Fanfic: Rache aus der Vergangenheit (Teil 6)
sie sich an die Brust. „Hier musst du reinstechen!“
„Neiiin!“ Mit verweinten Augen ließ sie die Spitze los. „Eher will ich sterben und durch die Hölle gehen, als das zu tun!“
„Das wirst du auch verdammt, wenn du es nicht tust! Gut! Dann tu ich es!“ schrie er und hob die Spitze auf. Er wollte gerade zu stechen, als Akane ihm diese aus der Hand schlug. „Was soll das Akane?“
„Ich will nicht, dass du stirbst!“
„Warum? Akane! Warum kannst du es nicht tun?“ Sie stockte unter Tränen. „Weil...weil ich dich..“ Sie schreckten auf und starrten zu Yakoumo.
Ihn umgab ein blauschimmerndes Licht und er schwebte in der Luft. Langsam begann er zu sprechen. „Ich bin nun soweit. Ihr auch? Bereit für den Tod. Ha.... In diesen winzigen Nadeln ist ein todbringendes Gift. Es wirkt innerhalb weniger Minuten. Es verteilt sich im ganzen Körper und legt alles lahm und zum Schluss das Herz... Ist das nicht ein schönes Ende? Zu sterben mit der Gewissheit, dass auch die Geliebte umkommt.. Ja. Ja.. Aber genug der langen Reden. Kommen wir gleich zum Höhepunkt. Das st meine Rache!!!“ schrie er, sprang hoch und schleuderte hunderte Nadeln in ihre Richtung. Für Ranma blieb die Zeit stehen.
(Du dumme Kuh... Wieso hast du nicht zugestoßen?... Ich will doch nicht, dass dir etwas passiert.... und dir wird auch nichts passieren!)
Blitzschnell hockte er sich vor sie und verdeckte ihren Körper vollkommen mit dem seinen. Akane kniff die Augen zu und krallte sich in Ranmas Hemd.
„Arg!“ Sie hörte einen dumpfen Ton..... Sie spürte, wie die Hände von Ranma, die sie umschlungen hielten zitterten. (Hat er etwa?) Erschrocken öffnete sie die Augen und erblickte Ranma, der sie mit schmerzverzerrtem Gesicht anlächelte.
„Ich sagte doch, dass ich nicht zulasse, dass dir etwas passiert....“ sprach er mit vor Anstrengung gedämpfter Stimme und begann zu husten. Blut rann ihm an der Stirn herab. Schmerzend schossen Akane die Tränen in die Augen, als sie seine Schultern berührte und auf seinem Rücken die kleinen Nadeln spürte. „Nein..“ hauchte sie mit zitternden Lippen. Er begann wieder zu husten und fiel zu Boden.
„Nein! Bitte! Ranma!“ Weinend stütze sie seinen Kopf. „Bitte... Ranma!“ Er lächelte.
„Was? Bitte Ranma?! Soll ich nicht sterben?“
„Nein! Du sollst nicht sterben... du darfst nicht sterben....!“
„Phe... Das muss ich jetzt anscheinend aber. Mach dir doch darüber keinen Kopf Akane. So schlimm ist das doch auch nicht.“ Eine ihrer Tränen fiel auf sein Gesicht.
„Na ,na. Seit wann weint denn so ein Machoweib wie du?“ Weinend presste sie ihre Augen zusammen.
„Aber weißt du..... ich liebe Machoweiber..“ Er hustete, ehe er weitersprach.
„Tja... der Spruch, was sich liebt, das neckt sich, stimmt wohl... zumindest für meinen Teil.... weißt du ich.... habe dich immer so aufgezogen, weil ich meine Gefühle nie richtig ausdrücken konnte.... . Schon seltsam, dass erst zu meinem Tod kommen muss, damit ich dir das sage, aber..... ich liebe dich.“ Mit Tränen in den Augen, strich er ihr Haar aus dem Gesicht. „Du bist so schön Akane...“
Immer mehr Tränen rannen an ihren Wangen herab.
