Fanfic: Rapunzel

Kapitel: Der Kampf um die Freiheit

Kampf um die Freiheit

Die Tage verstrichen, die Sonne kam, die Sonne ging, und als Tea keine Lust mehr hatte ein weiteres Mal gegen den König der Spiele zu verlieren, fragte sie das, was sie schon lange fragen wollte.

"Weißt du, mein Onkel ist ein begnadeter Duel Monsters-Spieler - von ihm kenn ich das Spiel, hab mir seine Karten gemopst - und, also... wenn ihn jemand besiegen würde, könnte ich aus diesem Turm verschwinden. Deswegen wollte ich... dich fragen... als König der Spiele, wärst du gut genug, du könntest ihn besiegen", schloss sie etwas langsam.

"Oh, wenn´s weiter nichts ist, ich such schon lange nach einem guten Duellanten. Der einzige, der mir ebenbürtig ist, lebt sehr weit weg von hier", sagte Yami, begeistert von dem Vorschlag.

"Okay, wenn er heute wieder auftaucht, machst du ihn alle?", fragte sie strahlend.

"Worauf du dich verlassen kannst!"

Mit einer neuen Duel Disk erschien Marik auf die Sekunde genau vor dem Turm.

"Oh Tea, oh Tea, lass ein Seil herunter", rief er, sich fragend, warum ihm kein besserer Spruch einfiel.

"Ich hab schon mal gesagt, dass das keinen Sinn hat", sagte Tea, worauf sie wieder einen Ziegelstein aus ihrer Vorratskammer entnahm und ihm auf den Kopf fallen ließ. "Außerdem hab ich keine Lust mehr, hier zu bleiben!"

Während Marik dem Ziegelstein, schon mit seltsam eingeübter Leichtigkeit entwisch, schaute er etwas irritiert nach oben.

"Was soll das heißen?"

"Das heißt, dass ich einen Duellanten gefunden hab, der dich besiegen wird!"

"Dass ich nicht lache! Wer kann schon mich besiegen?", rief Marik, zweifelte an Teas Verstand.

"Ich", ertönte es schallend durch den Wald.

Mit wehendem Umhang und sich wiegenden Strähnen kam Prinz Yami durch den Wald geschritten. Seine Duel Disk offen und bereit zum Kampf.

"Es ist Zeit für ein Duell! Hiermit fordere ich dich offiziell zu einem Duel Monsters Match heraus!", rief er, mit dem Finger auf Marik deutend.

"Oh, der König der Spiele persönlich", sagte Marik amüsiert. "Aber gegen mich hast selbst du keine Chance! - Duell !"

Fünf Minuten später:

"Das - Das ist unmöglich - Du kannst nicht - Du hast - Du - NEIN !!!! Du kannst mich nicht besiegen!!! Du hast geschummelt, gemogelt, ich weiß es! Dieses Match gildet nicht! Wir wiederholen das ganze! Kein Aber! Hast du das kapiert?!"

Fünf Minuten später:

"Geschummelt, geschummelt, geschummelt! Ich hab´s genau gesehen! Noch mal!"

Fünf Minuten später:

"NEEEEEIN! Das - Das war Betrug - BETRUG !!!!"

Währenddessen im Königreich in Electronical-Land:

"Ja", sagte König Kaiba tonlos, während er gelangweilt auf dem Thron saß, den Kopf auf die Hand gestützt, und ein Mann mit einem langen Pergament vor ihm stand und die wichtigsten Informationen erläuterte.

"Der König von Industrial Illusions aus dem fernen Süden möchte Euch zu einer Tasse Tee einladen und gleichzeitig über Euer neues System besprechen", nannte der Informant die 28. Notiz auf dem endlosen Pergament.

"Ja", sagte Kaiba zum 28. Mal, ohne wirklich hinzuhören.

"König Maximillian Pegasus, aus dem Norden, möchte gerne Euer neues Virtual Reality Game testen um -"

"Ja", sagte Kaiba bevor der Informant überhaupt zuende lesen konnte.

Eine halbe Stunde später:

" Ja ."

"Das Wetter hier wird wie die letzten paar Tage sonnig und angenehm bleiben..."

"Jaaa..."

"Oh, das hatte ich übersehen", sagte der Informant und faltete dabei das Pergament zusammen. "Euer Kraftwerk im Domino-Wald ist so gut wie fertig, die Arbeiter meinten, er wäre in einer knappen Woche funktionsfähig."

"J-"

"Apropos Wald, ich hab auf den Weg hierher aus dem unbetretbaren Wald seltsame Funken und Lichter gesehen. Also wenn sie mich fragen, sollte man gewisse Sicherheits-"

" Was ?", unterbrach Kaiba ihn und stand dabei schlagartig auf, eine strahlende Begeisterung stand ihm im Gesicht geschrieben.

Der Informant torkelte erschrocken einige Schritte zurück.

"Ähm, also, das mit den Sicherheitsvorkehrungen, ich meine, es ist sicher gefährlich, wenn -"

Doch der König hörte ihm kaum zu, er schnappte sich seine Duel Disk, die mitgenommen in einer dunklen Ecke des Saales lag, so aussah als läge sie jahrhundertlang dort, und rannte aus dem Schloss, während er dabei einen völlig verdatterten Informanten zurück ließ.

"Weißer Drache mit eiskaltem Blick!"

