Fanfic: Asra Tales
Kapitel: Das Mädchen mit den weissen Haaren
"Ich freue mich, dass du wieder da bist", sagte das Mädchen mit den weissen Haaren und ein
süsses Lächeln zierte ihr Gesicht. Auch Majoh war allen Anschein sehr erfreut " Ich freue mich zu
sehen, dass du gesund und munter bist Kathjia." Kathjia schaute an Majoh vorbei um einen Blick
auf Sylphie riskieren zu können.
Kathjia war ein junges, hübsches Mädchen. Sie war etwas kleiner als Sylphie aber wahrscheinlich
kaum jünger. Sie hatte ein süsses Gesicht, dass von leicht rosigen Lippen und zwei vor Freude
leuchtenden Augen geziert war. Doch was Sylphie ziemlich erstaunte war die Farbe der Augen. Sie
waren weiss. Sie waren so schneeweiss wie die langen Haare, die sie zu einem Rossschwanz
gebunden hatte und die ihr fast bis zum Gürtel ihres weissen Kampfanzuges reichten. Doch noch
etwas machte Sylphie stutzig, und zwar ihre Ohren. Sie waren Spitz wie bei einer Elfe, aber sie
waren nicht grösser als die eines normalen Menschen.
Ein kichern riss Sylphie aus ihren Gedanken. Kathjia hatte sich vor ihr aufgebaut und war gerade
dabei sich zu verbeugen " Willkommen Sylphie Starseer, ich habe eurer Ankunft bereits entgegen
gefiebert. Mein Name ist Kathija Windhealer" – " Freut mich euch kennen zu lernen Kathjia
Windhealer, aber woher habt ihr gewusst..." – "...Dass ihr kommt?", setze Kathjia kichernd fort. "
Meine Träume haben es mir verraten. Und bitte nennt mich einfach Kathjia. Kommt ich habe Tee
und Gebäck bereit gestellt" kichernd wandte sich Kathjia um und rannte zurück ins Haus. Sylphie
sah ihr verwundert nach " Ihre Träume?" – "Ja manchmal kann sie die Zukunft durch ihre Träume
sehen", erklärt ihr Majoh der ihr die Türe aufhielt " Komm wir gehen erst einmal rein". Sylphie
nickte von einem lächeln begleitet.
Majoh und Sylphie hatten sich an einen kleinen Tisch gesetzt. Es war ein wenig ungewohnt für
Sylphie auf dem Boden zu sitzen, aber sie kam damit zurecht. "Und hier sind sie", sagte eine
sanfte Stimme. Kathjia kam zurück und trug ein grosses Tablet auf dem Tassen, ein Teekrug und
eine Schüssel mit Keksen stand. Sie stellte es auf dem Tisch ab.
Sylphie starrte sie verwundert an. Kathjia hatte nicht mehr ihren weissen Anzug mit den schwarzen
Rockhosen an. Sie hatte sich in eine gelbe Bluse und einem rosafarbenem Rock gekleidet, der von
einer weissen, mit Rüschen verzierten Schürze verdeckt wurde. Sie setzte sich neben Majoh, der
gegenüber von Sylphie platzt genommen hatte.
"Nun", begann Majoh " Du hast nun wahrscheinlich einige Fragen nehme ich an."
"Nun ja, ich hätte schon einige Sachen die ich gerne wissen würde" stammelt Sylphie.
"Nur zu frag", kicherte Kathjia und sah Sylphie mit einem zu süssen Blick an.
"Na gut. Erst einmal, woher kennt ihr euch? Wie habt ihr euch kennen gelernt? Wohnt ihr alleine in
diesem Dojo? Ach ja und wieso sind deine Haare und Augen so weiss?", die Fragen sprudelten
sozusagen nur so aus Sylphie heraus.
