Fanfic: Lieben heißt loslassen(4)
Kapitel: Memories
haaallooooo!
na, wie gehts euch so??
alles fit bei euch? sagt mal, wo sind denn die ganzen andern schreiber? *umguck* sind ja nicht viele davon übrig geblieben..*schnief*
„...reden...“
auseinander geschrieben Wörter werden betont
‚denken’
„Akane?“ fragte ich noch einmal.
Auch Gina war verwirrt.
„Ihr kennt euch?“
„Ja... wir kennen uns.“ Sagte Akane leise und vermied meinen Augenkontakt.
Ich betrachtete sie. Fünf Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen... Ihre kurzen Haare, gingen ihr nun bis zu der Brust und überhaupt, sah sie unbeschreiblich hübsch aus.
„Wie geht es dir?“ fragte ich sie. „Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen...“
Zu meinem Entsetzen sah ich, wie sich ihre klaren, tiefen Augen mit Tränen füllten.
„Aber Akane...“ flüsterte Gina und versuchte einen Arm um sie zu legen, doch Akane schüttelte ihn ab.
„Du hast gar kein Recht, zu fragen wie es mir geht, Ranma...“
„Aber...“ sagte ich.
„Idiot.“ Dann drehte sie sich um und ging.
‚Super Wiedersehen...’ dachte ich.
„Ranma... bist du... der Mensch, der ihr... so weh getan hat?“ Gina sah mich an.
„Ich... ich wusste nicht, dass ich ihr wehgetan hatte... ich bin... doch nur weggezogen...“ stammelte ich.
Also hatte ich sie doch verletzt... Fünf Jahre scherte ich mich nicht darum... aber sie mochte mich doch nicht, oder? Sie sagte mir, dass sie froh war, dass ich endlich verschwand... jedenfalls glaubte ich das... hatte ich mir diese Wörter nur eingebildet? Hatte ich das geträumt? Oder hat sie mich nur angelogen?
„Mist!“ murmelte ich und ging aus dem Dojo.
„Wo willst du hin?“ fragte Gina.
„Ich will sie suchen!“
„Warte, ich komme mit.“
Wir liefen die Straßen auf und ab. Im Haus war sie nicht.
‚Warum hast du mir nie etwas gesagt?’
Nach einer Stunde fanden wir sie auf einer Bank im Ichinohashi Park.
Ihre Augen starrten auf einen bestimmten Punkt. Sie sahen leer aus. Und doch liefen ununterbrochen Tränen an ihren Wangen herunter.
„Gina... kannst du... uns bitte alleine lassen... ich muss das mit ihr klären.“
„Natürlich. Ich werde mich ein wenig umsehen.“
Ich setzte mich zu Akane auf die Bank.
„Ich wusste nicht, dass ich dir so weh getan habe...“ sagte ich leise.
Sie reagierte nicht auf meine Worte. Ein Paar Vögel pickten Essensreste vor unseren Augen auf.
„Es tut mir leid...“
Schweigen.
„Du siehst noch so aus wie früher.“ Sagte sie schließlich. „Aber dein Charakter... ist erwachsener geworden.“
„Wir sind keine Kinder mehr, Akane.“
„Ich weiß...“ Sie wischte sich eine Träne weg.
„Es tut mir leid...“ wiederholte ich.
Dieses mal, sah ich sie an. Die Sonne ging langsam unter und im Abendrot sah ihr Gesicht noch schöner aus, als es schon war...
Etwas verhalten wanderten meine Finger zu ihr. Ich fand ihre Hand und drückte sie leicht.
„Du hast mir so weh getan...“ sagte sie heiser.
„Ich dachte, du magst mich nicht.“
Wieder schwieg sie. Ich konnte sie unregelmäßig atmen hören... ich konnte förmlich sehen, wie sich Schluchzer in ihrer Brust aufwallten...
„Es tut mir leid, Akane.“
Und es tat mir wirklich leid. Es war nicht eine dieser typischen Entschuldigungen. Ich meinte es so, wie ich es sagte. Es war nicht gelogen...
