Fanfic: Asra Tales

Kapitel: Ein Tag und eine Nacht

Sylphie liess sich langsam in die Wanne gleiten. Das warme Wasser entspannte alle ihre Muskeln,
die vom langen Marsch noch immer ganz angespannt waren. Sylphie legte ihren Kopf auf den Rand
der Wanne und schaute an die Decke des mit hellblauen Kacheln bedeckten Badezimmers. Sie
seufzte leise. " Es ist nun 5 Tage her seit ich Schayeen verlassen habe. Wie wird es wohl
weitergehen mit mir? Nun wenigstens hab ich nun einen Platz wo ich bleiben kann. Majoh und
Kathjia sind auch sehr nett zu mir. Hm, wie die beiden wohl zu einander stehen? So wie Majoh das
erzählt hat klingt das, als wäre er so was wie ein grosser Bruder. Aber ist das wirklich so, oder ist da
mehr? Hm ich weiss es nicht."
Obwohl Sylphie normalerweise ihre Bäder genoss, wollte sie die anderen nicht unnötig warten
lassen, da sie ja vielleicht auch noch baden wollten. So stieg Sylphie bald wieder aus der Wanne
und wickelte sich ein Tuch um ihren Körper. Das Tuch war so weich und warm, dass Sylphie beinahe
wieder in ihre Träumerei versunken wäre. Sie konnte sich jedoch gerade noch davor bewahren, zog
ihre Kleider an und machte sich wieder auf den Weg zu den anderen.
Doch als sie im Wohnzimmer ankam war da niemand mehr. "Hm wo sind sie denn?" fragte sich
Sylphie. Plötzlich hörte sie etwas. Sie horchte auf. Es war Musik. Der sanfte Ton einer Flöte schwebte
durch die Luft. Aber noch etwas hatte in die Melodie eingestimmt. Eine weibliche, sanfte Stimme
sang zu den Klängen des Instrumentes. Sylphie öffnete die Schiebetür zum Hof und spähte nach
draussen. "Die Klänge kommen von hinten, hinter dem Haus ist jemand." Sagte sie leise zu sich
selbst. Langsam schlich sie auf dem Dielenboden der ums Haus führte entlang zur nächsten Ecke.
Vorsichtig beugte sie sich vor um zu sehen was sich dahinter verbirgt. Was sie sah erfüllte sie mit
einem Staunen.
Hinter dem Haus war ein prächtiger Garten. Ein kleiner Teich bildete die Mitte. Um den Teich herum
waren allerlei Blumen und Pflanzen. Die Farben der Blüten erhellte diesen Ort sogar in der Nacht.
Auf einem Stein der in den Garten gesetzt worden war sah Sylphie jemanden sitzen. Es war Majoh.
Und nun sah Sylphie auch woher die wundervollen Klänge kamen. Majoh hielt eine hölzerne
Querflöte in den Händen, der er die schon fast mystischen Klänge entzog. Ein Stück abseits war
Kathjia. Sie tanzte und sang dabei ein Lied in einer Sprache die Sylphie nicht zu verstehen
vermochte. Der Tanz des Mädchens wurde unterbrochen und auch Majoh senkte seine Querflöte.
Sie hatten Sylphie entdeckt.
Mit hochrotem Kopf kam sie hinter der Ecke hervor. " Ent...Entschuldigung ich wollte euch nicht
stören. Ich habe nur die Musik gehört und da wollte ich..." Majoh musste lächeln. "Das macht doch
nichts", sagte Kathjia " Komm und setzt dich zu uns, es ist so eine schöne Nacht"
Sylphie schritt langsam durch das Beet der wunderschönen Blumen und setzt sich auf einen der
Steine " Was ist das für eine Sprache in der du da gerade gesungen hast?" fragte sie schliesslich.