Majoh und Kathjia mussten lachen " Oke, eines nach dem anderen" sagte Majoh " Ich werde dir
alles von Anfang an erzählen." Er wandte sich an Kathjia " Es macht dir doch nichts aus oder?" diese
schüttelte den Kopf " Nein ist schon gut, ich kann es verkraften"
"Nun gut", begann Majoh " Ich bin Majoh Moonsinger und meine Geschichte kennst du ja bereits.
Das ist Kathjia Windhealer. Sie ist die einzige Tochter des grossen Schwertmeisters Rauru
Windhealer der diese Kampfschule leitete. Er und Kathjia waren aus dem fernen Land Hyrule
gekommen, was auch ihre Ohren erklärt. Auch Rauru hatte die Hylianischen Ohren. Er war ein guter
Mann. Sehr höflich und zuvorkommend, einfach eine gute Seele. Die Schule war sehr beliebt und es
trainieren viele Schüler hier, was dazu führte, dass das Hause Windhealer doch zu einem gewissen
Reichtum kam. Unter den Schülern gab es niemals Streit, dafür waren die Methoden von Rauru
Sensei viel zu nett. Auch Kathjia war unter seinen Schülern, weshalb sie auch sehr geschickt in der
Kunst des Kampfes ist. Doch auch die schönsten Zeiten haben ein Ende.
Die Zeiten des Krieges waren grausam und forderte viele gute Soldaten ihr Leben. Um die grossen
Verluste in seinen Reihen ausgleichen zu können, befahl der König von Hollodrum, der Hauptstadt,
allen Leitern einer Kampfschule, sich mit seinen Schüler an der Front einzufinden um dem König im
Kampf beizustehen. Auch Rauru Sensei hatte die Pflicht sich mit seinen Schülern zu melden. Er
wollte zuerst ohne seine Schüler gehen, da er ihre Leben nicht opfern wollte, doch die Loyalität der
Schüler gegenüber ihres Meisters war zu gross, als dass sie ihn im Stich gelassen hätten. Doch
wollte Rauru Sensei nicht, dass seine Tochter die gerade mal 11 war in die Schlacht zog. Und so
zog der Meister der "Windhealer Kampfschule" mit seinen Schülern los, um dem König bei Seite zu
stehen. Die nächsten 5 Jahre lernet Kathjia, sich selbst zu versorgen. Sie vernachlässigte auch ihr
Training nicht und wurde immer besser.
Am Ende der grossen Schlacht, war die Weltenspalterin Chall’Arah und ihre rechte Hand Kull’Tras,
dank der grossen Sylvanas, besiegt. Die Armeen des Imperators wurden zurückgedrängt und
beinahe völlig aufgerieben. Die Schlacht war gewonnen. Doch sie forderte viele gute Seelen. Auch
Meister Rauru hatte in den blutigen Kämpfen sein Leben lassen müssen. Die Schüler die
überlebten, waren so verstört über den Tod ihres Meister, dass sie geschworen hatten nie mehr zu
kämpfen und nie in den Dojo zurückkehrten.
Als Kathjia die Nachricht über den Tod ihres über alles geliebten Vaters überreicht bekam, brach für
sie natürlich eine Welt zusammen" Majoh hielt inne und schaute nach Kathjia. Über ihre Wangen
liefen kleine, glänzende Tränen. Sie schaute auf "Nein hör nicht auf, bitte erzähl weiter". Majoh
nickte. Er holte noch einmal tief Luft bevor er weiterfuhr
" Kathjia trauerte mehrere Tage lang um ihren Vater, ohne nur ans Essen oder ans Trinken zu
denken. Alte Legenden erzählen davon, dass wenn man um einen geliebten Menschen trauert,
dass man Blut weint oder auch dass die Augen der Tränen wegen ihre Farbe verlieren können und
WEISS werden.
Die Zeiten nach dem Krieg waren hart, besonders auch für Dämonen wie mich. Ständige
Hetztjagden gehörten zum Alltag.
