Wenn die Vergangenheit einen einholt (Teil 10)

direkt auf die Crew zu. Ein paar Sekunden später gab es einen großen Zusammenknall, dicht gefolgt von dem Wehgejammer.
„Musste das sein?!“ Nami richtete sich auf. „Kannst du dich nicht wie jeder normale Mensch bewegen?“
„Vergiss es! Solange Ruffy lebt wird das nicht vorkommen!“, brummte Zorro und stand auf.
„Hat’ mir ja noch gefehlt! Genau auf meine Wunden. Autsch!“, jammerte Akiko und kniff vor Schmerz die Augen zusammen.
„Warte, ich helf’ dir!“, kam es von zwei und augenblicklich stand sie auf den Beinen. Akiko blickte links von ihr, wo Zorro sich befand und sie am Arm gepackt hatte, und rechts von ihr, wo Sanji war und sie am rechten Arm hielt.
„Hey, hat sie darum gebeten, dass du ihr hilfst?“, fuhr Zorro Sanji an.
„Spielst du jetzt Bodyguard oder wie?“, erwiderte er. Beide sahen sich mit giftigen Blicken an. Akiko, der die Situation, in der sie sich befand, ziemlich unangenehm war, machte sich von beiden los und entfernte sich geschickt von den zwei Jungs, ohne dass sie es bemerkten.
„Wie die kleinen Kinder!“, meinte sie zu Nami, die inzwischen wieder aufgestanden war und die Szene skeptisch beobachtete. „Die ändern sich nie.“
„Wohl kaum!“, stimmte ihr Akiko lächelnd zu. Nami dachte kurz nach und grinste dann fies.
„Akiko?“
„J-ja?“
„Ich glaub mal, dass du diese zwei Streithähne auseinanderbringen solltest?!“ Akiko sah Nami fragend an. „Du hast doch so eine große Wirkung auf die beiden?!“, erklärte sie und zwinkerte ihr zu. Die Angesprochene wurde ein ganz klein bisschen rot.
Na ja, versuchen schadet ja nicht!, dachte Akiko. Vielleicht hat Nami ja Recht. Also los!
Sie trat zu Sanji und Zorro, die sich mal wieder einen ihrer Kämpfe lieferten.
„Jungs?“ Augenblicklich blickten die beiden zu ihr. 100 Punkte!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie können ja wirklich ganz süß sein! „Würdet ihr vielleicht damit aufhören? Ich hab mich doch so gefreut, dass wie jetzt erstmal Patry machen können und ihr...“ Sie senkte den Blick und in ihren Augen bildeten sich Tränen.
Zorro und Sanji starrten sie verdutzt an und ihre Wangen schimmerten in einem leichten rot.
„Bitte...“, schniefte sie. Sanji reichte ihr ein Taschentuch.
„Aber natürlich Akiko-Süße!“
„Fängst du schon wieder an!“, grummelte Zorro.
„Bist du etwa eifersüchtig?“, erwiderte Sanji.
„Nein!!“
„Dann braucht es dir doch auch nichts auszumachen oder?“
„Darum geht’s nicht!“
„Worum dann, hä?“
„Du machst dich an alles ran was nicht niet- und nagelfest ist!“
„Das kann dir doch egal sein, oder?“
„Ist es mir aber nicht!“ Und der Kampf zwischen den beiden ging weiter. Akiko krampfte die Hände zusammen.
„Wie konnte ich auch nur einen Moment glauben, dass man das friedlich und ohne Gewalt klären kann?“, fragte sie sich selbst.
„Du bist einfach unsensibel, und das können Frauen nicht leiden!“
„Und du schleimst dich überall ein!“
„Wie war das?“
„Du hast schon richtig gehört!“
„Sag das nochmal!“
„Du bist ein-“
„SCHLUSS JETZT! ALLE BEIDE! IHR FÜHRT EUCH AUF WIE DIE LETZTEN IDIOTEN!!“, schrie Akiko dazwischen und der Rest der Crew hielt sich die Ohren zu. Akiko kniff die Augen zusammen. So rumzuschreien tat ihren Verletzungen echt nicht gut. Sanji und Zorro sahen sie besorgt an.