Kathjia hatte ihr übliches Lächeln auf den Lippen " Das war hylianisch. Die Sprache die man in
meiner Heimat spricht. Es ist mir ein wenig peinlich das du mich gehört hast..." – "Das muss dir
nicht peinlich sein du hast eine wundervolle Stimme". Innerhalb von Augenblicken wurde Kathjia
knallrot im Gesicht, sodass Majoh sich ein Lachen nicht mehr halten konnte " Nanu was ist den? Sie
hat doch recht." – "Ach sei still" rief ihm Kathjia entgegen. Majoh und Sylphie mussten lachen, und
auch Kathjia konnte sich schliesslich ein grinsen nicht verweigern. " Aber es klingt nur in Begleitung
deiner Flöte so schön" Sagte Kathjia zu Majoh. " Ich wusste ja noch gar nicht, dass du ein
Instrument spielst Majoh" Wandte sich Sylphie an ihn. "Doch doch" meldete sich Kathjia " Er spielt
die Querflöte als hätte er niemals etwas anderes gemacht. Er ist der beste wenn es... wenn...we...
huff " Kathjia’s Atem wurde schwer. Sie fasste sich an die Brust, während sie nach Atem rang. "OH
NEIN! IHR HERZ" schrie Majoh. Kathjia’s Beine hatten keine Kraft mehr und sie kippte nach hinten.
Majoh hatte jedoch schnell genug reagiert und hatte sie aufgefangen. "SYLPHIE SCHNELL! HOL
WASSER UND EINEN LAPPEN UND BRING ES INS WOHNZIMMER!" rief er verzweifelt, dann rannte er
mit Kathjia in den Armen ins Haus. Auch Sylphie reagierte und rannte ins Haus, zurück ins Bad. Sie
stellte einen Eimer unter den Wasserhahn, während sie nach einem Lappen suchte. Da war einer.
Sie packte den Lappen und den Eimer und eilte zurück ins Wohnzimmer. Majoh hatte Kathjia
unterdessen auf den Boden gelegt und ein Kissen unter ihren Kopf gelegt. Doch was er da tat, aus
dem wurde Sylphie nicht schlau. Er kniete neben Kathjia. Eine Hand hatte er auf ihr Herz gelegt, die
andere Hand, hielt er mit zwei Fingern in die Höhe gestreckt vor seinem Gesicht. Er murmelte
seltsame Worte. Sylphie verstand es nicht, aber sie nahm an, dass es sich um eine Formel
handelte. Ein leichtes leuchten entstand um die Hand die Majoh auf Kathjia’s Herz gelegt hatte.
Nun verstand Sylphie was Majoh da versuchte. Sie hatte schon öfters davon gehört, dass es
Techniken gibt die man anwenden kann um bestimmte Leiden zu heilen. Anscheinend versuchte
Majoh irgendwie, Kathjia’s Herz wieder zu beruhigen. "Sylphie schnell hilf mir!" ächzte Majoh. "Was
soll ich tun?"- "Schnell komm her, leg deine Hand auf meine und sprich mir nach". Sylphie eilte zu
den beiden hinzu und legte ihre Hand auf Majoh’s welche auf dem Körper des Mädchens ruhte. "
ALLANAMA’ANAHA SEDA SHIGEN ANA’AAH" Sylphie wiederholte den Satz, denn ihr Majoh vorsagte.
Das Leuchten um Majoh’s Hand wurde stärker. Kathjia’s Körper begann zu zittern, als hätte sie
gerade einen Alptraum. Ihre Augen hatte sie fest zugedrückt und sie stöhnte leise. Plötzlich war
alles vorbei. Das leuchten das von Majoh’s Hand gekommen war, war erloschen. Kathjia lag ruhig
da. Sylphie hörte ihren leisen Atem und eine Welle der Erleichterung durchfuhr sie. Majoh tauchte
den Lappen in das Wasser, das Sylphie geholte hatte und legte es Kathjia auf die Stirn.
Einige Minuten vergingen ohne das jemand ein Wort sprach. Sylphie brach das Schweigen " Was ist
passiert?" Majoh hatte seinen Kopf gesenkt, sodass sein Gesicht durch seine Haare verdeckt wurde.