Währenddessen, Meilen entfernt:

Yami, kurz vorm Einschlafen, legte mit halb offenen Augen eine Karte aufs Feld.

"Ich opfere Elfenschwertkämpfer... und Kuribo um... *gähn* um den Schwarzen Magier aufzurufen..."

Er rieb sich verschlafen die Augen, als er schon wieder einen jammervollen Schrei vernahm.

"Nein, nein, NEIN!!!!! Das - Das geht nicht - Noch mal - Ich bestehe auf eine Wiederholung !!!"

"Mann, ich hab schon über zehnmal gewonnen, hast du mal genug?", fragte Yami, leicht genervt.

"Oh, du - du elender Betrüger! Du hast es nicht anders verdient! Du gehörst ins Reich der Schatten - MUAHAHAHAHAHAHAHAHAHAAA !!!!!"

"Wa-?" Yami kam nicht dazu, das Wort ganz auszusprechen, als sich schlagartig seine ganze Umgebung veränderte.

"W-Wo sind wir?", fragte hinter ihm Tea, leicht verängstigt.

"Dieser Typ - dein Onkel - nannte es... das Reich der Schatten."

Und so sah es auch aus, um ihnen herum herrschte nichts als endlose Dunkelheit, vermischt mit lila-blassblau-grünen Tönen.

"Hah, du bist also der mysteriöse Duellant, der hier sein Unwesen treibt!", rief eine Stimme über Marik.

Sein Kopf wandte sich um. Ein riesiger blauweiß-schimmernder Drache flog über die Bäume hinweg, löste sich aber bald in helles Licht auf, während ein stattlicher Mann elegant auf beide Füße landete.

Er richtete sich auf und streckte ihm seine Duel Disk entgegen, die sich dabei, als hätte sie seine Gedanken gelesen, entfaltete.

"Ich hab seit einer halben Ewigkeit nicht mehr duelliert - Du kommst mir gerade recht! Ich fordere dich zu einem Duell heraus, dass du nie vergessen wirst!"

"Noch so ein Narr, der im Reich der Schatten enden will - Wie du willst!"

" DUELL !"

Fünf Minuten später:

Kaiba blickte sich blinzelnd um, als sich seine Umgebung schlagartig verdunkelte, alles um ihn herum verschwamm.

"Mann, was ist denn das für ein Typ?", fragte er irritiert. "Ich hab ihn doch besiegt, warum schickt er mich in dieses sogenannte Reich der Schatten?"

Schnell stellte er fest, dass er nicht der einzige war, der hier hin verbannt wurde.

"K-Kaiba?", fragte Yami mit doppelt so großen Augen - Was hatte sein größter Rivale hier zu suchen?

Kurz und schmerzlos wurden beide Geschichten geschildert, während Tea wie gebannt Kaiba anstarrte.

"Du - Du bist König Kaiba?", fragte sie fassungslos. "Ich habe meinen Onkel belauscht... Du-Du-Du bist mein Vater!"

"Echt?", fragte Kaiba uninteressiert und drehte sich um. "Also, wie kommen wir hier wieder raus?"

Tea kippte um, während Yami immer noch leicht verwirrt von einem zum anderen schaute.

"Also, irgendwo muss es doch einen Ausgang geben. Ich hab nicht ewig Zeit, mein Terminkalender ist bis obenhin voll", sagte Kaiba an Yami gewandt, als würde dieser gewiss eine Lösung für ihr Problem finden.

"Ähm, na ja...", Yami schien heftig zu überlegen. "Vielleicht können wir mit unseren Monstern diese Gegend zerschmettern."

"Wäre ein Versuch wert."

"Weiße Drachen mit eiskaltem Blick!"

"Schwarzer Magier!"

"Vollstrecker!"

"Fluch des Drachen!"

"Schwertkämpfer!"

"Beauftragter der Dämonen!"

So wurden sämtliche Monster, die Yami und Kaiba besaßen aufgerufen und in alle Richtungen ausgesandt.

"Mann, ist das ein Chaos", murmelte Tea, während sie den Unmengen von Monstern bei der Arbeit zusah.

Jede Ecke des Schattenreichs - falls es überhaupt Ecken gab - war erfüllt mit Explosionen, bis um ihnen herum nur noch Rauch zu sehen war. Die Monster lösten sich fast gebieterisch in Licht auf, als sich der Rauch lichtete und die drei sich auf dem Gras des Waldes wiederfanden.

Es herrschte einige Minuten Schweigen zwischen den Anwesenden.

"H-Hey, ich... bin frei!", rief Tea plötzlich, als sie merkte, dass sie nicht mehr im Turm war. "Ich bin frei! Ich bin frei! Frei! Frei! FREI !"

Strahlend tanzte sie einige Runden durch den Wald, während Yami und Kaiba sich nicht von der Stelle rührten.

" ...Frei! Frei! Frei! Frei!... "

"Ähm...", ergriff Kaiba als erstes das Wort. "Wo wir schon mal hier sind - Ich fordere dich zu einem Duell heraus!"

"Wie du willst."

Sie vergaßen die ständigen begeisterten Rufe um sie herum, und genossen zum ersten Mal ihr Duell, obwohl man keinesfalls von einem Freundschaftsspiel reden darf. Sie werden sich immer als Rivalen gegenüber stehen...

...was sie gewiss heute noch tun...

Suche
Profil
Gast
Style