„Alles okay?“, fragte Zorro.
„Wahrscheinlich nicht, oder bist du blind?!“, fuhr Sanji ihn an.
„Jedenfalls nicht so blind wie du, du verknallter Kochlöffel!“ Akiko hatte die Schnauze voll.
„Au!!“, schrieen beide auf. Akiko hatte ihnen mit voller Wucht eine übergebraten.
„Ihr seid echt die größten Idioten die es gibt!“, regte sie sich auf und ging wieder zu den anderen. „Vergessen wir die Knallköpfe!“
„Gute Idee!“, stimmten ihr die anderen zu.
„Und deswegen schlag ich vor, dass wir richtig einen drauf machen!“
Und genau das wurde auch getan. Sobald die Sonne untergegangen war, knallten die Weinkorken und es wurde gefeiert was das Zeug hielt. Angefangen von dem Festschmaus den Sanji zubereitet hatte bis hin zu den Blödeleien, die Ruffy und Lysop veranstalteten.
Stunden vergingen und es war schon weit nach Mitternacht. Trotzdem war nicht ans Aufhören zu denken!
Akiko stellte sich an die Reling und dachte nach. Endlich war der Alptraum vorbei!
„Danke Ruffy!“, sagte sie zu sich selbst und lächelte.
„Kein Problem!“ Erschrocken fuhr sie herum und sah einen grinsenden Ruffy neben sich stehen. „Hab ich gern getan! Schließlich gehörst du doch zu uns!“ Akiko wusste nicht was sie sagen sollte. „Wir sind ja Freunde!“
„Ehrlich?“, fragte sie fast flüsternd.
„Na logo! Was denn sonst??“ Sie nickte.
„Ich bin froh, dass das jetzt vorbei ist. Ich weiß nicht wie es weitergegangen wäre, wenn ich euch nicht getroffen hätte. Vermutlich müsste ich immer noch irgendwelche Befehle von dieser Ann ausführen! Was hast du eigentlich mit ihr gemacht?!“
„Abhauen lassen.“
„DU HAST WAS???“
„Abhauen lassen.“ Akiko schaute ihn ungläubig an.
„Und wieso? Ich dachte, du wolltest sie fertig machen?!“
„Das hab ich doch!“
„Du hast sie gehen lassen!“
„Eben.“ Ruffy sah zum Himmel auf. „Sie soll nochmal von vorne anfangen!“
„Ann hat Hunderte von Menschen umgebracht!“, protestierte Akiko. „Warum soll sie noch eine Chance bekommen? Das versteh’ ich nicht!“
„Sie ist kein schlechter Mensch! Im Gegenteil.“
„Und was überzeugt dich davon so sehr??“ Sie verschränkte die Arme. Unmöglich, dass in Ann sowas wie ein guter Kern stecken sollte!
„Sie ist aus dem falschen Grund Piratin geworden!“
„Ach ja?“
„Ann war wütend auf Zorro, dass er einfach gegangen war und wollte ihn umbringen. Deshalb ist sie Piratin geworden. Sie hat den Ruf der Piraten geschadet! Für einen echten Piraten ist die Gnade schlimmer als der Tod. Und ich glaube, dass sie das auch gerade erfährt.“ Akiko blickte zu Zorro und den anderen.
„Na und? Rechtfertigt das, dass sie auch noch andere Menschen tötet und quält? Nur weil er nicht auf sie eingegangen ist?! Ich denke, dass du einen entscheidenden Punkt vergisst, Ruffy. Dass sie vielen unschuldigen Menschen das Leben genommen hat oder versklavt hat, hatte nichts mit dieser Sache zu tun. Das hat sie aus reinstem Vergnügen getan.“
„Sei doch nicht so stur!“, meinte er zu ihr.