" Die Vorfälle, der Tod ihres Vaters, unsere erste Begegnung, es war zuviel für sie. Ihr Herz ist
schwach, darum hat sie manchmal solche Anfälle. Bisher ist es mir gelungen mit diesem Ritual ihr
Herz wieder zu beruhigen, doch die Anfälle werden immer heftiger." – "Gibt es dein kein Mittel
gegen ihre Krankheit?" – "Nein leider nicht. Man hat schon alles versucht um ein Mittel zu finden,
doch man hatte keinen Erfolg. Mit meinem Ritual kann ich ihr Herz nur beruhigen, aber nicht
heilen." – " Dann ist ja klar, solange sie dich hat wird sie weiterleben können" lächelte Sylphie "So
einfach ist es nicht" antwortete Majoh " Wie gesagt ihre Anfälle werden immer heftiger, meine
Kräfte sind begrenzt. Diesmal konnte ich sie, dank deiner Hilfe noch retten. Aber das nächste mal
könnte sie... sie könnte" Majoh hob seinen Kopf. Über seine Wangen hatten sich ein Weg gebildet.
Kleine silbern glänzende Tränen liefen ihn entlang. Sylphie konnte es nicht fassen. Es schmerzte
Majoh so zu sehen und der Gedanke das Kathjia sterben könnte verursachte bei Sylphie Übelkeit.
Ein leises seufzen liess die beiden aufhorchen. Langsam öffnete Kathjia ihre Augen. Die beiden
Weissen Kugeln gewannen an Glanz. Majoh wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht "
Kathjia endlich bist du wieder aufgewacht."

Einige Minuten waren vergangen. Die Lage hatte sich wieder beruhig. Sylphie war gerade auf dem
Rückweg vom Zähneputzen, als sie über die Vorfälle nachdachte. Am meisten erstaunt hatte sie
jedoch Majoh’s verhalten. "Ich hätte nie gedacht ihn einmal so zu sehen. Ich dachte immer
Dämonen wären kalt und stark. Er ist anders er. Wie er heute reagiert hat. Er kann kein schlechter
Dämon sein. Sylphie zupfte sich ihren Gelben Snoopy-Pijama zurecht als sie die Treppe hinauf
stieg. " Mal sehen er hat gesagt mein Zimmer wäre das hinterste rechts. Sylphie schritt den Gang
entlang. An Kathjia’s Zimmer vorbei. Sie riskierte noch einen kurzen Blick hinein. Majoh war
unterdessen auch weg und Kathjia schien schon friedlich zu schlafen. Sylphie lächelte und schritt
weiter. Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Ein hübsch eingerichteter Raum, indem ein Bett, ein
Schreibtisch und ein Kleiderschrank standen. Sie wollte gerade hinein, als sich etwas vom
Türrahmen herunterliess und auf Kopfhöhe hängen blieb. Sylphie betrachtete das etwas. Es war
eine Spinne die sich mit einem ihrer Fäden vom Türrahmen geseilt hatte und Sylphie nun direkt in
die Augen blickte. Sylphie’s Augen weiteten sich "AAAAAH!!! EINE SPINNE!!!" Schnurstracks
drehte sie sich um und rannte den Gang zurück.
Majoh schreckte auf. "Ein Schrei, von Sylphie. Es ist was Passiert". Blitzschnell öffnete er die Tür und
trat auf den Gang. Er sah wie Sylphie auf ihn zuraste. Er wollte noch ausweichen aber es war zu spät
und die beiden krachten zusammen zu Boden.
Der Zufall wollte es, dass Sylhie direkt auf Majoh landete.
Ihre Gesichter waren nun nur noch Centimeter von einander getrennt. Sie blickten sich an. Sylphie
schaute in zwei leuchtend, gelbe Augen. "Sie sind so schön" dachte Sylphie " Diese Farbe. Als hätte
man ein Stück des Mondes
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