Fanfic: Wahre Freunde

Kapitel: Wahre Freunde II

Kapitel 2

Ein Monat war seit diesem Attentat vergangen, es war im Grunde genommen alles gut gegangen. Sie hatten die Mission erfolgreich durchgeführt, mit einer kleinen Änderung, nicht Heero, sondern er, Quatre hatte den Minister erschossen.

Diese Tatsache machte ihm mehr zu schaffen, als er zugab. Den Anderen gegenüber tat er immer so, als würde es ihm nicht allzu viel ausmachen, aber in Wahrheit machte es ihm viel aus. Es war noch etwas anderes, als sich mit Sandrock zu verteidigen. Sie zerstörten nur militärische Basen, damit konnte der junge Araber leben. Die Soldaten, die dabei starben waren zwar ebenfalls zu bedauern, aber dieses Risiko brachte ihr Beruf eben mit sich.

Seufzend sah Quatre auf seinem Arm, er hatte es mal wieder getan und zwei weitere Schnitte hatte sich zu den bereits vorhandenen hinzugefügt. Auch von ihnen würden Narben bleiben, das wusste er, aber es war ihm egal. Im Moment zumindest, er fühlte sich besser, nachdem er "es" getan hatte. Aber er wusste auch, dass er sich sehr bald aus genau diesem Grunde wieder mies fühlen würde.

Es war ein Teufelskreis, er hatte inzwischen Angst vor sich selbst, trotzdem tat er es immer wieder, es war wie ein innerer Zwang. Manchmal schämte er sich, aber dann gab er wieder der Mission von vor einem Monat die Schuld. Aber tief in seinem Inneren wusste er, dass sie nicht daran schuld war...

Seitdem hatten sie zwei weitere Missionen gehabt, die jedoch nur darin bestanden mit den Gundams eine Munitionsfabrik und eine militärische Einrichtung zu zerstören.

Aber er hatte an diesen Tagen sich mehrere Schnitte zugefügt, so dass er jetzt bestimmt schon an die 20 hatte, und im Gegensatz zu den kleinen Schrammen am Anfang, verschwanden diese Schnitte nicht, sie hinterließen Narben.

Quatre rieb die vorhandenen Narben mit einer Creme ein, die er in der Apotheke gekauft hatte. Sie sollte die Narben mit der Zeit etwas verblassen lassen.

Schließlich schob er seinen Hemdsärmel wieder nach unten. Die Nagelschere ließ er in dem Nageletui verschwinden, dann machte er sich auf dem Weg zum Essen.

*****Rückblende:*****

Quatre war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass die Anderen nichts gemerkt hatten, doch dem war nicht so. Da sich seine Freunde Sorgen um ihn machten, tagte in Duos Zimmer gerade der Kriegsrat. Quatre dagegen ahnte nichts von den Sorgen, die er seinen Freunden bereitete, denn anmerken ließen sich die Vier nichts.

"Irgendetwas stimmt nicht mit Quatre!" stellte Duo entschieden fest, Trowa, Heero und Wufei nickten. "Er hat sich in der letzten Zeit verändert, irgendwie..." meinte Trowa ruhig, Heero nickte zustimmend, keiner von ihnen konnte sagen, inwiefern sich Quatre verändert hatte, aber es war so.

"Wir sollten ihn in nächster Zeit genau beobachten, vielleicht erfahren wir dann, was mit ihm los ist. Von alleine scheint er es uns ja nicht zu erzählen wollen", schlug Duo vor. "Meinst du das ist richtig?" wandte Trowa ein, "Ich meine, sollten wir nicht warten, bis er es von selbst erzählt?" "Vielleicht wartet er ja darauf, dass wir es merken", konterte Duo und schüttelte gleichzeitig den Kopf: "Wir wollen ihn ja nicht überwachen, aber... wir sind seine Freunde, und sollten ihm helfen!"

Heero nickte: "Außerdem gefährdet er so unsere Missionen, er ist manchmal nicht wirklich bei der Sache". "Dich interessiert auch nur das Eine, ne?" fauchte Duo wütend, Heero zuckte mit den Achseln: "Denk was du willst, aber er gefährdet damit ja auch sich selbst!" Duo schwieg getroffen, damit hatte der junge Japaner recht, anscheinend war er doch nicht so emotionslos, wie er immer tat. 'Allerdings würde er das sowieso abstreiten', dachte Duo und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

*****Rückblende Ende*****

Quatre schüttelte den Kopf, als er auf sein Zimmer ging. Seit einigen Tagen kam er sich irgendwie beobachtet vor. Er konnte nicht erklären warum, aber es kam ihm so vor, als würde er auf Schritt und Tritt beobachtet werden. Er tat es als Einbildung ab, schließlich war es Unsinn. Niemand überwachte ihn, aus welchem Grund, sollte das auch jemand tun?

Doch als er ins Wohnzimmer kam, saßen alle seine Freunde mit einem ernsten Gesicht beieinander und das machte Quatre dann doch etwas Angst. 'Ganz ruhig, sie können es nicht gemerkt haben!' beruhigte er sich selbst.

"Wir müssen mit dir reden", begann Duo, Quatres Herz machte einen erschrockenen Hüpfer: 'Er weiß es, er weiß es! Sie wissen es alle!' Panik ergriff ihn, am liebsten wäre er sofort geflohen, aber er zwang sich ruhig sitzen zu bleiben und unschuldig zu lächeln.

"So? Um was geht es denn?" fragte er. "Um dich", war Heeros knappe Antwort, was Quatres Panik noch steigerte.

'Weißt du, wir wollten dich fragen, ob du für ein paar Tage Hilde in deinem Zimmer übernachten lassen würdest. Du könntest natürlich bei einem von uns schlafen", erklärte Duo und grinste etwas Verlegen. "Bei mir geht ja nun schlecht...", er warf einen bösen Blick in die Runde. "Die denken ja alle, ich würde wer weiß was mit ihr machen!" "Bei dir weiß man ja nie..." entgegnete Wufei trocken, mit einem leicht hinterhältigen blinzeln in den Augen. Heero enthielt sich wohlweißlich eines Kommentars, er beschränkte sich darauf Duo einen eindeutigen Blick zuzuwerfen. Trowa sagte gar nichts dazu, aber um seine Mundwinkel zuckte es.

Erleichtert lachte Quatre: "Aber natürlich Duo! Wo soll ich schlafen?" er war heilfroh, dass er sich umsonst so verrückt gemacht hatte. "Bei mir", meinte Duo fröhlich. "Du kannst es dir aussuchen", stellte Heero klar, mit einem eindeutigen Blick zu Duo, der sagte "Übertreib es nicht!". "Du musst nicht bei unserer Quatschtante schlafen" fügte Wufei grinsend hinzu, was ihm einen beleidigten Blick von Duo eintrug.

Quatre lächelte: "ich schlafe gerne bei dir Duo". Duo strahlte förmlich und so zog Quatre am nächsten Tag in Duos Zimmer.

Erst dort wurde ihm klar, in welche Situation er sich gebracht hatte. Die Gefahr, dass jemand seine Narben sah, war nun sehr viel größer.
Aber zurück wollte er auf keinen Fall, erstens mochte er Hilde, und außerdem fürchtete er, dass seine Freunde nach dem "Warum" fragen würden.
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