„Ich bin nicht stur!“, schrie sie ihn an. „Ich sehe es bloß nicht ein, weshalb sie eine zweite Chance verdient hat!“
„Weil du doch auch eine bekommen hast!“
„Wie?“
„Du hast doch auch versucht Zorro umzubringen, oder nicht?“
„A-aber, das war doch nur, weil...“
„Weil Ann es dir befohlen hat? Irrtum! Ich glaube, dass du in deinem Unterbewusstsein ganz genau gewusst hast, dass sie die achthundert Menschen nicht am Leben lässt. Trotzdem wolltest du die retten und hast dabei deinen Freund verraten!“
„Das ist nicht wahr!“, unterbrach sie ihn. „Sie ließ mir keine Wahl!“ Ruffy hörte nicht hin und sprach weiter.
„Aber Zorro hat dir trotzdem geholfen, nicht? Er hat dir vertraut, weil er wusste, dass ihr immer noch Freunde wart!! Er hätte dich ebensogut fallen lassen können! Also kriegt Ann auch eine zweite Chance. So einfach ist das!“ Und damit hatte er sie zum Schweigen gebracht. Wenn sie genau darüber nachdachte, hatte er ja Recht. Zorro hätte sie wirklich links liegen lassen können! Und auch als sie versucht hatte, sich das Leben zu nehmen, hätte er sie nicht zu beachten brauchen. Trotzdem hatte er ihr geholfen!!
„Okay, es stimmt ja was du sagst!“, sagte sie schließlich. „Ruffy, danke!“
„Schon gut! Aber mich würde mal interessieren, warum Zorro nie davon erzählt hat, dass er Ann kannte??“
„Wahrscheinlich, weil es einfach nur enttäuschend war, dass sie sich so verändert hat. Außerdem...“ Akiko machte eine kurze Pause und guckte wieder zu Zorro, der gerade mit den anderen lauthals lachte. „Außerdem ist das Ganze eine ziemlich private Sache. Vielleicht wollte er sich daran nicht erinnern...“
„Oder dir wehtun!“, ergänzte Ruffy und sie sah ihn entgeistert an. „Meinte jedenfalls Nami. Hab’ aber keine Ahnung, was das heißen soll!“, sagte er und kratzte sich am Kopf. „Jedenfalls geh ich wieder zu den anderen! Kommst du, Akiko?“ Akiko nickte lächelnd und lief wieder zu dem Rest der Crew. Das musst du auch nicht wissen!, dachte sie und setzte sich neben Zorro, der ein klein bisschen angetrunken war (*verträgt ja auch viel, ne?*).
Mit der Vergangenheit hatte sie endgültig abgeschlossen und sie würde nun endlich das neue Leben genießen, dass sie leben durfte. Mit Freunden, die für sie da waren, die sie nicht im Stich lassen würden!
„Genau! Ich werde es anpacken!!“, dachte sie laut und sprang auf. Allerdings zu laut und zu bewegend, wie sie merkte, als die anderen zu ihr auf sahen.
„Was ist denn mit dir los? Hast du zu viel getrunken, dass du schon Selbstgespräche führst?!“, fragte Zorro sie und zog sie wieder runter.
„Blödsinn! Nicht so viel wie du?!“, erwiderte sie und war ein klein bisschen rot angelaufen.
„Willst du Streit, Rotschopf?“
„Von mir aus gern, Vollidiot!“
„Wie war das?“
„Vollidiot!“
„Hör auf!“
„Nein! Ich denk nicht dran!“
„Jetzt streiten die sich schon wieder!“, seufzte Nami.
„Sei doch froh! Dann ist öfter mal was los!“, lächelte Nojiko ihre kleine Schwester an und schaute wieder zu den beiden Streithähnen, die sich angifteten.
„Du bist ein Blödmann!“
„Halt die Klappe!“ Akiko streckte ihm die Zunge raus.
„Jetzt reicht’s aber!“, sagte Zorro und die beiden zeterten rum, bis sie lachend abbrachen und sich (beinahe) in den Armen hielten.
Wie konnte sie auch nur einen Augenblick geglaubt haben alleine klarzukommen? Diese Piratenbande war wirklich die besten Freunde, die man haben konnte! Solche Freunde gab’s
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