Durch die Schlacht schwer verwundet und durch die ewige Jagd enorm geschwächt schleppte ich mich
durch das Land. Eines stürmischen Tages kam ich in diesem Dorf an. Ich schleifte mich von Tür zu
Tür auf der Suche nach Hilfe. Aber keiner wollte einem Dämon wie mir helfen. Dann erreichte ich die
Tür diese ehrenwerten Dojos, doch meine Kräfte waren ausgelaugt und ich hatte sehr viel Blut
verloren. Erschöpft brach ich vor der Tür zusammen."
Majoh hielt inne. Er blickte zu Kathjia. Diese nickte " Ich hatte mich an diesem Tag gerade erst ein
wenig erholt" begann sie mit leiser Stimme " Die Nachricht über den Tod meines Vaters hatte mich
wirklich schwer getroffen. Es war eine stürmisch Nacht und mir war schlecht geworden, da ich seit
Tagen nicht viel gegessen hatte. Meine Augen hatten ihren einst blauen Glanz verloren, er liess
dem ewigen weiss seinen Platz. Ich wollte gerade ein wenig frische Luft schnappen und öffnete die
Tür nach draussen. Da lag er. Ein Junge. Mit seinen roten Mähne sah er aus wie ein Löwe. Sein
Körper war von Wunden übersät. Und er hinterlies eine grosse rote Lache auf dem Boden des
Hofes. Der Schock war sehr gross. Sehr Gross. Mein Haare sind Zeuge von dem Geschehen. Sie
waren einst genau so schwarz wie deine Sylphie. Doch der Schock durchfuhr meinen ganzen Körper,
bis in die Haarspitzen. Ich hatte so eine Ahnung, dass der Junge vor mir ein Dämon war, seine
Augen waren offen und trotz der Leere, welche die Ohnmacht in seine Augen brachte hatten sie
eine gewisse Ausstrahlung." Kathjia stand auf entschuldigte sich und verliess den Raum.
"Sie wusste" fuhr Majoh fort " dass meine Wunden trotz meiner besser entwickelten Heilungskräfte,
nicht vollständig heilen konnte ohne Versorgung. Und Trotz ihres Kummers und der Trauer die sie
noch in ihrem Herzen trug, nahm sie sich meiner an. Dank ihrer guten Pflege erholte ich mich
schnell und kam bald wieder zu Kräften. Ich bin ein Dämon, aber ich wollte nicht mehr ein böser
Dämon sein. Ich versprach Kathjia, ihr von nun an zur Seite zu stehen um ihr in ihrem Leben zu
helfen. Und seit dem Lebe ich hier, bei ihr und tue was so getan werden muss. Ausserdem
versuchen wir neue Schüler für die Kampfschule zu finden. Wie gesagt ist die Familie Windhealer
alles andere als arm, doch Kathjia ist ein kluges Mädchen und will nicht auf der faulen Haut sitzen."
Majoh atmete tief aus " Nun ich hoffe wir konnten einige deiner Fragen beantworten.
Sylphie hatte den Erzählungen gespannt gelauscht "Es war mehr als ich erwarten konnte. Danke
dafür."
" Es ist bereits spät geworden" sagte Kathjia mit ihrem gewohnten Lächeln, als sie den Raum nach
ihrer kurzen Absenz wieder betrat " Sylphie ich habe das Bad vorgeheizt, falls du ein baden
möchtest kannst du das nun tun"
"Vielen Dank, ich könnte wirklich ein Bad brauchen", antwortete Sylphie, ebenfalls mit einem
Lächeln, liess sich von Kathjia den Weg beschreiben und machte sich dann auf ins Bad. Kathjia
wandte sich nun an Majoh " Und du weißt was dich nun erwartet" – "Heh heh heh du konntest es
wohl kaum mehr erwarten" schmunzelte Majoh. Kathjia grinste als sie mit ihm den Raum verliess.
Sie konnte es wirklich nicht mehr erwarten.