„Bitte stirb nicht...“
„Warum denn?“
„Weil ich dich brauche, weil ich dich liebe! Bitte bleib bei mir, verlass mich nicht! Ich liebe dich!“ Schnell senkte er seine Lippen auf ihre und sie genossen einander einen ersten und letzten Kuss. Sie spürte wie seine Hand von ihrer Schulter rutschte und zu Boden fiel. Leblos sank er mit geschlossenen Augen zurück auf ihren Schoß. Die beiden Feinde machten ihren letzen Atemzug. Sie waren tot.
„Nein.. Nein!“ Heulend presste sie seinen Kopf an ihre Brust und schrie in Richtung Himmel.
„NEEEIIIIINNN!!!!!“
Die Nacht war finster und von Nebelschwaden durchzogen. Ein kühler beängstigender Wind fuhr durch die Bäume des Friedhofs. Die nackten kahlen Grabsteine wurden vom Vollmond in ein grausames Licht getaucht. Die Schatten von sieben Wesen in rot leuchtenden Roben zierten den mit Tau benetzten Boden. Jedes dieser Wesen trug etwas bei sich. Sie kamen an vielen Gräbern vorbei, und wenn man lauschte, konnte man das Gefühl haben, die nächtlichen klagenden Schreie der Seelen verstorbener Menschen zu hören. An einem nicht sorgfältig ausgesuchten Grabstein blieben sie stehen und stellten rotglimmende Grablichter auf. Der Stein sah auf den ersten Blick unliebsam ausgewählt aus, doch sah man genauer hin, hätte man meinen können, man hätte den Stein sowieso nur kurze Zeit nutzen wollen.
Es waren die Buchstaben a m und o zu erkennen, eines glich einem y oder r. Die anderen Lettern waren nicht erkennbar.
Jemand kleineres als die anderen in einer langerscheinenden Robe, trat hervor und sprach mit krächzender Stimme. „Legt die Ritualsgegenstände in den Kreis der Grablichter. Der Reihe nach. Los..“ Einzeln legten die vermummten Gestalten Dinge ab. Eine Phoenixfeder ,ein Gefäß mit glühender Magma, Haare eines stolzen Löwen, Fell von Leoparden, getrocknete Kakteenblüten, Blut von Drachen. 6 Dinge lagen nun auf dem feuchten bewucherten Boden.
„Und zuletzt du. Etwas, was ihm gehört.“ Langsam trat der letzte der Verkleideten hervor. Dieser jemand hielt etwas schweres in der Hand. Vorsichtig setzte er es auf dem Boden ab. Eine geöffnete goldene Kiste, aus der blaues Licht floss und in den Boden strömte.
„Nehmt euch an den Händen.“ Es geschah und die Person mit der krächzenden Stimme begann unheimliche Worte in einer fremden Sprache zu murmeln. Die Wolken am Nachthimmel zogen weiter und der Schein des Mondes erhellte die Umgebung mit weißem Licht. Der letzte Funke blauen Glimmens floss aus der Kiste in den Erdboden.
Grausame Stille herrschte.
Plötzlich wurde diese durch ein splitterndes lautes Geräusch gestört. Eine dreckige Hand schoss aus der Erde hervor und tastete das Gras ab. Kurz danach folgte die zweite Hand. Die Erde lockerte sich und ein Körper kam zum Vorschein.
Gehetzt blickte sich die Person um und starrte kampfbereit die sieben Gestalten in den roten Roben an. Wieder herrschte Stille, doch hörte man nach einer Weile jemanden schluchzen, bis dieser jemand mit noch zwei anderen hervorstürmte und ihm um den Hals fiel.
„Ranmaaa! Wir haben dich so vermisst Airen!“ Erschrocken blickte Ranma auf die drei Mädchen herunter.
„Shampoo? Ukyou? Kodashi?“ Mit verweinten Gesichtern nickten sie lächelnd und erdrückten ihn fast. Mit Müh und Not konnte er sich befreien, stand auf und klopfte sich den Schmutz von den Kleidern. Nacheinander legten alle ihre Roben ab und zum Vorschein kamen Cologne, Ryoga, Mousse. Alle begrüßten sie ihn. Als Ryoga an der Reihe war, schaute er Ranma komisch an.