„Denkst du... mit einer Entschuldigung ist es getan? Denkst du, ich kann dir dadurch verzeihen?“
„Nein... aber ich meine es ernst. Ich lüge dich nicht an.“
„Das weiß ich...“
„Warum weinst du?“ flüsterte ich und drückte ihre Hand.
Eine meiner größten Schwächen war, dass ich keine Frauen weinen sehen konnte. Auch Akane nicht. Besonders sie nicht. In den letzten Jahren sprach ich ihren Namen nicht aus. Ich vergaß sogar ihren Nachnamen. Aber...
„Warum ich weine? Ist das nicht offensichtlich?“
... aber... ich wollte sie vergessen... ich m u s s t e sie vergessen...
Ich empfand eine gewisse Zuneigung für sie... doch zugegeben habe ich es nie... Andauernd stritten wir uns... wegen Missverständnissen und Kleinigkeiten.
Es gab Momente, wo ich es ihr sagen wollte... doch es passte alles nicht zusammen...
„Freust du dich nicht? Das wir uns wieder getroffen haben?“ fragte ich vorsichtig.
Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr Haar. Ich blickte verstohlen zu ihr hin... Sie trug eine blaue Jeans und ein weißes Top.
‚Sie ist so hübsch...’
Es vergingen Minuten, bis sie wieder etwas sagte.
„Freust d u dich?“
Ich musste kurz überlegen... Freute ich mich? Ja... es war schön sie nach so langer Zeit endlich wiederzusehen... Und doch spürte ich etwas in meiner Brust... das mir weh tat... und das mich traurig stimmte...
„Ja... sehr...“
Sie beantwortete meine Frage nicht.
„Wenn ich an dich denken musste, schmerzte es... und jetzt... jetzt sitzt du neben mir... redest mit mir... es tut noch viel mehr weh... ich habe das Gefühl, etwas zerreißt in meinem Innern...“
„Ich will nicht, dass du weinst...“ sagte ich leise.
„Warum hast du mir dann so weh getan?“ flüsterte sie. „Warum hast du mir das angetan?“
„Bist du... sauer auf mich, weil ich weggezogen bin?“
Sie stieß einen schweren Seufzer aus.
„Ja... Aber deine Worte machen mich noch wütender... Eine Nacht davor haben wir uns unterhalten... na ja... wenn man das so nennen kann...“
„Eine Nacht davor?“ fragte ich. „Ich... ich erinnere mich nicht daran...“
Sie weinte immer noch...
„Ich will nicht daran denken...“ schluchzte sie.
„Bitte, erzähl mir was passiert ist...“ sagte ich bittend.
„Warum willst du das wissen? Was wirst du tun?“
„Ich werde versuchen, es wieder gut zu machen...“
„Wie? Wie willst du fünf Jahre Schmerz und Sehnsucht in einer halben Stunde wieder gut machen?“
Darauf wusste ich keine Antwort. Die Vögel waren inzwischen weggeflogen, stattdessen sah ich ein paar Glühwürmchen in der Dämmerung leuchten.
Akane hatte aufgehört mit leeren Augen auf einen Punkt zu schauen. Sie senkte ihren Blick und richtete ihn auf unsere Hände. Meine Hand, die ihre festhielt.
Eine perlengroße Träne tropfte an ihrem Kinn herunter und fiel auf die Oberfläche meiner Hand.
„Wieso tust du das, Ranma?“ fragte sie zögernd.
„Was meinst du?“
„Wieso hältst du meine Hand fest? Wieso erst jetzt?“
„Weil wir uns vorher nicht gefunden haben.“ Sagte ich nach einer Weile. „Wir haben uns gesucht... aber nicht gefunden.“
„Und jetzt? Meinst du, dass wir uns gefunden haben?“
Ich sah sie an, wie so oft in den letzten dreißig Minuten. Hatten wir uns gefunden?
Wir saßen hier. Zu zweit und nicht allein, wie sonst.
