau hierhin! Siehst du?!“ Mit wässrigen Augen packte er ihre Hand und hielt sie an seine Brust.
„Los Akane! Stich zu! Sonst hast du dich doch auch nie davor gescheut, mich zu verprügeln, das ist nichts anderes! Also jetzt stich endlich zu!“
„Nein! Ich will nicht!“ Sie riss ihre Hand los. Die Stimme von Tränen gedämpft flüsterte sie „Ich kann nicht“
„Doch kannst du! Jetzt mach endlich Akane!“ schrie er sie an, nahm ihre beiden Hände, die die Speerspitze hielten, und hielt