„Was ist?“ fragte Ranma.
„Du siehst furchtbar aus!“ Beide lachten und umarmten sich freundschaftlich.
„Wie habt ihr mich denn erwecken können?“ fragte Ranma ungläubig. Cologne antwortete „Ganz einfach. Jeder von uns hat einen von Yakoumos Generälen aufgesucht, besiegt und ihm den Gegenstand für die Erweckung abgenommen. War nicht schwer.“ Lächelnd blickte Ranma alle an, doch dann sank ihm sein Herz in die Knie.
„Wo... Wo ist Akane? Sie hat doch den Kampf damals überlebt oder?! Wo ist sie?“ fragte er panisch. Die anderen warfen sich geheimnisvolle Blicke zu. Auf einmal ertönte eine raue Stimme.
„Ich bin hier.“ Man hörte Schritte und ein immerwährendes Tak. Tak.
Die anderen machten Platz. Eine gebückte Gestalt kam hervor, blieb stehen und stützte sich auf ihren Stock.
„Akane! Oh Akane!“ Ranma wollte schon auf sie zurennen, als diese kurz und knapp sagte „Nein. Ich bin nicht mehr die Akane, die du mal kennen gelernt hattest. Ich habe mich verändert. Sehr verändert...“ Die anderen blickten betroffen zu Boden, um den fragenden Blicken Ranmas zu entkommen. „Was.. Was soll denn das heißen? So ein Unsinn!“ Er ging einen Schritt auf sie zu.
„Nein. Kein Unsinn! Sieh her!“ Schnell riss sie sich die Kapuze vom Kopf. Ranma stockte. Langes graues Haar fiel auf ihre Schultern und zierte ein schmales ausgemergeltes, faltiges Gesicht. Ihre knorrigen Hände ruhten auf dem Stützstock.
„Siehst du es jetzt.... ich bin schon lange keine Akane mehr... seit zwei Monaten nicht mehr....“ Verständnislos schüttelte Ranma seinen Kopf, ging auf sie zu und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Er wollte etwas sagen, aber nichts kam heraus. Stattdessen blickte er in ihre Augen. Er konnte es nicht fassen, dass das Akane sein sollte. Aber ihre Augen überdeckten jeden Zweifel. Es waren noch immer die gleichen tiefen rehbraunen Augen, nur etwas vom Alter getrübt.
„Aber was ist denn passiert?“ Cologne ergriff das Wort „Es ist so. Yakoumo hatte auf die Kiste, in der deine gesamte Kraft war, einen Bann gelegt. Wollte man die Kiste öffnen, so müsse man sein halbes Leben dafür geben. Doch wir brauchten unbedingt etwas, das ganz allein dir gehört, für die Erweckung. Und Akane wollte dich um jeden Preis wiedersehen und ging diesen Pakt ein. Die Folgen siehst du ja. Alter. Schwäche. Bald der Tod.“
„Du dumme Gans! Wieso machst du so was denn ?! Gibt es denn keine Heilung...?“ Cologne überlegte sehr lange, ihr wollte einfach nichts einfallen, doch dann nickte sie langsam, ihr kam eine alte Methode der Amazonen in den Sinn.
„Doch es gibt etwas, aber ich weiß nicht, ob das alle wollen. Es müsste jeder von uns ein siebtel seiner Kraft hergeben. Es bewirkt sich nur auf euer Lebensalter so, dass ihr zwei Tage weniger lebt. Mehr nicht. Es hätte nichts mit eurer Stärke zu tun. Aber trotzdem.... Wer wäre dafür bereit?“ Cologne selbst hob ihre Hand. Ranma auch, Ryoga auch, Mousse ebenfalls, Ukyo auch ,Shampoo zögerte erst, hob dann aber entschlossen die Hand, sie wollte ehrlich gewinnen. Alle schauten zu Kodashi. Sie blickte ins Leere und begann zu lächeln. „Ich muss meinem Bruder doch seine Angebetete zurückbringen!“ Sie hob