„Glaubst d u, dass wir uns gefunden haben?“
„Nein.“
Ihre Antwort kam ohne zu überlegen. Schnell. Direkt. Warum musste ich so lange überlegen?
„Nein...“ wiederholte sie. „Was bedeutet es, wenn wir zusammen auf einer Bank sind? Gar nichts. Wirklich nichts. Auch unser Gespräch ist... nichts...“
„Nichts? Wieso nichts? Haben wir nicht einiges geklärt?“
„Einiges, ja... aber es ist nicht viel... es reicht nicht...“
„Du hast mir immer noch nicht erzählt, was in dieser Nacht passiert ist.“
„Ich will es dir nicht erzählen.“
„Warum nicht?“
„Ich möchte, dass du dich von selbst daran erinnerst... du sollst selbst sehen, was du falsch gemacht hast...“
„Aber dann könnte ich deinen Hass auf mich verstehen!“
Und dann sah sie mich das erste Mal richtig an. Ich erwiderte ihren Blick, musterte jede Kleinlichkeit in ihrem hübschen Gesicht...
Ihre langen Haare, die sanft auf ihre Schultern fielen... Ihre vollen, schön geformten Lippen... Ihre dunklen, intensiven und geheimnisvollen Augen... Alles passte zu ihr... Alles war so vollkommen...
Aber ihre Augen drückten keinen Hass aus... Vielmehr sah ich Traurigkeit... Enttäuschung... Schmerz... und ich erinnerte mich, wo ich diesen Ausdruck schon mal gesehen hatte...
‚Akiko...’ dachte ich. ‚Ihre Augen, sind wie die von Akiko...’
„Hass? Denkst du, dass ich so etwas für dich empfinde?“
„Nein... aber du bist... enttäuscht von mir...“
„Du hast Recht...“ flüsterte sie.
Akane schob mit ihrer freien Hand meine weg.
„Du solltest das nicht tun...“
Dann stand sie auf und wollte gehen.
„Wo willst du hin?“
Auch ich stand auf.
„Nach Hause... ich will endlich wieder nach Hause...“
„Aber...“
„Lass mich in Ruhe, Ranma... bitte...“
„Du wohnst wieder bei deinem Vater?“
Aber sie antwortete mir nicht. Und irgendetwas in meinem Innern hielt mich davon auf, ihr zu folgen...
An diesem Abend lag ich noch lange wach. In meinem Kopf existierte nur ein Name. Akane. Akane. Akane.
Ich versuchte mich mit Fernsehen abzulenken, doch ich hatte die Hälfte der Filme gar nicht mitbekommen. Mittlerweile war es 1 Uhr morgens und ich fühlte mich immer noch hellwach.
„Was habe ich dir angetan, Akane? Was ist das für eine unsichtbare Wand zwischen uns?“ sagte ich laut.
Und auch, als ich endlich einschlief, stellte ich mir diese Frage.
~°~°~°~°~°~°~°~°~
„Kyahhh!“ Akanes Kampfschrei hallte durch das Dojo. Ich beobachtete sie eine Weile, bis sie mich bemerkte. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und kam auf mich zu.
„Was willst du denn hier, Ranma?“
Ihre Lippen formten sich zu einem Lächeln und ich lächelte etwas verwirrt zurück.
„Ich... ich...“ Ich hatte vor, ihr zu sagen, dass ich wegziehen würde. Aber gerade in diesem Augenblick fiel es mir schwer. Ich dachte daran, dass ich ihr hübsches Gesicht, ihr bezauberndes Lächeln und ihre leuchtenden Augen nicht mehr sehen würde.
Aus ihrem freundlichen Lächeln wurde ein trauriges.
„Ich weiß was du mir sagen willst... ich habe dein Gespräch mit Paps belauscht...“
Das erleichterte mir einiges. Oder auch nicht...
Verzweifelt suchte ich nach passenden Wörtern, doch ich fand keine, die meine Gefühle ausdrücken konnten.
„Warum